Das Bundesverkehrsministerium plant eine neue Förderrichtlinie für energieeffiziente und CO2-arme Lkw. Die Initiative soll demnächst im Bundesanzeiger veröffentlicht werden. Erste Anträge können voraussichtlich im Juli beim Bundesamt für Güterverkehr (BAG) gestellt werden.
„Wir wollen Speditionen dabei unterstützen, auf umweltfreundliche Lkw umzusteigen. Von dem Umstieg profitieren alle – die Speditionen, die Umwelt und die Anwohner besonders belasteter Straßen“, erklärte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer.
Förderfähig ist:
- Die Anschaffung von Lkw und Sattelzugmaschinen mit Erdgasantrieb (CNG), Flüssigantrieb (LNG) oder bestimmten Elektroantrieben (reine Batterieelektrofahrzeuge und Brennstoffzellenfahrzeuge), die für den Güterverkehr bestimmt sind und deren zulässiges Gesamtgewicht mindestens 7,5 Tonnen beträgt.
- Die Fahrzeuge müssen als serienmäßiges Neufahrzeug in einem EU-Mitgliedstaat zum Verkauf angeboten werden.
- Sie müssen außerdem über das zum Zeitpunkt der Anschaffung in den Unionsnormen vorgeschriebene Umweltschutzniveau hinausgehen oder – bei Fehlen solcher Normen – den Umweltschutz verbessern.
- Die Höhe des Zuschusses ist abhängig von der Antriebsart. Pro Lkw und Sattelzugmaschine beträgt dieser pauschal: 8.000 Euro für CNG; 12.000 Euro für LNG und E-Antriebe für Fahrzeuge bis 12 Tonnen; 40.000 Euro für E-Antriebe für Fahrzeuge ab 12 Tonnen. Pro Unternehmen ist der Zuschuss auf 500.000 Euro begrenzt.
Im Jahr 2018 stehen 10 Millionen Euro für die Förderung zur Verfügung. Das Programm ist zunächst bis Ende 2020 befristet. Weitere Details zur Förderrichtlinie gibt es auf der Website des Bundesverkehrsministeriums.
Das Ministerium teilte weiter mit, dass ab 1. Januar 2019 Elektro-Lkw komplett von der Lkw-Maut befreit werden. Von der Mautbefreiung soll ein großer Anteil der bereits heute in Deutschland zugelassenen rund 11.800 Elektro-Nutzfahrzeuge profitieren. Erwartet wird eine Mautersparnis von etwa 5000 Euro pro Jahr und Nutzfahrzeug ab 7,5 t zulässigem Gesamtgewicht.
stoner meint
Warum soll ein elektrischer Lkw mautbefreit sein?
Schont er die Strassen mehr als ein fossil angetriebener?
Ein neuer Unsinn aus Berlin.
Im Übrigen meine Meinung zur Maut:
Die Lkw Maut ist eines der größten Täuschungsmanöver aller Zeiten.
Dem „dummen“ Volk wird vorgegaukelt, das der „ausgemachte“ Verursacher der Strassenschäden nun kräftig an den Kosten der Beseitigung derselben beteiligt wird.
Tatsächlich ist es aber so , das der Lkw Fahrer (Frachtführer) hinterm Steuer die Maut sowieso nicht aus eigener Tasche bezahlt, und der Unternehmer die (anteilige) Maut als eine zusätzliche Position in seiner Frachtrechnung an den Besteller des Transportes weitergibt.
Landet das transportierte Gut nach Beendigung seiner Reise dann im Einzelhandelsregal (oder wo auch immer) werden die Mautkosten vom Verkäufer auf das Produkt aufgeschlagen und zum Schluss zahlt die Zeche (wie Immer) der Endverbraucher beim Kauf der Ware.
Würde der Staat mit seinen Steuergeldern ordentlich wirtschaften, könnte man mit den ca. 50 Milliarden Steuereinnahmen aus Kraftstoffen und Kfz-Steuer mit Leichtigkeit die Infrastruktur unterhalten und ausbauen und müsste sein Volk nicht mit diesem Mautschwachssinn für dumm verkaufen.
Die Einnahmen aus der Maut landen überall, nur nicht auf der Strasse!
Eine Schande ist das!
