Elektroautos aktueller Bauart fahren mit Lithium-Ionen-Batterien. Hersteller wie General Motors, Tesla oder auch Renault haben der bewährten Akku-Technologie in den letzten Jahren immer mehr Reichweite herausgekitzelt. Für den Durchbruch in den Massenmarkt sind nach Expertenmeinung jedoch neue Speicher-Lösungen erforderlich. Fisker Inc. will sich dabei als Vorreiter positionieren.
Das von dem bekannten Autodesigner Henrik Fisker gegründete Stromer-Startup hat Patente für Materialien und Fertigungsprozesse einer neuen Batterie angemeldet: Mit einer Ladung sollen Reichweiten von mehr als 800 Kilometern möglich sein. Die Ladezeit soll auf bis zu eine Minute fallen. Zum Vergleich: Branchenprimus Tesla bietet aktuell maximal 632 Kilometer, eine Vollladung dauert mindestens über eine Stunde.
https://twitter.com/FiskerOfficial/status/930306385362989056
Fisker gibt an, dass seine Festkörper-Akkus eine zweieinhalb Mal so hohe Energiedichte wie herkömmliche Lithium-Ionen-Batterien erreichen. Im Kern von Festkörper-Speichern kommt ein Feststoff-Elektrolyt zum Einsatz, der Experten zufolge sicherer, leistungsfähiger und langlebiger als die flüssige Masse in Lithium-Ionen-Akkus ist.
In Serienfahrzeugen wird Fiskers Hochleistungs-Batterie wohl nicht vor 2023 zum Einsatz kommen – dann aber zu äußerst erschwinglichen Preisen: Henrik Fisker stellt Kosten in Aussicht, die im Vergleich zu Lithium-Ionen-Batterien im Jahr 2020 um zwei Drittel niedriger liegen. Bis dahin gebe es allerdings noch diverse „technische Engpässe“ zu überbrücken.
https://twitter.com/FiskerOfficial/status/911733862421508097
Fisker will Anfang 2018 sein erstes reines Serien-Elektroauto vorstellen: den EMotion. Eigentlich sollte die sportliche Limousine bereits zum Marktstart mit fortschrittlichem Graphen-Akku und rekordverdächtiger Reichweite glänzen. Später erklärte Fisker dann aber, den Edel-Stromer zunächst mit herkömmlicher Lithium-Ionen-Batterie anzubieten.
Mit dem 2007 gegründeten Automobil-Startup Fisker Automotive kann Henrik Fisker bereits auf langjährige Erfahrung im Bereich E-Mobilität zurückblicken. 2014 musst er das Unternehmen jedoch aufgrund finanzieller Probleme verkaufen. Sein neues Elektroauto will Fisker in ein bis zwei Jahren ab 115.000 Euro anbieten. Dafür soll es neben einem spektakulärem Design Fahrleistungen auf Sportwagen-Niveau sowie eine Reichweite von über 640 Kilometern geben.
Leotronic meint
Fisker bekommt einen Blitzableiter und wird mit Blitzenergie aufgeladen. Da sind die nötigen Ampere und Volt vorhanden und es braucht keinen Kabel :-)
Fritz! meint
Bringt nicht wirklich viel (leider). Die Leistung ist zwar sehr hoch (ca. 1,2 GigaWatt), aber die Zeitspanne auch SEHR kurz (0,07 Sekunden). Macht dann pro Blitz ca. 23 kWh, also etwas mehr als 100 km Reichweite.
http://www.wissen.de/irrtum-der-technik-gewitter
Jürgen Kohl meint
Fisker kündigt schon seit 10 Jahren alles mögliche an. Man muss sich mal sein Wirken bei Tesla anschauen, dann weiß man mehr. Der liefert gar nichts.
newchie meint
100kWh in einer Minute macht 6MW Leistung beim Laden !!
Es gibt da noch ein paar kleine Probleme die man lösen müsste……
Ggf. ist ein Supraleitendes Ladekabel die Lösung….
Man kann es auch übertreiben!!
Fritz! meint
Die Ladeleistung, bzw. das Ladekabel sehe ich da tatsächlich als „kleines“ Problem an. Könnte er lösen, indem er spezielle Ladestationen baut, bei denen der Wagen über eine Klappe fährt (der Wagen positioniert sich selbst), im Boden und im Auto eine Klappe wegfährt und dann 2 Kontakte mit 6 bis 10 cm Durchmesser ans Auto andocken und die MegaWatt an Leistung dann rüberschicken.
Mal sehen, wie er das Problem lösen will…
JoSa meint
Man muss ja nur mehr Ladekabel an das E-Fahrzeug anschließen können.
Dann kann man die einzelnen Kabel auch besser anheben.
So 15 bis 20 Stück sollten doch reichen, oder ?
:)
newchie meint
Anstatt 4 Auspuffrohre hätte man dann 20 Steckbuchsen a‘ 185mm2.
Schaut cool aus….
????????????
Sepp meint
Ich nehme schon an, dass diese Minute Ladezeit ein technischer Richtwert ist, der anzeigen soll, dass nicht mehr von der Batterie die Ladezeit beschränkt wird, sondern von der Ladeinfrastruktur.
Warum hängt ihr Kleingeister euch wieder an so einem Detail auf?
Mach 10 min Ladezeit draus, dann sind wir mit 700 KW noch immer zu hoch aber bei der Reichweite brauche ich auch keine 10 min, weil dann die Nacht nicht nur zum schlafen da ist!
Thomas R. meint
Zu schön um wahr zu sein.
