Porsche gehört bei der E-Mobilität zu den Vorreitern unter den deutschen Premium-Herstellern. Die Volkswagen-Tochter hat bereits mehrere Hybrid- und seit kurzem auch ein reines Elektroauto im Angebot. Mit Milliarden-Investitionen sollen weitere Stromer auf den Markt gebracht werden. Der Sportwagenbauer forderte nun mehr Unterstützung der Politik im Strukturwandel der Autoindustrie.
„Die Unternehmen können die finanziellen Kosten für die Qualifizierung ihrer Beschäftigten, die der gesamte Transformationsprozess notwendig macht, nicht mehr alleine stemmen“, sagte Porsche-Betriebsratschef Werner Weresch laut der Deutschen Presse-Agentur. Es brauche langfristige Programme vom Staat, der sich daran beteiligen müsse und die über das normale Kurzarbeitergeld hinausgingen.
Weresch sprach sich auf für mehr Tempo beim Ausbau der Infrastruktur für Elektroautos aus. Bei zunehmender E-Mobilität bestehe die Gefahr, dass es zu Warteschlangen an Ladesäulen kommt. Vor allem europaweit müsse die Ladeinfrastruktur mit einheitlichen Standards konsequent ausgebaut werden. „Es muss möglich sein, mit einem E-Auto beispielsweise von Skandinavien bis Sizilien fahren zu können, ohne dass man sich Sorgen machen muss, wo der Wagen geladen werden kann“, so der Porsche-Betriebsratschef.
Weresch mahnte auch den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien an. „Es geht um die gesamte Öko-Bilanz. Was nutzt es mir, mein Elektroauto mit Kohle- oder Atomstrom zu laden?“, sagte er. Es müsse langfristig sichergestellt werden, dass möglichst nur Ökostrom aus Sonne oder Windkraft zum Einsatz kommt. Auch die Produktion von batteriebetriebenen Fahrzeugen müsse möglichst CO2-neutral sein, so wie Porsche es mit der Fabrik für sein neues Elektroauto Taycan vorhabe.
Porsche hat kürzlich den ersten Taycan an einen Käufer in den USA ausgeliefert, ab Anfang nächsten Jahres werden europäische Kunden bedient. Die Marke konzentriert sich künftig ausschließlich auf Benziner, Hybride und vollelektrische Fahrzeuge – der Diesel ist kein Thema mehr. Auf den Taycan folgt dessen Derivat Cross Turismo. Anschließend steht der neue Macan auf dem Programm, der als reines Elektroauto konzipiert wird. Hinzu kommen weitere teilelektrische Varianten bestehender Modelle sowie leistungsstarke konventionelle Verbrenner.
kritGeist meint
„Es brauche langfristige Programme vom Staat…“ – Nein sicherlich nicht, v.a. nicht für die protzige & PS-Proleten – Karren ala Porsche. Wer sich einen Angeberwagen leisten kann, braucht keine Unterstützung über die Steuergelder normaler Leute, die sich kaum einen (Gebraucht-) Wagen leisten können. Ein Porsche ist so überflüssig wie die Pest. Über Jahre wurde v.a. Porsche über Dieselbonis & Dienstwagenregelungen, fehlende 130kmh-Einschränkung sinnfrei gefördert – Es wäre Zeit diesen Mist abzuschaffen, aber mit unserer dt. polit. Lobby wird das nicht passieren, nicht mal mit einer grünen Regierung oder mehreren Gretas!
Stefan Balz meint
Herr Weresch und seine Firma wurden im Jahre 2012 von einem gewissen Herrn Musk angefragt, ob sie mithelfen wollen ein Europaweites Netz von Ladestation aufzubauen. Den Rest der Geschichte kennen wir.
150kW meint
Quelle?
Leotronik meint
Mit Subventionen in der Tasche können die Vorreiter irgendwie cooler mit dem Finger auf Tesla zeigen und sagen: Tesla verbrennt Geld.
