MAN Truck & Bus stellt auf der IAA Nutzfahrzeuge seine Lösungen für den Güterverkehr der Zukunft vor. „Elektromobilität, Digitalisierung, autonomes Fahren – viele unserer Kunden wünschen sich mehr Orientierung bei diesen Themen. Wir wollen auf der IAA einfache Antworten auf komplexe Fragen geben“, so Konzernchef Joachim Drees.
Neben einem vollelektrischen Verteiler-Lkw, dem eTGM, zeigt MAN den eTGE – eine batterie-elektrische Variante des neuen MAN-Transporters. Drees: „Im urbanen Umfeld können die eTrucks ihre Stärken am besten ausspielen. Sie sind lokal emissionsfrei und tragen damit zur Verbesserung der Stadtluft bei. Außerdem sind sie sehr leise – so könnte zukünftig z.B. eine Belieferung von Supermärkten nachts erfolgen; der Verkehr tagsüber würde entzerrt.“ Für MAN stehe fest: „Die Zukunft des Waren- und Personenverkehrs in der Stadt ist elektrisch“.
Mit dem CitE präsentiert MAN in Hannover auch einen speziell für den innerstädtischen Verteilverkehr konzipierten Elektro-15-Tonner. Da die Fahrer im städtischen Lieferverkehr bis zu 30 Mal am Tag ein- und aussteigen, hat der CitE eine besonders niedrige Einstiegshöhe und breite Türen. Die Beifahrertür öffnet sich auf Knopfdruck. Das ergonomisch optimierten Cockpit biete durch seine niedrige Sitzposition und große Seitenfenster „eine hervorragende Rundumsicht“.
Der CitE nutzt ein 360-Grad-Kamerasystem, um gefährliche tote Winkel auszuschließen. Angetrieben wird das Fahrzeug rein elektrisch. Der CitE hat eine Reichweite von 100 Kilometern – laut MAN „mehr als genug“ für den Lieferverkehr in der Stadt. „Der CitE ist mehr als ein Fahrzeugkonzept. Er ist unsere Antwort auf die Anforderungen des Gütertransports in der Stadt“, so Drees.
Auch beim Stadtbus geht die Reise bei MAN klar in Richtung Elektroantrieb: Der Nutzfahrzeughersteller hat Entwicklungspartnerschaften unter anderem mit München, Hamburg, Wolfsburg oder Luxemburg geschlossen, um die Alltagserfahrungen in die Serienentwicklung einfließen lassen zu können.
Auf der IAA gibt es in diesem Jahr einen seriennahen Prototyp des MAN Lion’s City E zu sehen. Der Elektrobus wird durch einen Zentralmotor an der angetriebenen Achse bewegt. Das schafft Platz für einen optimierten Sitzbereich im Heck und sorgt für bis zu vier zusätzliche Sitzplätze. Die Batterien sind crashsicher und platzsparend auf dem Dach untergebracht. Sie sollen eine Reichweite von bis zu 270 Kilometern ermöglichen und sich in drei Stunden aufladen lassen.
Peter W meint
Bei MAN hat man den Eindruck, dass sie die Elektrifizierung deutlich ernster angehen als Daimler. Daimler kauft mal schnell einen kleinen Hersteller, und lässt Andere denken. Auch Volvo hat deutlich mehr zu bieten.
alupo meint
Ich habe mich heute zum ersten Mal mit einem Streetscooter Fahrer der Deutschen Post unterhalten können.
Der war sowas von begeistert von seinem Fahrzeug, dass er sich ein zurück zum stinkenden und rüttelnden Diesel nicht mehr vorstellen kann.
Ich denke, der Effekt wird bei den grösseren LKWs und deren Fahrern ganz ähnlich sein.
@ecomento
vielleicht bringt ihr mal ein Interview mit einem eLKW-Fahrer?
EsGeht meint
Der CitE gefällt mir. Er sieht aus, als sei er als EV entwickelt worden. Anders als die bahnbrechenden Verbrenner-Umbauten. Wenn 100 Km Reichweite „mehr als genug“ sind, dann ist es ja ok. Aber irgendwie klingen 100 Km auch einfach ein wenig peinlich.
200 KM sollte doch heute kein Problem darstellen.
Freue mich, dass es jetzt so richtig los geht und es kein Zurück mehr geben wird.
agdejager meint
1+
Ingenieur meint
Wieso klingen 100 km peinlich? Für den Ferteilererkehr reicht das völlig. Hat innerorts ja keine Entfernungen zu fahren. Abgesehen davon, muss man erstmal diese Menge an Batterien in einem Fahrzeug unterbringen.
Und übrigens: Es gibt auch Hersteller die auf der IAA ihren LKW mit einer rein elektrischen Reichweite von 10 (!) km angeben. Für den Rest braucht man doch wieder Diesel