Anders als Volkswagen und Daimler will sich BMW weiter nicht an den Kosten für die Nachrüstung alter Dieselmotoren beteiligen. Der bayerische Hersteller kritisiert, dass die Bundesregierung durch entsprechende Forderungen Arbeitsplätze gefährde. Sinnvoller seien Investitionen in die Mobilität der Zukunft.
BMW-Betriebsratschef Manfred Schoch wirft der Bundesregierung vor, „alle über den gleichen Kamm“ zu scheren und „die Arbeitsplätze gerade derjenigen Arbeitnehmer zu gefährden, die schon immer saubere Diesel produziert haben“. Er fordert: „Statt Investitionen in die Vergangenheit brauchen wir eine flächendeckende öffentliche Ladeinfrastruktur für Elektromobilität.“
Auch BMW-Entwicklungsvorstand Klaus Fröhlich ist dafür, neue Technologien in den Mittelpunkt zu stellen. Es sei effektiver und umweltfreundlicher, alte Dieselautos mit der Hilfe von Umtauschprämien durch moderne, sauberere Autos zu ersetzen. Fröhlich verweist darauf, dass Hardware-Nachrüstungen auch im Falle einer beschleunigten Zulassung frühestens in drei Jahren serienreif sein würden.
Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer hat sich diese Woche mit deutschen Autobossen in Berlin getroffen, um Lösungen für die anhaltende Dieselkrise zu finden. Volkswagen und Daimler haben bei den Gesprächen ihren monatelangen Widerstand aufgegeben, sie wollen sich nun doch an den Kosten für die Nachrüstung alter Dieselmotoren finanziell beteiligen – bis zu 3000 Euro sind im Gespräch. BMW erklärte dagegen, dass Hardware-Nachrüstungen für den Konzern „unverändert keine sinnvolle Option“ darstellen.
Jensen meint
Die Überschrift: „BMW fordert: Investitionen in E-Mobilität statt Hardware-Nachrüstungen“ verändere ich einmal eigenmächtig in eine positive Variante:
„BMW bietet: Massive Investitionen in E-Mobilität und unbürokratische Hardware-Nachrüstungen“.
So könnte sich BMW für ein Taschengeld das Image positiv aufladen. Alle anderen
Hersteller natürlich auch.
brggler meint
Ja, das eine sollte das andere nicht ausschliessen (zumindest nicht völlig). Der Verbraucher sollte die Option bekommen, anstelle einer Nachrüstung einen zusätzlichen Rabatt beim Kauf eines E-autos (da würde jedenfalls auch das Klima/Luftqualität gewinnen) wählen zu können.
Jürgen Baumann meint
Es ist interessant, wie die Konzerne herum eiern. Jungs – ihr seid bei ganz üblen Machenschaften erwischt worden. Seht zu, das ihr sauber werdet – auf allen Ebenen. Sonst ist das Vertrauen weg. Irgendwie habt ihr es kollektiv hinbekommen, dass a) Dieselfahrer imagemässig irgendwo zwischen Steuerhinterzieher und Kinderschänder gelandet sind und b) gibt es ausser Ankündigungen nix zu kaufen. Der i3 von 2013 war ein guter Anfang, der i8 ein Fake-Mobil. Jetzt haben wir 2018. Und was sehe ich zum Beispiel auf der Auto Messe in Zürich? Nix wie die alten Möhren. Der Tesla Stand wird überrannt – der Masarati daneben war leer. So siehts aus.
Stocki meint
+1
Selbst wenn eine Nachrüstung die Abgase um 90% reduziert, heißt das im Umkehrschluss 10% Dreck!
Saubere Luft ist durch nichts zu ersetzen ausser durch noch mehr saubere Luft. Das Zeitalter des Verbrenners ist vorrüber. Es wird Zeit dass wir das einsehen.
brggler meint
Beinhalten die Prognosen(pläne) 90 % Reduktion ? Wäre ja viel… aber nur bezogen auf den Stickstoff anteil, und nicht auf die CO2 emissionen, würde ich mal meinen… ?
