Tesla-Chef Elon Musk hat ein paar harte Wochen hinter sich. Und es dürfte für ihn so schnell nicht einfacher werden. Denn momentan hat er einige Baustellen, auf denen es so gar nicht in seinem Sinne laufen mag. Am meisten Ärger hat er wegen des tödlichen Unfalls mit dem Autopiloten am Hals. Elon Musk dürfte ein ungemütlicher Sommer bevorstehen. Die Probleme im Überblick:
Der tödliche Unfall mit dem Model S
Bei dem Unfall raste ein Tesla ungebremst unter einen Lastwagen-Anhänger. Der Lkw nahm dabei dem Model S die Vorfahrt, weder der Fahrer, der wohl abgelenkt war, noch der eingeschaltete Autopilot leiteten ein Ausweich- oder Bremsmanöver ein. Tesla zufolge hat der Autopilot deshalb nicht reagiert, da er die weiße Seite des Anhängers für ein hochhängendes Autobahn-Schild hielt. Die US-Verkehrsbehörde untersucht den Vorfall, Medien weltweit berichten darüber, eine intensive Debatte um die Sicherheit selbstfahrender Autos entbrennt.
Die Ermittlungen der US-Börsenaufsicht
Die US-Börsenaufsicht prüft die Vorkommnisse und geht der Frage nach, ob Tesla seine Investoren und Anleger früher über den Unfall, der bereits am 7. Mai passierte, hätte informieren müssen. Die Öffentlichkeit erfuhr erst Ende Juni davon. Brisant: Tesla hat 18. Mai neue Aktien im Wert von 1,4 Milliarden Dollar ausgegeben. Musk verteidigt sich: Die Untersuchung des Unfalls habe zum Zeitpunkt der Kapitalerhöhung erst begonnen, die Log-Daten des Crash-Fahrzeugs seien noch nicht ausgewertet gewesen. Zudem habe der Aktienkurs ohnehin nicht unter dem Unfall gelitten.
Ein weiterer Unfall mit Autopilot?
Nur wenige Tage nach Bekanntwerden des tödlichen Unfalls gab es einen weiteren Crash eines Tesla-Elektroautos. Diesmal war ein Model X in die Leitplanken eines Highways in Pennsylvania gekracht, worauf sich der Wagen überschlug. Der Fahrer hatte nach eigenen Aussagen den Autopiloten eingeschaltet. Tesla zufolge sei jedoch unklar, ob auch in diesem Fall der Selbstfahr-Assistent zum Unfallzeitpunkt tatsächlich auch aktiviert war. Die Untersuchungen dauern noch an.
Kapazitätsprobleme bei der Produktion
Im zweiten Quartal enttäuschte Tesla beim Absatz. Das Unternehmen konnte seine Produktion zwar um 20 Prozent gegenüber dem Vorquartal auf 18.345 steigern. Die Auslieferungen im zweiten Vierteljahr lagen mit 14.370 Einheiten jedoch unter den Erwartungen – eigentlich sollten 17.000 Fahrzeuge ausgeliefert werden. Tesla gab an, dass aufgrund einer „extremen“ Ausweitung der Produktion mehr als 5000 seiner Elektroautos noch auf dem Weg zu ihren neuen Besitzern seien und daher erst im dritten Quartal übergeben werden.
Die umstrittene Übernahme von SolarCity
Tesla kündigte vor wenigen Wochen an, den angeschlagenen Ökostrom-Spezialisten SolarCity übernehmen zu wollen. Ein Deal mit Geschmäckle, sagen Kritiker, die Vetternwirtschaft wittern: Zwei Cousins von Elon Musk sind in SolarCity involviert, er selbst ist größter Anteilseigner. Ein Großinvestor bezeichnete den geplanten Deal Finanzen100 zufolge als „schlimmstes Beispiel für schamlose Unternehmensführung“.
eCar-Fan ( und TESLA-Fan) meint
Toyota hatte auch einen von den Medien hoch gepushten Skandal wegen deren Gaspedal. Soweit ich mich erinnere, sogar mit mehreren Todesfällen in den USA verbunden. Hat es denen geschadet? Ich meine nein! Und auch an Tesla wird nach Abschluss der Untersuchungen definitiv nichts hängen bleiben. Davon bin ich überzeugt!
