„Das induktive Laden ist serienreif“, sagte Peter Wambsganß vom Technologielieferanten WiTricity, der im Bereich der kabellosen Energieübertragung tätig ist, in einem Interview mit CarIT. Das kabellose Laden benötige „nicht mehr Zeit als das Laden mit einer in Heimanwendungen üblichen Wallbox“.
Induktionsspulen direkt in öffentlichen Straßen, Autobahnen oder auf Parkplätzen, seien „ein sehr spannendes Thema“, im Augenblick aber „noch eine Vision – an deren Realisierung jedoch vielerorts bereits intensiv gearbeitet wird“, so Wambsganß. „Problematisch“ bei diesem Ansatz sei „der auf der Infrastrukturseite notwendige Aufwand“. Schneller umsetzbar wären „quasi-dynamische Ladekonzepte, beispielsweise bei elektrisch angetriebenen Bussen, die bei jedem Halt nachgeladen werden“.
Bei Serien-Pkw will Mercedes-Benz in diesem Jahr als erster Autohersteller kabelloses Laden anbieten. Zunächst wird das System exklusiv Käufern der neuen S-Klasse angeboten, in Großserie soll die Ladetechnik mit den ersten Modellen der Elektro-Marke Mercedes EQ gehen. Auch Audi arbeitet für sein Stromer-Label e-tron am Induktiven Laden.
Sebastian meint
Was an diesem Konzept so toll sein soll, kommt bei mir nicht an. Genial wäre so eine autonome Ladeplatte, die verschiedene Fahrzeuge an einem Stellpunkt nach ein ander laden würde. Eine Ladeplatte festmontiert ist auch nichts anderes als eine festinstallierte Ladesäule. In Stuttgart am Flughafen gibt es ein Vorrichtung mit extrem langen Ladekabeln: Ein Ladepunkt kann meines Wissens 6 Carsharing Fahrzeuge die Ladung ermöglichen.
Hans Meier meint
Billige Steckdose oder CEE16/32 an jeden Parkplatz und gut ist. Alles andere kann jeder selber Privat nach Bedarf für sich kaufen wenn er Geld ausgeben will. Ich möchte nicht über die Parkplatzkosten oder im Auto zusätzlich Geld für unnützes Zeugs ausgeben, weil gewisse Leute zu dumm und/oder zu faul sind, ein Ladekabel einzustecken. Das soll jeder und jede schön Privat mit seinem/ihrem „Vermögen“ bezahlen.
Und Irgendwann kommt ein Politiker noch auf die Idee, Induktionsstrom als Autostrom an Extramärchenabgaben zu koppeln, weil man den Strom schön über die Induktion separat abrechnen kann.
Sebastian meint
Toll, find ich super. Wann kann man das kaufen?
orinoco meint
Der einzige Vorteil: ein autonomes Elektroauto kann selbständig den Ladeplatz freigeben, wenn der Ladevorgang beendet ist. Aber da arbeitet Tesla ja auch schon an kabelgebundenen Lösungen. Ansonsten gilt das gleiche wie für den Brennstoffzellenantrieb: nette technologische Spielerei, aber zu kompliziert, zu teuer und kein signifikanter Bedarf. Das vollautomatische Tanken hat sich auch nicht wirklich durchgesetzt und Millionen Autofahrer hantieren immer noch mit Zapfpistolen und Tankdeckeln. Ein Elektroauto anzustöpseln sollte noch mit der gleichen mentalen Kapazität zu schaffen sein und selbst automobile Rentner lerntechnisch nicht überfordern. Daimler sollte eher mal die Elektroautos produzieren und verkaufen, für die sowas – wenn überhaupt – einen Sinn macht. Stattdessen drehen sie den Leuten die Hybridtechnik von vorgestern mit Minibatterien und illusorischen Verbrauchswerten an.
Peter W meint
In den nächsten 20 Jahren wird es diese Ladetechnik nicht auf Parkplätzen geben, das ist viel zu teuer, und auf den Parklätzen stehen dann ohnehin die Verbrenner.
EcoCraft meint
Das dürfte eine super Ansatz für ALDI, LIDL und co sein…
Teilweise bieten die jetzt schon das Laden während des Einkaufens an.
Wäre bestimmt ein nicht unerheblicher Wettbewerbsvorteil :D Gerade wenn man es „kostenlos“ anbietet – ab einem Einkaufswert von X Euro.
