Teslas unternehmenseigenes Supercharger-Ladenetzwerk ist einer der wichtigsten Gründe für den Erfolg des Elektroautobauers. Einige der entlang viel frequentierter Autobahnen und Stadtzentren gelegenen Schnelllader-Standorte könnten schon bald zu Raststätten ähnelnden Servicepunkten werden.
JB Straubel, Mitgründer und Technikchef von Tesla, sprach kürzlich bei einer Konferenz der US-amerikanischen Lebensmittelbranche über die Nutzung der Supercharger: „Leute kommen und verbringen 20 bis 30 Minuten an diesen Orten. Sie wollen essen, sie wollen eine Tasse Kaffee, sie wollen auf die Toilette gehen.“
Tesla will daher Kunden, die auf das Ladeende ihres Elektroautos warten, zukünftig an besonders großen und beliebten Standorten bequeme Verweil-Möglichkeiten in Form von Lounges mit Sitzflächen, Tischen und Toiletten bieten. Auch reservierte Stellplätze für Food Trucks sind geplant. Die Kalifornier sehen Potential für weitere, noch umfangreichere Angebote. Die Umsetzung wollen sie aber anderen Unternehmen überlassen.
Einzelne Supercharger-Standorte sehen laut Straubel zunehmend wie Raststätten aus. „Es ist erstaunlich, wie schnell sich das Ganze entwickelt“, so der Tesla-Manager. Der Stromer-Hersteller habe jedoch nicht vor, selbst ins Restaurant-Geschäft einzusteigen. „Wir arbeiten bereits mit Restaurants zusammen. Das können wir lediglich ausbauen“.
Tesla hat angekündigt, bis Ende 2017 weltweit mehr als 10.000 Supercharger-Ladeplätze in Betrieb zu nehmen und vielbesuchte Standorte zu erweitern. Zudem soll es fernab von Schnellstraßen mehr Tesla-Schnelllader geben sowie das langsamere Destination Charger Ladenetz in der Nähe von Hotels und Sehenswürdigkeiten ausgebaut werden. Darüber hinaus will Tesla vermehrt seine kompakte „Urban Charger“ Ladesäule in Innenstädten verteilen.
Skodafahrer meint
Der Supercharger in der heutigen Form ist schon von der Leistung her langsamer als ein zukünftiger Hochleistungs-Autobahn CCS-Lader. Zusätzlich dauert es einige Minuten um von der Autobahn abzufahren und nach dem Laden wieder auf die Autobahn heraufzufahren.
Daher sind die neuen Ladestandorte keine Autobahnraststätten, die auf Geschwindigkeit optimiert sind, sondern auf Kosten optimierte Autohöfe.
Dadurch werden die Tesla Model S besonders für Personen deren Stundensatz im obersten Bereich liegt weniger interessant.
Das sind aber die Leute welche die besonders teuren P – Versionen kaufen.
Jedes verkaufte Model S hat eine Lebensdauer von geschätzt 10-15 Jahren.
Da heute alle verkauften Model S auf Lebenszeit den Supercharger nutzen können, gibt das eine Strommenge von einigen 10000 kWh/(verkauftes Model S).
Von den Stromkosten sind es auch einige 1000€/verkauften Model S) über die gesamte Lebensdauer.
Diese Kosten werden in die Zukunft verschoben, weitere Kosten für Tesla gibt es für die Internetanbindung.
Ab spätestens 2020 gibt gibt es sehr viele Wettbewerber für Tesla, dadurch werden die Marktpreise für Tesla Automobile fallen, können dann diese Kosten noch getragen werden?
Heute kaufen die großen Wettbewerber wie der VW-Konzern ihre Zulieferteile wohl wesentlich günstiger als Tesla ein, da sie viel mehr Umsatz haben.
Diese Kostennachteile werden sich so schnell nicht wesentlich reduzieren können da Tesla auch 2020 keine 100 Autowerke hat wie z.B. VW.
Steff meint
99% aller SuC sind massiv schneller als die heute verbauten CCS Säulen. E.ON ersetzt die 50kW CCS-Lader bereits durch 150kW, um für langstreckentaugliche BEV’s gewappnet zu sein. Generell werden aber immer noch meist 50kW Säulen neu verbaut.
Es gibt also noch nicht mal eine Trendwende. Bis es mehr CCS Ladepunkte mit ähnlicher Leistung gibt wie SuC werden noch Jahre vergehen, wenn es überhaupt dazu kommt.
Beim 350kW Lader (Prototyp) wird etwa die doppelte Spannung verwendet. Es gibt keine entsprechenden Fahrzeuge, welche diese Spannung verwenden. Warum sollte jemand also in diese Säulen investieren? Vielleicht eine Vertragswerkstatt, die sind aber selten auf Autobahnraststätten!
Solche Säulen müssen amortisiert werden. Die Kosten für 350er sind höher, der Umsatz geringer. Werden also genügend Kunden für 15 Minuten Zeitgewinn die Mehrkosten tragen wollen? Man kann davon ausgehen, dass die Stromkosten dann höher sind als heute für flüssige Treibstoffe. Ich zweifle ob das ein tragfähiges Konzept wird. Der Betreiber müsste die 350er Säulen freihalten, selbst wenn die abwärtkompatibel sind, ansonsten könnte die Säule blockiert sein für die Zahlungskräftigen…
kritGeist meint
„Heute kaufen die großen Wettbewerber wie der VW-Konzern ihre Zulieferteile wohl wesentlich günstiger als Tesla ein, da sie viel mehr Umsatz haben.“ – Auch das ändert sich bereits, da Tesla den Wandel teilweise erzwungen hat (s. Musk-Biografie). Durch die deutlich kleinere Menge an Teilen, wird sich das eher zukünftig revidieren. Was Zellen, Batterien abgeht, hinkt schon VW hinterher & dessen Marktmacht verliert weiter an Bedeutung:
https://ecomento.de/2017/10/23/vw-kassiert-absage-bei-kobalt-ausschreibung-fuer-elektroautos/
https://ecomento.de/2017/12/11/vw-sieht-leere-bei-europaeischer-batteriezell-produktion/
https://ecomento.de/2017/12/13/vw-elektroautos-nachhaltige-und-soziale-rohstoffbeschaffung-im-fokus/
onesecond meint
Tesla geht voran, die anderen schleichen wie geprügelte Hunde hinterher.
Starkstrompilot meint
Genau so ist es. Diese andauernde Reihe richtiger Entscheidungen lässt einen fast glauben, sie hätten alles schon einmal gemacht.
In ein paar Jahren wird man sehen, ob sie richtig lagen.