Der internationale Kurier-Express-Paket-Dienstleister DPDgroup hat angekündigt, bis 2025 in 225 der größten europäischen Städte emissionsarme Paketzustellung einzuführen. Als Grund für die Initiative wird der hohe Anteil von Warentransporten an den CO2- und Partikelemissionen in Städten genannt.
DPD setzt bereits in einigen Regionen auf umweltfreundlichere Lösungen. Auf Basis der damit gesammelten Erfahrungen will das Unternehmen die Zustellung im urbanen Raum nun flächendeckend neu aufziehen: mit sogenannten Mikrodepots und städtischen Depots sowie alternativen Zustellmethoden und lokal emissionsfreien Antrieben. In einzelnen Städten wie Hamburg, London, Warschau und Dublin wurden bereits entsprechende Initiativen umgesetzt. Seit Ende 2019 liefert die DPDgroup zudem im gesamten Pariser Stadtgebiet mit emissionsarmen Versandlösungen.
Das neue Programm stelle europaweit „einen massiven Ausbau“ der bisherigen Aktivitäten dar und soll schrittweise auf über 260 Millionen Pakete und damit 17 Prozent des gesamten Paketvolumens ausgeweitet werden. „Wir sind uns der Verantwortung gegenüber dem Planeten und der Menschen bewusst. Daher streben wir danach, der nachhaltigste Paketdienstleister Europas zu werden“, erklärte Unternehmenschef Boris Winkelmann. „DPDgroup trägt einen Anteil am weltweiten Klimawandel – daher möchten wir vor allem eine wichtige Rolle im Finden von Lösungen spielen. Mit diesem Ziel vor Augen haben wir uns dazu entschieden, pragmatisch zu handeln und unsere Emissionen in den europäischen Städten mit den meisten Einwohnern zu reduzieren.“
Hierzulande will DPD die emissionsarme Zustellung schrittweise in 23 Innenstädten umsetzen: Augsburg, Berlin, Bonn, Bremen, Köln, Dortmund, Dresden, Düsseldorf, Essen, Frankfurt, Gelsenkirchen, Hamburg, Hamm, Hannover, Kiel, Leipzig, Mannheim, München, Nürnberg, Oberhausen, Stuttgart, Wiesbaden und Wuppertal. Dazu Eric Malitzke von DPD Deutschland: „In Deutschland hat DPD schon viele alternative Zustellkonzepte erprobt und eingeführt. Wir haben dadurch ein sehr genaues Bild davon, wie und wo eine lokal emissionsfreie Zustellung in der Praxis wirklich funktioniert. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, bestehende Ansätze zu skalieren und die umweltfreundliche Paketzustellung massiv auszuweiten.“
Bis 2025 wolle man den eigenen CO2-Fußabdruck auf der letzten Meile in den entsprechenden Städten „radikal reduzieren“, betonte die DPDgroup. Im Vergleich zum Jahr 2020 sollen CO2-Emissionen um 89 Prozent und die Freisetzung von Schadstoffen wie Feinstaub, Kohlenmonoxid und Stickoxide um 80 Prozent reduziert werden. „Unser langfristiges Ziel ist es, diesen ersten ambitionierten Plan weiter auszubauen. Innerhalb der nächsten 20 Jahre möchten wir auf der letzten Meile gänzlich CO2-frei agieren“, so Winkelmann.
7000 neue alternativ betriebene Fahrzeuge
Um ihre Umweltziele zu erreichen, setzt die DPDgroup unter anderem auf 7000 neue, alternativ betriebene Fahrzeuge, 3600 Ladepunkte sowie 80 neue innerstädtische Depots. Diese Initiativen entsprächen einem Gesamtinvestment von 200 Millionen Euro bis 2025. Für seine Flotte sieht das Logistikunternehmen verschiedene, auf Straßengrößen, Lieferbedarf und Zufahrtsbeschränkungen angepasste Fahrzeuge vor. Dazu gehören elektrische Lieferwagen wie der VW eCrafter, Mercedes e-Sprinter oder Fuso eCanter, kleinere E-Fahrzeuge sowie Erdgasfahrzeuge. Ergänzt wird die Flotte um Lastenfahrräder, Handwagen sowie die Zustellung zu Fuß.
Die Einrichtung 80 neuer Mikrodepots und städtischer Depots soll dabei helfen, die Zustellprozesse zu optimieren und für mehr Kundennähe zu sorgen. Die Depots sind vor allem in Großstädten vorgesehen, in Deutschland etwa in Berlin und München.
„Wir verringern kontinuierlich unseren CO2-Fußabdruck mit grünen Zustelllösungen. Bis 2025 werden 225 europäische Städte noch stärker als zuvor davon profitieren“, so Winkelmann abschließend. „Unser Ziel ist es, ein bevorzugter Partner für Kunden und städtische Vertreter zu sein, denen wir in ihrem eigenen Bestreben nach mehr Nachhaltigkeit zur Seite stehen.“
Andreas meint
emissionsarm ungleich emissionsfrei, wobei letzteres gar nicht möglich ist.
Daniel S meint
Erdgasfahrzeuge?