Volvos auf Elektroautos fokussierte Schwestermarke Polestar meldet für das erste Halbjahr 2022 „eine solide Leistung mit Rekordauslieferungen“ und einen „sehr guten“ Auftragsbestand. Die Entwicklung in bestehenden und neuen Märkten führe zu einem „erheblichen Wachstum“ der Kundennachfrage.
Das schwedische Unternehmen, das seit Ende Juni an der New Yorker Börse Nasdaq notiert ist, lieferte in den ersten sechs Monaten des Jahres 2022 rund 21.200 Fahrzeuge aus. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (9510 Fahrzeuge) gab es damit eine Steigerung von fast 125 Prozent. Der weltweite Auftragseingang stieg den Angaben nach seit Anfang 2022 auf über 50.000 und damit um mehr als 350 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Neben der steigenden Kundennachfrage ist dafür die Verbuchung des ersten Teils einer Großbestellung des Autovermieters Hertz verantwortlich.
„Mit dieser starken Leistung bekräftigt Polestar sein Ziel, im Gesamtjahr 50.000 Fahrzeuge auszuliefern“, so das Unternehmen. „Es ist großartig zu sehen, dass die Zahl der begeisterten Polestar 2 Kundinnen und Kunden so schnell wächst“, sagt Polestar-CEO Thomas Ingenlath. „Ich bin sehr zuversichtlich, dass die starke Dynamik, die wir in diesem Jahr bei der Markenbekanntheit und den Verkaufszahlen gesehen haben, sich in den kommenden Jahren stark beschleunigen wird, wenn weitere bahnbrechende Autos vorgestellt werden.“
Polestar baute seine weltweite Präsenz in den ersten sechs Monaten des Jahres 2022 von 19 Märkten auf 25 aus, während die Zahl der Verkaufsstandorte von 103 auf 125 anstieg. Bis Ende 2022 wird mit der Eröffnung von etwa 30 weiteren Verkaufsstandorte gerechnet. „Diese verstärkte Präsenz ließ die Zahl der Testfahrten um mehr als 210 Prozent ansteigen – ein entscheidender Hinweis auf das wachsende Interesse der Verbraucherinnen und Verbraucher an der Marke“, heißt es.
Das Unternehmen gab außerdem bekannt, dass es nach den langen von der Regierung verordneten COVID-19-Lockdowns in China in der ersten Jahreshälfte 2022, die die Produktion von Fahrzeugen verzögerten, nun die Einführung einer zweiten Schicht im Werk vorantreibe. Dadurch solle ein Teil der zu Beginn des Jahres verlorenen Produktion wieder aufgeholt und der Weg für künftiges Wachstum geebnet werden.
Der nächste große Schritt für Polestar ist der Einstieg in das SUV-Segment mit der weltweiten Einführung des besonders sportlich ausgelegten Elektro-SUV Polestar 3 im Oktober. „Der Polestar 3 wird sich von anderen SUV-Angeboten abheben und unseren Wachstumskurs vorantreiben. Er steht auch für die Ausweitung unserer Fertigungsstandorte in den Vereinigten Staaten, da wir immer globaler werden. Es ist ein wichtiger nächster Schritt auf dem Weg zu unserem Ziel, im Jahr 2025 290.000 Autos zu verkaufen – zehnmal mehr als 2021“, so Ingenlath.
Aktuell besteht das Angebot aus der Mittelklasselimousine Polestar 2 und dem auslaufenden Hybrid-Coupé Polestar 1. Die geplanten weiteren Modelle sind alle Elektroautos, dazu gehören neben dem Polestar 3 das für 2023 angekündigte mittelgroße SUV-Coupé Polestar 4 und der für 2024 vorgesehene viertürige GT Polestar 5. Auch ein Roadster ist möglich.
Egon Meier meint
Absatzzuwächse für irgendein ein Fahrzeug haben heute nichts mit Kundenbeliebtheit sondern ausschließlich mit Lieferfähigkeit zu tun.
Polestar kommt von einer exrem niedrigen Basis und da machen ein paar Fahrzeuge schon richtig Zuwachsprozente aus.
Envision meint
So ein zweite Blick Ding, am Anfang technische Probleme und viel zu hoher Verbrauch, da war er für viele weg vom Fenster, aber da wurde nachgebessert und mit den hohen Wartezeiten der Konkurrenz kam die Neugier.
Bin den Single Motor Long Range im Mai Probe gefahren, gefälliges Auto, überschaubare Maße, praktischer Kofferraum, leicht erhöhte Bodenfreiheit, aber trotzdem eher Limousine als SUV – 17,7 Kwh/100km am Ende verbraucht, ein paar mal ordentlich draufgetreten und auch auf Autobahn, im trockenen geht auch der Frontantrieb ohne ständig zu scharren – aber breite Mittelkonsole stört echt vorne am Fahrer Bein, gerade wenn man 180cm oder größer – Designfehler…
Tommi meint
Das schöne ist, dass der sehr hohe Verbrauch durch OTA Softwareupdates auch in Bestandsfahrzeuge ausgerollt wurde. Gerade kürzlich sind wieder ein paar Optimierungen über das Netz gekommen. Bei meinem (Dualmotor) hat sich der Verbrauch von ca. 21 auf 20 kWh/100km im Alltag reduziert. Finde ich völlig ok.
Wasco meint
Macht fast 60k Polestar 2 insgesamt.