Renault und Nissan treiben die Entwicklung des autonomen Fahrens weiter voran: Renault hat gemeinsam mit dem französischen Kooperationspartner Heudiasyc das neue Labor SIVALab nördlich von Paris eröffnet, das Grundlagenforschung auf diesem Gebiet betreibt. Schwerpunkt der Zusammenarbeit ist die effiziente Datenerhebung für das autonome Fahren. Der Kooperationspartner Heudiasyc ist ein Forschungsverbund der Technischen Universität Compiègne und des nationalen Forschungsinstituts CNRS.
Als Basis für das autonome Testfahrzeug dient der Renault ZOE. Damit Fahrzeuge in Zukunft eigenständig fahren können, müssen sie mit ihrer Umwelt interagieren. Dabei gilt es, komplexe Fragen nach freiem Parkraum, Hindernissen auf der Strecke und eventuelle Staus bei der Routenplanung zu berücksichtigen. Je exakter die Daten zum Standort des Pkw sind, desto verlässlicher und sicherer steuert das Automobil durch den Verkehr.
Die Wissenschaftler vom SIVALab gleichen für ihre Forschungen mehrere Datenquellen ab: Kartenmaterial, Informationen anderer Verkehrsteilnehmer und infrastrukturelle Daten wie etwa von Ampeln und intelligenten Fahrbahnbelägen fließen in die Berechnung ein. Die Partnerschaft ist zunächst auf vier Jahre angelegt.
Auch in einem weiteren Forschungsprojekt zum autonomen Fahren kommt der Renault ZOE zum Einsatz: Die Renault-Nissan Allianz testet in einem Joint Venture mit dem Unternehmen Transdev einen neuartigen öffentlichen On-demand-Mobilitätsservice. Transdev ist ein international agierender Anbieter im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Ziel der Kooperation: die Integration von fahrerlosen Fahrzeugen in das öffentliche Verkehrssystem. Die Feldtests mit dem Renault ZOE und der Routing-Software von Transdev finden in Paris-Saclay statt.
Nissan testet autonomes Fahren in London
Derweil hat Nissan in London die nächste Generation von autonom fahrenden Prototypen unter realen Bedingungen getestet. Für den japanischen Autohersteller ist es der nächste Schritt in eine Zukunft ohne Emissionen und ohne Verkehrsopfer. Es ist das erste Mal, dass Nissan seine autonome Fahrtechnologie auf öffentlichen Autobahnen und im Stadtverkehr in Europa erprobt. Sowohl in Japan als auch in den USA hat der Hersteller bereits entsprechende Tests durchgeführt, um die autonome Fahrtechnologie unter realen Bedingungen weiterzuentwickeln.
Die Technik an Bord des Prototyps arbeitet unter anderem mit Millimeterwellenradar, Laserscannern, Kameras, High-Speed Computerchips und einer speziellen Mensch-Maschine-Schnittstelle (HMI). Dadurch ist das Fahrzeug in der Lage, sowohl auf Autobahnen als auch in der Stadt, inklusive Kreisverkehr, autonom zu fahren, sobald der Zielort im Navigationssystem eingegeben ist.
Qashqai und LEAF mit teilautonomer Fahrtechnologie ProPILOT
Nissan hatte bereits vor den Londoner Testfahrten bekannt gegeben, dass zwei in Kürze auf den Markt kommende Automodelle – der neue Nissan Qashqai und der neue Nissan LEAF – mit der autonomen Fahrtechnologie ProPILOT ausgestattet werden, um das autonome Fahren im einspurigen Autobahn- und Pendelverkehr zu ermöglichen. Unterdessen hat Nissan im vergangenen Jahr in Japan den Serena eingeführt – das erste Modell, das mit ProPILOT ausgestattet ist.
Nissan plant, die Technologie auch in China und im US-Markt einzuführen. Die nächste Entwicklungsstufe soll das autonome Fahren auf mehrspurigen Straßen inklusive automatische Spurwechsel auf Autobahnen möglich machen und 2018 auf den Markt kommen. Autonomes Fahren im Stadtverkehr und an Kreuzungen soll ab 2020 möglich sein.
Thomas Wagner meint
Mir wäre es lieber, wenn Renault und Nissan testen würden, wie ein Elektro-Kombi
möglichst schnell in die Produktion gehen könnte, denn das fehlt !
Der autonome Schnick-Schnack hat dann in aller Ruhe erprobt werden :-)
Is nu so + meint
Jaa – genau …
– aber das „Wille“ die Allianz garantiert auch selber
Und ja, das „dann in aller Ruhe erprobt werden“ klingt Vernünftig!
– aber das ’schlägt‘ sich in der real existierenden WeltWirtschafts-
Ordnung ‚dann‘ nicht mehr in MarktAnteilen nieder