Kia will in spätestens drei Jahren sein erstes Wasserstoff-Elektroauto anbieten. Das Modell ist Bestandteil der Unternehmensstrategie der Hyundai Kia Automotive Group, die bis Ende des Jahrzehnts zahlreiche neue alternativ angetriebene Fahrzeuge vorsieht. Die Technik für Kias erstes Wasserstoff-Fahrzeug feiert bereits im nächsten Jahr bei Hyundai Premiere.
„Wir haben uns gedacht, dass es ein guter Zeitplan ist, um ein Wasserstoff-Fahrzeug bei Kia einzuführen. Bis es soweit ist, werden wir die Materialkosten deutlich reduzieren“, erklärte Hyundai-Manager Lee Ki-sang im Gespräch mit Automotive News. Noch offen ist, in welchen Märkten der Wasserstoff-Stromer angeboten wird.
Bei Hyundai gibt es mit dem ix35 FuelCell bereits seit 2013 ein Modell mit Wasserstoff-Antrieb zu kaufen. Die Verkaufszahlen des SUV, bei dem mit Hilfe von Wasserstoff elektrische Energie für den Antrieb erzeugt wird, belaufen sich bisher nur auf wenige Hundert Einheiten. Für die nächste Generation der Technik geht Hyundai von mehreren zehntausend Verkäufen aus.
Auch Hersteller wie Toyota, General Motors, BMW oder Daimler arbeiten an Fahrzeugen mit Wasserstoff-Antrieb. Daimler-Chef Dieter Zetsche hat kürzlich allerdings erklärt, dass die Antriebsart trotz jahrelanger hoher Investitionen bei dem schwäbischen Autokonzern vorerst keine zentrale Rolle mehr spielt. Die Technik wird von vielen als kostspielig und ineffizient angesehen, als größtes Problem gilt jedoch die fehlende Infrastruktur.
Mit dem FE Fuel Cell Concept hat Hyundai vor wenigen Wochen einen ersten Ausblick auf eine mögliche neue Baureihe mit Wasserstoff-Antrieb gegeben. Bis 2020 sind insgesamt 28 „Ökoautos“ – je 14 für Hyundai und Kia – geplant, darunter zehn Hybridautos, acht Plug-in-Hybride, acht reine Elektroautos und zwei Wasserstoff-Modelle. 17 Fahrzeuge davon sind noch nicht auf dem Markt. In Deutschland haben Hyundai und Kia unter anderem das Stromer-Trio Ioniq sowie das Batterie-Elektroauto Kia Soul EV im Angebot.
Thomas Wagner meint
PowertoGas wird kommen und wird auch eine wichtige Rolle in der Energiewende spielen.
Allerdings als Langzeitspeicher, mit dem Solar- und Windstrom bei Erzeugungsspitzen
für Erzeugungssenken zwischengespeichert wird.
Batterien haben zwar einen entscheidend besseren Wirkunggrad besonders bei der Anwendung
im Auto. Dort wird meiner Meinung nach beim PKW der Preis ganz klar gegen Wasserstoff den Ausschlag geben, bei LKWs werden wir noch sehen, wo´s lang geht.
Genauso im häuslichen Bereich, dort wird die Batterie ganz klar günstiger sein als Wasserstoff.
Bei der Speicherung über kürzere Zeiträume und als Regelenergie haben Batterien klare Vorteile,
da sie wesentlich weniger komplex sind als die ganze Wasserstoffkette.
Aus welchen Gründen manche Autohersteller jetzt den Wasserstoffantrieb forcieren, wo die Batterietechnik inzwischen Fahrzeuge mit mehr als ausreichender Reichweite zu immer günstigeren Preisen ermöglicht, kann ich leider nicht nachvollziehen !?
Fritz! meint
„Aus welchen Gründen manche Autohersteller jetzt den Wasserstoffantrieb forcieren, wo die Batterietechnik inzwischen Fahrzeuge mit mehr als ausreichender Reichweite zu immer günstigeren Preisen ermöglicht, kann ich leider nicht nachvollziehen !?“
Das ist nicht schwer zu erklären:
Eine Brennstoffzelle muss aufgrund des recht aggressiven Wasserstoffs regelmäßig gewartet werden, es muß die Membran getauscht und die Leitungen geprüft werden. Es ist eine viel komplexere Technik als ein richtiges E-Auto, die Werkstätten können wieder ins Boot geholt werden mit regelmäßigen Inspektionen seitens des Kunden. Auch kann viel mehr kaputt gehen…
Matt meint
im September wird Tesla ihren ersten Semi-Truck veröffentlichen, vollelektrisch versteht sich. bin mal gespannt was EM mit „super-next-level“ andeuten wollte ;)
lo meint
Für die Kosten einer Wasserstofftankstelle kann man 10 bis 20 Schnelllader aufstellen und der Strom für die ersten Jahre ist auch schon drin.