Anderer Vorteil: Die Leute lernen endlich wieder wie man sich vernünftig in eine Parklücke stellt! Wird ja immer abenteuerlicher wie manche Leute ihren Wagen auf solchen Parkplätzen abstellen. Getreu dem Motto: „Nach mir die Sinnflut“.
hans meint
Der Induktionsladefunktion ists relativ egal ob du grad oder schief drauf stehst. Parken können unsere lieben Mitmenschen also weiterhin kreuz und quer. :-P
Peter W meint
:-) die Sinnflut ist es nicht, denn die macht ja keinen Sinn. Schon eher die Sintflut. :-)
flip meint
Würde mich interessieren, was das an zusätzlichem Gewicht bedeutet und wieviel die Technik kosten wird. Wäre bei einem Kauf von einem Auto mit der Möglichkeit zur induktiven Ladung auch automatisch die Ladeplatte für die Garage dabei oder muss das zugekauft werden?
Wieviel kW Ladeleistung kann man damit realisieren? Wie hoch ist die Effizienz?
Umarbeiten der Infrastruktur sehe ich als illusorisch an.
EcoCraft meint
Wenn du dir ansiehst, dass heute nicht mal alle Anbieter das Ladekabel ohne Aufpreis mit dazulegen, wenn du dir ein E-Auto kaufst, dann kannst du davon ausgehen, dass es die Ladeplatte nicht im Preis mit inkludiert geben wird.
Würde ja auch den Preis für das Auto verzerren – im Vergleich zu Wagen, die nur über Kabel geladen werden können.
150kW meint
Die ersten fertigen Normungen werden WPT1 (3.7 kW) und WPT2 (7.7 kW) sein. WPT3 (11 kW) kommt danach. 22 kW wurden in Aussicht gestellt.
Effizienz soll zwischen 90% und 95% liegen.
flip meint
Danke für die Antwort. In Anbetracht der Tatsache, dass die Autos über einen längeren Zeitraum geladen werden, ist alles ab WPT2 recht sinnvoll. Auch wenn es nur „Luxus“ ist. Die Effizienz ist erstaunlich gut, wenn man etwa 25cm Abstand zw. Quelle und Empfänger annimmt.
Tesla-Fan meint
Geh mal für einen halbwegs vernünftigen Wirkungsgrad von 10cm aus.
Die Spule hängt ganz unten unter der Achse, die Ladeplatte liegt auf dem Boden und baut ein paar cm nach oben auf.
Fritz! meint
Ich würde mal aufgrund der kW-Zahlen davon ausgehen, daß WPT1 mit 16 A einphasig und WPT2 mit 32 A einphasig ist. Aufgrund des Verbotes von Schieflast in Deutschland wird es also (wenn meine Idee stimmt) WPT2 hier nicht geben. WPT3 mit (wahrscheinlich 3 phasig mit 16 A) klingt nach einer guten Lösung.
Warten wir es mal ab.
Tesla-Fan meint
Induktives Laden geht über Hochfrequenz.
Ob du einphasig oder mehrphasig am Netz hängst ist nur von der Elektronik in der Ladeplatte am Boden abhängig.
Es ist dem Fahrzeug, wenn es 11kW kann, egal WIE die Bodenplatte die bereitstellt.
Fritz! meint
Das ist klar.
Aber die Frage war ja, wie kommt der Strom in die Leistungselektronik der Bodenplatte.
Gunnar meint
Induktives Laden Zuhause halte ich für eine Spielerei, nicht mehr.
Induktives Laden während der Fahrt wäre eine Traum. Aber bitte privat finanzieren. Dafür sind mir meine Steuern nämlich zu schade.
hans meint
Wer soll das denn „privat“ finanzieren können? Vorallem während der Fahrt ? Als Parkplatzmöglichkeit finde ich es jedoch super, dann sind diese hässlichen ladesäulen wieder aus den Städten wegzudenken.
Ich meint
Bezüglich der „hässlichen“ Ladestationen: Dies könnte man entweder durch die Lösung von Tesla (das Ladekabel autonom aus dem Boden) beheben oder durch die speziellen Straßenlampen.
Ich halte es für falsch Effizienz flößen gehen zu lassen. Vor allem wo die Lösung von Tesla die selbe Bequemlichkeit mit sich bringt. Immerhin machen selbst geringe % Effizienzverluste bei den enormen Menge an Energie, welche durch den Verkehr benötigt wird, einiges aus. Und dies ist kein unerheblicher Faktor bei der flächendeckenden Umsetzung der E-Mobilität.
(nob) meint
Das sehe ich anders. Diese so genannte Spielerei bringt mehr Bequemlichkeit und das ist ein nicht zu unterschätzendes Kaufargument.
TeslaTom meint
Induktives Laden während der Fahrt ist Wiatsch. Ein Auto steht fast 90%, da sollte es laden, mit niedrigen Leistungen, dann passt das. Für die Menge an Vielfahrern: Verbrenner kaufen?