Der weltweit größte Lkw-Hersteller Daimler Truck sieht Dieselfahrzeuge in der EU zunehmend als Auslaufmodelle. Das Unternehmen strebe an, die CO2-Emissionen für seine Lkw-Flotte bis 2030 deutlicher zu reduzieren, als es die Staatengemeinschaft verlange, sagte der Technologievorstand des Unternehmens Andreas Gorbach der Deutschen Presse-Agentur. Bis 2030 könnte Daimler Truck schon einen Anteil „von 40, 50 oder 60 Prozent“ an CO2-neutralen Batterie- oder Wasserstoff-Brennstoffzellen-Lkw bei seinem Absatz in der EU erreichen.
Die große Spannweite bei den Prozentangaben erklärte Gorbach damit, dass es schwer vorherzusagen sei, wie sich die Strom- und Wasserstoffpreise entwickeln, wie der Ausbau der Infrastruktur bei Batterie- und Wasserstoff-Lkw vorangehe und ob die Politik zügig die Weichen für gleiche Wettbewerbsbedingungen gegenüber Diesel-Lkw stelle. Aktuell gibt die EU vor, dass Lkw-Hersteller die CO2-Emissionen ihrer neu zugelassenen Fahrzeugflotte bis 2025 um 15 Prozent sowie bis zum Jahr 2030 um 30 Prozent im Vergleich zum Referenzzeitraum zwischen Mitte 2019 und Mitte 2020 reduzieren. Bei Nichterreichen der Ziele drohen hohe Strafen.
Damit sich alternativ angetriebene Lkw durchsetzen, müsse sich deren Anschaffung möglichst schnell rechnen. Die Politik müsse hier Anreize setzen, so Gorbach. „Wir als Lkw-Hersteller können nicht wie ein Pkw-Premiumanbieter sagen: Wir bieten jetzt nur noch Elektrofahrzeuge an und das kostet den Kunden dann eben einen bestimmten Betrag mehr pro Auto.“ Der Umstieg funktioniere auf dem Lkw-Markt nur, wenn der betriebswirtschaftliche Mehrwert für den Kunden sofort da sei. Dann ergebe sich automatisch ein schnell steigender Marktanteil für klimaneutrale Antriebe.
Die Branche müsse sich vornehmen, batterieelektrische Lkw bis Mitte der 2020er-Jahre und Brennstoffzellen-Lkw im Laufe der zweiten Hälfte der Dekade von den Gesamtbetriebskosten auf das Niveau heutiger Dieselfahrzeuge zu bringen, sagte Gorbach. Abseits des Anschaffungspreises gehe es vor allem darum, dass der Kunde nach ein paar Jahren mit einem alternativ angetriebenen Lkw gleich viel Geld in der Tasche habe wie er es mit einem Diesel-Modell gehabt hätte.
Es gebe zwar Kunden, die aus ihrer Nachhaltigkeitsstrategie heraus schon jetzt „grüne“ Lkw fahren wollen, das sei aber nicht die Mehrzahl, erklärte Gorbach. Solange der Betrieb eines Diesel-Lkw wirtschaftlicher sei als der eines Brennstoffzellen- oder Batterie-Lkw, würden sich die Kunden üblicherweise auch weiter für ein Dieselfahrzeug entscheiden.
Daimler Truck elektrifiziert sein Angebot, dabei setzen die Schwaben sowohl auf reine Batterie-Systeme als auch auf Elektroantriebe mit zusätzlicher Wasserstoff-Brennstoffzellen-Technik. Im letzten Jahr gab es einen Ausblick auf Modelle der nächsten Generation. Bis 2022 soll das Portfolio in den Hauptmärkten Europa, Nordamerika und Japan Serienfahrzeuge mit Batterie-Antrieb umfassen. Bis zum Jahr 2039 visiert das Unternehmen an, in diesen Regionen nur noch Neufahrzeuge anzubieten, die im Fahrbetrieb CO2-neutral sind.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Die Märchenwelt Gorbach: „Wir bieten jetzt nur noch Elektrofahrzeuge an und das kostet den Kunden dann eben einen bestimmten Betrag mehr pro Auto.“
In unserem Industriebetrieb wurden bereits vor dem 2. Weltkrieg in der Produktion alle Maschinen von Dampfmaschinen-Transmissionsantrieb auf elektrischen Antrieb umgestellt. Das war damals innovativ, da sich damit viele Vorteile erreichen ließen, die sich u.a. in erheblich niedrigeren Kosten abbildeten.
LKW sind nichts anderes als Maschinen auf Rädern. Mit den modernen Antriebsbatterien erhält man auch hier endlich den Freiheitsgrad, der für eine erhebliche KOSTENSENKUNG notwendig ist.
So rum wird ein Schuh draus, Herr Gorbach.
Martin G meint
Ziele CO2 Reduktion:
2025 um 15 %
2030 um 30 %
Wenn man weiterhin alle 5 Jahre nur 15% erreichen möchte ist man voraussichtlich 2055 Klimaneutral.
