Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann hat diese Woche die Förderbescheide für das Projekt SAFE („Flächendeckendes Sicherheitsladenetz für Elektrofahrzeuge“) an ein Konsortium bestehend aus dem Energieunternehmen EnBW, 74 Stadtwerken und Versorgern sowie drei Kommunen übergeben. Die Partner sollen bis Anfang 2019 ein flächendeckendes Elektroauto-Ladenetz errichten.
„Gerade im ländlichen Raum ist ein dichteres Netz an Lademöglichkeiten eine wichtige Voraussetzung, dass sich die Menschen für ein Elektrofahrzeug entscheiden. Deshalb fördert das Land den Ausbau der Ladeinfrastruktur“, erklärte Verkehrsminister Winfried Hermann.
Auf den Straßen Baden-Württembergs sind derzeit mehr als 19.000 Elektrofahrzeuge unterwegs. Um dem Bedarf an Ladestationen im ganzen Land gerechtzuwerden, lautet die zentrale Vorgabe des neuen Förderprogramms: In einem Raster von zehn mal zehn Kilometern soll sich mindestens eine Station mit mindestens 22 Kilowatt Ladeleistung befinden. In einem zweiten Raster von 20 mal 20 Kilometern soll es mindestens eine Schnelladesäule mit 50 Kilowatt Ladeleistung geben.
Insgesamt sind für das SAFE-Ladenetz über 400 Ladestationen vorgesehen. Das mit der Umsetzung beauftrage Konsortium garantiert einen Betrieb von mindestens sechs Jahren. Da bereits über 300 vorhandene Ladestandorte der teilnehmenden Partner mit in das Netz einbezogen werden, müssen bis zum Stichtag im April 2019 nur noch 48 Schnellladestationen und 94 reguläre Ladestationen neu aufgebaut werden. Hinzu kommt die Aufrüstung von 12 bestehenden Stationen.
Baden-Württemberg bezuschusst das Ladeprojekt mit 2,2 Millionen Euro, was bis zu 50 Prozent der Investitionssumme entspricht. Den Rest tragen die Partner selbst. Das flächendeckende Ladenetz soll dem jeweils aktuellen einheitlichen Standard entsprechen, der in der Ladesäulenverordnung geregelt ist. So muss es möglich sein, dass Kunden beliebiger E-Mobilitäts-Anbieter über Roaming an den SAFE-Stationen ihr Elektroauto laden können.
Nach der Übergabe des Förderbescheids beginnen die Projektpartner nun mit der Auswahl der richtigen Standorte und dem Aufbau der Ladestationen.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Respekt Baden-Württemberg: 2,2 Mio. ! für die automobile Zukunft unseres automobil-orientierten Landes. Únd eigentlich braucht man fast gar nichts zu, da man die Ziele niedrig genug angesetzt hat.
BW spricht ja auch gerne, wenn es um die Ausbildung unserer Kinder geht, von dem Rohstoff der Zukunft. Deswegen gibt es jetzt auch 30 Schüler pro Klasse anstelle von 28 wie bisher. Wenn Musk Minister im Ländle wäre, gäbe es nur 15 Kinder pro Klasse.
So jedenfalls sichert man keine Zukunft.
Christian meint
Ich bin auch gespannt ob nachher in jedem Quadranten ein AC Lader vorhanden ist. Da müssten in unserer Region einige aufgestellt werden. Bei den DC Ladern bin ich noch skeptischer, ich vermute daß die Lader entlang der Autobahn eingerechnet sind und so für den überregionalen Verkehr, der nicht entlang der Hauptachsen A5, A6, A7, A8, A81 verläuft, dann unerreichbar sind.
Roman meint
Warum kritisieren man so etwas? Anstatt sich zu freuen, dass es voran geht! (Im Gegensatz zu anderen Regionen)
Und Nein, ich bin kein Grünes Parteimitglieder oder gar Anhänger der Grünen.
Ich finde es nur einfach super, dass was getan wird. Schon heute kann man sich nahezu Problemlos in unserem schönen Ländle elektrisch bewegen, das ist doch toll !
Das ist leider zu unsere heutigen politischen Kultur geworden:
Alles ist schlecht was „die Poltiker“ machen, man glaubt lieber Rattenfänger die Versprechen was sie nicht halten können. Klar, ohne Verantwortung kann man ja auch das Blaue vom Himmel versprechen.
nilsbär meint
94 normale und 48 Schnellladesäulen in einem knappen Jahr? Und dafür ist ein Riesenkonsortium nötig? BMW allein möchte bis Ende des Jahres 80.000 Ladesäulen in China aufstellen. Wann wird Deutschland aufwachen?
nilsbär meint
Korrektur: 15000 Ladesäulen bis Jahresende von BMW in China, 65000 haben sie schon aufgestellt.
Christian meint
Kleinstaaterei par excellence. Wir hatten eben nie DEN Sonnenkönig!
Bei Innovationen eher ein Nachteil.
br meint
Vorbildlich.
Und was ist in Bayern? Hier schließt der gottgleiche Ministerpräsident Söder einen Autopakt mit dem Ziel, daß die Verbrenner nicht benachteiligt werden dürfen.
Dh. Daß auch Fahrradfahrer, Fußgänger und ÖPNV nichts von Söder zu erwarten haben, von E-Mobilität ganz zu schweigen.
nilsbär meint
Haben die Politiker vor 100 Jahren in Amerika auch einen Pakt mit den Pferdekutschenherstellern geschlossen, dass diese gegenüber Autos nicht benachteiligt werden dürfen?
jomei meint
Weiß nicht, aber als in England die ersten Dampftraktoren auf die Straße kamen, schrieb ein Gesetz vor, dass derart motorisierten Fahrzeugen ein Fußgänger mit roter Warnflagge vorausgehen muss. Auch eine Art Schutzmaßnahme für Pferdefuhrwerke. Die Pferde wurden beim Zischen und Fauchen der Traktoren scheu, so fürchtete man. (Habe ich als Schulkind gelesen in einem Buch mit dem Titel: Kraft aus Wasser und Feuer)
Fritz! meint
Ein amerikanischer Kutschenhersteller hat den Wandel zum Auto überlebt, der Rest ist eingegangen. Wollen wir mal hoffen, das die Quote diesmla besser ist. Für die bayrischen Hersteller sehe ich eher schwarz (bei dem einen sitzt der Chef schon im Knast, der andere ruht sich noch auf seinem i3 aus).