Das Elektroauto-Start-up Faraday Future hat den Bau seiner futuristischen Fabrik im US-Bundesstaat Nevada gestoppt. Grund seien einem Bericht des Nevada Independent zufolge Finanzierungsprobleme der chinesischen Muttergesellschaft LeEco. Für knapp eine Milliarde US-Dollar wollte das Unternehmen nördlich von Las Vegas eine Fabrik für 13.000 Mitarbeiter errichten.
Faraday Future wolle nun andere Optionen prüfen, um den angekündigten Elektro-Crossover FF 91 fertigen zu können. Ob der geplante Verkaufsstart 2018 eingehalten werden kann, ist unklar. LeEco-Gründer und Faraday-Hauptinvestor Jia Yueting hatte Ende 2016 eingeräumt, sich übernommen zu haben. Yueting hat parallel zu Faraday Future viel Geld in Projekte in der Elektronik- und Sportindustrie sowie ein weiteres Elektroauto-Startup investiert.
Trotz seiner Finanzprobleme soll Faraday kürzlich ein Personal-Coup gelungen sein: Der amerikanisch-chinesische Elektroautobauer soll den deutschen Topmanager Ulrich Kranz angeworben haben. Kranz ist der Kopf hinter BMWs „grüner“ Submarke i und dem Stromer-Kleinwagen i3. Künftig wird er als Technikchef bei Faraday Future tätig sein. Das erfuhr das Manager Magazin aus Industriekreisen. Auch sein ehemaliger Kollege Stefan Krause, früherer BMW-Finanzvorstand und zuletzt bei der Deutschen Bank, arbeitet seit diesem Jahr für Faraday Future.