400Gon meint
@McGybrush
volle Zustimmung
Es gibt noch ein Beispiel wo das Geld für Investitionen nicht einfach verschwindet sondern bei Firmen, Handwerkern und damit bei Familien und letztendlich wieder in den Kreislauf ankommt:
Komunal-, Landes- und Bundesbaumaßnahmen auch wenn es da immer wieder zu Preissteigerungen kommt.
senrim meint
VW und Co. hatten in den letzten 10 Jahren gerade mal 430 000 000 000 € Gewinn nach Steuern.
Die Streichung der Dieselsubvention hätte seit 2009 auch nur 70 000 000 000 € gebracht.
Wo sollen da bitte 12 000 000 000 € für die Ladeinfrastruktur in ganz Europa kommen?
senrim meint
Allein die Mitarbeiterbeteiligung hat bei den 4 Herstellern in den letzen 10 Jahren über 12 000 000 000 gekostet also da bleibt bei besten Willen kein Geld für Qualifizierung und Ladeinfrastruktur übrig.
Ich bin für die einen neuen Soli von ca. 5,5% womit wir wieder 20 000 000 000 € jährlich für die Rettung der Autoindustrie zur Verfügung hätten.
senrim meint
Es gäbe noch die verrückte Möglichkeit die Kapitalertragssteuer von 25% auf 42% anzuheben wodurch der Staat jährlich zusätzlich ca. 16 000 000 000 € Einnahmen hätte. Damit hätte die Politik genug Mittel um den Branchenwandel ausgiebig zu unterstützen. Das wäre allerdings nicht wirklich fair da sich somit die Aktionäre quasi selber retten würden. Also doch lieber der Solidaritätszuschlag.
Herbs meint
Wer ist mit „und Co“ genau gemeint?
K. Grundig meint
Ich bin voll bei meinen Vorrednern. Mit dieser großspurigen Forderung verlangt der Herr Weresch eigentlich schon eine doppelte Subventionierung für Porsche und die anderen Hersteller! Hat jemand mal zusammengerechnet, wie viele Millionen Steuergelder für Forschungs- und Entwicklungsprojekte in den letzten Jahren bereits an die deutschen Autohersteller geflossen sind zur Entwicklung von – jetzt kommt’s: E-Autos! Entweder hab ich in der Schule irgendwas verpasst beim Lernen des Wirtschafts- und Geldkreislaufs oder irgendwas läuft hierzulande zur Rettung der Auto-Industrie verkehrt… ????
JoSa meint
Entfernt. Bitte verfassen Sie konstruktive Kommentare. Danke, die Redaktion.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
„Es muss möglich sein, mit einem E-Auto beispielsweise von Skandinavien bis Sizilien fahren zu können, ohne dass man sich Sorgen machen muss, wo der Wagen geladen werden kann“, so der Porsche-Betriebsratschef.
Einfach mal bei Tesla fragen, die wissen wie so etwas funktioniert. Und dann auch, wie Tesla, die gewonnen Erkenntnisse selbstständig umsetzen, bei Schülern nennt man das Transferleistung, kann nicht jeder.
Macho-Autos herstellen, aber für sich selbst Kindermädchen in der Politik einfordern, es ist so lächerlich.
150kW meint
Also alle anderen Hersteller von den Ladesäulen aussperren? Da bin ich dann aber doch für den Status quo.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Leider nichts verstanden.
150kW meint
Dito.
Der Betriebsratschef spricht mit sicherheit von öffentlicher Ladeinfrastruktur. Da Tesla so etwas nicht hat, können sie zwangsläufig dafür kein Vorbild sein.
Jörg2 meint
@150kW
Manchmal muss man die Beiträge anderer nicht krampfhaft falsch verstehen.
Kann man doch einfach mal so stehen lassen: TESLA hat (auch) westeuropaweit gebaut, andere (noch) nicht.
