Dem Elektroauto Opel Ampera-e droht das Aus, noch bevor er richtig Fuß fassen konnte: Der als elektromobiler Heilsbringer der Rüsselsheimer angekündigte Stromer soll Medienberichten zufolge Sparmaßnahmen zum Opfer fallen.
„Der Ampera ist ein gutes Auto. Aber er macht Verlust. Das könnten wir nur hinnehmen, wenn er auf die Firma abstrahlte und dadurch andere Autos verkauft würden“, sagte PSA-Konzernchef Carlos Tavares der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Aus Opel-Aufsichtsratskreisen heiße es ergänzend: PSA wolle „runter von allen GM-Lizenzen“. Der französische PSA-Konzern, zu dem neben dem Neuerwerb Opel auch Peugeot, Citroën und DS gehören, will demnach ab 2019 eigene Elektroautos anbieten und – um Synergieeffekte optimal nutzen zu können – möglichst viele Autos auf dieselbe Plattform stellen. Die Fahrzeugarchitektur des Ampera-e stammt noch von General-Motors-Tochter Chevrolet.
In Europa gibt es zahlreiche Kaufinteressenten für Opels erstes reines Serien-Elektroauto. Mit 520 Kilometern Norm-Reichweite und – je nach Fahrweise und Wetterbedingungen – über 400 Praxis-Kilometern ist er das ausdauerndste Batterie-Auto in seinem Segment. In Deutschland ist der Ampera-e bereits offiziell gestartet, die wenigen verfügbaren Einheiten sind jedoch vergriffen. Auf der Opel-Website heißt es dazu seit Juli: „Aufgrund der hohen Nachfrage können wir zur Zeit keine weiteren Reservierungen entgegennehmen.“
Rolf Reinhart meint
Mich interessiert bei E Autos nur, ob sie bezahlbar und lieferbar sind. Unter lieferbar verstehe ich innerhalb eine halben Jahres. Das ist weder beim Model 3 noch beim Ampera je der Fall gewesen. Und selbst der Ioniq hat jetzt Lieferzeiten bis zu einem Jahr.
Und 40 bis 50 KW Schnellladung ist ein Muss. Auf der Langstrecke nützt mir ein großer Akku wenig, wenn ich nur mit 22 KW laden kann.
Letztendlich werde ich deshalb irgendwann beim Leaf landen. Wird wohl auch seine Gründe haben, dass er das meistverkaufte E-Auto weltweit ist.
Hartmut meint
ich bin da von überzeugt,
da sitzen Kräfte hinter, die den technischen Fortschritt mit aller Gewalt bremsen,
und vernichten möchten !
TwizyundZoefahrer meint
War doch von Anfang an klar. Wenn Opel Glück hat kehrt es als Marke an China odef Indien verkauft zurück. Anderen Autobauern wird es wohl ähnlich ergehe wenn sie nicht aufpassen. Siehe Volvo, Borgward usw.
leotronic meint
Dann soll eben Chevrolet das Auto in Europa erkaufen.
Matthias meint
und dieses Auto wurde ernsthaft in Konkurrenz zum Model 3 gebracht? was nicht vorhanden ist kann nicht, auch wenn es noch so gut beworben wird, zur Kaufentscheidung für oder wider eines Konkurrenzproduktes hergenommen werden.
*Kopfschüttel*
Jürgen S. meint
Der Ampera-e ist kein echter Konkurrent für das Model 3. Reichweite ist nicht alles. Einen Opel Zafira Verbrenner vergleicht man bezüglich seiner Fahrzeugklasse nicht ernsthaft mit einem Opel Astra, einem 3er BMW oder Audi A3/A4. So ähnlich verhält es sich zwischen Ampera-e und Model 3.
Er hatte also sogar ein Alleinstellungsmerkmal in seinem Segment der elektrischen Mini Vans. Bitte korrigiert mich, wenn er in grössere Van Klassen gehört. Ich kenne mich mit dieser Art von grossen Familienfahrzeugen ehrlich gesagt nicht so gut aus :-)
Für mich würde ein Model 3 als Familienfahrzeug bis zu zwei Kindern mehr als tauglich sein. Wozu immer zwei Kinderwagen im Kofferraum mitnehmen z.B. beim Ausflug zur 50km entfernten Oma? Es gibt für alles Lösungen. Früher sind viele Familien inklusive meiner mit unglaublich dicken Fahrzeugen wie dem VW Käfer, NSU Prinz und dem Trabi gut ausgekommen. Aber das ist Off-Topic… :-)
Vielleicht macht die Entscheidung von PSA kurzfristig Sinn, wenn man ab 2019 vergleichbare Wagen am Start hat, aber es schadet möglicherweise dem Image von Opel.
Da kann ich mich nur dem Matthias anschliessen und den Kopf schütteln. :-)
kritGeist meint
Es ist zwar finanziell & organisatorisch nachvollziehbar, aber gerade dem Ampera hätte ich ein Weiterleben gewünscht, der erste Eindruck war gut. Das Problem war wahrscheinlich die GM-Strategie & deren (teure) Lizenzen. Gerade dieser Wagen wäre perfekt für ein „dt.“ Produkt aus Rüsselheim, mit eigenem Erkennungwert & historisch immernoch ein Opel. Dazu optimal als Zwischenklasse bei PSA, zwischen Zoe & höheren Peugeout-Klassen. Und auch die F&E-Abteilung in Rüsselsheim ist top, sie könnten den Ampere weiter entwickeln & optimieren, aufgrund der bisherigen J.langen Erfahrungen.
Ich wünsche den MAs dennoch alles gute & hoffe, dass sie eine gemeinsame Zukunft finden, auch mit eine PSA-E-Wagen.
