Ein eigenes Elektroauto hat Autohersteller Toyota noch nicht im Programm. Dennoch legen Studien zufolge Toyotas Hybrid-Kunden „immerhin schon 25 Prozent ihrer Fahrtstrecke rein elektrisch zurück“, sagte Deutschland-Chef Tom Fux in einem Interview mit der Motorzeitung.
„Keine Sorge“ sollen Fans der Marke haben, die gerne einen vollelektrischen Toyota fahren würden: „Wenn die batteriebetriebene E-Mobilität ins Laufen kommt, wird Toyota auch hierfür Lösungen – sprich Produkte – anbieten“, versprach Fux.
Mit dem Wasserstoff-Fahrzeug Mirai haben die Japaner immerhin schon eine Zwischenlösung im Programm, mit „Reichweiten von bis zu 500 Kilometern. Da kommt kein herkömmliches Elektroauto mit“, so Fux.
alupo meint
Der Mirai ist ja nicht gerade ein billiges Auto. Daher ist es auch gerechtfertigt, es mit einem Tesla Model S zu vergleichen, insbesondere wenn man die lebenslange kostenlose Energieflatrate am Supercharger sowie die ebenfalls kostenlosen Flatrates fürs Internet, Spotify und Internet Radio mit berücksichtigt.
In meinem Fall fuhr ich kürzlich 536 km mit einer Aufladung. Und dabei hatte ich weder vollgeladen noch fuhr ich den Akku leer.
Ob.k., es ging dabei ca. 400 Höhenmeter bergab. Das ist eben ein weiterer Vorteil des Batterie-Technologie Antriebkonzeptes, der Akku ist groß genug alle anfallende Rekuperationsenergie zwischenzulagern und später nutzbar zur Verfügung zu stellen.
Thomas Wagner meint
Toyota sollte, anstatt immer und immer seine Hybride (Verbenner mit Krückstock) zu bewerben, besser richtige Elektroautos bauen, mit denen kann man nämlich zu 100 % elektrisch fahren.
Aber auch Toyota wird es noch merken, denn das Bessere ist der größte Feind des Guten !
Der Statistiker meint
In spätestens 5 Jahren wird sich der Bau eines Hybrides nicht mehr rechnen, bzw. werden die Vekaufszahlen in Europa wieder zurück gehen – dann wird auch Toyota E-Modelle auf den Markt bringen.
Steff meint
„Reichweiten von bis zu 500 Kilometern. Da kommt kein herkömmliches Elektroauto mit“
Was behaupten denn der Mann? Ampera-e hat mehr RW.
Selbst ein Model S mit dem kleinen (75kWh) Akku hat fast 500km NEFZ. Mit dem grossen Akku über 600km.
Den Hydrogenfreunden gehen die Argumente aus.
Sebastian meint
>>>Mit dem Wasserstoff-Fahrzeug Mirai haben die Japaner immerhin schon eine Zwischenlösung im Programm, mit „Reichweiten von bis zu 500 Kilometern. Da kommt kein herkömmliches Elektroauto mit“, so Fux.<<<
ach was, wirklich? Und was macht man dann mit dem Wasserstoffauto, wenn man in Deutschland gerade mal 8 Tankstellen dafür hat? Da nehm ich doch lieber ein E-Auto mit 250 KM Reichweite und nutze die 38.000 AC Ladesäulen die es gibt und zusätzlich die 6 Mrd. Steckdosen die in Deutschland installiert sind. Länger als eine Kaffeepause dauert Strom laden nun auch wieder nicht!
Link meint
38.000 AC-Ladesäulen? Nur in Deutschland? Und daran soll innerhalb einer Kaffeepause das Auto aufgeladen sein?
Habe ich irgendwas verpaßt? Gibt es wirklich E-Autos, die sich in fünf Minuten mit 250 km Reichweite auffüllen lassen? Oder hat da jemand maßlos übertrieben?
Ok, alle 300 km mache ich bei längeren Fahrten mindestens eine halbe Stunde Pause. Allerdings kann ich in 30 Minuten keine 300 km Reichweite nachladen und ganz leer möchte ich die Batterie auch nicht fahren, was also mindestens 400 km Reichweite in der Praxis bedeuten müssen, besser 500 km, da es hier (leider) auch einen Winter gibt. Hinzu kommt, daß es an Autobahnen zu wenig Ladesäulen gibt. Und die es gibt, sind gern mal von Autos 1.0 zugeparkt. Angemerkt sei, daß ich es allgemein beim Fahren recht entspannt angehe.
Wie dem auch sei – Wasserstoff halte ich für’s Auto für den falschen Weg. Weil man sich von einer Abhängigkeit (Ölmultis) in die nächste begibt (H2-Quasimonopol von Linde), die Brennstoffzelle ist recht wartungsintensiv und eine Zwischenbatterie braucht ein solches Fahrzeug auch, denn der direkte Weg von der Brennstoffzelle zum E-Motor funktioniert nicht. Und das ganze Fahrzeug ist mächtig aufwendig.
Ein Hybrid (richtiger Hybrid wie die Dinger vom Toyoten) ist deutlich simpler als ein herkömmlicher Wagen und ein Batterieauto noch simpler als ein Hybrid. Im Prinzip baut der Mirai auf dem Prius auf, der Benziner wurde durch die Brennstoffzelle mit dem zugehörigen Gerödel ausgetauscht. Tauscht man jetzt die Brennstoffzelle gegen eine Batterie aus, ist das Toyota-BEV fertig. Was im Prinzip mit jedem Toyota-Hybrid so klappt, denn das sind im Prinzip E-Autos mit winziger Batterie und großem Range-Extender.