Wo kommt der nicht-fossile Wasserstoff her? Elektrolysöre in der Größenordnung bräuchten Unmengen Ökostrom. Dazu kommt noch das Verdichten und Transportieren.
Darf ich mit meinem 700 bar Kohlefaserwasserstofftank (im Mirai) überhaupt ins Parkhaus?
Jeru meint
Für den Kunden ist die Lösung mit Wasserstoff dennoch wesentlich praktischer und das auf absehbar, sehr lange Zeit. Auch „Schnelllader“ sind eben nicht wirklich schnell, sondern lediglich schneller als das normale Laden.
Das Thema Wasserstoff darf aus meiner Sicht nicht nur im Hinblick auf den Wirkungsgrad, nicht nur auf das Fahrzeug oder nicht nur auf die Elektrolyseure betrachtet werden.
Wenn wir komplett auf Erneuerbare Energien umsteigen wollen, brauchen wir sehr große Energiespeicher und genau das ist die Stärke von Wasserstoff. Kleine Rechenbeispiele zeigen, wie abwegig eine Speicherung in Batterien ist.
Die Wasserstoffwirtschaft muss und wird kommen, warum dann nicht auch Fahrzeuge damit betanken? Bei LKW´s, Schiffen oder Gabelstaplern wird auch die Brennstoffzelle und Wasserstoff die Lösung sein. Warum dann zusätzlich noch ein Schnellladesystem oder allgemein das Laden per Stecker?
Starkstrompilot meint
Wasserstoff zementiert nur die Treibstoffwirtschaft mit all ihren Nachteilen. Die Kosten für nichtfossilen Wasserstoff und den daraus wieder erzeugten Strom hängen nun mal sehr stark vom Wirkungsgrad ab. Sie sind völlig indiskutabel.
Unser fossiles Wolkenkuckucksheim, dass wir bisher hatten, lässt sich jedenfalls nicht aufrecht erhalten, sobald die Herstellungskosten für den Treibstoff mit eingerechnet werden müssen.
Was für welches Einsatzgebiet die ideale Lösung ist, ist noch lange nicht geklärt, aber einfach 2 k.o.-Kriterien (es gibt noch mehr) auszublenden und wie ein trotziges Kind zu sagen, wir brauchen das trotzdem, so wird es leider nicht gehen.
Jeru meint
Dann erklären Sie mir bitte, wie eine 100%ige Energieversorgung durch Erneuerbare, ohne Power2Gas aussehen soll?
Warum ist der Wirkungsgrad ein KO Kriterium? Um das zu beheben muss man „nur“ mehr erneuerbaren Strom produzieren. Im Gegenteil, ich sehe bei Batterien oder anderen Lösungen zur Speicherung riesiger Energiemengen echte KO Kriterien, die sich nicht durch etwas mehr Geld so einfach umgehen lassen.
Zum Thema „Schnellladen“: Was für Ladeleistungen Sie benötigen, um 100kWh in 5 Minuten aufzuladen können Sie selbst ausrechnen.
TeslaTom meint
Lustig, das Thema Zeitverlust beim Tanken?
Ich habe eines und benötige gar keine Zeit zum Tanken, ausser bei Langstrecken? Warum?
Ein batterie betriebenes Elektroauto wird zuhause! immer voll betankt und dann kann gefahren werden. Das ist einfach weltklasse. Keine Tankstopps mehr… außer zum Spaß ?
Es tun ja immer alle so, als ob jeden Tag >400km Strecken zu bewältigen sind. Oder jeder zweite Tag >800?
Eleganter, als immer mit vollem Tank zuhause zu starten, geht’s kaum.
Auf Langstrecken alle 3h einen Stopp von 30-45 min ist auch kein Problem, im Gegenteil.
Verstopfte Tankstellen, und 5min Stopp ist nur möglich , wenn gleich mit Tanken begonnen werden kann, ansonsten warten oder andere Tanke suchen, das kostet auch Zeit.
Fazit für mich: E-Tanken/Laden ( auch z.B. beim Einkaufen, wenn es sein muss) ist schon heute sehr effizient und komfortabel, will auf keinen Fall mehr zurück ??
Jeru meint
Na dann seien Sie doch froh, dass Sie für 80.000,- Euro ein Fahrzeug erworben haben mit dem Sie ihren täglichen Weg zur Arbeit und zurück ohne Probleme bestreiten können. Für Langstrecke haben Sie zeit und sitzen gerne 45min auf der Tankstelle.
Der Anteil der in Städten lebenden Bevölkerung wächst in Zukunft weiter und schon heute leben viele Menschen in Städten. Möchte man nicht nur Pilotprojekte, sondern den Massentransport Elektrifizieren, so muss es vor Allem Lösungen für den urbanen Raum geben. Und dort hat nicht jeder einen „Schnelllader“ zu Hause und jeden Parkplatz mit einer Ladesäule auszustatten, halte ich für Wahnsinn.