Gunnar meint
Renault Zoe gehört nicht zum PSA-Konzern.
kritGeist meint
Ja da stimmt, die höhere Klasse als Zoe, würde aber passen & auch französisch ;-)
Edonkey2017 meint
Ja sicher????
Und das nach den Dieselskandalen, Öltankern die absaufen……?
Glaubst du auch noch an den Osterhasen? Und den Weihnachtsmann?
Nein? Aber den Politiker und den Wirtschaftsbossen die ihre Taschen gerne mit deinem Geld füllen? Denen glaubst du jedes Wort?
leb meint
Als der eampera raus kam war schon klar das der Waagen viel zu teuer ist. Die Batterie war einfach viel zu hoch berechnet. Das ganze war jetzt nur ein politisch er Entscheid.
Fritz! meint
Wie kommen Sie denn darauf, daß das Auto zu teuer war? Der Ampera E kostet ungefähr dasselbe wie ein e-Golf oder ein i3, hat aber die doppelte Reichweite in der Praxis. Erst das Model 3 von Tesla wird im da Paroli bieten in ca. Mitte 2018.
Ernesto 2 meint
Mir tun die Opel Mitarbeiter und deren Familien leid. Da gibt es spät aber doch ein Hoffnungsprojekt das auf dem Markt begehrt ist wie selten und dann wird es durch die Manager eingestampft. Ich kann mir nicht vorstellen daß Opel jetzt schnell genug ein ähnlich Erfolg versprechendes Modell aus dem Hut zaubert. Und damit ist in ein paar Jahren mit dem Ende von Opel zu rechnen . Leider. Wieder mal versauens die sogenannten „Eliten“ – die Nieten in Nadelstreifen…
150kW meint
Wenn Erfolg allerdings bedeutet mit mehr Erfolg auch mehr Verluste einzufahren, sind das für die Opel Mitarbeiter auch nicht sonderlich gute Zukunftsaussichten.
Peter W. meint
PSA ist nicht blöd. Warum sollten sie Lizenzgebühren zahlen wenn sie selbst E-Autos bauen können. Genug Fahrzeuge gab es ja ohnehin nicht.
Redlin, Stefan meint
Das Auto ist ein politisches Opfer geworden, schade. Aber wenn PSA schlau ist, dann legen die schnellstmöglich was ähnliches aus eigenem Hause nach. Original zum abkupfern haben die ja mit Opel mit gekauft. Aber bitte mit etwas schnellerer AC-Ladung für daheim. Aber egal ob und was die machen, der E-Durchbruch kommt sowieso, und wer nicht mit machen will der kann es ja lassen.
lenzano meint
Leider ist die EV-Sparte bei PSA lange nicht soweit wie beispielsweise bei Renault. Die Berlingo/Partner, CZero/Ion wurden nicht verbessert.
3 Phasenladung kennen die auch nicht. Selbst der Mehari ist nur ein Spaßmobil mit dem Drang ständig an der Ladesäule zu stehen – der Batterie wegen.
Somit kann PSA nichtmal im Ansatz sowas liefern, was zumindest mit dem Ampera-E erreicht wurde. Sehr schade…
Starkstrompilot meint
Dann war doch schon alles klar bei der Übernahme. Keine fremd hergestellten Fahrzeuge, also ist der Ampera-e raus.
In USA läuft der Bolt doch auch nicht so richtig. Oder hat sich das mittlerweile.
Wie lange dauert es noch bis der Bolt eingestellt wird, weil die Verkäufe nach Europa ausfallen. Oder wird es den Bolt hier geben?
Riecht doch alles nach EV2.
Priusfahrer meint
Ja genau. Ein EV1 – Fiasko zum zweiten Mal !
Das GM mit Elektro-Autos nichts schafft ist verwunderlich oder Absicht.
siehe
https://www.youtube.com/watch?v=6LE062OfrN4
Michael meint
So gross ist der Verlust für den Markt wohl nicht, weil ja ohnehin so gut wie keine Fahrzeuge verfügbar sind/waren. Ausser grossem Marketinggetöse war da nicht wirklich viel. Und blosse Ankündigungen gibt es auch von anderen Herstellern genug…
Fritz! meint
Ja, aber Opel/GM hatte nun im Gegensatz zu den vielen Ankündigungen der deutschen Verbrenner-Hersteller ein konkret lieferbares Produkt, welches bereits in Serie gefertigt wurde. Das da nach Deutschland nur 400 Stück in 2018 kommen sollten (nicht mal die kommen jetzt), ist eine traurige politisch bedingte Entscheidung.
Alex meint
Opel ist auf dem richtigen Weg sich selbst ab zu schaffen!
Mit dem ampera e haben sie genau ins richtige getroffen, und denn Volltreffern zerstören sie sich jetzt selber.
Traurig traurig
Goodbye Opel, du hättest es eigentlich doch noch zu was bringen können…
McGybrush meint
Opel kann glaub ich nix dafür. Es sind PSA und GM die hier das Sagen, Lizenzen und Geld haben.
Gunarr meint
Irgendwie erinnert mich das an die Geschichte mit dem EV1 aus den 90ern. Ein technisch gesehen tolles Projekt wird aus wirtschaftlichen Gründen wieder eingestampft. Hoffentlich verzichten sie diesmal darauf, die geleasten Fahrzeuge hinterher zu verschrotten.
kritGeist meint
Zum Glück ist die Situation besser als damals, auch wenn es immernoch viel zu viel Verbrenner-Lobbisten gibt. Damals gab auch keine ernsthafte Konkurrenz, PSA dürfte sich damit eher selber schaden, wenn sie wieder in die Entwicklung wollen, anstatt das Knowhow schneller zu übernehmen & fortzusetzen.
Landmark meint
Hand hoch, wer jetzt überrascht ist! Aber schade ist das schon mit dem Ampera e.