Vor knapp einem halben Jahr hat die Lkw-Sparte von Mercedes-Benz einen Ausblick auf ihr zukünftiges Modellangebot im Bereich alternative Antriebe gegeben. Nun haben die Schwaben angekündigt, den vollelektrischen Urban eTruck mit 25 t zulässigem Gesamtgewicht noch in diesem Jahr in Kleinserie auf die Straße zu bringen. Der Lasten-Stromer mit bis zu 200 Kilometer Reichweite mit einer Ladung der Batterie geht an Kunden aus verschiedenen Branchen in Deutschland und Europa.
„Nach der Weltpremiere im September 2016 auf der IAA war die Kundenresonanz hervorragend. Wir sprechen derzeit mit rund 20 potenziellen Kunden aus der Entsorgungs-, Lebensmittel- und Logistikbranche. Mit der Kleinserie machen wir jetzt zügig den nächsten Schritt in Richtung Serienprodukt“, verkündete der Chef von Mercedes-Benz Lkw Stefan Buchner.
Der Urban eTruck mit 12,8 t Zuladung wird zunächst in einer niedrigen zweistelligen Stückzahl an Kunden in Deutschland übergeben, um die alternative Antriebstechnik im Praxiseinsatz zu testen. Gemeinsam mit den Kunden soll das Fahrzeugkonzept und die Systemauslegung des Elektro-Lkw optimiert werden. Erprobt werden unter anderem der Einsatz im Schichtbetrieb, Ladezeiten sowie Batterie- und Reichweitenmanagement. „Wir entwickeln die Fahrzeuge und Systeme Schritt für Schritt zur Marktreife“, erklärte Buchner.
Um die unterschiedlichen Einsatzszenarien durchzuspielen, werden 18- und 25-Tonner mit Kühlaufbau, als Trockenkoffer und als Pritschenfahrzeug aufgebaut. Die Fahrzeuge werden den Kunden zusammen mit einem speziellen Ladegerät für die erhöhten Anforderungen des Lkw für zwölf Monate zur Nutzung überlassen. Während dieser Zeit sammelt Mercedes Daten über die Nutzungsprofile und Einsatzbereiche und gleicht die gewonnenen Erkenntnisse und Erwartungen ab.
Neben dem Urban eTruck wird auch der leichte Elektro-Lkw Fuso eCanter von Daimler Trucks in diesem Jahr in einer weltweit zum Einsatz kommenden Kleinserie getestet. Rund 150 Fahrzeuge werden experimentierfreudigen Kunden in Europa, Japan und den USA übergeben.
Daimler geht davon aus, dass die Kosten für die Batterien eines rein elektrischen Lkw von 1997 bis 2025 um den Faktor 2,5 sinken werden – von 500 Euro/kWh auf 200 Euro/kWh. Gleichzeitig werde die Energiedichte der verfügbaren Batterien um den gleichen Faktor von 80 Wh/kg auf 200 Wh/kg steigen.
kritGeist meint
Klingt auf jeden Fall nach einer deutlich besseren Umsetzung, als bei den eigenen PKWs ;-) Den Eindruck hatte ich bisher auch, dass Daimler eher stärker in dieser Richtung gehen wird, auch mit Bussen. Der E-PKW – Markt wird eher den Anderen überlassen, die Konkurrenz wird immer größer & ist v.a. schneller, als die beabsichtigte Verzögerung seitens Daimler.
Ich drücke auf jeden Fall die Daumen, dass das besser klappt.
sagrantino meint
Gestatten, die Batteriekosten im letzten Absatz des Artikels sollen wohl nur verwirren. Wer spricht bitte heute von Fakten aus 1997 in Sachen Batterieeffizienz? Und dann noch unkorrekt. Die 200€/kWh sind heute schon unterschritten. Mal bei Opel oder Scooter nachfragen.
rex_rex meint
„Daimler geht davon aus, dass die Kosten für die Batterien eines rein elektrischen Lkw von 1997 bis 2025 um den Faktor 2,5 sinken werden – von 500 Euro/kWh auf 200 Euro/kWh. “
Wann wurde dieser Artikel geschrieben? Vor 20 Jahren?
ecomento.de meint
Daimler bezieht sich hier auf Batterien für Lkw.
VG
TL | ecomento.de
"ELMO" meint
Dumme Frage vielleicht, aber ganz ernst gemeint: Warum bitte sind Akkus für Lkw pro kWh teurer als für Pkw? Skaleneffekte würden doch das Gegenteil erwarten lassen.
Andilectric meint
Super! Besonders toll fände ich es, wenn künftig Müllfahrzeuge elektrisch vor die Haustüre fahren würden. Das ständige beschleunigen und bremsen ist ja förmlich wie gemacht für E-Antriebe. Wünsche Daimler viel Erfolg für dieses Projekt.
EcoTaxi meint
Ja, ist dann so wie bei den Taxis. Hier sollte man sich die Hybridtechnologie genauer angucken, die von Fahrern in Deutschland mit Modellen wie den Toyota Prius und Prius+ auch in der Praxis erfolgreich verwendet werden. D.h. sie die Verschleißteile sind auch entsprechend robust, die Toyota in den Prius einbaut. Außerdem stimmt mit der Robustheit für den gewerblichen Einsatz auch die Qualität des Autos. Dass heißt wenig Reparatur, da wenig Ausfall und günstiger Anschaffungspreis.