Elon Musks Auftritt bei der Automotive News World Conference in Detroit war mit großer Spannung erwartet worden, die Äußerungen des Tesla-Chefs sorgten dann auch gleich für einen Kursrutsch der Tesla-Aktie um knapp 6 Prozent.
Grund für das kleine Börsenbeben war das Eingeständnis, dass die Verkäufe im Wachstumsmarkt China bisher „enttäuschend“ verliefen. Ursache dafür sei die Auffassung der chinesischen Autokäufer, dass es noch nicht ausreichend Supercharger-Ladestationen in ihrem Land gebe.
Laut Musk arbeite man aber bereits an der Lösung dieses Problems und werde möglichst bald eine große Anzahl neuer Ladestationen in Betrieb nehmen. Im weiteren Gespräch zeigte sich der Tesla-Chef dann wieder gewohnt optimistisch, hier die wichtigsten Äußerungen:
Warum er unbedingt in Detroit sprechen wollte: „Der Hauptgrund für meine Anwesenheit ist, über Elektrofahrzeuge zu reden und alles in meiner Macht stehende zu tun, andere Autohersteller dazu zu motivieren, ihre Elektroauto-Programme zu beschleunigen. Die Notwendigkeit nachhaltigen Transports ist unglaublich hoch.“
Warum Elektroautos wichtig für die Welt sind: „Wenn wir es schnell hinbekommen elektrisch zu werden, dann wird das viel besser für die Welt sein… Der mögliche Schaden für die Umwelt ist viel viel geringer (in Folge von Elektrofahrzeugen, Anm. d. Red.).“
Warum er mit Tesla Motors angefangen hat: „Es gab keine großartigen Elektroautos.“
Wie er die Elektroautos auf der Detroit Auto Show sieht: „Ich denke, das ist großartig. Ich hoffe zukünftig viel mehr davon zu sehen. Das Ganze steht allerdings nicht im Mittelpunkt… Ich empfehle dringend, signifikante Investitionen in Elektroautos zu tätigen.“
Bezüglich des kommenden Model X: „Das Auto ist sehr gut. Ich sage dies nicht leichtfertig.“
Musk erklärte zudem, dass sein Unternehmen bereits profitabel wäre, würde man nicht aggressiv die Expansion der Elektroauto-Technologie vorantreiben. Mit einem Nettogewinn sei daher erst um 2020 zu rechnen, wenn bis zu 500.000 Fahrzeuge pro Jahr verkauft würden. Für diesen Absatzsprung soll neben der bereits erhältlichen Limousine Model S sowie dem kommenden SUV Model X vor allem das für 2017 angekündigte Model III – ein preisgünstiges und reichweitenstarkes Elektroauto für den Massenmarkt – sorgen.
Keine Angst vor billigem Öl & neuer Konkurrenz
In Detroit zeigt Chevrolet mit dem Nachfolger des Volt sowie dem ab 2018 verfügbaren Elektroauto-Kleinwagen Bolt vielversprechende neue E-Autos. Auch die aktuellen Entwicklungen am Ölmarkt könnten Tesla unter Druck setzen. Der Elektroauto-Pionier aus Kalifornien zeigt aber keine Angst vor billigem Benzin und der neu aufkommenden Konkurrenz.
Tesla-Vertriebschef Jerome Guillen erkennt in der GM-Offensive nämlich „keine Bedrohung“ – im Gegenteil: Tesla habe das Ziel, unabhängig aller Marken so viele Elektroautos wie möglich auf die Straße zu bringen. Umgekehrt sehen auch etablierte Autobauer das Start-Up aus Kalifornien nicht als Konkurrenten. „Tesla ist kein Wettbewerber – sie helfen uns“, sagte etwa Nissan-Chef Carlos Ghosn, dessen Unternehmen weltweit den größten Marktanteil bei Elektroautos hält.
Weil sich der Ölpreis seit dem Sommer mehr als halbiert hat, sind die Benzinpreise niedrig wie schon lange nicht mehr, die Hersteller müssten ihr Engagement aber trotz des Falls des Ölpreises und billigeren Sprits ausbauen, forderte Musk . Tesla denke aber ohnehin weiter voraus: „Nur weil Sprit etwas günstiger ist, wird er nicht nachhaltiger – wir blicken nur auf die langfristigen Perspektiven“, so Guillen.
Tom meint
Die Meldung ist jetzt mehr als einen Monat alt – und immer noch kein Kommentar?
Wird wohl daran liegen, dass dem einfach nichts hinzuzufügen ist. ;-) Er hat recht.