Der Baden-Württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) hat sich dafür ausgesprochen, eine Blaue Plakette für Dieselfahrzeuge mit geringem Schadstoffausstoß einzuführen. Der Rückgang der Verkaufszahlen für Fahrzeuge mit Dieselantrieb sei ein Warnzeichen für Politik und Industrie, erklärte er in einer Pressemitteilung. Hermann selbst nutzt für seine Dienstfahrten in Stuttgart seit 2015 eine elektrische B-Klasse.
„Die derzeitige Unsicherheit vieler Menschen beim Autokauf zeigt die Notwendigkeit der Blauen Plakette“, so der Grünen-Politiker. Das Zögern vieler Kaufinteressenten sei angesichts der Kritik an älteren Dieselautos mit höherem Schadstoffausstoß und drohender Fahrverbote durch Gerichte wegen der Überschreitung der Stickoxid-Grenzwerte nachvollziehbar. Deshalb sei es wichtig, dass Dieselfahrzeuge beim Kauf unterschieden werden können. Denn die neuen Euro-6-Dieselautos würden ja die Blaue Plakette bekommen.
„Sollten die jüngsten Zahlen des Kraftfahrbundesamtes einen allgemeinen Trend beschreiben, wonach die Zulassungszahlen von Autos mit Dieselmotor in Deutschland deutlich zurückgehen, wäre das ein amtliches Warnsignal an die bundespolitische Ebene, rasch für Klarheit und Rechtssicherheit zu sorgen“, betonte Hermann.
Bis der umweltfreundlichere Elektroantrieb den Verbrennungsmotor ablöse, werde allerdings der Dieselantrieb mit der neuesten Abgasreinigung noch als Übergangstechnologie gebraucht. „Und mit einer Blauen Plakette wäre klar, dass Euro-6-Diesel auch in Umweltzonen weitergefahren werden können. Auf diesem Weg könnten die in vielen Städten zu hohen Stickoxidwerte wirksam gesenkt werden“, so der Minister.
Nach einer Analyse des Regierungspräsidiums Stuttgart ist die Blaue Plakette das einzige wirksame Instrument, um bis 2020 in der Landeshauptstadt eine Halbierung der Stickstoffoxid-Belastung auf großen Straßen zu realisieren. Schon heute würden 60 Prozent aller Pkw diese Plakette bekommen. Für Handwerkerfahrzeuge mit geringer Fahrleistung könnten Ausnahmen gelten. Und um den Wechsel hin zu Elektrofahrzeugen zu erleichtern, gebe es entsprechende Förderprogramme auf Bundes- und Landesebene, erläuterte Hermann.
Weber J. meint
Leider falsch. Wenn richtig gemessen wird, schafft kein Diesel die Euro 6. (siehe Bericht DUH) Somit wären mit einer blaue Plakette auch alle Diesel aus der Innenstadt raus. Das wäre mal sehr begrüßenswert.
Matthäus meint
„Wenn richtig gemessen wird“. Jetzt weiß ich worum es hier immer geht. Es geht nicht um sinnvoll sondern es soll immer pro Stromer gerechnet werden. Na das erklärt nun einiges.
raleG meint
Falsch. Wenn die Fahrzeuge beim NEFZ im realen Betrieb und bei allen Temperaturen die gesetzlichen Anforderungen erfüllen – bitte.
Die Messergebnisse der DUH zeigen nur, dass das aktuell nicht der Fall ist.
Und dann bitte auch nur mit einer regelmäßigen Abgasuntersuchung beim TÜV, wie früher. Das Vertrauen in die Hersteller ist leider gänzlich verloren gegangen. Wen wundert’s?!
Matthäus meint
NEFZ ist doch längst Geschichte. Der wird demnächst abgeschafft.
Strommen erreichen die Werte auch nicht bei jeder Temperatur, auch Sie verbrauchen deutlich mehr Strom bei Kälte.
Es wird irgendwann absurd. Wenn ich ein Auto verkaufe möchte ich einen Referenzwert sehen und nicht tausende. Die Autos verhalten sich ohnehin alle relativ ähnlich.
Das eine Rohrmessung beim TÜV normal sein sollte, dürfte doch kaum außer Frage stehen oder?
raleG meint
Welcher Fahrzyklus ist doch egal. Der Punkt ist, die Grenzwerte für den gültigen Fahrzyklus sollen sowohl auf dem Prüfstand, wie auch im Fahrbetrieb eingehalten werden (keine Software, die auf dem Prüfstand anders regelt).
Bei der Temperatur ist nicht der höhere Verbrauch das Problem, sondern die Abschaltung der Abgasnachbearbeitung – von Hersteller zu Hersteller verschieden. Wer bei 15°C abschaltet, darf unter 15°C und Smog nicht mehr fahren. Wer unter 4°C abschaltet, dito. Und wer nicht abschaltet, darf immer fahren.
Matthäus meint
Es ist doch ganz einfach. Man schreibt vor, dass die Abschaltung nicht zulässig ist, oder dass alle Maßnahmen zur Abgasreinigung/Abgasspeicherung/Whatever in jedem Betriebszustand aktiv sein müssen. Ich verstehe nicht warum man immer alles so kompliziert machen will und hunderte von Messituationen abbilden will.
