Das US-Start-up Rivian übergibt nach über zehn Jahren Vorbereitungszeit demnächst seine ersten Elektroautos an Kunden. Mit dem R1T bietet die Marke als erste einen batteriebetriebenen Pickup in Serie an, die dafür und das SUV R1S entwickelte Technik sowie das Geschäftskonzept haben Rivian schon reichlich Kapital von Investoren gebracht. Getrübt wird der nahende Marktstart von Betrugsvorwürfen durch Wettbewerber Tesla.
Tesla beschuldigt Rivian, Mitarbeiter abzuwerben und „hochgradig geschützte“ Batterietechnologie zu stehlen. Der Elektroauto-Branchenprimus hatte diesbezüglich bereits vor über einem Jahr Klage eingereicht – das halte den Konkurrenten aber nicht davon ab, seine Mitarbeiter zu umwerben und sein geistiges Eigentum zu plündern, erklärte Tesla Anfang Oktober. Dazu gehöre auch ein Fall in diesem Sommer, bei dem Tesla-Abtrünnige „auf frischer Tat ertappt“ worden seien, als sie die Kerntechnologie für Batterien der nächsten Generation stahlen – „das wichtigste Element für jedes Elektrofahrzeug“, heißt es in einer Gerichtsakte vom September.
„Nachdem Rivian fast ein Dutzend Jahre lang kein einziges Nutzfahrzeug produziert hat, steht das Unternehmen nun offenbar unter dem Druck der Investoren und hat seine illegalen Bemühungen intensiviert“, so Tesla.
Rivian hat seit 2009 im Hintergrund an seiner E-Auto-Technologie gearbeitet. 2018 wurden mit dem R1T und dem R1S die ersten Modelle auf einer „Skateboard“-Plattform vorgestellt. Seit Kurzem läuft der R1T vom Band, der R1S soll demnächst folgen. Nach dem Start der Auslieferungen in diesem Jahr in den USA ist ab 2022 die Expansion nach Europa geplant. Die Mittel dafür hat sich das Start-up bisher von Investoren geholt, darunter der E-Commerce-Riese Amazon und Ford. Weiteres Kapital soll demnächst an der Börse eingesammelt werden.
Klage wird erweitert
Ein Richter des kalifornischen Bundesstaatsgerichts in San Jose hat Tesla letzte Woche erlaubt, seine neuen Vorwürfe zu dem anhängigen Verfahren hinzuzufügen, zusammen mit drei weiteren ehemaligen Mitarbeitern als Beklagte. Rivian hatte dagegen Einspruch erhoben und argumentiert, dass die Behauptungen nicht durch Fakten gestützt würden und dass die Ausweitung des Rechtsstreits dessen Beilegung verzögern würde. Bereits im März war ein erster Antrag von Rivian auf Abweisung der Ansprüche von Tesla abgewiesen worden.
Der zuständige Richter begründete seine jüngste Entscheidung damit, dass es effizient sei, den Fall zu diesem Zeitpunkt zu erweitern. Er stellte allerdings klar, dass er die Ansprüche von Tesla nicht absegne. „Hier behaupten die Beklagten, dass Tesla keine plausiblen Fakten vorgebracht hat, um seine Behauptung zu stützen, dass die Beklagten vertrauliche Batterieinformationen erworben haben“, schrieb er. „Diese Behauptung hat etwas für sich.“
Rivian kritisierte, dass Tesla seit der Einreichung der Klage im Juli 2020 nur schleppend vorangehe und weder ausreichend spezifiziert habe, welche Geschäftsgeheimnisse angeblich gestohlen worden seien, noch inwiefern sich die fraglichen Daten von bereits öffentlich bekannten unterschieden. „Für mehrere seiner Geschäftsgeheimnisse hat das Unternehmen so wenig Details zur Verfügung gestellt, dass Rivian nicht in der Lage ist, festzustellen, was Tesla als sein geistiges Eigentum beansprucht, geschweige denn, ob das, was es behauptet, geheim ist oder geheim sein könnte“, so Rivian in einer Mitteilung.