Leonardtronic meint
Der Erfolg eines Mannes wird an der Anzahl seiner Gegner gemessen.
E.Musk ist verdammt erfolgreich.
Ich wünsche dass es noch mehr Gegner gibt und alle werden schlaflose Nächte haben.
Weiter so.
Jürgen Weber meint
Mangelnde Kapazität als Problem darzustellen ist zumindest betriebswirtschaftlich Gesehen ein unglaublicher Schwachsinn. Die Nachfrage ist einfach aufgrund der Genialität des Produktes um ein vielfaches Höher als die derzeitige Produktionskapazität. Der absolute Traum eines jeden Unternehmen. Der absolute Albtraum der deutschen Autoindustrie. So sieht die Realität aus. Oder hat BMW, Mercedes, Audi oder gar Porsche ein Problem damit, dass sich reihenweise Menschen damit umbringen. Ich zumindest bis heute davon nichts gelesen.
kritGeist meint
Die ersten 3 Probleme basieren, eher auf der Unfähigkeit oder besser Dummheit der Autofahrer, die der Meinung sind, dass die Autos komplett selber fahren kann & dabei auch noch Selfies & Videos machen, um es in Youtube zu zeigen – es wird natürlich hochgeputscht, weil es Tesla ist.
Bei den letzten beiden Punkten sollte man sich fragen ob man (Musk) das nicht optimieren kann bzw. ob nicht doch aktuell die finazielle Grenze erstmal erreicht ist & Musk doch erstmal das Wichtigste erledigen sollte.
Es gibt auch einen, zwar kritischen, aber auch positive & glaubwürdige Analyse in der Wirtschaftswoche zu den genannten Themen.
Ich selber bin aber fest uberzeugt, dass Musk & Tesla das schaffen & weiterhin erfolgreich sind. Seine eigene Lebensgeschichte (Buch) zeigt, was er als Mensch bisher unglaubliches geleistet hat.
Dr.M meint
Einfach ist es für Tesla derzeit wirklich nicht, aber zumindest die Autopilot – Probleme sehe ich schon sehr stark als mit aller Macht aufgebauscht an.
Hier sollte man mal die Untersuchung abwarten.
SolarCity finde ich zum jetzigen Zeitpunkt keine so gute Idee.
Horst meint
Entfernt, bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
onesecond meint
Also die ersten drei Punkte sollten eigentlich gar keine Probleme für Tesla sein, da der Autopilot den Unfall ja nicht verursacht hat. Tesla hat ja niemals behauptet, dass der Autopilot dazu in der Lage wäre, jedwedem Unfallverursacher auszuweichen, deshalb soll man ja auch die Hände am Lenkrad lassen und auf die Straße schauen. Nur die Medien schreiben mit wirklich aller Gewalt eine Krise hieraus herbei.
Die Kapazitätsprobleme sind ein Luxusproblem, da Tesla trotzdem den Absatz im Vergleich zur Vorjahresperiode um 20% gesteigert hat und der Ausblick für das restliche Jahr ist noch besser. Bei allen anderen Autoherstellern wäre das ein Grund zu Jubelartikeln.
Die Solarcity-Übernahme ist auch kein Problem, sondern eine große Chance und macht absolut Sinn, so muss z. B. das Vertriebsnetz nicht zweimal sondern nur einmal weltweit ausgebaut werden, außerdem braucht Tesla für seine Supercharger und die Gigafactory auch Massen an Solarpaneelen.
Schon erstaunlich, dass es der konzentrierte Angriff der Mainstreammedien, die viel Geld von den herkömmlichen Autoherstellern einnehmen, auch hier auf ecomento schafft.
ecomento.de meint
Vor einigen Wochen gab es nach der Model-3-Premiere enorm viel Positives über Tesla zu berichten. Nun häufen sich einige Probleme (die durchaus lösbar sind), die wir unseren Lesern nicht vorenthalten möchten. Zusammen mit den verlinkten Artikel wollen wir einen stimmigen und vor allem objektiven Eindruck der aktuellen Lage bei Tesla bieten. Falls wir etwas ausgelassen oder nicht ausreichend erläutert haben, bitte gerne darauf hinweisen.