Wie passt dieses Ziel Vorhaben zum EU-Green Deal? Oder zur nationalen Klimaneutralität 2045?
Abgesehen davon, dass die Zielsetzung kein Erreichen garantiert und man deutlich länger brauchen wird.
Und wie steht es um das 1,5° Ziel von Paris oder 2° Ziel?
Auch hier wird man trotz Einhaltung des Green Deals oder der nationalen Klimaneutralität voraussichtlich nicht schaffen. Und das in einem industriell weit entwickelten Land, die einen hohen pro Kopf CO2 Emmissionen haben, in vergleich zum Weltweitem Durchschnitt.
Wäre es nicht mal an der Zeit realistischere Ziele zu definieren und diese auch einzuhalten? Mit jährlicher nachjustierung der Maßnahmen, um auch jedes Zwischenziel zu erreichen?
Kasch meint
Den Zusatz H2 kann man getrost überlesen. Wenn man lediglich ein Ladenetz halbwegs so effizient, wie das von Tesla, errichten könnte, wär das schon ein Traum. Mit Ladesäulenverordnung, Schnellladegesetz und Projekt Deutschlandnetz gehts erstmal, wie üblich, steil bergab, noch bevor man richtig begonnen hat. Da nützen auch die besten Vorsätze von Fahrzeugherstellern nichts.
Peter W meint
Wobei es den Fzg-Herstellern niemand verbietet ein Ladenetz aufzubauen.
Das Ergebnis bei Ionity zeigt aber wie unfähig unsere Industrie ist.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Richtig, aber zeigt wie unfähig unsere AUTOMOBIL-Industrie ist.
Jeru meint
Also ich freue mich darüber, dass wir ein offenes Ladenetz mit gewissen Standards (Bezahlmethoden, Eichrecht, zukünftig Beleuchtung oder ein Dach) haben und nicht fünf abgeschottete Netze von einzelnen Herstellern.
Sebastian meint
Kasch
die Sache mit H2 treibt dich irgend wann noch in den Wahnsinn! Lass es einfach zu.. meinst die Hersteller wissen nicht, wie wo und wie lange ihre Trucks laufen müssen? Die Araber werden schon kostengünstiger H2 herstellen und an die bekannten Tankstellen liefern, da mache ich mir keine Sorgen. Im Fernverkehr haben die Fahrzeuge keine Zeit an der Ladesäule abzuhängen und das auch noch auf Punktlandung – Stichwort Fahrerkarte. Im Verteiler Radius 300 KM wird der Akku das Rennen machen, aber auch nur bei Einsätze mit gesichertem Stellplatz am Betriebshof. Im Auto ist H2 unfug, aber im Truck eine wichtige Option.
Kasch meint
Was soll mich da in den Wahnsinn treiben ? Ich hab keinen Cent in Wasserstoff angelegt. Mit welcher Geschwindigkeit wir unseren Industristandort an die Wand fahren, ist dennoch etwas betrüblich, auch wenns mich fianziell als Privatier kaum noch tangieren düfte.
Sebastian meint
Die Rasthöfe möchte ich sehen, die 300x HPC für Trucks zur Verfügung stellen… und das muss dann min. alle 100 KM europaweit anzutreffen sein! Kein Wunder reden die vom Jahre 2039… nur Träumer glauben das wäre so einfach umzusetzen wie bei dem Stehzeug namens BEV das sich Privatpersonen kaufen. Die aktuelle Sommerferien Zeit ist schon mal ein dezenter Hinweis was an der Ladesäulen Front in Zukunft auch bei ganz normalen Wochentagen kommen wird.
Schade findet man kaum bis nie Meldungen über Ladesäulenhersteller und wie deren Möglichkeiten sind.
Goliath meint
Es wird doch die original lokale Lösung „Oberleitung auf der Stauspur“ geben,
wer braucht dann noch Ladesäulen für LKW?
Im Jahr 2050 werden bestimmt 5% aller Autobahnen und Bundesstraße damit ausgerüstet sein und es gibt Bestrebungen Straßenbahn und Zug- Oberleitungen auch für LKWs nutzbar zu machen.
es gibt immer die deutsche Lösung, Zum Beispiel Toll Collect
weltweit einzigartig
weil es sonst keiner kaufen wollte
????
upppsi – bin wieder wach, was ein lustiger Traum
Kasch meint
Es geht los mit Belieferung des Einzelhandels vom Zentrallager aus – da braucht zum Glück kein Mensch öffenliche Ladesäulen. Wirst lange E-LkWs fahren, aber kaum bis nie laden sehen.
Sebastian meint
ach was ;-)
schaue seit Jahren schon die Unterrubrik Nutzfahrzeuge auf electrive net
Da finden sich deutlich mehr Infos als im autolastigen ecomento.
Kasch meint
danke, aber der Propagandaquatsch hier ist bereits amüsant genug
Sebastian meint
welche Propaganda?
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alles fakten, keine TrumanShow.
DerÄlbler meint
Kommt halt nicht aus dem Hause Tesla, das ist für einige hier ein großes privates Problem und wird entsprechend negativ kommentiert.