Fara Day meint
Elektrofahrzeuge halten doch unter gar keinen Bedingungen irgendwelche NEFZ-Werte. Reichweite ist da ja nur ein Punkt – Energie für den Antrieb wird ja gar nicht erst berücksichtigt, was eine Form von Betrug ist.
Und bitte verdrehen Sie nicht Tatsachen. Sowohl der MB C220d, als auch der VW T6 und andere halten die Grenzwerte (die lediglich für Laborbedingungen gesetzt wurden und damit ein absolut unzureichendes Maß sind) sogar im Fahrbetrieb ein. Es gibt also durchaus solche Dieselfahrzeuge.
Und wie man die DUH als seriöse Quelle nennen kann, entbehrt jeglichen Verständnisses. Aber wenn, dann bitte auch erwähnen, dass Hr. Resch vor zwei Wochen gesagt hat, dass Elektroautos keine Alternative sind, da nicht konkurrenzfähig und umweltschädlich. Nach Ansicht der DUH sind lediglich Hybridfahrzeuge (mit Benzinmotor) und möglicherweise noch reine Ottomotoren umweltfreundlich.
Matthäus meint
Der DUH finanziert sich von Toyota, Rußpartikelfilterherstellern und Abmahnungen in nennenswerten Umfang. Der DUH ist derweil also genauso mit Vorsicht zu genießen wie der ADAC.
Übrigens, wie kommt eigentlich das Ansinnen von Herr Resch zu Hybridfahrzeugen? War da nicht mal ein Hersteller der Hybridfahrzeuge für die einzig sinnvolle Lösung hielt? Wie hieß der Hersteller noch gleich? ;)
Fritz! meint
Was kann die DUH denn dafür, daß Toyota ihnen Geld gibt, nur weil Toyota (nicht zuletzt dank der strengen japanischen Meßmethoden und Grenzwerte) rechtzeitg auf das richtige Pferd (Otto-Motor nach Atkinsom-Prinzip mit E-Motor als Hybrid) gesetzt hat und nicht wie die anderen, giftige, kleinhubraumige Turbomotoren einsetzt?
Deswegen sind die Ergebnisse der DUH sinnvoll, auch weil sie alle Bedingungen veröffentlichen, also transparent sind.
Matthäus meint
Und was kann der ADAC dafür, dass die Autoindustrie ihnen Geld gibt? Beim ADAC ist auch alles öffentlich und Transpartent.
Interessant sind halt immer die Zusammenhänge. Herr Resch springt in die Kontra E-Kerbe und sagt effektiv, dass nur Hybridfahrzeuge (er hätte auch Tyotas sagen können) das richtige wäre.
Bei der Forderung nach Partikelfiltern für jeden Diesel hat der DUH 100.000€ Spenden von Partikelfilterherstellern erhalten, womit sie erst auf Nachdruck rausgerückt haben.
Das muss nicht zwangsläufig bedeuten, dass alles von der DUH schlecht ist, fakt ist aber, dass sie ein Interesse daran haben, dass das Geld weiter fließt. So ist das nunmal.
Sie sind so glaubwürdig wie der ADAC. Ob das nun gut oder schlecht ist, sei mal dahingestellt.
raleG meint
Elektrofahrzeuge:
Emission gleich Null! Der Kindergarten an der Hauptverkehrsstraße wird’s danken. Fährt mit Sonnen-, Wind- oder Wasserkraft. Dank der herausragenden Effizienz fährt aber ein E-Auto selbst mit Kohlstrom umweltfreundlicher. Und Betrugssoftware für den Prüfstand wäre mir bei E-Autos neu.
Wenn MB C220d und VW T6 die Grenzwerte des Fahrzyklus einhalten – bitte, dann bekommen sie eine blaue Plakette. Schalten sie die Abgasnachbearbeitung unter 15°C ab, sollte die Erlaubnis der blauen Plakette unter 15° erlöschen.
Leider sind die Messwerte des KBA geheim, deshalb muss man sich auf Messungen vom DUH und ADAC verlassen. Wobei die Messungen von unabhängigen Gutachtern erstellt werden – also absolut seriös.
Matthäus meint
Nicht wenns ein Biodiesel ist oder Erdgasfahrzeug.
Dann sind die Messungen vom ADAC also seriös. Warum dann so ein Gewese als der ADAC Bericht hier gestern rauskam?
Fritz! meint
Sie legen den Leuten dauernd Dinge in den Mund, die dort nicht stehen, nur damit Sie einen Kommentar abgeben können? Wie wäre es mal mit einem fundierten sachlichen Kommetar und nicht immer nur „Gegenrede“?
Fritz! meint
„„Wenn richtig gemessen wird“. Jetzt weiß ich worum es hier immer geht. Es geht nicht um sinnvoll sondern es soll immer pro Stromer gerechnet werden. Na das erklärt nun einiges.“
Es geht um den realen Verbrauch, im Sommer wie im Winter, von (für Deutschland) ca. -15°C bis + 35°C. Auf der Straße. Gefahren von Standard-Menschen, als maximale Geschwindigkeit würde ich 75% der angegebenen Maximal-Geschwindigkeit vorschlagen.
