Ein australisches Unternehmen hat einen neuen Elektromotor mit bis zu 1000 kW (1360 PS) Leistung entwickelt. Die Maschine mit 43 Zentimeter Durchmesser kann laut den Ingenieuren von HyperPower Technologies einzeln oder im Zusammenspiel mit mehreren Einheiten eingesetzt werden. Was damit möglich ist, soll ein vollelektrischer Dragster zeigen.
Bis zu zehn der potenten E-Motoren mit dem Arbeitstitel „QFM-360-X“ können für eine Gesamtleistung von 10.000 kW kombiniert werden. In dem für Drag Racing ausgelegten Demonstrationsfahrzeug des Teams Top EV Racing hat HyperPower vier Exemplare verbaut. Mit den so zur Verfügung gestellten etwa 4000 kW (5439 PS) soll es in 0,8 Sekunden von 0-200 km/h gehen. 440 km/h sollen in 2,9 Sekunden erreichbar sein, die vorläufige Höchstgeschwindigkeit von 530 km/h in 3,7 Sekunden.
HyperPower und Top EV Racing haben acht Jahre an dem Hochleistungs-Elektromotor und dem damit angetriebenen Dragster gearbeitet, sagt Firmen- und Teamchef Michael Fragomeni. Viele Komponenten habe man intern entwickelt, da auf dem Markt nichts Passendes verfügbar gewesen sei. Mit HyperPower will Fragomeni nun die Kommerzialisierung der Technik vorantreiben.
Als mögliche Einsatzorte und -zwecke hat Fragomeni die Luft- und Raumfahrt, die Bergbauindustrie, Hochgeschwindigkeitszüge und „Hyperloop“-Systeme im Visier. Seine neue Technologie soll sich auch für Super-Elektroautos eignen – schon ein Motor würde einen der leistungsstärksten Sportwagen möglich machen. Derzeit läuft die Serienfertigung der E-Maschine an, wobei HyperPower sich vorerst auf den Einsatz im Rennsport konzentriert.
Trotz der enormen Leistung bereits eines Exemplars lässt sich der QFM-360-X HyperPower zufolge mit niedriger Spannung betreiben. Das erhöhe die Sicherheit damit ausgestatteter Systeme. Um für das Produkt zu werben, wollen Fragomeni und sein Team mit ihrem E-Dragster demnächst mehrere Weltrekorde brechen.
Peter W meint
Das Interesse geht bei mir mehr Richtung Motor. Der hat lediglich 40 cm Durchmesser und ist deutlich kürzer als diese 40 cm. Da frage ich mich, wie man so viel Leistung in das kleine Gehäuse packt, und wie lange der Motor diese 1000 kW abgeben kann bevor er verglüht. Für große Maschinen oder bei Flugzeugen muss eine bestimmte Leistung länger gehalten werden.
Christoph meint
Hi, es ist relativ unerheblich ob der lange hält, denn so ein Dragster Rennen dauert ja nur wenige Sekunden. Und nur so lange muss er halten, erstmal.
Bei Verbrenner-Dragstern bauen die auch nach jedem Lauf den Motor auseinander und wieder zusammen. Und die drehen gerade mal einige hundert Umdrehungen pro Lauf.
stefan meint
Geschmeidige 7g, auch net schlecht :-)
Efan meint
Interessanter zu wissen wäre, wo kommt für diese kurze Zeit die benötigte Energie Aufnahme her und wie wird diese in das Gefährt eingespeist? Der Motor dürfte weniger das Problem sein.
Thomas Claus meint
Tesla holt in seinem MS bis zu 585KW raus. Du brauchst also 7 Akkus der Größenordnung vom MS. Bei der Länge des Fahrzeugs sollte man die problemlos unterbringen.
Thomas Claus meint
Tesla holt in seinem MS bis zu 585KW raus. Du brauchst also 7 Akkus der Größenordnung vom MS. Bei der Länge des Fahrzeugs sollte man die problemlos unterbringen.
Auf der anderen Seite ist das Fahrzeug ziemlich schmal, könnte also doch eng werden.
Tesla-Fan meint
Nein. Es baucht nicht 7 Model S Akkus.
Es gibt Akku-Chemien, die viel höhere Leistungen abgeben können bei weniger Energieinhalt. Außerdem kommt es bei einem Dragster nicht auf Lebensdauer / Ladezyklen usw. an.
IsoOktan meint
Der bisherige Rekordhalter bei den EV Dragstern, der SR-38 hat 2000 PS, sein Akku wiegt 400kg, besteht aus 1200 Zellen, 1500kW Leistung
Thomas Claus meint
Ist es denn überhaupt möglich, ein Auto in 0,8 Sekunden auf 200 zu beschleunigen? Ich würde ja eher Nein sagen. Schon beim Tesla Roadster mit seinen 1,9 Sekunden auf 100 gab es ja kritische Stimmen.
Peter meint
Ich würde sagen ja, schließlich wird das im Dragster Sport ja gemacht…
Warum sollte es nicht möglich sein? Es ist eine Frage der Traktion und der Leistung. Dabei werden keine physikalischen Gesetze gebrochen.
Tom3l meint
Dragster haben spezielle Reifen und auf die Fahrbahn wird ein Klebstoff aufgebracht. Das sorgt für eine extreme Traktion und ein durchdehen der Räder ist fast unmöglich
Langsamfahrer meint
„Normale“ Dragster sind ja nicht so viel langsamer. Einfach mal bei YT schauen, da gibt es Top-Fuel-Dragster, die in knapp 4 Sekunden auf 500 km/h sind. Technisch also möglich (aber bei einem alltagstauglichen Straßenfahrzeug wohl kaum umsetzbar).
Yoshi84 meint
Man braucht lediglich genug Traktion. Sprich, solange die Reifen nicht durchdrehen, ist alles möglich.
Landmilch meint
Ja. Hier der aktuelle Dragster-Weltrekord mit Video als Beweis.
https://www.motorsport-total.com/tourenwagen/news/0-auf-540-kmh-in-3659-sekunden-neuer-dragster-rekord-19110603
IsoOktan meint
Das geht weil die Strecke mit einem speziellen Klebstoff beschichtet wird.
0-200 kmh in unter einer Sekunde schaffen Dragster in der Top Fuel Klasse mit 10000 PS schon länger.
Rekord sind 3,6s von 0 – 540 kmh
Christoph meint
Fun Fact: Ein Top Fuel Dragster fährt, wenn die Hinterräder die Startlinie überqueren bereits mehr als 100 km/h. ;)
Thomas Claus meint
Vielen Dank für die zahlreichen Antworten. :-)