Wie stellen Sie sich die Infrastruktur mit 100% BEV im urbanen Raum vor?
Und noch einmal. Wie soll die Speicherung mit 100% Erneuerbaren Energien und ohne Power2Gas funktionieren?
Für alles ist Wasserstoff die Schnittstelle und eine mögliche Lösung, auch wenn es Nachteile (wie etwa der Wirkungsgrad) gibt. Batterien und das Laden per Stecker sind es aus meiner Sicht nicht.
TeslaTom meint
– Der tägliche Weg zur Arbeit darf ruhig >350 km weit sein, es kann im Übrigen überall hingefahren werden, nicht nur zur Arbeit. Wer allerdings soweit jeden Tag fahren muss, macht etwas nicht ganz richtig….
Soziale Kontakte garantiert, entspannend und meist reichen 30 min für >300km Ladung. Man kann als Vertreter und Vielfahrer z.B. die Zeit nutzen und mit einem Notebook (auch erhältlich) sich Notizen etc. zu machen.
Ich fahre ca. 2000km/Monat = 66km/Tag, selbst an einer Steckdose mit nur 3,5kW locker in 4h geladen. Ist es nicht voll, egal, denn insgesamt steht ein Fahrzeug deutlich mehr als 8h pro Tag, eher so >22h 70km bei 50km/h Durchschnittsgeschwindigkeit), wenn man überall laden kann, reichen niedrige Leistungen für nahezu immer volle Tanks völlig?
. Und kleinere urbane Fahrzeuge (E-Smart wäre perfekt) laden schneller, da sie leichter sind und weniger Strom brauchen. Wobei bei Smart die Akkukapazität gerade auch in der neuesten Version leider viel zu gering ist, das ist einfach dumm und macht es zum Verzichtsfahrzeug, leider, sonst wäre es top. Aber es gibt ja andere (ZOE etc.), die es besser machen
– Der Kaufpreis ist keine entscheidende Größe, die monatlichen Kosten sind es und hier ist das E-Fahrzeug ausgesprochen interessant, bis 2027 keine Steuer, niedrige laufende Kosten (Schnellladung noch umsonst), wenig Brems- (gg. 0) und sonstiger Verschleiß, 4 Jahre Garantie auf Auto, 8 Jahre auf Batterie, je mehr km gefahren werden, desto günstiger wird es im Vergleich?Die Vergünstigungen kommen dem Klima- und Umweltschutz, sauberer Luft und somit allen, nicht nur urbanen, Menschen zugute.
Es ist ja nicht so, dass heute Nacht ALLE Fahrzeuge mit E-Motoren und 100% regenerativen Energieen Strom erzeugt wird.
In den nächsten 10 Jahren werden Batterien so leistungsfähig sein, dass 1000km Reichweite locker drin sind und das Ladenetz wird sehr gut ausgebaut sein.
– Power2gas ist so ineffizient und daher kompletter Unsinn!
Nebenbei ist Wasserstoff sehr komplex in der Handhabung, wenn Wasserstoff, dann lieber gleich richtig:
Ich setze auf Kernfusion mit nahezu unendlichen Energiemengen, das wird die Zukunft und Energie wird dann billig(Angebot/Nachfrage) (Achtung reg. EE kosten jetzt schon pro Jahr 20 Milliarden zusätzlich, bei 100% sind’s dann wohl 100 Mrd, pro Jahr! versteht sich und nur in DE, Respekt für diese Idee…
100% regenerativ? Warum? Wenn dann mit Batterien. 100MWh=25 Millionen4 GWh=1Mrd., ist nicht so teuer (Preise von heute, s. Elon Musk und Australien) Es muss ja nicht immer geladen werden, allerdings könnten (bei entsprechender Vergütung) die E-Autos zur Entlastung des Stromnetzes beitragen, da die Batterien als Puffer zu Zeiten von Überkapazitäten dienen können(smart grid?)
Es kann ruhig LKW mit Wasserstoffantrieb geben, da macht es evtl. Sinn, bis die Kernfusion am Start ist.
Straßenlaternen sind auch Wahnsinn?
lo meint
„Für den Kunden ist die Lösung mit Wasserstoff dennoch wesentlich praktischer.“
Haben Sie schoneinmal Wasserstoff getankt?
Oder Erdgas auf 200 bar?
Oder wenigstens LPG (mit UFO-adapter)?
Gruselig!
Das ist (auch) nicht was die Kunden wollen.
Andilectric meint
Ich würde mir den i30 bzw. den Cee´d als reine Elektroautos wünschen. Klasse Kompaktwagen ohne manche Spielerei wie der komische Heckscheibensplitter beim Ioniq bzw. nicht so eigen (wenn auch cool) von der Bauart her wie der Soul. So richtige E-Golf-Gegner eben.