Nach dem Start des SUV e-tron und dessen Coupé-Derivats e-tron Sportback bringt Audi demnächst von beiden Modellen besonders sportliche S-Versionen. Das Konzept mit unter anderem drei statt zwei E-Motoren fordert mehr von der Batterie und senkt damit die Reichweite. Audi erklärt, wie die Effekte der höheren Leistung beim e-tron S Sportback minimiert werden.
Insbesondere die Aerodynamik sei ein Schlüsselfaktor für die Reichweite. Dazu weise das Konzept viele Detaillösungen auf. „Die Radlaufblenden beispielsweise sind auf beiden Seiten um 23 Millimeter breiter als bei der Basisversion. Das markante Design korrespondiert mit einer Aerodynamik, die stark auf neue Technologien setzt. Die früh absinkende Dachlinie des SUV-Coupés verbessert den Luftwiderstand im Vergleich zum Schwestermodell weiter. Und nicht zuletzt optimiert eine Spoilerkante auf seinem Gepäckraumdeckel die Abströmrichtung der Luft am Heck“, so Audi.
Optimierte Anströmung der Vorderräder
Eine zentrale Rolle in Audis Aerodynamik-Konzept für den e-tron Sportback in S-Ausführung spielt die kontrollierte Strömung an den Vorderrädern: „Air Curtains“ – seitliche Lufteinlässe in der Front – lenken die Luft über einen Kanal in die Radhäuser für eine optimierte Anströmung der Räder und der Fahrzeugflanke. Dem gleichen Zweck dienen die durchströmten Radlaufblenden: In den Ausschnitten, die die verbreiterten Blenden im vorderen Bereich haben, stehen schmale horizontale Stege. Sie leiten den Fahrtwind so, dass er störende Verwirbelungen in den Radhäusern umhüllt. Daraus resultiere ein „sauberer“ Nachlauf entlang der Fahrzeugseite mit verringerten Strömungsverlusten, erklären die Entwickler. Das Design der 20-Zoll-Räder sowie das Profil und die Prägung an den Flanken der Reifen seien ebenfalls dahingehend optimiert.
Mit den durchströmten Radlaufblenden löse man den Zielkonflikt zwischen möglichst guter Aerodynamik und sportlicher Optik. So erziele der e-tron S Sportback einen cW-Wert von 0,26, der e-tron S komme auf 0,28.
Virtuelle Außenspiegel
Im Vergleich zu den Standard-Spiegeln verringern die schlanken virtuellen Außenspiegel des e-tron S Sportback den Luftwiderstand weiter. Sie tragen laut Audi etwa zu gleichen Teilen wie die durchströmten Radlaufblenden zur aerodynamischen Verbesserung bei und bringen zirka drei Kilometer mehr Reichweite im WLTP-Fahrzyklus. Die flachen Träger der virtuellen Außenspiegel integrieren an den Enden kleine Kameras. Die aufgezeichneten Bilder werden im Innenraum auf OLED-Displays im Übergang zwischen Tür und Instrumententafel präsentiert.
Das Aerodynamik-Konzept des e-tron S Sportback setzt sich unter dem Fahrzeugboden fort: Hier leiten Unterbodenverkleidungen mit Spoilerelementen die Luft um das Fahrzeug. Der Unterboden samt der Aluminium-Abdeckplatte für die Hochvolt-Batterie ist verkleidet. Die Anschraubpunkte sind schüsselförmig vertieft, ähnlich wie die „Dimples“ an einem Golfball. Sie sollen die Luft leichter strömen lassen als eine plane Fläche.
Einen weiteren Beitrag zur Verbesserung des Luftwiderstandes leistet die serienmäßige Luftfederung mit geregelter Dämpfung: Bei höheren Geschwindigkeiten senkt sie die Karosserie in zwei Stufen bis zu 26 Millimeter unter das Normalniveau ab.