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Ich finds toll: Die Bundesregierung fördert Dinge, die es physikalisch gar nicht gibt, also UFOs (unbekannte FahrObjekte). Nach meinen Informationen wurden im Daimler Werk Wörth bislang 2 Elektro-LKW als Prototypen gefertigt.
Konsequenz: Nach einem Jahr wird das Ministerium in einer Pressemeldung ihr Erstaunen ausdrücken, dass von der Förderung, obwohl großzügig, kaum Gebrauch gemacht worden ist und die Förderung einstellen.
Abdullah meint
Ja, ein sehr wahrscheinliches Szenario, vor allem weil die Förderung auf 2020 befristet ist. 2021 ist der Zeitpunkt an dem die Markteinführung vieler Modelle erwartet wird. Schade, dass dann diese wirklich interessante Förderung nicht mehr vorhanden sein wird :-)
Richard meint
In der Richtlinie ist auch festgehalten, dass spätestens 15 Monate nach ihres Inkrafttretens über die Anpassung der Förderbeträge und die mögliche Aufnahme weiterer Antriebsarten entschieden wird. Vielleicht wird man dann ja auch feststellen, dass der Zeitraum des Förderprogramms recht knapp bemessen war und auch diesbezüglich Anpassungen vornehmen.
Jensen meint
Eine Frage in die Runde – habe ich da was verpasst ?
Zitat: „Von der Mautbefreiung soll ein großer Anteil der bereits heute in Deutschland zugelassenen rund 11.800 Elektro-Nutzfahrzeuge profitieren.“
Was sind das für Elektro-Nutzfahrzeuge ???
Anonym meint
Oh bitte, oh bitte, darf ich das für dich googeln?!
*ironie OFF
selber suchen macht schlau ;-)
Jensen meint
Hallo Anonym,
wenn Sie außerhalb Ihrer anonym-ironischen Phase die Zahl von 11.800 zugelassen Elektro-Nutzfahrzeugen in Deutschland, die zu einem großen Teil von der Maut befreit werden sollen / können, irgendwo entdecken, dürfen Sie die Quelle gerne kundtun.
Genaus so, wie ich lediglich in die Runde gefragt habe, ob jemand dazu nähre Kenntnis hat. Bei der beliebten Quelle google und beim KBA habe ich jedenfalls vorher keine Zahlen gefunden, die darauf deuten, dass ein großer Teil der in Deutschland zugelassenen Elektro-Nutzfahrzeuge von der Maulpflicht befreit werden könnten, gerade in Bezug auf das zul. Gesamtgewicht ab 7,5 to. Die aktuell zugelassen Fahrzeuge dieser Kategorie dürften nämlich auf einem etwas größeren Betriebshof allesamt Platz finden.
Abdullah meint
Ja, vollelektrische oder hybride Nutzfahrzeuge sind bei den variablen Kosten sicher wirtschaftlicher als Diesel Lkw aber bei den festen Kosten sind diese es noch nicht. Darüber hinaus, haben vollelektrische Nutzfahrzeuge noch ein sehr begrenzten Aktionsradius was auch eine große Markteintrittshürde darstellen kann. Unbestritten ist weiter, dass Diesel Nutzfahrzeuge Schadstoffe emittieren. Bei der Maut zahlen Euro 6 Nutzfahrzeuge jedoch nutz die Infrastrukturkosten. Das heißt, der Gesetzgeber hat bisher so getan, als ob diese keine Schadstoffe emittieren würden. Zuletzt hat Deutschland keine nennenswerte Erdölreserven, entsprechend ist eine Technologie die uns von solchen Abhängigkeiten befreit immer begrüßenswert. Elektrische Antriebe sind mindestens doppelt so energieeffizient wie Dieselmotoren was ebenfalls ein wichtiges Argument für die Sinnhaftigkeit der neuen Richtlinie darstellt. Weiter kann davon ausgegangen werden, dass der Anteil der erneuerbaren Energien in Zukunft wachsen wird. Der elektrifizierte Straßenverkehr wäre ein dankbarer Abnehmer mit dem schönen Effekt, dass die gesamt-CO2-Billanz noch einmal deutlich besser wird!
Swissli meint
E-LKWs werden angeschafft, weil diese wirtschaftlicher sind (siehe Streetscooter, Tesla Semi) als Diesel.