Also kann Toyota sofort ein BEV aus dem Hut ziehen, wenn’s taugliche Batterien (Lebenserwartung, Kapazität und Ladezeit) gibt. Immerhin forscht man bei den Japanern selbst an Batterien und hat mit einem extrem starken und extra dafür hergestellten Röntgengerät, mit dem man der Batterie beim Laden und Entladen zusehen kann, gute Erkenntnisse gewonnen. Panasonic, Teil von Toyota, wird diese Zellen dann herstellen.
Im Gegensatz zu den Deutschen, die den Mund mal wieder zu voll nehmen, geht es bei den Japanern deutlich stiller zu und wird im Stillen intensive Forschung betrieben. Um dann recht plötzlich ein BEV zu zeigen, das nicht bloß ein Konzept ist, sondern gekauft werden kann.
Solange bleibe ich bei meinem elf Jahre alten Hybrid. Dessen durchschnittlicher Verbrauch recht genau bei der Werksangabe von 4,3 Litern liegt.
Leonardo meint
Es würde ja schon reichen wenn die 90% der Autofahrer die nicht hunderte Kilometer täglich fahren auf Elektro umsteigen, was mit den derzeitig angebotenen Fahrzeugen ja durchaus möglich ist. Die 10% Kilometerfresser dürfen weiterhin Verbrenner fahren, für die wird es irgendwann auch eine Lösung geben. Diese 10% sind aber die, die am lautesten schreien.
Das aber nicht nur im Elektroauto Sektor so, sondern auch bei Themen wie Stromnetzausbau und Energiewende.
flip meint
Zitat: „Ein Hybrid (richtiger Hybrid wie die Dinger vom Toyoten) ist deutlich simpler als ein herkömmlicher Wagen…“
Warum soll ein Hybrid, der zu dem Verbrennungsmotor noch E-Motor, Batterie, etc. hat, simpler sein als ein reiner Verbrenner?
Zitat: „Panasonic, Teil von Toyota, wird diese Zellen dann herstellen.“
Panasonic ist Teil von Toyota?
Link meint
Weil beim richtigen Hybrid das Getriebe, sämtliche Nebenaggregate und derartige Dinge wegfallen. Mechanisch/technisch ist ein derartiger Hybrid sehr simpel, weil da nur der Verbrenner (und eben nur dieser), zwei E-Motoren und eine Kraftweiche sind, fertig. Komplexer wird es bei der Software. Aber auch das ist seit 1997 kein wirkliches Problem, zumindest für Toyota.
Kompliziert wird ein Hybrid dann, wenn man es wie die Deutschen macht. Also mit herkömmlichem Getriebe und dem ganzen Gedöns.
Und ja, Panasonic gehört zum Toyota-Konzern.
Sebastian meint
Ich fahr im Jahr 38.000 KM vollelektrisch, ohne nenneswerte Sonderpausen (ist euch KEIN Tesla). Wenn Sie natürlich regelmässig (sagen wir wöchentlich) 500 KM im Stress unterwegs sein müssen, dann wirds bei Ihnen eben kein Elektroauto. Seis drum, die Welt dreht sich weiter. Für die meisten stellt sich dieses Problemchen im Jahr max. 4x.
Also kann man getrosst von 95 Prozent möglicher Fahrten mit einem Elektroauto, Stand 2017, wenn man denn wollte. Aber das herunten beten von Stammtischproblemen ist einfach, als seine Gewohnheiten zu ändern.
Link meint
Wer sagt, daß ich 500 km im Streß unterwegs bin? Welcher Teil von »Angemerkt sei, daß ich es allgemein beim Fahren recht entspannt angehe« ist mißverständlich?
Scheinbar wird nicht begriffen, daß kurze Reichweiten auch mit der Lebenserwartung der Batterie zusammenhängen. Das würde hier den Rahmen sprengen, daher nur sehr kurz und oberflächlich. Ist die erzielbare Reichweite mit voller Batterie knapp, wird die Batterie beim Fahren im Verhältnis zur Kapazität stark belastet. Und es ergeben sich obendrein in kurzer Zeit viele Ladezyklen. Schlecht für den Energieriegel.
Eine größere Batterie mit mehr Reichweite hat nicht nur weniger Ladezyklen, auch die Belastung im Verhältnis zur Kapazität ist moderat. Besser für den Energieriegel. Was im Endeffekt eine deutlich (!) längere Lebensdauer der sehr teuren Batterie bedeutet. Und Li-Batterien sind sehr zickig, taugen aufgrund ihrer Empfindlichkeit im Prinzip nicht für ein Auto. Aber was anderes ist derzeit halt nicht da, deshalb muß man da überlegt herangehen. Dazu gehört eine ordentliche Reichweite, ob nun immer gebraucht oder nicht. Es hat schlichtweg technische/chemische Gründe.
Und jetzt vielleicht nochmal den Passus mit der Stammtischparole überdenken, denn es ist immer besser, sich nicht zu weit aus dem Fenster zu lehnen, wenn es am Hintergrundwissen mangelt.
Ralf Schoch meint
„Panasonic, Teil von Toyota, wird diese Zellen dann herstellen.“
Panasonic Teil von Toyota???
Panasonic war früher eine Marke des Matsushita Konzern. Inzwischen wohl unter eigenem Namen, aber definitive nicht Toyota.
Bitte Belege für diese Behauptung. Ich konnte dazu nichts finden. Das Handelsblatt spricht sogar von Konkurrenten.
200kw meint
Mit „teil von“ ist sicherlich die Partnerschaft gemeint, und Toyota und Panasonic verbindet durchaus eine Partnerschaft.