Einem Bericht von Bernstein Research aus London nach, ist der Kleinwagen smart fortwo das verlustreichste Autoprojekt der eurüpäischen Automobilbranche. Der fortwo soll smart und dem Mutterkonzern Daimler seit der Gründung im Jahr 1994 Verluste in Höhe von knapp 3,4 Milliarden Euro beschert haben – rund 4.500 Euro pro verkauftem Fahrzeug.
„Wir sind nicht überzeugt, dass die aktuelle Fahrzeuggeneration mittlerweile für Gewinne sorgt, obwohl alle Fixkosten abgeschrieben sind,“ erklärte der für den Bericht zuständige Analyst, Max Warburton.
Laut Warburton ist der smart fortwo damit die führende Geldvernichtungsmaschine unter den Automobilen aus europäischer Herstellung. Gefolgt von Fiat Stilo (2,14 Milliarden Euro) und Volkswagen Phaeton (1,99 Milliarden Euro).
Hohe Kosten und holprige Markteinführung in den USA
Der fortwo sollte im Daimler-Konzern die Rolle des günstigen Einstiegs- und Volumenmodells übernehmen, während die Produktpalette von Mercedes-Benz weiter den Premiumsektor bedienen sollte. Der Plan ging jedoch nicht wie gewünscht auf, da die Entwicklungs- und Herstellungskosten bereits nach kurzer Zeit die eingeplanten Budgets deutlich überschritten.
Trotz seines hierzulande äußerst sympathischen und jugendlichen Images kann der smart fortwo praktischeren und dynamischeren Cityflitzern wie BMWs MINI immer noch nicht wirklich das Wasser reichen. Dafür verantwortlich ist nicht zuletzt die primitive und hakelige halbautomatische Gangschaltung, die auch eingefleischte Fans der Marke zur Verzweiflung treibt.
Auch die Markteinführung in den USA brachte bisher noch nicht den erhofften Erfolg: Die Verkaufszahlen sind eher kläglich und viele Amerikaner sprechen dem fortwo die Daseinsberechtigung als Auto ab. Doch auch andere zweitürige Kleinwagen wie der Scion iQ finden in den USA kaum Käufer, der dortige Markt scheint einfach noch zu sehr an großen SUVs und europäischen Luxuswagen zu hängen.
Daimler setzt weiterhin auf die Marke smart
Trotz der angefallenen Verluste und den bislang eher enttäuschenden Verkaufszahlen in den USA scheinen die Verantwortlichen bei Daimler der Marke smart aber weiterhin ihr Vertrauen zu schenken. Große Hoffnungen setzen die Stuttgarter dabei auf die kommende Modellgeneration des fortwo, die sich die Plattform mit dem Renault Twingo teilen wird und so kostengünstiger in der Herstellung sein soll. Zudem wurde erst kürzlich die Wiederauflage des eingestellten smart forfour bekanntgegeben – bald wird man in einem smart also auch wieder (legal) mehr als zwei Personen transportieren können.
Auch wenn smart bislang schmerzhafte Verluste für die Daimler AG eingefahren hat, das Festhalten an der Marke könnte sich am Ende als äußerst vorausschauend und lohnenswert erweisen. Denn der immer beliebter werdende Elektroantrieb und auch die steigende Popularität von Carsharing rücken die Anforderungen an heutige Fortbewegungsmittel immer mehr in Richtung des kompakten und lifestyle-orientierten smart-Konzepts.
So scheint smart nach fast zwanzig Jahren endlich an dem ursprünglichen Ziel seines, heute nicht mehr an dem Unternehmen beteiligten, Ideengebers Nicolas Hayek (Gründer der Uhrenmarke Swatch) angekommen zu sein: Ein möglichst spritsparendes Auto in großer Stückzahl und zu einem günstigen Preis anzubieten.
W.Schäfers meint
Die Aussage:
So scheint smart nach fast zwanzig Jahren endlich an dem ursprünglichen Ziel seines, heute nicht mehr an dem Unternehmen beteiligten, Ideengebers Nicolas Hayek (Gründer der Uhrenmarke Swatch) angekommen zu sein: Ein möglichst spritsparendes Auto in großer Stückzahl und zu einem günstigen Preis anzubieten,
ist so nicht richtig, denn der benzinbetriebene Smart ist ein Produkt aus dem Hause Daimler-Benz und hat antriebsmäßig nichts und auch sonst nicht all zu viel mit den Plänen von Hayek gemein.
Nicolas Hayek´s Idee war es, ein Mikrokompaktfahrzeug mit umweltverträglichem Elektroantrieb oder Hybridantrieb, sowie Frontantrieb und die Möglichkeit bei max 2,5 m Länge quer zu parken, auf den Markt zu bringen. Also ein neues Mobilitätskonzept, welches von Daimler Benz dann verwässert wurde. Der benzinbetriebene Smart der ersten Stunde wurde vor einem Elchtest durch gravierende und nötige Fahrwerksveränderungen noch mal vor einer Lachnummer bewahrt und wurde bei max 135 Km/h Höchstgeschwindigkeit aus Gründen der Sicherheit eingebremst. Hayek stieg aus diesem Projekt, worin seine Ideen nicht umgesetzt wurden, dann aus.
Und zu einem möglichst spritsparende Auto in großer Stückzahl und zu einem günstigen Preis wurde der Smart nie. – Da waren die Mitbewerber technisch besser und preiswerter. Der einzige Pluspunkt war der rel. geringe Verbrauch.der Jedoch mit sehr vielen Motortotalschäden ab rund 100.000 km auch teuer bezahlt wurde. Bis dann endlich der standfestere Mitsubishi-Benzin-Motor implantiert wurde.
ecomento.de meint
Danke für die zusätzlichen Informationen. Die Grundidee stammt also zwar von Hayek, für die tatsächliche Umsetzung, Serienreife und das heutige Fahrzeug mit all seinen Stärken und Schwächen ist jedoch Daimler verantwortlich.
VG
ecomento.de