Das Handelsblatt hat diese Woche berichtet, dass sich die Elektroauto-Pläne der Daimler AG aufgrund von Batterie-Engpässen und technischen Problemen verzögern. Der schwäbische Autokonzern teilte nun mit, dass die geplante Stromer-Offensive wie geplant umgesetzt wird.
Der Marktstart des ersten Elektroautos der neuesten Generation der Tochter Mercedes-Benz ist auf Kurs, sagte ein Daimler-Sprecher der Nachrichtenagentur Reuters. Auch die Entwicklung der teilelektrischen Plug-in-Hybrid-Version der nächsten S-Klasse verlaufe entgegen anderslautender Meldungen wie vorgesehen. „Wir liegen im Zeitplan, es gibt keine Verzögerungen“, stellte der Sprecher klar.
Die Handelsblatt-Redaktion wollte erfahren haben, dass sich das 2019 kommende Batterie-SUV Mercedes EQC bis zu ein halbes Jahr und die Plug-in-S-Klasse bis nach 2021 verspäten. Daimler betonte, dass noch gar kein fixer Termin für die Markteinführung des EQC bekanntgegeben wurde. Die elektrifizierte Ausführung der neuen S-Klasse soll 2020 bei den Händlern stehen.
Nach anfänglichem Zögern arbeiten mittlerweile alle großen Autounternehmen, zahlreiche kleine und mittlere Hersteller sowie diverse Startups auf einen für das nächste Jahrzehnt erwarteten Elektroauto-Boom hin. Experten erwarten, dass die ehrgeizigen Elektrifizierungs-Pläne der Automobilbranche zu Engpässen bei der weltweiten Batterie-Versorgung führen. Daimler hat seine Lieferkette bislang aber offenbar unter Kontrolle.
Daimler hat angekündigt, bis 2022 mehr als zehn Elektro-Pkw auf den Markt zu bringen – „in allen Segmenten von Smart bis zum großen SUV“. Das Unternehmen geht davon aus, dass 2025 der Anteil der Elektromodelle am Gesamtabsatz von Mercedes-Benz zwischen 15 und 25 Prozent liegen wird. Die Marke Smart steigt ab 2020 komplett auf elektrische Antriebe um.
Christian Getto meint
Entfernt. Bitte verfassen Sie konstruktive Kommentare. Danke, die Redaktion.
Leotronik meint
Dieser Artikel widerlegt die Studie der PA Consulting Group wonach Daimler 2021 Tesla als Primus ablösen wird.
Ernesto 2 meint
Mich stört hier extrem das Wort „Elektromodelle“ die 15-25% ausmachen sollen. Das sind dann14-23% Hybridfahrzeuge die einen wartungsintensiven Verbrenner-Motor bekommen und 1-2% BEV. Und Daimler hat damit dann nicht mal gelogen…
Peter W. meint
Daimler hat seine Lieferkette bislang aber offenbar unter Kontrolle.
Es sollte auch kein Problem sein eine Lieferkette unter Kontrolle zu haben, die man noch gar nicht nutzt.
Wie „gut“ das alles läuft werden wir ab 2020/21 sehen. Dann fordern die Autokonzerne eine Eingewöhnungsfristverlängerung bei den CO2 Flottenverbräuchen.
nightmare meint
Na sind halt Schwaben bei den heist schnell halt was andreres als im rest der Welt.
Wenn die im Zeitplan bleiben und die ihre Versprechen bezüglich E-Automobilität wie beisher halten, dann wird man den ersten elektrischen Mercedes etwa 2045 sehen können. Derzeit bauen die hier 0 E-Autos.
10% – 25% Elektroautos in 2025? Vermutlich planen die am Ende der Verbrennerfertigung eine Schrottpresse zum sofortigen Recycling.
baldniemehrverbrennerfahrer meint
Die werden bauen, die werden alle bauen. Ich frage mich nur wie viele. Kein Fahrzeugbauer kann die Nachfrage bedienen.
Daniel S meint
Smart: Wir haben die Nachfrage nach E-Mobilen unterschätzt. Jaguar: Wir haben die Nachfrage nach E-Autos unterschätzt. VW: 12 Monate warten auf einen E-Golf. Tesla: 100$/kWh auf Packebene ab 2020. und da glaubt Mercedes ernsthaft, 2025 kaufe noch jemand lahme, antiquierte, teure Verbrenner die dann nicht mehr in die Städte fahren dürfen?
Rainer Zufall meint
Immer noch nicht verstanden wieviele Märkte es auf der Welt gibt? Kann doch nicht so schwer sein oder?!
henry86 meint
auf welchem Markt der Welt will man bitte lieber einen teuren, langsamen und stinkenden Verbrenner, statt einem billigen, schnellen und abgasfreien Fahrzeug?
Tim Leiser meint
Bei aller Freude über Reiner Zufalls kritische Kommentare frage ich mich das auch. Ich gehe jede Wette ein, dass das sehr sehr rasch gehen wird. Und Bewchleunigt wird der Wandel wenn a) Die ersten Tankstellen dicht mache und b) der Restwert von Verbrennern sinkt (teils auch wegen a))
Anderer Blickwinkel meint
„auf welchem Markt der Welt will man“
Vielleicht auf allen Märkten dieser Welt die nicht mit der Infrastruktur eines Industrielandes wie die der Bundesrepebulik oder große Teile Europas oder Nordamerikas gesegnet sind!
Viele Länder Asiens, Südamerikas und weite Teile Afrikas haben (wenn überhaupt) eine Stromnetzt das mehr Ausfallzeiten hat als Stunden am Tag, an denen der Strom läuft! Dort hat man nicht mal Licht in den Wohnungen oder kann bei tropischen Temperaturen eine Klimaanlage betreiben. Diese Regionen haben durch Hungersnöte, große Armut, teilweise (Bürger-)Krieg (ahnliche Zustände) und massive staatliche Verschuldung ganz andere Probleme als „schnelle und abgasfreie“ Autos zu beistzen.
