Nach dem europäischen Parlament hat im Juni auch der EU-Umweltministerrat für eine deutliche Verschärfung der europäischen CO2-Flottengrenzwerte für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge votiert. Der CO2-Ausstoß neuer Pkw soll bis 2030 deutlich stärker reduziert werden als bisher geplant. Ab dem Jahr 2035 sollen Neuwagen grundsätzlich kein CO2 mehr ausstoßen dürfen, was einem Verbrenner-Verbot gleichkommt. Das ist laut dem Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) nur mit staatlichen Anreizen und umfangreicherer Ladeinfrastruktur möglich.
„Es steht jetzt fest, dass die Europäische Union die CO2-Flottengrenzwerte für Neuwagen noch einmal massiv verschärfen wird. Die internationalen Hersteller sind entschlossen, diese Ziele zu erreichen und damit den Klimaschutz voranzubringen. Wir rufen allerdings die EU und die Mitgliedsstaaten auf, hierfür die Grundlagen zu schaffen“, so VDIK-Präsident Reinhard Zirpel. Die beschlossenen CO2-Ziele ließen sich nur „mit starken Kaufanreizen“ und einer guten Ladeinfrastruktur erreichen.
Überlegungen in der Bundesregierung zur Kürzung der Kaufförderung für Elektroautos passten mit der Verschärfung der CO2-Vorgaben „in keiner Weise zusammen“, so Zirpel weiter. Er mahnte außerdem, dass der Ausbau der nötigen Infrastruktur europaweit noch nicht schnell genug vorankomme. Auch die geplanten Vorgaben der EU zum Aufbau von Ladestationen und Wasserstoff-Tankstellen im Rahmen der Verordnung über den Aufbau der Infrastruktur für alternative Kraftstoffe (AFIR) seien nicht ehrgeizig genug – sie sollten sich in ihrem Ambitionsniveau an den beschlossenen CO2-Zielen der Hersteller orientieren.
„Die internationalen Fahrzeughersteller setzen im Rahmen ihrer global ausgerichteten Unternehmensstrategien bei den Antrieben der Zukunft jeweils eigene Schwerpunkte: Elektroautos, Hybride, und Brennstoffzellenfahrzeuge sowie immer sparsamere Benziner und Diesel werden in den kommenden Jahren zu Erreichung der CO2-Flottenziele beitragen“, so der VDIK abschließend. „Die internationalen Hersteller erreichen die CO2-Ziele auf unterschiedlichen Wegen. Gerade in Europa sollten daher auch künftig alle Antriebstechnologien, die klimafreundliche Mobilität ermöglichen, genutzt werden können“, sagte Zirpel.
alupo meint
„Die beschlossenen CO2-Ziele ließen sich nur „mit starken Kaufanreizen“ und einer guten Ladeinfrastruktur erreichen.“
Der Junge der das meint hat wohl noch nicht mit unseren einschlägig bekannten Spezialisten hier gesprochen. Diese würden ihm dann erzählen, wie toll die Ladeinfrastruktur überall in Europa ist.
Selbst Tesla sollte mMn noch ein paar mehr SuC in z.B Bulgarien haben. Aber es reicht für mich, da ich weiss, dass sie jederzeit verfügbar sind.
TMS100DM3LRM3SR meint
Hallo alupo, Jetzt schreien alle wieder nach Kaufanreizen. Damit einige Autohersteller, die bei der Wahrheit nicht gerade sorgfältig waren und meinten Ihre Kunden betrügen zu müssen, jetzt den Staat zur Kasse bitten können. Tolle Nummer.
Was ist denn mit den bisherigen Regulierungen? Reichen die nicht?
Dann wird auch noch nach der Ladeinfrastruktur gefragt. Es soll (Auto)Hersteller geben die nehmen das in die eigene Hand statt auf den Staat zu warten, und sind nach meiner Erfahrung die zuverlässigsten. Also ich bin durch halb Europa gefahren mit meinem MS, mit den SuC eine wunderbare Sache. Wenn es mal Probleme gab waren es ausschließlich die anderen Charger.
stdwanze meint
Kunde: Co2 Ziele nur mit attraktiven, vor allem lieferbaren und bezahlbaren Autos zu erreichen.
Philipp meint
Planet Erde: Ohne drastische CO2-Reduktion bald gar keine Autoverkäufe mehr nötig
Karsten meint
Planet Erde: Die Welt kann nur von bzw. in Deutschland gerettet werden. 🤪
Stdwanze meint
Wenn der größte Wirtschaftsraum versagt, wer denn dann? Verstehe dieses ‚aber wieso wir‘ nicht. Bedenke Brüssel ist die Richtlinien Großmacht. Was wir für Produkte, Industrie etc vorschreiben wirkt auf die ganze Welt
simon meint
Dann baut mal Ionity weiter aus, viel zu wenige Ladesäulen und nicht die höchste Zuverlässlichkeit.
MichaelEV meint
Braucht es nicht, Konsens ist hier doch, dass diese Mini-Standorte für immer reichen werden. Quasi das Perpetuum mobile der Ladeinfrastruktur…
eBiker meint
Aber natürlich, darum sucht Ionity ja auch nur noch neue Standorte wo Platz für mindestens 12 Säulen ist. Und natürlich bauen die ja auch nicht mehr aus – ähh Moment, doch tun sie. Und darum sind die meisten Stationen auch nicht für mehr Säulen vorbereitet.
simon meint
Wenn man sich das mit EnBW anschaut, welche Ladeparkts die planen und gerade umsetzen, dann muss Ionity mehr liefern. Auch Laden an Geschäften, da gibt es EnBW, Fastned und Co aber kein Ionity. Die Autoindustrie sollte da mal liefern und nicht immer nur sagen sollen die anderen machen.
150kW meint
Ionity war für die Langstrecke in Europa gedacht. Nicht für den urbanen Raum.
elbflorenz meint
Als Black Rock bei Ionity eingestiegen ist, glaubten ja einige „Marktoptimierten“ das Ionity jetzt endlich voll durch startet.
Daran habe ich nie geglaubt. Black Rock wird Ionity zu Grunde richten mit ihren Renditeforderungen …
MichaelEV meint
Hab nie verstanden was Black Rock mit diesem ineffizienten Laden anfangen will. Solange man nicht alles auf Links dreht ist bei Ionity wirtschaftlich nichts zu holen.
Ein Teil von diesem „auf Links drehen“ wäre, die Ladepreise saftig zu erhöhen. AdHoc > 1€, mit Abo > 50 Cent/kWh. Ionity hat die, wahrscheinlich mit riesigem Abstand, höchsten Kosten und kann sich davon kaum etwas vom Kunden zurückholen.