Die Batterien von Nissans Elektroautos haben dem Hersteller zufolge eine deutlich bessere Haltbarkeit als die Fahrzeuge, die sie mit Strom versorgen. Laut Francisco Carranza, Leiter der Energiesparte von Renault-Nissan, weisen die Energiespeicher eine bis zu 12 Jahre längere Lebenszeit auf. Nissan will künftig möglichst vielen ausgedienten Batterien zu einem zweiten Leben verhelfen.
Nissan hat von seinem 2010 eingeführtem Kompakt-Elektroauto LEAF bereits über 400.000 Exemplare abgesetzt. Auf Basis der bisher gesammelten Erfahrungen erwarten die Japaner, dass ihre E-Auto-Batterien 22 Jahre halten. Für den Pkw selbst geht Nissan im Durchschnitt von zehn Jahren Einsatzzeit aus. „Wir müssen diese Batterien rückgewinnen“, erklärte Carranza bei einer Branchenveranstaltung.
Nicht nur der Nachhaltigkeitsgedanke spielt bei der Weiterverwendung von gebrauchten Elektroauto-Batterien eine Rolle. „Das Geschäft nach dem Verkauf des Autos wird durch die Elektrifizierung massiv leiden“, so Carranza. E-Pkw benötigen weniger Wartung als Verbrenner. Die geringeren Serviceeinnahmen will Nissan durch die Vermarktung alter Batterien kompensieren, dazu gibt es bereits eine Reihe von-Pilotprojekten außerhalb der Automobilbranche – etwa in Amsterdam. Das Unternehmen bietet zudem Solarprodukte mit Energiespeichern an. „Wir verlassen die Garage und nähern uns dem Wohnzimmer“, sagte Carranza.
Auch mit noch in Fahrzeugen befindlichen Batterien will Nissan zusätzliche Einnahmen generieren – für sich und seine Kunden. Elektroautos werden dazu als Zwischenspeicher eingesetzt, die bei Bedarf Energie an das Stromnetz abgeben können. „Zurück ans Netz verkaufen funktioniert besser, als wir gedacht haben“, meinte Carranza. „Die Einnahmen und der Gewinn, die man durch mit Autos angebotene Netzservices generieren kann, sind groß.“
Für Elektroauto-Fahrer bedeutet eine Kopplung an das Stromnetz, dass ihr Fahrzeug gegebenenfalls weniger Batterieladung bietet als gewohnt. Nissan glaubt, dass die Kunden dies akzeptieren werden. „Aus diesem Grund haben wir in den letzten Jahren für viel Geld die Kundenerwartungen erforscht“, so Carranza. „Wenn man Geld erhält, dann weiß man, dass man etwas dafür tun muss.“
Blue sgodow meint
Schon eine wahnsinns Leistung seitens Nissan.
Nach 6 Jahren und 50.000 km dümpeln wir mit 17 kWh Nutzmenge rum.
Von den 24 KWh (brutto) waren ja nie mehr als 22 kWh Nutzbar.
17/24 sind 70%. Wenn ich dann noch bis 80% laden sollte und zur Ladestation mit Reserve rolle…dann darf ich alle 50 km laden.
Und danke Nissan, daß Ihr den Leaf (Japan) an Eueren technischen Fortschritten (30 kWh bis 62 kwh) gar nicht teilhaben lassen wollt. Euer Urzeit Ersatzteilakku mit 24 kWh für 9000€ schießt den Vogel ab.
Ina meint
Bin mit meinem i-Miev 170000km unterwegs mit der gleichen gleichen Reichweite!
Stefan meint
Baut bitte auch die E-Autos so, dass sie länger als 10 Jahre halten. Leider war bei meinem letzten Verbrenner nach 11 Jahren die Hinterachse durchgerostet, die Vorderradfederung und Radaufhängung sind gebrochen und im 12. Jahr mache das Geriebe malmende Geräusche. Das ganze bei 200.000 km und Premiumqualität eines Münchner Autoherstellers. Da braucht sich keiner mehr Gedanken über die Haltbarkeit von Akkus in E-Fahrzeugen zu machen, wenn hier nicht die alle Hersteller wieder anfangen langlebige Karosserien zu bauen.