Rivian bezieht die Akkus in seinen Batteriepaketen zunächst wie die meisten Hersteller von anderen Unternehmen. Zusätzlich zu den derzeit vom südkoreanischen Zulieferer Samsung SDI kommenden Batteriezellen plant das Start-up künftig aber auch die Herstellung von eigenen Energiespeichern. Das geht aus dem kürzlich eingereichten Antrag für einen Börsengang in den USA hervor.
tim Baczkiewicz meint
Liebes Ecomento team.was war ab meinem Kommentar weniger sachlich als bei David?
er hat einfach mal behauptet wer einen Tesla kauft unterstütze Rassismus, das ist gelogen und Verleumdung.
Ich habe nur geschichtliche Fakten genannt, nämlich das dass von ihm immer gelobte VW nunmal geschichtliche faktisch von den Nazis gegründet wurde. das hat nichts mit unsachlichkeit zu tun. ebensowenig das VW in Afrika sklaven hat schuften lassen! und das in den 70gern .Nach Davids logik unterstützt auch der VW Käufer dies. also bitte messen Sie nicht mit zweierlei Maß.
Wasco meint
Die grossen Schokoladenproduzenten lassen auch Kinder und Sklaven arbeiten und das noch heute millionenfach. Da regt sich auch kaum einer auf und die Produkte werden gekauft. Bei Tesla arbeiten Roboter und Menschen die darauf angewiesen sind.
Ich sehe keinen Grund Tesla hochzujubeln.
Sebastian meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Freddy K meint
Bringen wir jetzt noch Vietnam, Indianer, Kambodscha, Namibia und sonstiges geschichtliches dazu?
Dirk02 meint
Tim, die 70er sind definitiv vorbei, und die Nazi Keule auszupacken ist unterste Schublade, aber das weisst Du sicher. Es geht hier um ein ganz aktuelles Problem bei Tesla und das hat in erster Linie mit Unternehmenskultur zu tun. Damit scheint es bei Tesla nicht weit her zu sein, die Mitarbeiter werden untereinander ausgespielt, dann entstehen diese Probleme. Ich arbeite in einem Unternehmen mit Mitarbeitern aus über 100 verschiedenen Nationen und bei uns ist Rassismus unbekannt.
Sebastian meint
eine Frage an die Experten
das Model 3 LR hat die LG Akkus..
das Performance die besseren. Diese 2170 Ist das richtig?
MichaelEV meint
Bin kein Experte, hab mich nur informiert, um die „Geschichten“ von David einordnen zu können. Meines Wissens sieht es so aus:
MiA: Alles Panasonic 82 kWh NCA
MiC ist komplizierter:
LG 77kWh NCM 811: Long Range
Panasonic 82 kWh: Für den Performance hat man irgendwie die Panasonic-Zellen für China organisiert. Kleine Mengen davon sind wohl auch im Long Range gelandet.
LG 82kWh: Ist aus meiner Sicht NCMA und war bisher noch nirgendwo verbaut. Erstmal wird damit wohl der Performance bedient, danach kommt der Long Range. Je nachdem wie die Kapazitäten für die NCMA-Zellen sind, besteht die Möglichkeit, dass Long Range-Bestellungen noch 77 kWh bekommen. Aber die 614 km WLTP müssten meinem Verständnis nach auf 82 kWh hindeuten.
Sebastian meint
so hab ichs auch im Kopf. vielen Dank.
Sebastian meint
Akkus sind convenience Produkte… da bastelt niemand was eigenes… mag sein das der eine oder andere eine halbe Generation vor dem anderen ist.. absolut belanglos. Teslas erste Akkus waren 40 kWh im Model S… Lucid Air oder Daimler mit dem EQS warten direkt mit min. 700 KM… kann jetzt jeder selber entscheiden was fortschrittlicher ist. Ist doch wurscht ob der eine zwei Jahre vor dem anderen begonnen hat. Wichtig ist das endlich die Post bei der Reichweite abgeht. Das Strom Genuggel alle 270 KM kann nicht die Zukunft sein.
Obraxis meint
Was wollt ihr immer mit der Reichweite? Was fährt ein Deutscher pro Tag? Fette Autos, mit Fetten Akkus und am besten Individualverkehr sind nicht die Zukunft.
Jörg2 meint
Obraxis
Der „Deutsche“ fährt im Durchschnitt irgendwelche 35km am Tag.