Eines sollte aber jedem klar sein:
The winner takes it all ;)
Paul meint
Neue Batterietechnik bringt den Durchbruch. 2/3 billiger wie die heutigen Lithium-Ionen-Batterien und im Minutenbereich aufladen mit Reichweiten die wir heute gewohnt sind mit der alten Technik wird zur Massenfertigung führen und gleichzeitig zur weiter Verbilligung. Denn das Elektrofahrzeug ist technisch einfacher mit kaum Wartung und weniger Verschleiss. Der Markt wird es dann richten.
Kekrhoff meint
Wo soll denn in einem solchen Fahrzeug noch technische Einfachheit sein?
Ad van der Meer meint
800 km ~ 135 kWh
Laden (0-80%?) in eine Minute? 108 kWh => ~6500 kW oder 6,5 MW
Ok, wie stellt Hendrik Fisker sich das vor?
Pamela meint
Mit nem Fluxkompensator ? ;-)
Leonardo meint
Das war Mr. Fusion!!!
Höchstwahrscheinlich wird ein eigenes Atomkraftwerk für die Ladung mitgeliefert.
Matthias meint
Teslaspulen. falls hier sonst noch jemand leidenschaftlich gerne Command & Conquer gezockt hat.
H2O3 meint
Sehr gut!!
Aber Spaß beiseite: Wieviel KM ich in soundsoviel Minuten laden kann, hängt aktuell ja noch größtenteils von den Ladeleistungen der Ladesäulen (von mehreren parallel ladenden EVs ganz zu schweigen) ab.
Und nicht zuletzt natürlich am Stromverbrauch des jeweiligen Fahrzeugs. Wenn ich nunmal 20KWh/100KM verbrauche dann stehe ich halt 3,5 min für 100KM – selbst an einer 350KW-Säule!
Da spielt die Batterie mal vorerst eine untergeordnete Rolle.
Wäre ja schon mal ein rießen Fortschritt, wenn wir bis dahin flächendeckend 350KW Ladesäulen hätten :)
Pamela meint
In Sachen Entwicklung am BEV bin ich absolut optimistisch.
Wer weiß, worüber wir in 5 Jahren hier diskutieren.
Den deutschen Herstellern kann man nur raten, jetzt nicht zuviel wollen, eMobile mit akzeptabler Reichweite reichen erst mal, nicht noch Weltmeister im autonomen Fahren und sonst was alles werden wollen. Das Problem, mit ausreichenden Mengen an Zellen, größere Stückzahlen zu realisieren, wird schon eine Mammutaufgabe.
Bei Großprojekten, die intelligente Planung voraussetzen, kann man inzwischen hierzulande etwas skeptischer sein, ich sage nur „Netzausbau“.
Tim Leiser meint
Das sehe ich anders. Wer beim autonomen Fahren gewinnt, gewinnt alles. Wer kauft sich in der Stadt noch ein Auto, wenn er viel billiger eins per App vor die Tür bestellen kann? Ich empfehle vorträge von Tony Seba (allerdings auf englisch). Der hat seit 2012 recht mit seinen Prognosen. seit dem schaue ich alle Vorträge – also immer der gleiche mit aktuellen Zahlen.
JoSa meint
Na toll, ein autonomes Auto per App bestellen.
Jetzt werden die Straßen nicht nur durch die als Single fahrenden Berufspendler verstopft, sondern auch noch durch Autonome Leerpendler.
Super Idee!
Pamela meint
@Tim Leiser
70% der Deutschen leben in Orten, die weniger als 100K Einwohner haben.
27% leben in Gemeinden die zwischen 5K und 20K Einwohner haben.
Viele von denen pendeln zur Arbeit, hier wird das eigene Auto noch lange bevorzugt werden.
Aber klar, für bestimmte Zwecke und in Ballungsräumen ist das autonome Taxi die Zukunft.
Was ich aber meinte: ich fänd es nicht so Klasse, wenn deutsche Großserien-BEV’s später auf den Markt kommen, weil man bei bestimmten Technologien einfach noch länger braucht.
Es geht eben zunächst nicht darum, die tollsten BEV’s zu haben, sondern erst mal überhaupt genug Alltagstaugliche.
Ist das erreicht, bin ich für alles offen.
Danke für den Tipp.
Tim Leiser meint
@ josa: erst mal nachdenken. man könnte auf 80% der autos verzichten, wenn jedes immer voll ausgelastet ist. es kauft ja nicht jeder ein auto, was er dann spazieren fahren lässt, wenn er arbeitet.. es wird sich durchsetzen, weil es billiger ist. egal was wir wollen.
@pamela: die Autoindustrie wirtschaftet global. Und der Zrend geht zur Stadt. Selbst wenn ganz Deutschland 500km zur Arbeit fährt, werden die Chinesischen Megacitys deren Entscheidungen prägen. Denn selbst wenn da alles elektrisch fährt, gibt es noch immer den Verkehrskollaps. Nur eben mit blauem Himmel
stan meint
Mit Supercaps (Superkondensatoren) kann man die Energie an der Ladestation Zwischenpuffern.
Diese Supercaps können Energie sehr schnell abgeben.
http://www.capcomp.de/ultracaps/vergleich-supercap-akku.html
frax meint
Erst sollten es Super High Caps sein – mmmh nun also Festkörperbatterien frühestens 2023. Mein Gott nun ist Tesla schon wieder abgehängt…
Gegen solche Batterien habe ich natürlich nichts – nun wollte ich aber nicht bis 2023 warten und 115.000 Euro habe ich auch nicht. Aber nur zu, treibt die Akkutechnik voran – ich freue mich darauf!