StoreDot verspricht Batterietechnik für Elektroautos, mit der sich die Wartezeit beim Strom-Zapfen auf wenige Minuten reduziert. Das israelische Startup erhält nun 20 Millionen US-Dollar frisches Kapital von BP. Der britische Ölmulti bekräftigte in einer Mitteilung, sich künftig verstärkt E-Mobilität zuwenden zu wollen.
„Ultraschnelles Laden ist das Herz von BPs Elektrifizierungs-Strategie. Die StoreDot-Technologie zeigt echtes Potenzial für Autobatterien, die sich in der gleichen Zeit laden lassen, wie für das Auffüllen eines Benzintanks nötig ist. Wir freuen uns auf unsere Möglichkeiten zur Entwicklung wirklich innovativer Elektroauto-Angebote für Verbraucher, die uns unser wachsendes Portfolios an Ladeinfrastruktur und -Technologien ermöglicht“, erklärte BP-Manager Tufan Erginbilgi.
Erginbilgi unterstrich, dass sich BP als führender Anbieter von Kraftstoffen positionieren will – „egal, welches Auto unsere Kunden fahren“. Anfang des Jahres hatte das Mineralölunternehmen angekündigt, fünf Millionen Dollar in den US-Ladelösungsanbieter FreeWire zu investieren. FreeWire bietet mobile Schnellladestationen an – etwa für den Einsatz auf Parkflächen. Mit StoreDot setzt BP nun auch auf Batterie-Technologie der nächsten Generation, die den Durchbruch von E-Mobilität in den Massenmarkt ermöglichen soll.
Mit der sogenannten FlashBattery-Technologie von StoreDot sollen sich Elektroautos dank Nanotechnologie-Werkstoffen in nur noch 5 Minuten aufladen lassen – aktuelle Modelle benötigen von einer halben bis mehrere Stunden. Das Startup verspricht zudem hohe Effizienz bei der Energierückgewinnung: Eine verbesserte Nutzung der Bremsenergie soll die Reichweite der Batterie verlängern und die Häufigkeit der Ladeprozesse verringern.
Wann die Batterien von StoreDot mit Ultra-Schnellladefähigkeit in Serienautos zum Einsatz kommen werden, ist noch offen. 2019 will das Startup zunächst mit Akkus für Mobilgeräte auf den Markt gehen. Davon, dass die Speicher die Ladeleistung von Elektrofahrzeugen verbessern können, ist auch der Daimler-Konzern überzeugt: Die Schwaben beteiligten sich im letzten Jahr über ihre Lkw-Sparte an StoreDot.
Nik meint
Es stehen wohl sehr gute Aussichten ins Geschehen der Elektromobilität. Die letzten Zweifler werden wohl nicht mehr lange genug Argumente sammeln können, um dagegen zu steuern. Schade nur dass diese Technik nicht schon viel früher ihren Lauf genommen hat. Es lebe das Elektroauto.
Fotolaborbär meint
Na ja- hier ein paar Millionen dort ein paar mehr. Das hat bei einer Bude die Jahre Milliarden in die Erschließung von Ölfeldern gesteckt haben nichts zu sagen. Das ein Startup glaubt die nächste Batterietechnologie zu haben ist genauso lowkey news. Wie weit weg das ganze von der Realisierung ist kann man an der Geldmenge erkennen. Es liegt wohl ein Konzept vor, dass im Laborexperiment sich beweisen konnte. Jetzt werden noch 4 bis 5 Jahre gebraucht um in den Prototypen Status zu kommen. Dafür braucht man eine Handvoll Wissenschaftler und 2 mal soviel Praktiker. Immer mit dem Risiko es klappt nicht oder Andere auf der Welt sind schneller. Das schöne an diesem Wettlauf, die Chemie ist überall auf der Welt gleich, die Experimente dauern überall gleichlang und Geld lässt es nur bis zu einer sehr niedrig liegenden Grenze beschleunigen.
EdgarW meint
Gähn, Verbrennerdenke :-/
Also gut, wenn ich beim Ioniq oder andren noch aktuellen Modellen nach 200 km nachlade, dann dürfte’s auch mal bloß 5 Minuten statt 23 (aktuell nur Ioniq) dauern. Aber ab doppelter Kapazität oder auch ab 50% mehr, also 300-400 km in einem Rutsch, FREUE ich mich über 20-30 Minuten Pause, und ich FREUE mich darüber während dessen nicht neben dem Auto stehen zu müssen, weil 5 Minuten zu wenig sind, um auch nur (sicher mit evtl. Verzögerung) auf’s Klo gehen zu können und dann auch noch das Auto umparken zu müssen, falls mir noch nach nem Espresso, Cappu, Spaziergängchen oder nem Snack ist.
Obendrein: Für 100 kWh Nachladen (125 kWh Akku zu 80% für 400-500 nicht sehr effiziente Kilometer) in 5 Minuten würden 1,2 Gigawatt Ladeleistung benötigt.
Für LKW okay (da werden’s dann ja auch ein Vielfaches von 100 kWh Akkus sein), würde ich sagen. Für PKW: Ähm ja nee.
Eines Tages mag sowas einigermaßen günstig realisierbar sein, aber wie gesagt, das Päuschen während der bitte nicht zu kurzen Wartezeit ist _sehr_ willkommen. Ich sehe dann lieber – Beispiel Autobahn-Raststätte – viele 150kW(z.B.)-Ladesäulen, die dank besserer Effizienz nicht mehr größer sein müssen, als heutige Typ2-Säulchen direkt an (fast) allen Parkplätzen, als wenige Monstersäulen im heutigen Tankstellenstil.
Tankstellen-Multis wie BP möchten es natürlich gern so behalten, wie es heute ist. Kein Wunder, dass sie in sowas investieren.