Aber das will ja in viele dieser verbohrten Schädel hier nicht rein, weil man nicht Willens oder nicht in der Lage ist, mal über den eigenen Tellerrand zu schauen!
Miro meint
„Das Unternehmen geht davon aus, dass 2025 der Anteil der Elektromodelle am Gesamtabsatz von Mercedes-Benz zwischen 15 und 25 Prozent liegen wird.“
Bis 2025 werden E-Autos derart günstig sein, dass ein rational denkender Mensch keinen Verbrenner mehr kaufen wird. 10 % – 25 % wird wohl eher der Absatz an Verbrennern sein. Mercedes muss mehr als nur einen Zahn zulegen.
Tesla allein hat schon einen Kompaktwagen à la Golf innerhalb von 5 Jahren angekündigt. Und der wird (meiner Einschätzung nach) wohl unter 20.000 Euro zu kriegen sein.
midget meint
Das wird sich zeigen…
Konzerne sind einfallsreich- schon jetzt wird auf die Verknappung bei Akkus hingewiesen.
So könnte man die Preise für die – bei Herstellern – unbeliebten E-Autos hochhalten!
NurMalSo meint
@ Miro
„Bis 2025 werden E-Autos derart günstig sein, dass ein rational denkender Mensch keinen Verbrenner mehr kaufen wird.“
Werfen Sie hier nicht Preis und Wert eines Gegenstandes durcheinander. Der Wert ist die Summe seiner Teile + Montage und Nebenkosten. Der Preis ist das was nachher auf dem Schild steht und vom Käufer zu entrichten ist. Das Wert und Preis dabei nicht immer die gleiche Summe ist – sollte jedem klar sein.
Und selbst wenn die Kosten für die Produktion eines E-Autos um 90% fallen in den nächsten 10 Jahren… Wer sagt uns dass wir dies auch mitbekommen?
Entscheidend ist, was der Händler nachher auf die Preisschilder für e-Autos und Verbrenner schreibt. Wenn er keinen Wert darauf legt, dass sein Verbrennergeschäft einbricht, warum sollte der dann die Preise für e-Autos rapide fallen lassen? So gut wie alle großen Hersteller sind durch den Verbrennungsmotor zu dem geworden was sie heute sind. Warum sollten Sie diesen ohne Not über Nacht sterben lassen?
Weil sonst alle Tesla kaufen? Selbst bei sehr sehr optimistischen Annahmen zum Wachstum von Tesla. Wie schnell können sie die Produktion in allen Bereichen hochfahren um den Absatz aller anderen Hersteller zu kompensieren? Das wird ebenfalls Jahrzehnte dauern! Und das wissen auch alle Beteiligten. Also warum stressen lassen?
Porsche 911 meint
Tesla hat auch ein Model 3 für 35k angekündigt.
Das wird, wenn überhaupt, in homöopathischen Dosen auf der Straße zu sehen sein. Wann? Achja 2019.
Die Ankündigung dient doch lediglich der Beruhigung der Aktionäre. Was Tesla in 5 Jahren macht, hängt davon ab, ob sie es überhaupt noch machen können, und damit am Wohlwollen der Inhaber.
Miro meint
2019 ist immernoch weit vor anderen. Und die paar Monate wird man wohl auch warten wollen.
Gerade jetzt werden die Inhaber auf keinen Fall einen Rückzieher machen. Das wäre ja ungefähr so als würde ein Bauer kurz vor der Ernte das Feld niederbrennen…
baldniemehrverbrennerfahrer meint
Tesla verkauft halt nicht alle Modellvarianten von Beginn an. Ist halt so, akzeptier’s.
Es wird produziert was möglich ist, was bereits jetzt recht beachtlich ist.
Ich glaube nicht, dass Tesla das Basismodell künstlich limitieren wird, warum auch.
Sollten nur wenige Basismodelle auf unseren Straßen zu sehen sein, wurden wohl teurere M3 Modelle gekauft. Check.
Rainer Zufall meint
Pfff….wehe wenn so ne Aktion aus dem VW Konzern gekommen wäre. Was wäre hier wohl los.
Porsche 911 meint
Tesla baut die nicht, weil sie offenbar nicht rentabel sind (noch nicht? wer weiß das schon).
Aber angekündigt wurde das Model 3 als PKW für den Massenmarkt, was es als Fahrzeug für über 50k einfach nicht ist.
Aber angesichts der Tatsache, wie viele Nutzer hier ihre persönliche Milchmädchenrechnung zu Gunsten Teslas aufmachen, wunder mich nichts mehr.
Gerhard Ratermann meint
Wie macht es die Verbrennerindustrie? Die verkaufen auch erst die Autos mit den größten Motoren und später werden kleinere und günstige Motoren angeboten.
alupo meint
Das ist prinzipbedingt so bei Aktiengesellschaften.
Daimler hat z.B. keine 20% an privaten Investoren und alleine Kuwait hält knapp 7%, Renault Nissan gut 3%.
Zum Glück hat Elon Musk Freunde, die ebenfalls ein paar Milliarden auf ihren Konten haben.
Im Gegensatz dazu hat die Deutsche Bank wohl eher keine Freunde.
Fritz! meint
JEDER PKW-Hersteller macht es so, daß das kleinste Model bezüglich Ausstattung oder Motor NICHT sofort verfügbar ist, sondern auch erstn nach Monaten/Jahren nach Einführung. Total üblicher Weg bei ALLEN Herstellern.
Und das 35.000,– $ Model 3 wird Ende 2018 in den USA ausgeliefert werden.