Für Gebrauchtwagen können Händler eine Garantieversicherung abschließen, da sie ja beim Verkauf Garantie geben müssen. Die Versicherungen lehnen Autos über 10 Jahre oder über 200.000 km ab. Die wissen sicher warum!
Philipp Lanz meint
Wir betreiben 7 Tesla Model S als Taxi in Graz. Der Älteste hat 398000 km auf der Uhr mit erstem Akku
newchie meint
Noch was zum Leaf, ich hoffe Nissan liest mit.
Warum kaufe ich mir keinen aktuellen Leaf + ?
1. Chademo nicht CCS
2. 1-Phasen Lader bis 4,6 kW (VDE Schieflastladen derzeit bis max 4,6kW)
3. Passives Thermomanagement
4. Lädt immer auf 100%, Ladekapazitätsbeschränkung via App angeblich nicht mehr möglich.
5. Verbrauch im Vergleich zu Kona und Mod 3 zu hoch.
6. Zu teuer im Vergleich zum Mod 3.
Schade Nissan, seit 2012 stehen geblieben !?
Hans Jürgen Benda meint
CHAdeMO war zu erst da.
Deutschland wollte eigenes Süppchen kochen.
newchie meint
Unser Nissan Leaf,
Bj 2012 (Mai),
121.000 km,
SoH = 75%,
Reichweite Sommer noch ca 120km,
Winter ca 70 – 80km.
alupo meint
Das liest sich aber nicht gut, 25 % Degradation nach 121 Mm. Ok, Akku ist 7 Jahre alt, dennoch empfinde ich den Kapazitätsverlust als zu hoch.
Zu oft bei 100 % SOC abgestellt und dann stundenlang so stehen lassen?
Bei Temperaturen unter 0 Grad Celsius geladen?
Akku auf Langstrecke im Sommer zu warm geworden?
Ich habe zwar mit 65 Mm erst gut die Hälfte Deiner km gefahren und mein BEV ist auch nur gut 2,5 Jahre alt, aber ich erreiche noch über 95 % der ursprünglichen Reichweite. Seit ca. 15 Mm hat sich dabei auch nichts mehr verändert und so hoffe ich, dass ich jetzt über die nächsten 5 Jahre / 100 Mm auch keine weitere Degradation habe (so sehen zumindest die Kurven älterer NCA-Akkus mit mehr km aus und ich hoffe, dass mein Akku keine negative Ausnahme ist).
Was ich aber besonders genial für die Lebensdauer des Akkus halte ist bei meinem BEV die Möglichkeit, den SOC beim Laden per BC-Einstellung zu begrenzen. Damit wird der Akku nur dann höher aufgeladen wenn man diese Reichweite auch wirklich braucht. Ich denke, das ist ein wesentliches Feature zur Akkugesundheit.
Seit ich mich bei meinem Smartphone z.B. bei 70 % SOC warnen lasse und manuell abstöpsele ist die Degradation bei noch 84 % gestoppt. Diesen Wert halte ich seit weit über einem Jahr, während ich die 16 % gegenüber Herstellerangabe in weniger als einem Jahr verloren habe (z.B. durch über Nacht am Ladegerät vergessen, d.h. der Akku steht dann stundenlang bei 100 % SOC (was man alleine wegen der Brandgefahr beim Handy niemals so machen sollte!)).
newchie meint
Leider schaut das für die Leaf Batterie nicht so gut aus!
Wir haben immer nur auf 80% geladen, bei 100% Ladung wurde spätestens nach 1h gefahren.
Die Temperaturanzeige erreichte in der Regel, im Sommer, nie mehr als 6 Balken von 12.
Wir haben grob geschätzt rund 100 Chademo Schnellladevorgänge durchgeführt.
Die Batterie hat jetzt über 1000 Ladezyklen.
