Volkswagen bewirbt seit einigen Monaten seine Elektroautos der nächsten Generation. Vor 2020 werden die „I.D.“-Stromer mit langstreckentauglicher Reichweite, schneller Ladezeit und erschwinglichen Preisen jedoch nicht bei den Händlern stehen. Bei den bislang gezeigten Fahrzeugen im Kompakt- und Kleinbus-Format handelt es sich noch um Showcars, Design, Antriebstechnik und der Innenraum sind also noch nicht final. Die Zeit drängt aber: Um kommende Umweltgesetzgebungen erfüllen zu können, müssen die Wolfsburger ihre Elektro-Offensive möglichst schnell in Gang bringen.
Die Serienfertigung des ersten I.D.-Konzeptautos, ein kompaktes Elektroauto mit bis zu 600 Kilometer Reichweite, ist bereits beschlossen. Die Entscheidung über das endgültige Design soll allerdings erst kommenden August gefällt werden. Das Modell wird in Zwickau gebaut und soll 2020 auf dem Preisniveau eines vergleichbaren Verbrenner-Golf angeboten werden. Wie alle neuen Elektro-VW wird auch der kompakte I.D. auf dem seit Anfang des Jahres zur Verfügung stehenden neuen Elektroauto-Baukasten MEB aufbauen.
Der zweite VW I.D. wird nach aktuellem Stand ein SUV und wohl nicht vor 2021 zu den Händlern rollen. Die Premiere des Modells wird für die Shanghai Autoshow im nächsten Monat erwartet. Nach dem Gelände-Stromer steht eine Limousine auf dem Programm, die laut VW-Chefdesigner Klaus Bischoff für eine „Überraschung“ und einen „„Wow!“-Effekt sorgen wird. Noch ungewiss ist die Zukunft des im Januar vorgestellten Elektro-Kleinbus-Konzepts I.D. Buzz. Ohne ausreichend großes Interesse von Autokäufern aus China wird die Baureihe nicht in Serie gehen, heißt es.
„Es handelt sich um einen sehr engen Zeitplan bis 2020, aber wir brauchen die Autos, um die Vorgaben für unsere Flotte zu erfüllen. Es ist also unbedingt erforderlich, die Zeitpläne für den Markteintritt einzuhalten, wir sind aber auf gutem Weg“, erklärte VW-Markenchef Diess kürzlich. In der EU gelten ab Anfang des nächsten Jahrzehnts deutlich strengere Emissionsgrenzen für Neuwagen. Auch in China und den USA sind striktere Umweltauflagen für den Verkehrssektor in Arbeit.
Volkswagen geht davon aus, dass China maßgeblicher Treiber für den Hochlauf seiner Elektroauto-Produktion wird. Die Volksrepublik ist die „Volumen- und Skalierungs-Basis für alle Elektroautos, die wir bauen“, so Diess. Für die Kernmarke VW hat er ein Verkaufsziel von mindestens eine Million Elektrofahrzeuge bis 2025 ausgegeben. Darauf aufbauend könne man dann „wirklich etwas im Rest der Welt bewegen“.
Volkswagen-Konzernchef Matthias Müller plant auch für die Tochtermarken Skoda, Seat und Audi mit Elektroautos neuester Bauart. Durch den unternehmensweiten Einsatz der von Grund auf für reine Stromer entwickelten MEB-Architektur und hohe Stückzahlen will Müller schon bald ordentlich Geld mit dem alternativen Antrieb verdienen. VW-Manager Diess ist „zuversichtlich, dass schon die ersten gebauten Autos profitabel sein werden, nicht enorm profitabel, aber profitabel, und später kommende, mehr SUV-artige, größere Autos sollten gute Kapitalrenditen und Margen erzielen“.
Leonardtronic meint
Die e-Golf Produktion in der gläsernen Manufaktur ist ein Unding. Da werden jetzt die Elektro-Enthusiasten die Zeche zahlen für die Mega-Pleite des Phaeton. Künftig sollen 150 Mann 35 e-Golf täglich bauen. So eine Handarbeit hat nicht mal Rolls-Royce. Kein Wunder dass der e-Golf so teuer ist. Statt 2200 Teilen eines Verbrenners hat der e-Golf nur 600 Teile. Bei einer Gross-Serienfertigung müsste der e-Golf billiger als ein Diesel sein. Wir werden verschaukelt.
Klaus Hertel meint
Mit 220kg fahre ich seit 25 Jahren meinen elektrabi. Wann gibt es 10 mal 80ah mit ca 100 kg. Ich hätte dann ein schönes fahrzeug.
Peter W meint
VW wird die Kurve kriegen,da bin ich sicher. Ich werde wahrscheinlich nie einen VW kaufen, aber es gibt nunmal Millionen VW-Fans, und die werden auch die Elektro-VWs kaufen, selbst wenn andere besser und billiger sind.
Ich hab nichts dagegen, Hauptsache die Sache kommt in Schwung und unsere Luft wird sauberer. Das ist das Ziel! Wer da welches Auto wie gut vermarktet ist egal, elektrisch ist immer besser wie dieselisch. :-)
Lewellyn meint
Volkswagen traut dem Elektroantrieb immer noch nicht.
Die alte VW-Taktik. Abwarten bis der Wettbewerb das neue Konzept am Markt durchgesetzt hat, dann mittels Masse und Marktmacht die eigene Version hinterher schieben.
Das hat bei Kompaktvans wie dem Touran oder Kompakt-SUVs wie dem Tiguan immer funktioniert.
Ich hab aber ernsthafte Zweifel, dass das bei Elektroautos auch so funktioniert. Die Kapazitäten im Zellbau hat VW nicht. Wird sie auch nie haben. Und ob die grossen
Zellhersteller darauf warten, dass VW irgendwann mal aus den Puschen kommt?
Hochriskant, was VW da so vor hat.
150kW meint
Die großen Zellhersteller bauen ja schon in Osteuropa ihre Fabriken. Für Audi hat VW mit aller höchster Sicherheit schon Zellen bestellt, die aus diesen Fabriken kommen werden.
Mike meint
Da kann man ja nur froh sein das Tesla die Beschleunigungsphase schon hinter sich hat,…..und das Tesla Model 3 bald verfügbar ist!
Und danke an China und den USA !
Ohne dessen striktere Umweltauflagen würden VW und Mercedes bis zum Sankt-Nimmerleinstag ihre Stinker weiter produzieren….. !
Tripel-T meint
„Die Serienfertigung des ersten I.D.-Konzeptautos……. ist bereits abgeschlossen“
Ja wo sind den die Autos, die in Serie gefertigt wurden?
Ist dies nicht ein Widerspruch in sich selber? Entweder geht es in die Serienfertigung, oder es ist ein Konzeptauto? Oder kann es sein, dass ich da etwas falsch verstanden habe, oder die Formulierung wurde etwas unglücklich gewählt.
ecomento.de meint
„beschlossen“!
VG
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