Steuerbarer Kühllufteinlass
Eine wichtige Komponente der e-tron S-Modelle ist Audi zufolge auch der steuerbare Kühllufteinlass, der zugleich als Schaltstelle des Thermomanagements dient. Es handelt sich um einen Rahmen hinter dem Singleframe, der zwei elektrisch betätigte Jalousien integriert. Bei Geschwindigkeiten zwischen 48 und 160 km/h sind sie zumeist geschlossen, sodass die Luft fast verwirbelungsfrei über die vordere Haube strömt. Wenn die Klimaanlage oder die Antriebskomponenten mehr kühlende Luft brauchen, öffnen sich die Jalousien schrittweise. Falls die hydraulischen Radbremsen in einer Ausnahmesituation sehr stark beansprucht werden, gibt der steuerbare Kühllufteinlass zwei Kanäle zum Leiten von Luft in die vorderen Radhäuser frei. Bei Bedarf wird dafür der Kühlerventilator aktiv.
Drei Elektromotoren
Mit Blick auf den Antrieb verspricht Audi für die zukünftigen e-tron S-Modelle „außergewöhnliche Fahrleistungen“. Die beiden neuen Topmodelle der Baureihe werden von drei E-Motoren vorwärtsgeschoben, von denen zwei an der Hinterachse arbeiten. Sie geben gemeinsam 370 kW (503 PS) Spitzenleistung und bis zu 973 Nm Drehmoment ab. Damit sollen die S-Modelle in jeweils 4,5 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h sprinten können. „Ihre intelligente Antriebsregelung hebt die Fahrsicherheit und vor allem die Fahrdynamik auf ein neues Niveau: Zum elektrischen Allradantrieb kommt das elektrische Torque Vectoring mit aktiver und vollvariabler Momentenverteilung an der Hinterachse“, wirbt Audi.
Thrawn meint
Audi scheint ja verzweifelt nach Alleinstellungsmerkmalen zu suchen. Warum baut man nicht einfach ein windschlüpfriges Auto statt eine würfelförmigen Kasten mit Mühlrädern, dann kann man sich den ganzen potenziell störanfälligen Lüftungs- und Klappenkram sparen.
370Kw und 1000Nm … Ist da vielleicht eine OEM interne Wette am laufen, wer den verrücktesten viereckigen Kasten zum fliegen bringt?
Peter W meint
Ein Panzer bleibt ein Panzer. Lediglich die Räder haben einen deutlichen Vorteil zum Kettenantrieb eines Leopard … Jedoch fürs Gelände …
Lewellyn meint
„Audi bringt eine modernisierte Elektroversion des A2 raus!“
„Nicht teurer als ein A3“
„500km Reichweite dank hoher Effizienz“
*plopp*
Aufgewacht.
Ludwig Kastor meint
Das Auto ist ein SUV…
Da helfen die gezeigten Feinheiten mit dieser Karosserieform nichts mehr.
Der große Pluspunkt füt dieses Schiff ist das schöne Dahingleiten, die Ruhe und die Freude am Fahren :-) Da ist der CW Wert und die paar hinzugewonnenen Kilometer nebensächlich.
Ebi meint
Sorry, ich lese Aerodynamikkonzept, sehe kleine Kameras statt großer Rückspiegel und dann diese fette Kühlergrillverbrennerfrontschrankwand – irgendwas stimmt da doch nicht.
alupo meint
Mein Prius 3 aus 2009 hatte einen cw Wert von 0,25. Da finde ich über ein Jahrzehnt später diese 0,26 nun nicht gerade umwerfend ;-).
Zumindest kann man wenn man ein paar Vergleichszahlen im Köpfchen hat über solche Verkündungen nur lächeln.
Das Model S aus dem Jahr 2012 erreicht sogar 0,24, das in 2017 auf den Markt gekommene midel 3 sogar nur 0,23, wow…
Effendie meint
Aber der Prius hat keine 20 Zoll Räder und so breite Laufflächen.
Effendie meint
Und das Model S ist eine Limousine da ist die Form schon idealer.
Priusfahrer meint
apropos: Der Prius ähnelt am ehesten dem Cybertruck. Was hat den der Cybertruck
für einen cw-Wert. Irgendwas zwischen 0.33 bis 0.45 oder so …..
????
Roma meint
Cybertruck cw-Wert könnte sogar bei 0.30 liegen. Unter 0.357 wird er ziemlich sicher liegen, diesen Wert erreicht ein Ram 1500.
Deine vermutete Wertespanne ist also weit überzogen.