Daher brauchts weder Förderung noch Maut-Befreiung (im übrigen belastet ein E-LKW die Autobahnen nicht weniger als ein Verbrenner LKW).
Regieren in D eigentlich nur noch die Lobbyisten?
ducktales meint
ja, das scheint hier so zu sein…
und wenn die Diesel-Förderungen (direkt/indirekt) wegfallen…
gibt’s Steuersubventionen…. für Ladesäulen, Fahrzeuge usw…
weil es die Lobby so will und diktiert….
und Politiker, (die ihre Berufsbezeichnung nicht mehr verdienen)
knicken reihenweise ein… weil sie nichts verstehen… in ihren -immer noch – Diesel-Limousinen…
es müsste eine Abschaltautomatik für Lobbyisten und Politiker geben…
um uns zu schützen…(den Motor sozusagen)
ich bin nur noch am Fremdschämen…
Peter W. meint
Ein Diesel LKW macht sogar weniger NOx als ein PKW. Es gibt auch keine BEV-Serienfahrzeuge die von EU-Herstellern angeboten werden. Volvo ist gerade dabei 2 und 3 Achser für den Mülltransport zu testen, bzw. hat einige verkauft. Sonst hört man wenig.
Ohne Fahrzeuge nutzt die Förderung wenig. Möglich wäre der Einsatz im Nahbereich aber schon, wir (Transortunternehmen) könnten einige 40 Tonner mit 300 km Reichweite einsetzen. Gibt’s aber nicht.
Frank meint
Nicht EU-Hersteller sind wohl gemeint, sondern in EU zum Kauf angebotene LKW: z. B. in Zukunft Tesla-Semi, vielleicht auch Thor Trucks oder Nikola.
Auch Framo aus Sachsen sollte man beobachten.
Peter W meint
Tesla, Thor und Nikola sind für den europäischen Markt ungeeignet weil viel zu groß. Framo dagen ist interessant.
Swissli meint
Ja, mit dem Tesla Semi hab ich etwas in die Zukunft geschaut.
Die Förderung soll vorläufig (haha) bis Ende 2020 gelten. Die Wahrscheinlichkeit, dass man 2020 in D/Europa einen Tesla Semi kaufen kann, ist relativ gross.
Kaufpreis 150’000$: gemäss Tesla ist der höhere Anschaffungspreis in 2 Jahren bereits amortisiert (also wirtschaftlich in no time). Dieser bereits wirtschaftliche Truck wird dann vom Staat noch unnötigerweise mit 46’000$ (40’000 €) gefördert. Skandalös
Swissli meint
@Peter: Inwiefern soll der Semi zu gross sein für Europa? Klar, der Semi ist für Auflieger gebaut und deckt natürlich nicht die ganze Bandbreite im LKW Markt ab. Von einem kleineren Truck war bei Tesla auch mal die Rede. Es wird ganz sicher noch etwas im Transporter oder Klein-LKW Bereich (Stichwort Paketdienste) kommen. Zuerst muss jetzt aber der Semi 2019 gelauncht werden. Der wird vom Markt sehr gut aufgenommen werden.
Landmark M3 meint
Das sehe ich ähnlich, die LKW zerstören unsere Straßen in einem Tempo das es fast unglaublich ist. Auf unserer Bundesstraße fahren LKW an LKW weil es da keine Maut gibt und sie damit 50 km Autobahn umgehen können. Die die neue Bundesstraße hat schon die ersten Spurrillen nach 1,5 Jahren. Nicht weniger Maut, mehr Maut und auch auf Bundesstraßen.
Peter W. meint
Ab 1.6.18 sind fast alle Bundesstraßen bemautet. Aber auch ich bin gegen eine Befreiung von E-LKW, das hat mit den Abgasen nichts zu tun.
Frank meint
Bei uns gibt es in einigen Straßendörfern seit Jahren von Anwohnern aufgestellte Schilder mit der Aufschrift „Lärm und Gestank machen uns krank“, dazu noch ein Brummi abgebildet. Wenn statt Brummis E-Lkw fahren, sind beide Probleme erledigt. Da klingt für mich jede Art der Förderung nach einer guten Idee.
LMausB meint
Belastet ein E-LKW die (M)Autobahnen durch das höhere Gewicht, nicht sogar mehr als weniger?