2019 hatte der Fiat-Chrysler-Konzern (FCA) einen Prototyp des von der Marke Fiat Professional konzipierten „e-Ducato“ vorgestellt. Man habe die Entwicklung des elektrischen Kleintransporters trotz Coronavirus-Krise mit digitalen Helfern fortsetzen können, teilte das Unternehmen nun mit. Das neue E-Modell werde zunächst im Rahmen von Pilotprojekten mit ausgewählten Kunden in den Markt starten.
Der e-Ducato sei unter Berücksichtigung der verschiedenen Einsatzzwecke und Anforderungen der Kunden sowie dynamischer, Belastungs- und Umweltaspekte entstanden, heißt es in einer Mitteilung. Dazu seien ein Jahr lang über 28.000 vernetzte Verbrenner-Fahrzeuge mit Straßentests und Messungen aus der Sicht des Kunden analysiert worden. Der Fokus habe dabei auf Kilometerleistung, Variabilität, Treibstoffkosten, Fahrzeugnutzung und Temperatur gelegen.
Konkret soll der Fiat e-Ducato als Serienfahrzeug verschiedene Batteriegrößen für Reichweiten von 220 bis 360 Kilometer nach der auslaufenden NEFZ-Norm sowie mehrere Ladekonfigurationen bieten. Für mehr Effizienz ist die Geschwindigkeit auf 100 Kilometer pro Stunde begrenzt. Der Elektroantrieb erzeugt eine Leistung von 90 kW (122 PS) und ein Drehmoment von 280 Nm. Als Ladevolumen sind 10 bis 17 Kubikmeter möglich, als Nutzlast bis zu 1950 Kilogramm.
Alle Aufbauvarianten des konventionellen Ducato sollen auch für die E-Version verfügbar gemacht werden. Darüber hinaus vernetze FCA den e-Ducato „mit einer exklusiven Reihe von Merkmalen“, die die Anforderungen an den gewerblichen Einsatz und die Elektrifizierung sowie das Management auch von großen Flotten unterstützen. Auch neue Formen der Mobilität würden berücksichtigt. Details zur Vernetzung und den vorgesehene Funktionen sowie Services wurden noch nicht verraten.
Die rein batteriebetriebene Version des Ducato soll das Aushängeschild von Fiat Professional für die Elektromobilität werden. Der e-Ducato werde „demnächst“ zusammen mit dem methanbetriebenen Ducato Natural Power das Angebot an alternativen Antriebssystemen ergänzen. Wann genau und zu welchem Preis der Elektro-Kleintransporter verfügbar sein wird, ist offen. 2019 war von einem Start in diesem Jahr die Rede, durch die Coronavirus-Krise könnte sich die Einführung jedoch verzögern.
Futureman meint
Projekt und soll kommen sagt schon alles.
Wieso nicht einfach bestellbar und ausliefern?
Wenn jeder Hersteller erst das perfekte Auto entwickeln will, gibt es wohl nie eins…
Michael meint
Wann hört das endlich auf mit den Pilotserien und Einzelfertigungen? Ist das immer noch so weit weg von der Grossserie?
Selnim meint
Sehr interessant. Es kommt Bewegung in die Geschichte. Zum Glück wird auch noch der NEFZ-Verbrauch angegeben.
Jürgen W. meint
Ab 01.09.2020 ist NEFZ endgültig Geschichte. Das wird für manche echt bitter. Da bleibt an Reichweite nicht mehr viel übrig. 220 km Reichweite nach NEFZ sind bekanntlich bei kaltem Wetter keine echten 100 km mehr.
andi_nün meint
Am Nutzfahrzeugsektor tut sich wirklich viel. Herrlich.
OpaTesla meint
Bei „NEFZ“ hab ich das lesen aufgehört…
Stefan meint
Laut electrive.net sind 47 kWh oder 89 kWh Akku geplant. Das sind ähnliche Größen wie bei den Transportern von Opel/Peugeot mit 50 oder 75 kWh. Nichts für Autobahnraser, aber gut für den Stadtverkehr und nahes Umland.
Stefan meint
Korrektur 47 oder 79 kWh für den Ducato
randomhuman meint
Zieht man halt einfach 100km ab. Die größere Batteriegröße kann tatsächlich für den Lieferverkehr, Handwerksbetriebe usw. interessant sein.
alpha meint
Das ging mir genauso, ich hoffe dass ab 01.09.2020 wirklichkeitsgetreu nur noch der WLTP von allen Herstellern umgesetzt wird
Selnim meint
NEFZ is KING!!!!!!!!