Die erste B-Klasse Electric Drive ist vergangene Woche im Mercedes-Benz-Werk Rastatt vom Band gelaufen. Das Elektroauto kommt allerdings zunächst in den USA auf den Markt, erst gegen Ende des Jahres startet mit Deutschland die Markteinführung in Europa.
Der elektrische Antriebsstrang für die B-Klasse Electric Drive stammt von Elektroauto-Pionier Tesla Motors, doch die Reichweite des Luxusstromers Model S erreicht die elektrische B-Klasse leider nicht: Knapp 200 Kilometer verspricht Mercedes für den Schwaben-Stromer. Untergebracht ist der 27-kWh-Akku im sogenannten „Energy Space“ im Unterboden des Fahrzeugs.
In puncto Fahrleistungen ähnelt die B-Klasse Electric Drive einem direkten Konkurrenten – dem Carbonflitzer BMW i3: 177 PS und ein Drehmoment von 340 Newtonmetern beschleunigen den Mercedes innerhalb von 7,9 Sekunden von null auf 100 km/h; die Höchstgeschwindigkeit wird bei 160 km/h elektronisch abgeregelt.
Aufladen lässt sich die elektrische B-Klasse an jeder haushaltsüblichen Steckdose. An einer Wallbox oder an öffentlichen Schnellladepunkten beträgt die Ladedauer mittels 11 kW-Lader des Fahrzeugs eineinhalb Stunden für etwa 100 Kilometer Reichweite. Zum Preis gibt es leider noch keine Angaben, aber auch hier dürfte der Schwabe direkt mit dem Bayern konkurrieren und folglich um die 35.000 Euro kosten.
Mercedes produziert im Werk Rastatt Modelle mit Verbrennungsmotor und Elektroantrieb auf ein und derselben Linie. Möglich macht dies ein modularer Komponentenbaukasten, wie ihn etwa auch VW und BMW in ihren Werken nutzen. Die Produktion der Elektrovariante konnte so ohne Veränderung der Taktzeit in den bestehenden Produktionsablauf integriert werden, inklusive der Stationen zur Montage der Batterie- und E-Motorenkomponenten sowie der notwendigen Verkabelung. Alle an diesen neuen Stationen eingesetzten Mitarbeiter wurden im Vorfeld extra geschult, um sie intensiv auf den Umgang mit der neuen Hochvolttechnologie vorzubereiten.
Dr.M. meint
Zitat: „Der elektrische Antriebsstrang für die B-Klasse Electric Drive stammt von Elektroauto-Pionier Tesla Motors, doch die Reichweite des Luxusstromers Model S erreicht die elektrische B-Klasse leider nicht: Knapp 200 Kilometer verspricht Mercedes für den Schwaben-Stromer. Untergebracht ist der 27-kWh-Akku im sogenannten “Energy Space” im Unterboden des Fahrzeugs.“
Ich möchte ja den Jungs von Tesla wirklich nichts Böses unterstellen (ohne die hätte heute ganz sicher kein einziger deutscher Hersteller überhaupt ein einziges E-Auto im Angebot), aber wenn die Gerüchte über das Model „E“ halbwegs stimmen und dieses „nur“ 320 KM Reichweite haben soll, aber wohl erst 2017 (und dann auch schon gleich in Europa??) verfügbar sein wird, dann wird Tesla bestimmt nicht gerade begeistert sein, wenn dieses Jahr im Herbst in Èuropa (also wohl drei Jahre vor dem Model E) schon ein Fahrzeug mit deren Technik mit 300 KM auf den Markt kommt. Und wenn es so läuft wie beim Model „X“, dann reicht 2017 nicht – und wer zu spät kommt, den bestraft das Leben. So in etwa könnte ich mir den Gedankengang bei Tesla vorstellen.
Denn sonst ist das Auto von Mercedes von den Eckwerten her nicht doof, der Preis ist im Bereich des Möglichen (auch wenn die Aufpreisliste Mercedes-üblich sicher wieder mal länger ist als das Ladekabel) – schon ein Verbrenner-Golf ist ja leicht in diesem Bereich angesiedelt, die Fahrleistungen und die Grösse sind natürlich kein Model S (das wird das Model E wohl auch nicht sein), aber dafür kostet das Teil auch nur die Hälfte – des Model S mit 60 kwh-Akku wohlgemerkt. Wer mit Model S mit 85 kwh und ein bisschen mehr Luxus kalkuliert, der ist leicht bei 90.000 Euro.
Das Problem der B-Klasse – wie beim eGolf und dem i3 – ist die Reichweite.
Ja, schön, die Statistik sagt, man fährt am Tag gar nicht so viel, da reicht das, ja, gut, mag ja alles stimmen – aber wieso kommt es mir so vor, als sässe immer ich in den „nur“ 10% der statistisch verspäteten Züge? Wenn ich dann mehr am Laden als am fahren bin, das ist irgendwie unpraktisch – und vom Winter wollen wir gar nicht erst reden!
Wobei – wie ist das eigentlich mit den Superchargern von Tesla, wenn die Technik der B-Klasse von da kommt? Darf die B-Klasse da auch laden? Und geht das auch so schnell wie beim Model S? Am Ende auch kostenfrei? Gibt es einen Twin Charger wie beim Model S?
Weiss da jemand was zu?
ecomento.de meint
Daimler hat Tesla vor wenigen Jahren mehr oder weniger vor dem Bankrott gerettet und hält auch heute noch Anteile am Unternehmen. Damals waren sicherlich langfristige Kooperationsverträge Teil des Deals, die Tesla heute erfüllen muss.
Zudem dürfte das Ganze auch Einnahmen für Tesla generieren und die elektrische B-Klasse selbst bei geringem Erfolg nicht zu verachtende Stückzahlen ergeben. Da das Model S noch nicht wirklich Großserie genannt werden kann, dürften hier zusätzlich wertvolle Erfahrungswerte für Tesla anfallen.
Die B-Klasse könnte aber tatsächlich ein echter Konkurrent für das Model E werden: Neben der früheren Verfügbarkeit kennen die Amerikaner dieses Modell – und das hierzulande eher staubige Image – noch gar nicht und interessieren sich auch immer mehr für kompaktere „Family-Cars“. Dazu kommt, dass Mercedes in den USA nach wie vor als die Premiummarke gilt.
Bezüglich den Superchargern und Mercedes-Modellen gibt es immer wieder Vermutungen und Gerüchte, wir konnten allerdings bisher noch keine stichhaltige Quelle ausfindig machen…
VG
ecomento.de