Um für saubere Luft in Großstädten zu sorgen und mit seiner Industrie die Marktführerschaft bei moderner, emissionsarmer Mobilität zu erreichen, fördert China die Hersteller und Käufer von Elektroautos massiv. Damit die Umwelt dabei nicht auf der Strecke bleibt, hat die Regierung Pekings neue Verordnungen für das Recycling von Stromer-Batterien erlassen.
Einer vom Industrieministerium Chinas veröffentlichten vorläufigen Vorschrift nach müssen Autobauer Anlaufstellen einrichten, die Akkus der Kunden sammeln und zu spezialisierten Recyclinghöfen bringen. Außerdem soll bereits bei der Herstellung von Batterien darauf geachtet werden, dass deren Wiederverwertung durch Standards und intelligente Designs möglichst leicht automatisiert werden kann. Akku-Produzenten müssen Autohersteller zudem in der richtigen Lagerung und Entsorgung ihrer Produkte schulen.
Auf Verbraucherseite sollen chinesische Autokäufer mit Hilfe von Förderungen und Verträgen dazu gebracht werden, das Recycling von Batterien zu unterstützen. Um zurückverfolgen zu können, von welchem Käufer ein ausrangierter Akku stammt, werden in der Volksrepublik künftig mehr Daten erhoben. In China dürften in diesem Jahr bis zu 170.000 Tonnen Abfall durch die Fertigung und Verwendung von Lithium-Akkus entstehen, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.
McGybrush meint
170.000t Abfall? Pro Jahr? Das ja nix
Da kann man nicht mal 4000 Verbrenner Kleinwagen enmalig mit volltanken.
Zum vergleich. Wenn 45Mio zugelassene Autos in Deutschlad täglich 40km fahren und dabei nur 5l auf 100km brauchen dann kommen die schon auf sage und schreibe: 32.850.000.000 Liter Krafstoff pro Jahr. 194.000mal soviel an Rohstoff nur an Krafstoff verbrannt als der derzeitige Abfall in China bei Akkus die ja Recycelt werden. Die Akkus sind dann nicht verbrannt oder so.
Steffen H. meint
Irgendwo haben Sie da einen Tausender unterschlagen. 170.000t Benzin ~ 226,7 Mio. Liter, damit kann man eher 4 Mio Autos volltanken.
Aber es stimmt schon: Die 170.000t Abfall aus Akkus sind deutlich leichter zu recyclen als verbranntes Benzin.
Anonym meint
„Die 170.000t Abfall aus Akkus sind deutlich leichter zu recyclen als verbranntes Benzin.“
Wenn das stimmt, dann hätte ich für diese Aussage gern eine belastbare Quelle.
Lewellyn meint
https://ecomento.de/2017/11/28/recyclingunternehmen-bereiten-sich-auf-elektroauto-boom-vor/
Jin' Gej meint
klar stimmt das – da brauchts keine Quelle – versuch doch mal auch nur 1 Liter verbranntes Benzin zu recyceln
Duesendaniel meint
Entfernt. Bitte verfassen Sie konstruktive Kommentare. Danke, die Redaktion.
Anderer Blickwinkel meint
Ich denke mit „Abfall“ sind hier nicht die fertigen Akkus gemeint, die recycelt werden können sondern Nebenprodukte die bei gewissen Arbeitsschritten entstehen und keiner weiteren Nutzung zugeführt werden können.
Simples Beispiel: Eine Firma die auf die Herstellung von Orangensaft spezialisert ist.
Sie kauft als Grundprodukt vor allem (frische) Orangen ein, die dann im Werk gepresst werden. Um an 1 Liter Saft zu kommen müssen bspw. 1,5 Kilo Orangen gepresst werden. Unterstellen wir mal das 1 Liter O-Saft so viel wiegt wie 1 Liter Wasser, also 1 KG habe ist bei jedem gewonnen Liter Saft noch mal 500gr an Fruchtfleisch und Schale, welche ich nicht weiter verwerten kann und daher für mich „Abfall“ sind.
So wird es auch bei der Akku-Produktion sein. Nur das es dort für viele Stoffe deutlich schwieriger werden dürfte Nachnutzungen für hochkomplexe chemische Lösungen und Mittel zu finden als für oragnisch gut abbaubare Pflanzenprodukte wie Schalen von Obst.
Steffen H. meint
Ja und nein. „[B]is zu 170.000 Tonnen Abfall [entstehen] durch die Fertigung und Verwendung“, also teils so wie von Ihnen beschrieben, als auch durch „Verwendung“, also wahrscheinlich abgenutzte Akus. Anderer bei der Verwendung anfallender Abfall fällt mir jedenfalls nicht ein.
Hugo Iblitz meint
Ohne das Kleingedruckte zu kennen, würde ich auf den ersten Blick sagen, klingt das sehr vernünftig.
Einheitliche Standards und Design erleichtern die Verwertung im Second-Life. Und gerade weil China so ein wichtiger (im Automobilsektor aktuell der wichtigste) ist, stehen die Chancen bestimmt nicht schlecht, dass diese Standards dann auch von anderen Herstellern (in anderen Ländern) übernommen werden undso eine Win-Win Situation für Kunden und Umwelt entsteht.
Allerdings ist auch zu erwarten, dass die Autoindustrie sich dagegen wehren wird, weil gleiche Standards eine Vergleichbarkeit fördern und sich dann jeder Hersteller mit jedem anderen messen lassen muss. Das steigert den Entwicklungs- und Kostendruck.
Mal gespannt wie sich dieses Thema entwickelt.