Das ist für das Weitreichenorakel genauso irrelevant und sowas von nicht zielführend, wie der durchschnittliche stündliche Verbrauch des „Deutschen“ an Toilettenpapier bei der Kalkulation, wieviel Meter sollten auf der Rolle sein.
In beiden Fällen sollte der jeweilige Maximalbedarf abgedeckt sein. Sonst ist der Tag im Ar….
Sebastian meint
jo, den Wert kenne ich. In meiner Straße sind einige Rentner… da steht das Auto die ganze Woche, aktuell sind die wieder mal „auf Reisen“ nach Schweden… mit dem Kastenwagen Camper. Dein Konzept für diese Leute?
Wasco meint
Wer wirklich Klimaschutz und Umweltschutz will geht zu Fuß, fährt Fahrrad, Zug, ÖPNV, Elektroroller. Das Auto ist an sich wenig ökologisch. Ich kann aber verstehen das viele nicht darauf verzichten wollen.
Man kann auch auf Flugreisen, Kreuzfahrten, etc verzichten.
Sebastian meint
eben nicht. Wer Umweltschutz predigt zieht in eine Höhle und isst Insekten, wenn überhaupt etwas.
Andi EE meint
Was ist ökologischer an einem Zug oder Bus, als an einem Elektroauto? Das Wichtigste ist der Elektroantrieb und der kann bei allen gleich sein. Dann liegt der Vorteil bei Zug und Bus zwar darin, dass man in einer Zelle deutlich mehr Personen transportieren kann, aber bei der Feinverteilung wieder auf mehr Infrastruktur und zusätzliche Fahrzeuge angewiesen ist. Der ökologische Vorteil von Zug und Bus wird sich gegenüber Pkws stark verringern. Bei Robotaxis sogar inexistent, wenn nicht sogar nachteilig sein.
Es ist auch stark streckenabhängig, hochfrequentierte Strecken wird man
Zug und Bus nicht schlagen, aber es wird sich in der Tendenz immer mehr in Richtung Pkw verschieben.
Fahrrad und Fuss sind selbstverständlich unschlagbar.
David meint
Ich dachte, Tesla hat sämtliche Patente freigegeben, um die Elektromobilität voran zu bringen. Zumindest liest man das aus Kreisen von Tesla Fans auch heute noch. Dazu passt das doch gar nicht, dass sie sich gegen Rivian vor Gericht lächerlich machen.
Das beginnt doch schon mit dem angeblichen Abwerben. Erstens, gehören dazu immer zwei, wenn bei Tesla also alles fein wäre, würde kaum jemand gehen und, zweitens, ist es ein sehr üblicher und erlaubter Vorgang, Menschen, die in einem Arbeitsverhältnis stehen, einen anderen Job anzubieten.
Auch bei Lucid und Nikola sind so einige Ex-Tesla-Mitarbeiter. Wie auch bei Ford im Entwicklerteam des genialen F-150 Lightning. Will Tesla jetzt alle anderen Hersteller verklagen? Tesla sollte daraus lernen und wertschätzenden Umgang mit Mitarbeitern einführen sowie Vertretungen gestatten. Dann dürfen sie übrigens auch wieder am Tisch von Biden sitzen, wenn es um Brancheninteressen geht. Das haben andere IT Hightech Konzerne ja auch hinbekommen.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
„Ich dachte, Tesla hat sämtliche Patente freigegeben, um die Elektromobilität voran zu bringen.“
Ich glaube nicht sämtlich, sondern nur Patente die bestimmte Bereiche betreffen. Ähnlich hat es wohl Toyota bei der Hybridtechnik gemacht und VW bei seiner Plattformbauweise. Man will damit eigene Standards etablieren. Gleich alles freigegeben hat aber keiner. Die Aussage „Alle unsere Patente gehören euch.“ war dann doch wieder nur eine Ankündigung, oder man hat es falsch verstanden.
ID.alist meint
Die Nutzungsbedingungen waren, soweit ich verstanden habe, alles außer fair. Entsprechend hat keiner zugegriffen.
Allstar meint
Die von Tesla freigegebenen Patente sind wertlos, das Eingemachte bleibt weiter unter Verschluss. Reiner Marketing Gag war das.
Jörg2 meint
David,
bitte irgendwo nachlesen, was ein „Patent“ ist und ob der Inhalt von Patentschriften vielleicht irgendwas Geschwärztes enthält.