VG
TL | ecomento.de
pillenpepi meint
danke für die antwort. treffender gehts nicht.
Mike meint
Also, ich möchte kein selbstfahrendes Auto, ich wollte auch noch nie eines;)
Wer ist eigentlich auf die Idee gekommen?
Ich bin erstaunt das es Manager gibt die tatsächlich glauben so etwas durchsetzen zu müssen.
Ich bin für eine Kundenabstimmung, das erspart den Autoherstellern viel Geld;)
Und Elon Musk in Verbindung mit Vetternwirtschaft……quasi der Gott der Elektromobilität…..also das kann,und will ich nicht glauben ;(
Horst meint
Entfernt, bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Fritz! meint
Also, ich wollte immer schon ein selbstfahrendes Auto. Zumindest auf der BAB ist nichts langweiliger & nervtötender als 200 km am Stück fahren zu müssen. Das können Automaten wirklich besser. Abstandshalter, Tempomat, Spurhalteassistent und das ganze Gedöns sind ein Segen für die Menschheit. Es ist sicherer und entspannter.
Aber wichtig, ich rede nur von der Autobahn, nicht Bundesstraße oder Stadt! Dort gibt es (hier zumindest) keinen Querverkehr, keine Fußgänger/Radfahrer, keinen Gegenverkehr, …
Autopilot wird das erste Extra sein, welches ich beim Model III ankreuzen werde!
Dr.M. meint
Wer die Autopilot-Funktionen nicht haben will, der soll sie entweder gleich nicht mitbestellen (oder bei Tesla nicht freischalten lassen, kostet ja extra) und außerdem muss man sie ja nicht nutzen, der Tesla bietet es dem Fahrer ja nur an (allerdings sollte man dann wissen, ob das System aktiv ist oder nicht und evtl auch das Bedienermenü auf eine dem Fahrer verständliche Sprache einstellen….:-). Niemand wird hier zu seinem Glück gezwungen.
Und was die angeblichen falschen Versprechungen von Tesla angeht: Abgesehen von der ungeschickten Bezeichnung Autopliot wird man bei einer Probefahrt und auch bei der Übergabe genau informiert, was das System kann – und was nicht. Es könnte möglicherweise auch helfen, sich mal genauer mit der Bedienungsanleitung zu beschäftigen, aber wenn Leute Katzen zum Trocknen in die Mikrowelle stecken oder Gas und Bremse verwechseln wie beim Toyota Prius vor einigen Jahren, tja, dann hilft wohl auch das nicht mehr.
Mark Andre meint
Wenn der Mann wenigstens, wie einst Steve Jobs, gute Produkte bauen würde, die
die Welt begeistert.
Daniel meint
Tut er doch.
Der erste Mac war ein Meilenstein und hatte dennoch seine Probleme.
Das erste iPhone war tatsächlich revolutionär, auch wenn es viele Dinge nicht konnte, die andere schon konnten.
Stück für Stück.
Das wird schon mit Elon Musk und Tesla. Niemand hat gesagt dass es einfach wird.
raleG meint
Die Welt ist von den guten Produkten von Tesla begeistert – Sie als Einzelperson nicht? Dann könnte eine Probefahrt helfen. Aber Vorsicht, ein BMW-, Mercedes-, VW-Verpenner fahren, macht danach kein Spaß mehr ;)
orinoco meint
Nein, nein! Echte Männer wollen danach sofort ihren Verpenner (nette Wortschöpfung) zurück. Auf Motorenlärm, Abgase, Auspufftuning, Diesel- und Benzingestank und vor allem den eigenen Ölwechsel (google: Ölwechsel Männer) will kein echter Mann verzichten ;)
Dr.M. meint
Volltreffer, das macht wirklich keinen Spaß mehr, im Gegenteil, es nervt. Und das nicht nur bei einem Tesla, auch eine ZOE oder ein KIA Soul machen trotz viel weniger PS richtig Spaß!