Ich gehe davon aus das die Pouchzellen innen teilweise zu warm wurden und die Batterie halt eben nur die 1000 Ladezyklen, wie von Nissan 2012 beschrieben, hält.
Unser Mod S 85D hat bei 76.000 km rund 2% verloren. Bei 1000 Ladezyklen wären das rund 400.000 km bis die Tesla Batterie den Zustand vom Leaf erreicht hat.
PS: die neuen Zellen vom Mod 3 halten 3000 Ladezyklen.
Fazit: die Größe der Batterie spielte (Technik von 2012) eine wesentliche Rolle, bei der aktuellen Technik wird die Batterie das Fahrzeug überleben (Mod 3 LR = 1.200.000 km).
Load"*",8,1 meint
10 Jahre? Damit ist ja wohl bewiesen, das das eAuto ökologischer Unsinn ist.
Peter W meint
Wieder eine Aussage in der Überschrift die nicht zum Text passt. Batterie hält 22 Jahre, aber fürs Auto taugt sie nur 10 Jahre. Der Blödsinn der verzapt wird, wird immer konfuser. Auch mit einem Akku der noch 70% Kapazität hat kann man noch fahren, nur eben nicht mehr so weit.
Wenn Nissans Akkus nach 10 Jahren nur noch 70% haben, sollte man sich besser für ein anderes Auto entscheiden.
alupo meint
Das spezifische Problem bei Nidsan ist sicher das fehlende Temperaturmanagement. Und dabei möglicherweise gar nicht die Langstreckenproblematik beim Spanienurlaub incl. dem Schnellladen, sondern das Winterproblem. Li-Akkus dürfen keinesfalls bei Temperaturen um 0 Grad Celsius oder weniger geladen werden. Das gilt auch für eFahrräder.
Ansonsten sehe ich, je nach verbauter Chemie, keine Probleme. Bei den NCA Zellen von Panasonic kann man durchaus von über 10.000 Vollladezyklen bei dann aktuell noch 77% Restkapazität ausgehen. Aber dabei muss eben das BMS stimmen und dieses muss in der Lage sein, den Akku aktiv zu kühlen oder zu erwärmen. Ansonsten wird das sicher deutlich weniger.
Blackampdriver meint
Nissan hat von den zur Zeit auf dem Markt befindlichen E-Fahrzeugen den niedrigsten SOC nach 5 Jahren Betrieb im Auto. Das ist auch dem kostenoptimierten Thermomanagement geschuldet. Klar sind die Akku`s danach noch für eine lange Zeit als stationärer Speicher brauchbar, aber davon hat der Fahrzeugkunde nichts.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Doch, die Altbatterie ist mehr Wert als der reine Schrottmaterialwert und damit ist Tauschbatterie kostengünstiger.
Jörg2 meint
So wirklich nachhaltig wäre es, die Lebenszeit des Autos auch auf 22 Jahre zu bringen.
McGybrush. meint
Finde auch erschreckend ein Auto für nur 10 Jahre zu planen. Hätte ich mir nie getraut als Hersteller zu sagen. Aber das scheint dann wohl normal und gängige Praxis zu sein.
Mein erstes Auto hatte beim verkauf 15 Jahre, das zweite 17 Jahre und das jetzige ist neun Jahre. Also Autos MÜSSEN für mehr als 10 Jahre ausgelegt werden.
Jan meint
Es wäre deutlich interessanter die tatsächliche Fahrleistung zu erfahren. Was bringt es mir, wenn der Akku 22 Jahre hält, die Berechnung dabei aber auf einer Fahrleistung von 5000 km/Jahr oder gar weniger basiert. Die Aussage hat somit für mich wenig Aussagekraft.
Stocki meint
Entfernt. Bitte verfassen Sie konstruktive Kommentare. Danke, die Redaktion.
Reiter meint
Prof. Unsinn hat glasklar mit Kindersprache und ohne Qellenangabe bewiesen: nach 150.000km is der Akku Schrott! Also was soll das jetzt noch.
;-)
Harry meint
Gut in Kontext gerückt, 1+