Hier geht es wohl eher um Geschäftsgeheimnisse, die nicht veröffentlicht und nicht in Patentschriften nachlesbar sind. Und um die Köpfe, die das Wissen nicht auf dem Stick wegtragen müssen.
alupo meint
David kennt den Unterschied zwischen einem Patent und einem Geschäftsgeheimnis nicht.
Das wird sich sicher auch nie mehr ändern.
Wichtig ist für ihn doch nur, irgend etwas unwahr negatives zu Tesla zu posten. Was er hier gerade mit nur einem Post mehrfach gemacht hat.
EMfan meint
Wie Peter Thiel schon sagte:
Tesla ist eine Firma in die, von aussen betrachtet, alle rein wollen, und diejenigen die drin sind wollen alle raus.
AMG Power meint
Also ich will nicht rein, mir kann der Schrott gerne gestohlen bleiben. Es gibt nichts an einem Tesla was ich brauchen würde, alles kalter Kaffee von gestern.
Olli meint
Also ich mag Tesla auch nicht und würde mir nie einen kaufen. Aber sie fahren sich schon sehr effizient und das Ladenetz ist zumindest entlang der Autobahnen vorbildlich.
David meint
Ja, man liest heute in allen Gazetten, dass Tesla wegen eines rassistischen Arbeitsumfeldes zu einer Millionenstrafe verurteilt wurde. Da kommt immer mal wieder was. Mit dem Kauf eines Tesla gibt man auch klare Statements zum Thema Datenschutz und Arbeitnehmerrechte ab.
tim Baczkiewicz meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Urs D. meint
Die Millionenstrafe zu kommentieren macht wenig Sinn, ebensowenig die Höhe der Strafe! Rassismus ist auch in Deutschland Alltag, ob in Firmen, in Schulen usw.
Das man mit dem Kauf eines Tesla ein Statement zum Thema Datenschutz oder Arbeitnehmerrechte abgibt ist völliger Unsinn! Den Datenschutz kann jeder Käufer selber im Fahrzeug festlegen. Die Arbeitnehmerrechte kann kein Käufer in irgend einer Form bei einem Hersteller kontrollieren, wer einen VW unterstützt z.B. damit nicht direkt das Streikrecht der Arbeitnehmer.
Wasco meint
Fast alle hier wollen Datenschutz und Arbeitnehmerrechte, sowie Umweltschutz und kaufen dann einen Tesla nur weil der so Cool ist.
Deutschland Rocks.
MichaelEV meint
„kaufen dann einen Tesla“
Ersetzen sie Tesla durch irgendwas beliebiges (Android, Apple, Microsoft, Facebook, Huawei, Xiaomi usw.). Die Auswahl ist quasi unendlich, da deutsche Unternehmen in der digitalen Welt deutscher Bürger absolut keine Rolle spielen.
Auch im heiligen deutschen Auto sieht es nicht anders aus. Z.B. Mobileye, Sprachsteuerung – keine deutschen Unternehmen.
Wasco meint
Fragt sich nur wozu diese Technologien. Früher ist man sehr gut ohne diese Dinge zurechtgekommen.
MichaelEV meint
Bleibt doch ihnen überlassen, sich von all diesen Technologien zu lösen. Aber bitte konsequent, am besten direkt mit dem Internet anfangen.
Die Masse der Mensch will dies aber nicht und die Digitalisierung steht noch ziemlich am Anfang (vor allem in DE).
alupo meint
Der Kläger/Opfer war kein Teslamitarbeiter. Er war woanders beschäftigt und die Chefs dieser Firma haben so gehandelt wie dargestellt. Tesla hat durch diesen Kontraktor nur die Folgen dafür zu tragen. Seltsame Rechtsprechung in den USA.
Wenn ich dafüt verantwortlich gemacht werden würde wie mein Klemptner seinen Arbeiter behandelt würde ich das zwar auch nicht billigen, aber die Verantwortung darüber auch nicht übernehmen.
Seltsam wie vereinfacht bekannte Fakten durch den deutschen Stammtisch-Michel doch dargestellt werden. Aber mehr kann er eben nicht verarbeiten in seinem „Oberstübchen“.