Porsche hat vor Kurzem bislang geheime Designstudien aus den Jahren 2005 bis 2019 veröffentlicht. Unter den Fahrzeug-Visionen befinden sich auch mehrere elektrifizierte Entwürfe.
Porsche 917 Living Legend (2013)
Am Steuer des Porsche 917 KH erkämpften Hans Herrmann und Richard Attwood im Sommer 1970 den ersten Gesamtsieg für Porsche in Le Mans. Anlässlich der Rückkehr in den LMP1-Sport entwickelte das Entwicklungsteam am Standort Weissach im Jahr 2013 eine moderne Interpretation des Siegerwagens. Als technische Basis diente der von 2013 bis 2015 gebaute Supersportler mit Plug-in-Hybridantrieb Porsche 918 Spyder. „In den Supersportwagen von Porsche hat man immer das Gefühl, zwischen den hohen Radhäusern praktisch auf der Straße zu sitzen“, so Chef-Designer Michael Mauer. „Das wollten wir noch weiter herausstellen.“
Porsche Vision Turismo (2016)
Der silberglänzende Prototyp war zunächst als experimentelle Studie eines Supersportwagens mit vier Türen und Heckmotor entwickelt. „Doch dann haben wir festgestellt, dass sich die Idee mit einem reinen Elektroantrieb noch besser umsetzen lässt“, erinnert sich Mauer. So diente der Porsche Vision Turismo als Blaupause für die Entwicklung des Serien-Elektroautos Porsche Taycan.
Porsche Vision 916 (2016)
Diese Studie eines Design-Praktikanten erinnert mit ihren kompakten Dimensionen an den Porsche 916, der Anfang der 1970er-Jahre als Prototyp entwickelt wurde. Angetrieben wird der Porsche Vision 916 rein elektrisch von vier Radnabenmotoren. Das Fahrzeug ist eine Hommage an den Automobilkonstrukteur Ferdinand Porsche und seinen ersten Lohner-Porsche-Rennwagen mit Allradantrieb aus dem Jahr 1900.
Porsche 919 Street (2017)
Der Porsche 919 Street entstand auf Basis der Technologie des Porsche 919 Hybrid und versprach, das Fahrerlebnis des LMP1-Rennwagens auch Privatrennfahrern zu ermöglichen. Unter der Hülle stecken das Carbon-Monocoque und der 900 PS starke Hybrid-Rennantrieb, die dem Porsche 919 in Le Mans wiederholt zum Sieg verholfen haben. Auch die Abmessungen und der Radstand sind mit dem Rennwagen identisch.
Porsche Vision „Renndienst“ (2018)
Der Porsche Vision „Renndienst“ ist die freie Interpretation eines familienfreundlichen Raumkonzepts für bis zu sechs Personen. Die Studie eines futuristischen „Raumgleiters“ soll zeigen, wie die Porsche-Design-DNA mit der charakteristischen Modellierung der Flächen auf ein für das Unternehmen unbekanntes Fahrzeugsegment übertragen werden kann. Im Innenraum erwartet die Passagiere eine komfortable, modulare Reisekabine. Der Fahrer nimmt auf einem zentralen Fahrersitz Platz. Der vollelektrische Antrieb befindet sich im Unterboden. „Die Mitreisenden kommen so in den Genuss eines großzügigen Raum- und Reiseerlebnisses gepaart mit Porsche-typischem Flair“, erklären die Designer.
Porsche Vision 918 RS (2019)
2019 schufen die Porsche-Designer eine neue Evolutionsstufe des 918 Spyder. Mit weiterentwickelter Antriebs- und Fahrwerkstechnik und einer aerodynamisch optimierten Karosserie würde der Porsche Vision 918 RS auf Straße und Rennstrecke erneut Maßstäbe setzen, heißt es dazu.
Porsche Vision E (2019)
In der Elektroauto-Rennserie Formel E geht seit 2019 auch Porsche an den Start. Auf Basis des dort eingesetzten Porsche 99X Electric entwickelte das Designteam einen leichten einsitzigen Elektro-Rennwagen für Privatrennfahrer.
Zu den Serienchancen der bisher nicht realisierten Entwürfe äußerte sich Porsche nicht. „Es geht bei unseren Visionen nicht darum, jedes Auto auf die Straße zu bringen. Sondern darum, Möglichkeitsräume aufzuspannen und eine Beziehung mit der Zukunft aufzunehmen“, sagt Mauer. „Es gibt zwei Möglichkeiten, sich als Marke weiter zu entwickeln: Entweder man verbessert seine Produkte aus der Gegenwart heraus, Schritt für Schritt. In diesem Prozess fällt es schwer, wirklich innovativ zu sein. Oder man lässt seiner Kreativität freien Lauf. Die Idee ist, gedanklich ins Übermorgen zu springen und sich von dort aus rückwärts zurück ins Morgen zu bewegen.“