Porsche gehört zu den rentabelsten Automarken der Welt. Im Rahmen der Elektro-Offensive des Mutterkonzerns Volkswagen, mit der die Wolfsburger auf kommende Umwälzungen in der Autoindustrie reagieren, muss der Sportwagenbauer hohe Investitionen stemmen. Finanzchef Lutz Meschke ist dennoch zuversichtlich, dass Porsche auch in Zukunft viel Geld verdienen wird.
Im Gespräch mit Automotive News sagte Meschke, dass die Schwaben die „enorme Bürde“, die die Elektrifizierung des Angebots und die angestrebte Technologieführerschaft bei E-Mobilität mit sich bringe, bewältigen werden. Langfristig will Porsche auch mit elektrischen Autos hohe Gewinne einfahren. Noch kosten Elektro-Modelle den Premium-Hersteller laut Meschke 8000 bis 10.000 Euro mehr als Verbrenner.
„Diese Kosten können wir nicht über den Preis weitergeben. Die Kunden werden das nicht akzeptieren, ganz im Gegenteil, in manchen Regionen gibt es Probleme mit der Akzeptanz. Doch neue Technologien wie diese sind eine Investition in die Zukunft“, so Meschke. Um die erhöhten Entwicklungskosten auszugleichen, will Porsche, wo möglich, Fixkosten senken. Vorübergehend werde die Stromer-Offensive dem Finanzchef zufolge aber wohl die Profitabilität der Zuffenhausener negativ beeinflussen.
Spekulationen, dass Porsche sich schon bald vom Dieselantrieb verabschieden könnte, bestätigte Meschke nicht. Ein Ende der Produktion von Selbstzünder-Modellen sei bis auf weiteres nicht geplant. Die Zukunft des Diesels im Unternehmen hänge mit der Marktdurchdringung von E-Autos zusammen. Aktuell habe Porsche vor, die nächsten zehn Jahre sowohl Verbrenner-Autos, teilelektrische Plug-in-Hybride mit begrenzter Elektro-Reichweite sowie reine Batterie-Autos anzubieten.
Mit dem Mission E kommt Ende 2019 der erste vollelektrische Porsche auf den Markt. „Das ist nur der Anfang. Wir werden auch bei E-Mobilität Branchenstandards setzen“, kündigte Meschke an. Bereits erhältlich sind Plug-in-Hybrid-Ausführungen des SUV Cayenne und der Limousine Panamera. Bei letzerer ist seit diesem Jahr erstmals ein elektrifiziertes Modell die Top-Version der Baureihe.
Reinhold meint
Na ob Porsche da nicht schon wieder die Rücklichter eines Tesla sehen wird. (Roadster 2 könnte nun die neue Messlatte sein.)
Michael meint
Natürlich ist das relevant, wie teure Technik ohne Vorgänger schon immer im Premiumsektor entwickelt wurde. Radikal neue Technologieen, Versuch, Erprobung, Prozesse, Risiken ausloten. Das macht man nicht in einem Massenmodell mit möglichen Millardenverlusten, das macht man im Premiumsektor. Seien sie doch froh, denn nach unten ist das skalierbar. E-Autos werden sich in naher Zeit zwar nicht nur aber dennoch wahrscheinlich eher Leute mit Einfamilienhaus als Zweitwagen (also gehobene Mittelschicht) leisten wollen. Im durchschnittlichen Gehalt werden nur Fanatiker die kleinen überteuerten E-Autos kaufen und auch die müssen schauen wie sie in ihrem 10 Parteien Haus in der Tiefgarage das Ding geladen bekommen. Glauben Sie ja nicht dass alles was nun hochgezogen wird dem Umweltschutz oder der Nachhaltigkeit dient. Bis dieser Wandel sich amortisiert hat gibts schon wieder den nächsten Techniktrend. Es geht nur um den rollenden Rubel, Arbeitsplätze, Wettbewerb gewinnen, sonst gar nichts.
Peter W meint
Brachenstandards für Besserverdienende!
Welchen Wert sollte die Porsche-Technik für ein Mittelklassefahrzeug haben, das sich der Familienvater leisten kann? Niemand braucht Fahrzeuge im Straßenverkehr, die eine Stunde lang mit 250 km/h heizen können, oder die Nordschleife ohne Probleme 10 mal umrunden.
Dass solche Fahrzeuge gebaut und verkauft werden, ist logisch, so lange es genug Käufer gibt. Aber so zu tun als wäre das für den Massenmarkt relevant, oder sogar Umweltverträglich, ist lächerlich.