Klaus Schürmann meint
Seit mehreren Jahren kann man mit Hilfe des SUC Ladenetzes, das von Elon Musk aufgebaut wurde, von „ Skandinavien bis Sizilien“ fahren ! Ohne von Steuergeld unterstützt zu werden, hat dieser Musk das fertiggestellt ! Und einem Betriebsrat eines der BESTEN deutschen Autohersteller fällt nur der Ruf nach Steuerzahlerunterstützung beim Ladenetzausbau ein ?
Thrawn meint
Allerdings müßte ein Porsche SUC Netz sehr viel dichter und damit viel teurer sein, wegen der geringen Reichweite des Taycan. ;-)
Aber gut.
Lösungsvorschlag:
Man könnte ja zunächst die wichtige Pendlerstrecke Skandinavien – Sizilien ausbauen, dann je nach dem, wenn man ein bischen Geld übrig hat, rechts und links davon eine Säule nach der anderen hinstellen.
Gerold meint
Kann mir bitte jemand erklären, warum man einem Luxus-Automobilhersteller mit Steuermitteln, welche hauptsächlich von Menschen kommen, die sich nie einen Porsche leisten werden können, unterstützen sollte?
Warum hat man die vielen Jahre, in denen man Maximalgewinne eingefahren hat, nicht entsprechend vorgesorgt?
Könnte es sein, dass man die Entwicklung Richtung BEV nicht ernst genommen hat?
Und nun will man dafür staatliche Unterstützung?
Fragen über Fragen?
TwizyundZoefahrer meint
Man hätte die überzogen jährlichen Boni zu Qualifizierung nehmen können. Wenn ein Porsche so wenig Reichweite hat, dann muss man halt eine eigene Ladeinfrastruktur aufbauen wenn man ans Nordkap will, andere können das komischerweise. Wie meinte der letzte Betriebler immer großspurig, “ das Tschirt schwitzt eben nicht von alleine „.
Ich hoffe es erkennen immer mehr Menschen diese Machenschaften diese ständig bankrotten deutschen Firmen, die sich als technologieführer präsentieren. Eigentlich erwarte ich von dieser Firma demnächst meine kostenlosen Turbotycan, bezahlt hab ich den mit meinem Steuergeld schon längst.
Herbs meint
I@Gerold:
ch glaube nicht, dass er mit Steuer Geldern ein Netz nur für Porsche aufbauen möchte. Am CCS kann ja erstmal jeder (selbst ein Import von anderen Kontinenten) laden.
Roland meint
Soso, die Neu-Qualifizierung bei Porsche soll in einer Art Kurzarbeit erfolgen.
Das kann ja heiter werden.
Hans Meier meint
Warum? Das soll der „freie Markt“ regeln… Wenn Firmen die Synergien nicht nutzen können, sollen sie Pleite gehen. Sonst gibts nur Milliardenzombiegräberfirmen die die Allgemeinheit finanziert. Sowieso Überfällig dass es in der Autobranche endlich „Korrekturen“ gibt. VWAG beispielsweise bräuchte mal ne Korrektur bei der Marketing und Presseabteilung. Jeden Tag Pressemitteilungen und Gelabere über Zeugs das Morgen kein Mensch mehr interessiert. Aber die Autos lassen auf sich warten…. Keine Ahnung warum man das noch „staatlich“ finanzieren soll…
Ludwig Kastor meint
Ohne den Volkswagen Konzern ginge es vielen Menschen in Deutschland schlecht.
Deutschland könnte ohne diesen Konzern nicht so freigiebig Steuergelder in der Welt verteilen. VW Mitarbeiter verdienen überdurchschnittlich und zahlen entsprechend großzügig Steuergelder an unseren Staat.
Da sollten wir dringend dankbarer sein!
TwizyundZoefahrer meint
Selten einen solchen Blödsinn gelesen, auch wenn erst Weihnachten war.
