Studie um Studie kommt zu dem Schluss, dass der Großteil der täglichen Fahrten mit dem PKW unter 100 Kilometer liegt. Der BMW i3 wird mit seiner Reichweite von bis zu 160 Kilometern demnach den Wenigsten tatsächlich Reichweitenprobleme im Alltag bereiten. Zudem lässt sich der Elektrokleinwagen zu Hause in weniger als sechs Stunden auf 80 Prozent seiner Batteriekapazität wiederaufladen.
Und für alle, die der Reichweite immer noch nicht trauen, bietet BMW einen optionalen Range Extender an: Ein 2-Zylinder-Benzingenerator aus der Motorradsparte des Unternehmens sorgt für zusätzliche 160 Kilometer Reichweite, sobald die Batterie an ihre Leistungsgrenze kommt.
Immer noch nicht überzeugt? Neben dem Range Extender bietet BMW i3-Käufern auch die Möglichkeit, einige Male im Jahr kostenlos ein Fahrzeug aus der regulären Modellpalette auszuleihen. Damit kann dann der Besuch bei den Verwandten auf dem Land oder der Sommerurlaub in Südfrankreich gänzlich ohne Angst vor leeren Batterien angetreten werden.
Der BMW i3 verfügt wie alle Elektroautos über keine lokalen CO2-Emissionen, aufmerksame Beobachter des Marktes fragen aber zu Recht: Und wo kommt der Strom her? Während jeder für sich dafür sorgen kann, elektrischen Strom möglichst umweltfreundlich zu beziehen – z.B. mit Solarenergie – hat BMW dafür gesorgt, dass bereits die Herstellung des i3 möglichst umweltfreundlich stattfindet: Vier Windturbinen generieren die für die Produktion notwendige Energie im Werk Leipzig und die Carbonfasern für die Fahrgastzelle des BMW i3 werden mit Hilfe eines Wasserkraftwerks erstellt.
Der BMW i3 ist mit einer SIM-Karte ausgestattet, man wird also auf seinem Smartphone sehen können, wie viel Reichweite mit der aktuellen Batterieladung noch möglich ist. In die Berechnung der Restreichweite fließen dabei diverse Faktoren mit ein, u.a. der eigene Fahrstil, der Fahrmodus (z.B. ECO PRO oder ECO PRO +) und sogar die Wetterverhältnisse sowie die Streckenbeschaffenheit (z.B. viele Steigungen).
„Selbstmördertüren“ werden umgangssprachlich Fahrzeugtüren genannt, die nicht vorne, sondern hinten angeschlagen sind. Durch diese Bauart ergibt sich ein größeres Platzangebot beim Ein- & Aussteigen und man gelangt daher trotz des vergleichsweise kompakten Einstiegsbereichs des BMW i3 komfortabel auf die hintere Sitzbank. Auch der Rolls-Royce Phantom verfügt über diese Türen!
BMW hat das regenerative Bremsen des i3 – bei dem Bewegungsenergie in Strom umgewandelt wird – so abgestimmt, dass man in der Stadt nur ein Pedal benötigt: das Gaspedal. Denn sobald man dieses weniger stark betätigt, verlangsamt sich das Fahrzeug spürbar. Für die Autobahn wäre dieses Verhalten natürlich nicht ideal, daher schwächt sich dieser Effekt mit zunehmender Geschwindigkeit immer mehr ab und entwickelt sich hin zu einem möglichst energieeffizienten „Gleiten“. Richtig eingesetzt soll regeneratives Bremsen laut BMW bis zu 20 Prozent mehr Reichweite ermöglichen können.
Bei der offiziellen Vorstellung des BMW i3 hat BMW wiederholt von der „Lounge-Atmosphäre“ des kompakten Elektroautos gesprochen. Während hinter diesem Begriff natürlich vorrangig die BMW-Marketingabteilung steckt, entsteht im Inneren des i3 dank den hellen umweltfreundlichen Textilien und Hölzern sowie der insgesamt sehr luftigen und geräumigen Ausstattung schnell Wohlfühlatmosphäre.
Das Tesla Model S hat bereits bewiesen, dass Elektroautos sehr sportlich sein können. Tatsächlich sind die meisten Elektroautos schneller als die gewöhnlichen Benziner und Dieselautos – das bauartbedingt unmittelbar voll verfügbare Drehmoment macht’s möglich. Die 170 PS des BMW i3 machen diesen zwar nicht zum Supersportwagen, 7,2 Sekunden von 0-100 km/h lassen sich aber durchaus sehen. Und dank mittiger 50/50-Gewichtsverteilung sollte sich der BMW i3 zudem durchaus dynamisch und satt auf der Straße bewegen lassen.
Den BMW i3 kann man mit Sicherheit nicht günstig nennen, der enorme Entwicklungsaufwand und der großflächige Einsatz von Carbon gepaart mit dem BMW-Premium-Image lassen den Preis von knapp 35.000 Euro jedoch durchaus gerechtfertigt erscheinen. Ein Nissan LEAF ist deutlich günstiger, kann aber beim „Stylefaktor“ nicht annähernd mit dem i3 mithalten. Zudem ist der Autokauf eine sehr persönliche Entscheidung und BMW-Kunden sind im Allgemeinen nicht als Schnäppchenjäger bekannt.
Für alle, die bereits mit der Anschaffung eines Elektroautos liebäugeln, stellt der BMW i3 eine verlockende Option dar. Am besten man organisiert über die BMW-i-Webseite eine Probefahrt und erkundet den E-Kleinwagen aus nächster Nähe. Zwar ist der BMW i3 trotz der vielen Innovationen nicht wirklich revolutionär – dafür fehlt ihm (noch?) die Reichweite eines Diesels oder der Kultfaktor eines Mini – dafür stellt er aber eine durchaus gelungene Realisation eines alltagstauglichen Elektroautos dar. Der i3 hat das Zeug zum kommenden Klassiker, jetzt muss sich das nur noch rumsprechen.