„Trotz Steuerbefreiung und günstigerem Strom: Fast alle Elektroautos sind pro Kilometer immer noch deutlich teurer als vergleichbare Diesel und Benziner“, schreibt der ADAC. „Nur ein einziges Auto rechne sich“, so der Automobilverband. Wirklich?
Im aktuellen ADAC Autokostenvergleich sei nur der BMW i3 gegenüber einem in Ausstattung und Leistung vergleichbaren 1er-Benziner günstiger unterwegs – um 3,1 Cent pro Kilometer. Direkt hinter dem BMW i3 liegt im Autokostenvergleich der VW e-Golf. Mit 54,1 Cent pro Kilometer soll die Stromversion des Golfs um 5,5 Cent pro Kilometer teurer als das vergleichbare Benzinmodell sein.
Hinter dem VW e-Golf folgt der Elektrowagen von Nissan, der LEAF. Für ihn sollen Autofahrer 7,5 Cent pro Kilometer mehr als für den vergleichbaren Benziner aufbringen müssen. Die kostengünstigsten Elektroautos seien mit 43,0 Cent pro Kilometer der smart fortwo coupe electric drive, mit 43,9 Cent pro Kilometer der Renault Zoe und mit 45,7 Cent der VW e-up!. Mit Ausnahme des smart und Renault sollen alle anderen Elektroautos mehr als 13 Cent pro Kilometer teurer als die verglichenen Modelle mit Verbrennungsmotor sein.
Grundlage der Berechnung des ADAC sind Anschaffungspreis, Wertverlust, Kraftstoff- bzw. Stromkosten, Werkstatt- und Reifenkosten sowie Steuern und Versicherung – bei einer Haltedauer von vier Jahren und einer jährlichen Laufleistung von 15.000 Kilometern.
In den Details wird es unübersichtlich
Wir haben uns die Berechnungen des ADAC einmal genauer angeschaut, und einige Unstimmigkeiten entdeckt. Zum Beispiel ist nicht nachvollziehbar, warum der Automobilclub die Werkstattkosten von Elektroautos meist genau so hoch ansetzt, wie die der Verbrenner – ist doch längst bekannt, dass Elektroautos den Geldbeutel hier im Schnitt um ein Drittel weniger belasten.
Auch sollen die Fixkosten etwa beim BMW i3 im Vergleich zum erwähnten Benziner ohne Berücksichtigung der Steuer jeden Monat um 25 Euro höher sein. Und das, obwohl der Benziner in der Versicherung deutlich teurer ist als der Stromer. Eine schlüssige Erklärung für die höheren Fixkosten gibt es nicht.
Bei den monatlichen Fixkosten taucht überdies auch bei Elektroautos die Kfz-Steuer auf. Und das, obwohl Stromer zehn Jahre lang steuerbefreit unterwegs sind. Zwar wird die Steuer in einem weiteren Schritt wieder abgezogen. Aber wie es scheint nur um knapp ein Fünftel, statt um den vollen Betrag.
Fazit: Die Statistik des ADAC wirft mehr Fragen auf, als sie beantwortet. An manchen Stellen ist nicht nachvollziehbar, wie sich die Beträge errechnen und die Zahlen zu den einzelnen Modellen wirken vereinzelt willkürlich.
Starkstrompilot meint
Wie bescheuert und unsinnig kann eine Statistik denn noch sein? Es langweilt einen mittlerweile geradezu, was für alberne Vergleiche denn noch erstellt werden, um Elektroautos schlecht zu machen. Und wenn schon, dann müssen wenigstens die deutschen Fahrzeuge wie der i3 oder e-Golf vorne liegen.
Wer vergleicht denn einen i3 mit einem Stinker-BMW? Da passt doch nichts zusammen. Vergleiche innerhalb einer Marke funtionieren nicht immer. Bei BMW z.B. nicht. Bei VW oder Renault schon. Nur sind die Benzinfahrzeuge durchweg zu billig angesetzt. Der Clio, der mit dem Zoe vergleichbar ist, kostet fast gleich und nicht 25% weniger.
Bei den Elektroautos werden die Karten neu gemischt. Es gelten nicht die gleichen Klasseneinordnungen wie bei den Benzinern. Was soll also diese Vergleiche. Ein i3 kostet z.B. bei gleicher Ausstattung doppelt so viel wie der Zoe.
Der ADAC sollte sich nicht um Dinge kümmern von denen sie keine Ahnung haben.
Heinz Renner meint
Interessant wäre wie denn der Tesla S aussehen würde. Und vor Allem wenn man die 80.000km Garantie und die 0-Kosten beim Stromtanken an den Superchargern rechnet…
Tesla-Fan meint
So eine Rechnung ist doch gar nicht gewünscht… ;)
Efan meint
Noch dazu rechnet der ADAC nur bis 60.000 Kilometer. Würde mich mal interessieren, wie weit Elektroautos die Verbrenner bei sagen wir 100.000 Kilometern Nutzungsdauer abgehängt haben. Da würde die Statistik sicher ganz anders aussehen.
Tesla-Fan meint
Warum wundert mich das jetzt nicht? Ach ja, ist ja vom ADAC die Studie… :-) :-) :-)
ecomento.de meint
Das war „mal“ ein Qualitätsmerkmal… :-)
VG
TL | ecomento.de
Tesla-Fan meint
So ändern sich die Zeiten. –
Bei Licht betrachtet ist es nur ein verlogener Lobbyisten-Verein.
(Ich war da selbst vor ca. 15 Jahren mal für ein Jahr drin und bin dann gleich wieder ausgetreten – und es hat sich bis heute nichts geändert… ;) )