Dann kommen nämlich auch einmal die realen Verbräuche z.B. eines Porsche Cayenne S auf der Autobahn in der Größenordnung 25 bis 46 Liter/100 km (wie bereits vom Spiegel gemessen wurde) in die Bewertung mit rein.
Und nein, es ist auch nicht sinnvoll, alle Autos bei gleicher Geschwindigkeit zu messen, dazu sind die Techniken und Benutzer VIEL zu verschieden. Ein Porsche 911 wird nun mal nicht so bewegt wie ein Fiat Panda!
Wie hier schon vorgeschlagen worde: 100 Leute (gerne repräsentativ herausgesucht) bekommen das Auto jeweils für einen Monat mit entsprechenden Meßgeräten. Das Ganze einmal im Sommer, einmal im Winter. Dann haben wir realistische Zahlen!
Matthäus meint
Ach das sind also die realen Verbräuche, weil ein Porschefahrer eigentlich konstant 228 KM/H fährt?
Real ist letztlich, was der Einzelne erzielt und das sind faktisch unterschiedliche Werte. Was Du als Real bezeichnest ist nichts weiter als ein Normwert, der gemessen an der Realität ziemlich vorbei geht. Was du hier ausdrückst ist genau das was ich sage. Dir geht es nicht um Vergleichbarkeit sondern darum, möglichst schlechte Ergebnisse mit Verbrennern zu erzielen.
Stimmt, ein 911 wird nicht so bewegt wie ein Panda. Im Regelfall wird ein 911 wesentlich effizienter bewegt als ein Panda. Du willst suggerieren, dass die Autos immer im Grenzbereich (und ja, 220 KM/H sind für den FAHRER meist Grenzbereich) gefahren werden, das entspricht aber nicht den Tatsachen.
Und zum Spiegel: Tatsächlich verbraucht mein Wagen auch mindestens 20 Liter (mehr gibt die Anzeige nicht her), im Schnitt liege ich mit 7,9 Liter aber unter 0,5 Liter UNTER dem NEFZ. Potzbiltz. Und ja, auf der BAB fahre ich auch gern mal was geht.
Nein, dann haben wir keine realistischen Zahlen.
Fritz! meint
„Ach das sind also die realen Verbräuche, weil ein Porschefahrer eigentlich konstant 228 KM/H fährt?“
Wenn der Porsche eine Höchstgeschwindigkeit von 304 km/h hat, dann ist der Verbrauch bei 228 km/h sehr wohl interessant, da 75% der Höchstgeschwindigkeit. Da ja aber alle PKW nach Selbstverpflichtung der Hersteller bei 250 abgeregelt werden, ist Ihre Mutmaßung mal wieder das, was Sie immer machen. Hauptsache Sie können irgendetwas negatives erwiedern, was in der Regel nichts mit dem eigentlichen Post zu tun hat.
Ihre negativen Ausführungen will hier nun wirklich keiner lesen, können Sie das nicht irgendwo beim VDA, die finden Ihre Aussagen mit Sicherheit alle toll und widersprechen Ihren Behauptungen auch nicht.
Und natürlich wird ein Porsche 911 mit 1.650 kg (Spritmonitor Durchschnitt 12,21 l/100 km) immer viel effizienter bewegt als ein Panda mit 1.150 kg (Spritmonitor Durchschnitt 6,36 l/100 km). Klar doch…
Matthäus meint
Und da haben wir mal wieder strammes Unwissen. Porsche regelt die Autos nicht ab. Genauso wie bei Ford Fahrzeuge nicht abgeregelt werden, wenn es sinnvoll zu sein scheint. Auch bei BMW, Audi und Daimler kann man die Begrenzung aufheben lassen und die Fahrzeuge schaffen ohnehin immer ein wenig mehr als auf dem Papier steht :)
Und nun Vergleich mal die Leistung der Fahrzeuge und nicht das Gewicht. Und dann erzähl noch mal allen, dass die Porschefahrer permanent Vollgas fahren. Mal abgesehen davon, dass Spritmonitor nicht der Hauch einer Referenz ist, ist der Wert prima. Das 5 Fache an Leistung (oder noch mehr) aber nicht einmal doppelt so höher Verbrauch.
Und wie du darauf kommst, dass 75% der Höchstgeschwindigkeit relevant wäre, ist mir angesichts dieser Zahlen schleierhaft.
Matthäus meint
Übrigens wenn man mal die ganzen alten Porsche weglässt kommt man selbst bei Spritmonitor auf 10 Liter. Beim Panda bleibt es bei 6 Liter. Soviel dazu.
randomhuman meint
Laut ADAC Ecotest (der neue) gibt es einen Mercedes der die Grenzwerte auch real einhält. Es ist also möglich. Die meisten Dieselfahrzeuge halten die Grenzwerte aber nicht ein zumindest im realen Betrieb.
Die blaue Plakette muss trotzdem in jedem Fall kommen.