VW Mitarbeiter zahlen hoffentlich genauso Steuern wie ich, nicht grosszügig. Den höheren Lohn bekommen sie hauptsächlich von meinem Steuergeld. Und ob VW Steuern bezahlt, lass ich mal dahingestellt. Normalerweise müssten die noch Milliarden nachzahlen, wegen dem Dieselbetrug und den entgangenen KFZ Steuern. Es wird auch gerne der Übernahmebetrug VW Porsche und umgekehrt vergessen der bis heute noch nicht abgeschlossen ist. Die Firma ist eine der korruptesten Institutionen mit staatlicher Deckung. Vergleiche lasse ich jetzt mal weg.
Herbs meint
Können Sie erklären wie VW MA von Ihrem Steuergeld bezahlt werden?
LiPo meint
VW ist der größte Steuerzahler in Deutschland: Bei einem Umsatz von 238 Milliarden Euro wurden 75 Milliarden Euro an Steuern bezahlt!
Roma meint
Ist ja sehr löblich und VW macht ja nun auch einen schnellen, aber auch teuren Wechsel zur E-Mobiltät. Doch VW bzw. die meisten großen Konzerne zahlen fast keine Steuer, warum sollten sie also großartig darauf Anspruch haben? Mit Ionity wird ihnen das Schnellladenetz ohnehin schon massiv gefördert und haben in Europa trotzdem nur 1/3 soviele Ladepunkte wie dieses Unternehmen das alle 3 Monate pleite geht.
Europäische Ingenieurskunst ist leider träge und hoch bürokratisch geworden. Es werden oft keine Lösungen gesucht, sondern Gründe warum es nicht gehen könnte.
McGybrush meint
Das Geld kommt am Ende zurück.
Spätestens beim Gehalt bekommt der Staat Steuern die ohne VW nicht Existieren würden.
Das Netto einkommen der Leute wird erneut versteuert wenn sie sich dann Privat davon Dinge kaufen.
Wenn VW mehr Geld hat um Maschinen zu kaufen weil vorher steuern sparen konnte dann fallen die Steuern nun bei kauf den Maschinen an.
Wenn VW Aktien gehandelt werden fallen steuern an.
Geld geht dem Staat nur verloren wenn es an irgend einer Stelle mal auf einem Haufen liegen bleibt. Und sicher häuft sich auch irgendwo mal ein grösserer Haufen bei 1-2 Leuten an. Aber der Rest wird dann am ende auch zusammenhangslos wieder woanders ausgegeben wo Steuern anfallen.
Ganz unter dem Strich geht es uns in Deutschland noch nie so gut wie heute. Mit all seinen Fehlern die es gibt und viele gerne korrigieren wollen. Aber es gibt nicht viele Länder wo es Leuten noch besser geht. Die ärmsten bekommen Geld vom Staat und jeder hat bei uns die Chance im Leben etwas grossen zu erreichen. „DEIN“ Schicksal hängt definitiv nicht davon ab ob VW viel oder weniger Steuern zahlt. Für VW und meine Aussagen kann man auch Amazon oder Google einsetzen.
Ludwig II meint
Dann hätte ich ab nächstes Jahr auch gerne Steuersubventionen. Zahle meine fünf Mitarbeiter auch mehr als gut und wir sind in einem Zukunftsmarkt (Bildung) tätig.
Habe auch noch nie jemanden entlassen, weil keine Aufträge da sind, sondern schaue immer das genug Aufträge da sind.
Entweder sie schaffen das selber oder sie haben keine Zukunft.
150kW meint
Mit einem „freie Markt“, hätte es Tesla allerdings nicht geben. Das war erst durch Eingriff (Unterstützung) der Politik möglich.
Jörg2 meint
150kW
Es gibt in der westlichen Welt keinen „freien Markt“. Insofern ist das Argument substanzlos.