Ford bietet seine Kleintransporter Tourneo Custom und Transit Custom Plug-in-Hybrid ab Herbst mit einem sogenannten Geofencing-Modul an. Die Teilzeit-Stromer schalten damit etwa in städtischen Umweltzonen automatisch auf lokal emissionsfreien Elektroantrieb um. Die Technologie dafür kann ab Herbst auch in bereits produzierte Modelle nachgerüstet werden.
Tourneo Custom und Transit Custom können in den Ausführungen als Plug-in-Hybride gemäß NEFZ-Norm bis zu 53 Kilometer rein elektrisch fahren. Sie sind damit von etwaigen Zufahrtsbeschränkungen in städtische Umweltzonen befreit. Das System kombiniert einen 1,0 Liter großen Benzinmotor mit einer E-Maschine und einer 13,6-kWh-Batterie. Der Verbrenner agiert dabei als Generator für die auch extern via Kabel aufladbare Batterie. Im Zusammenspiel sind laut Ford rund 500 Kilometer am Stück möglich.
Die Geofencing-Technologie sorgt dafür, dass die Kleintransporter beim Überschreiten einer geografisch definierten Begrenzung – beispielsweise beim Einfahren in eine städtische Umweltzone – vom Benzin- in den Elektromodus wechseln. Zur Lokalisierung muss das Fahrzeug seine genaue Position selbst senden oder die externe Abfrage seiner Position erlauben. Die Ein- oder Ausfahrt in eine Geofencing-Zone wird mithilfe von GPS registriert. Die Fahrzeugnutzer können auch eigene „grüne Zonen“ festlegen, um etwa in der Nähe von Schulen und Spielplätzen lokal emissionsfrei zu fahren.
Die plug-in-hybriden Tourneo Custom und Transit Custom wechseln beim Eintritt in eine Geofencing-Zone nur dann in den E-Betrieb, wenn die Batterie ausreichend geladen ist. Beim Verlassen der Umweltzone können die Fahrzeuge selbsttätig in den am besten geeigneten Fahrmodus umschalten. Wird der Benzinmotor aktiviert, erzeugt dieser Strom, um die Reichweite zu vergrößern. Das Geofencing-Modul zeichnet Informationen über den rein batterie-elektrischen Betrieb in den entsprechenden Geofencing-Zonen auf. Die verschlüsselten Daten könnten bei Bedarf mit lokalen Behörden geteilt werden, um die Einhaltung der Vorschriften in Umweltzonen zu kontrollieren.
„Die Verbesserung der Luft- und Lebensqualität in unseren Städten ist ein Ziel, auf das wir alle hinarbeiten müssen“, so Mark Harvey von Ford Europa. „Die Custom PHEV-Baureihe und ihre neue Geofence-Funktion helfen unseren Kunden, einen signifikanten Beitrag zu diesem Ziel zu leisten, ohne dabei Kompromisse in puncto Effizienz und Produktivität eingehen zu müssen.“
In einem kürzlich von Ford in London durchgeführten Praxistest mit einer Flotte von Transit Custom Plug-in-Hybrid-Fahrzeugen kam das Unternehmen zu dem Ergebnis, dass die leichten E-Nutzfahrzeuge nachweislich zur Verbesserung der Luftqualität beitragen können – „denn 75 Prozent der gefahrenen Kilometer wurden im Elektromodus zurückgelegt“, heißt es dazu. Ähnliche Praxistests finden derzeit in Köln und in der spanischen Stadt Valencia statt.
Peter W meint
Eigentlich eine gute Idee. Ein E-Auto mit Rex ist ein wesentlich besserer Kompromiss als die üblichen Plug-ins mit dickem Verbrenner und Alibi-E-Motor. Unverständlich ist die geringe Akkukapazität, mit der man ohne den Verbrenner nur sehr eingeschränkt klimaneutral fahren kann. 100 oder 150 km Reichweite mit einem 20 bis 30 kWh Akku würden den Transporter enorm aufwerten.
Jörg2 meint
Zielstellung scheint eher zu sein, auch in „Keine Verbrenner“-Zonen mal reinfahren zu können.
Klaus Schürmann meint
Das heißt doch wohl : Menschen 1. Klasse wohnen in von Autos weniger verschmutzter Luft und Menschen die nicht in dieser sauberen Zone wohnen/arbeiten müssen dürfen weiter Auspuffgase einatmen ?
Nicht vor 2025 meint
Das ist doch normal.
Menschen 1.Klasse haben eine subventionierte Photovoltaik Anlage mit Pufferspeicher und ein bezuschusstes E-Mobil mit dem sie nahezu kostenlos
unterwegs sein können.
Die anderen dürfen Abgase einatmen, blechen, fröhlich sein.
Nennt man soziale Marktwirtschaft. Oder klatschen für die System relevanten.
-ironie off-
Peter W meint
Das ist eine Beleidigung für Menschen die etwas für die Umwelt tun. Anstatt Solaranlagen aufs Dach zu schrauben, hätte ich mir auch ein teures Auto kaufen, oder 2 mal im Jahr in den Urlaub fliegen können. Ich hätte mit meiner Hände Arbeit auch kein Haus bauen müssen und stattdessen mein Geld für unnötigen Mist und eine teure Innenstadtwohnung ausgeben können. Dann könnte ich jetzt jammern, und darlegen, dass ich keine Steckdose für ein E-Auto habe.
Es gibt nicht nur Reiche und Arme, es gibt auch Schlaue und Dumme, Einfältige und Faule.
IsoOktan meint
So viel Arbeit, Aufwand und Entbehrungen nur für eine Steckdose!
alupo meint
Dafür ist aber der Steuersatz eines „Messchen 1. Klasse“ etwas höher als der eines „Hartz 4 Empfängers“.
Oh, Korrektur, das Vorzeichen ist auch noch umgedreht. Somit macht die Berechnung in % keinen Sinn.
Leistung lohnt sich in Deutschland sowieso nicht. Der Staat klaut, incl. MWSt., doch über 50%. Was waren das noch Zeiten als die Bürger nur ihren Zehnten bezahlen mussten….
Ironie off
MichaelEV meint
Der Unmensch 1.Klasse wohnt außerhalb oder im Speckgürtel einer Stadt und meint mit seinem dreckigen Verbrenner täglich Lärm und Dreck in die Stadt bringen zu müssen. Bezahlt durch die Geschädigten, die die Infrastruktur stellen müssen und gefördert und subventioniert durch den Bund aus Steuergeld (Pendlerpauschale, Besteuerung von Dienstwagen).
Satcadir meint
Machen wir Unmenschen nicht mehr. Können die besseren Menschen an den Umsätzen der Innenstadt Geschäfte ablesen.
Gekauft wird billig per Internet, Kinder machen homeschooling und tschüss.
Ich war vor 8 Monaten das letzte Mal in der Stadt. Damals eine Menge 1 € Startups in der City zu sehen.
MichaelEV meint
So kann wohl nur jemand urteilen, der Innenstädte nur vom Hörensagen kennt.
Im Gegenteil wird die Attraktivität durch abnehmenden Verkehr immer weiter steigen.
Bevor Missverständnisse aufkommen: Hab noch nie Mitten in der Stadt gelebt. Meine Strecken in der Stadt sind zu 99,9% ÖPNV oder zu Fuß. Wie man das Selbstverständnis haben kann für die eigene Bequemlichkeit anderen Menschen seinen Dreck und Lärm aufzuzwingen ist mir unbegreiflich.