Freddy K meint
Toll. Und alle mit der selben Stirnfläche. Und genauso groß. Genial wie die das versteckt haben.
bensch meint
Na sicher, aber Audi wird sich schon bewusst für eine SUV Basis entschieden haben. Da passen die Akkus am einfachsten rein und man kann hohe Preise verlangen. Die anderen Karosserieformen kommen nach und nach, das A5 Pendant wohl leider erst 2024.
Freddy K meint
Erst kommt noch Anfang nächstes Jahr der q4 e-tron.
Roma meint
Ich find das Marketing der Autohersteller genial und die Mehrheit der Kunden fahren darauf auch noch ab.
Man blähe einen Kombi auf und legt ihn höher = 1% mehr Kofferraumvolumen, 10% höher und 20% Aufpreis. Diesen macht man dann wieder kleiner in Form eines „Sportback“ und haut noch mals 5% oben drauf.
THeRacer meint
1+!
:-)) … Manchmal sind die Dinge und die Welt einfach so einfach. :)
Oliver Wunsch meint
Für eine wirklich nennenswerte Verbesserung des Luftwiderstandes hatte Audi eine Limousine ohne Plaketten (Proleten) Kühlergrill bauen müssen, siehe Audi 100 C3.
Aber am Ende soll der Wagen ja nicht Strom sparen sondern verkauft werden
150kW meint
Als ob der (geschlossene) Kühlergrill eine nennenswerte Verschlechterung wäre…
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Auch die Auto-Designer dürften die Transformation mal als Chance auffassen; schließlich sind Handys auch nicht in Form einens antiken Siemens-Telefonhöhers geformt …
Roma meint
Richtig, es will verkauft werden. Also logisch dass sie bevorzugt ein SUV machen, wo die Nachfrage am stärksten ist, die Marge am höchsten und der Einbau am einfachsten.
Aber selbst der e-tron verkauft sich nur schleppend, in einigen Märkten könnte man sogar von einem Flop reden.
Sehr wahrscheinlich, dass eine weniger nachgefragte Fahrzeugform noch schlechter abgeschnitten hätte.
bensch meint
Aerodynamik ist beim Elektroauto das A und O, solange es noch keine deutlich verbesserte Akkutechnik gibt. Weniger Luftwiderstand = höhere Reichweite. Dadurch kleinerer Akku nötig = weniger Gewicht = weniger Verbrauch = höhere Reichweite. Etc. Irgendwo gibt’s sicherlich einen sweet Spot.
calimator meint
Eine gute Aerodynamik ist immer wichtig egal wie groß der Akku ist, alles andere ist sinnlose Energieverschwendung. Das Problem am e-tron ist aber die Karroserieform an sich. Mit einer klassischen Limousine oder Coupe wie z.B. A4 oder A5 hätte man ein schickes E-Auto bauen können was nicht nur besser aussieht als der e-tron auf Q5-Basis sondern auch ein sehr effizientes mit geringem Energieverbrauch.
xdaswarsx meint
Man unternimmt tatsächlich alles menschenmögliche um den Verbrauch 1-2 kWh/100km zu senken, und übersieht absichtlich die größten Einsparpotentiale von ca. 10kWh/100km.
Gut, der Audi e-tron wurde auch noch nicht als reines Elektroauto entwickelt und war „einfach schon da“, und man musste das Beste herausholen.
Diese Ausrede greift bei Audi/VW ab jetzt nicht mehr.
Priusfahrer meint
Genau das ist der springende Punkt in der dt. Autoindustrie. Ein „gutes“
Fahrzeug muß aufrecht, hoch und massiv wirken. Damit es was darstellt.
Wer mich kauft, der hat, kann was, und ist jemand. (S)innvoll (u)und (V)ernünftig
ist das Motto in der Karosseriegestaltung. Da fallen Aerodynamik und
cw-Werte in den Hintergrund.
Wenn Audi z.B. den A5 als BEV liefern könnte, wäre ich sofort Kunde.
Wessi meint
Uiuiuiiuiiuiiiiiiiii.
Wer solche Kommentare schreibt wird hier ganz schnell als jemand identifiziert (oder war bezichtigt das richtige Wort?),
der seinen Neid nicht unter Kontrolle hat :-)
Auf jeden Fall eine gute Erklärung des Kürzels SUV :-)
mmd.