Uwe meint
Teil 1 der BMW-Botschaft:
„Wir beteiligen uns nicht an der Nachrüst-Prämie…“
Völlig richtig! Es gibt tatsächlich noch keinen vom KBA zugelassenen tatsächlich wirksamen Umrüst- oder Nachrüstsatz für Diesel-Pkw. Das ist Fakt und daher kann auch nichts eingebaut werden, was ein Fahrverbot verhindern würde. Deshalb kann es auch keine Prämie geben.
Teil 2 der Botschaft:
Wir beteiligen uns über die vorgeschriebene Prämie hinaus an den Neuanschaffungskosten unserer Kunden.
Das heißt:
Wer ohnehin das Geld hat ein neues Auto zu kaufen, der erhält einen zusätzlichen Rabatt von ca. 3000 euro – was bei BMW zwischen 10 (bei 30.000 Euro) und 5 % bei 60.000 Euro ausmacht.
Für Diesel auf Halde ist das weit unter dem derzeitigen Marktdurchschnitt. Für E-Autos (ix3) 42.000 Euro aufwärts nur für wenige erreichbar.
Kostet BMW also in der Realität nicht wirklich viel.
Michael meint
Ich kann mir keinen Neuwagen leisten. So geht es doch den meisten in Deutschland. Diesel fahre ich nur weil er billiger ist. 3000 Euro würde ich gerne nehmen und einen Benziner kaufen. Aber einen für 5000 Euro. Das ist meine Gehaltsklasse. Die 500 Euro Mehrkosten im Jahr durch höhere Benzinkosten könnte ich stemmen. EAutos kommen gar nicht in Frage. Kein einziger der ein richtiges Auto ist (also mit 4 Sitzen und Anhängerkupplung) unter 20000 Euro bei mobile.de.
Das ist die Realität. Für 70 Prozent von uns.
Peter W meint
Es ist ein echtes Drama hier in Deutschland. Autohersteller wollen für ihre Fehler nicht gerade stehen, Arbeiter der Braunkohleindustrie pochen auf ihr Recht mit ihrer Arbeit die Umwelt zu zerstören, Bürgern sind Atomkraftwerke lieber als eine Stromleitung oder ein Windrad in Sichtweite usw. usw. …
Ich hätte einen einfachen Vorschlag: Wir führen in jeder Stadt, die über den vorgeschriebenen NOx Abgaswerten liegt ein knallhartes Fahrverbot für jeden Diesel unter Eu 6 temp ein. Jedesmal, und sofort wenn die Werte überschritten werden. Dann warten wir mal ab, ob die Deutschen dann immer noch treudoof zusehen wie sie von der Industrie über den Tisch gezogen werden, oder ob es dann endlich mal einen Aufschrei gibt. Um endlich etwas zu erreichen müssen die Leute aufgeweckt werden. Sie müssen gezwungen werden die Autohersteller zu hassen und zu verklagen. Sie müssen vor dem Kanzleramt protestieren und den Verkehrsminister mit mails bombardieren.
Wenn ich einen Diesel hätte, wäre ich sowas von stinksauer und würde alles in Bewegung setzen um mein Verbraucherrecht durchzusetzen. Ich verstehe die Leute nicht, die sich diese Sauerei gefallen lassen, und sogar die Hersteller noch verteidigen.
Dieselfahrer meint
Ich habe einen völlig regulär zugelassenen und der Spezifikation entsprechenden Euro 4 Diesel. Wenn mir jemand verbietet, damit in eine Stadt zu fahren müsste ich die Bundesregierung verklagen, die zwar den europäischen Grenzwerten für NOX zugestimmt hat, aber leider nicht die Testverfahren durchgeführt hat, um diese auch zu erreichen. Ich kann hier beim Staat also nur von grober Fahrlässigkeit oder sogar Vorsatz ausgehen. Ich würde also nicht einen Autohersteller hassen, sondern unsere Regierung. Und den idiotischen Nachbarn, der sich einen Riesen SUV gekauft hat.
Was für ein Wahnsinn.
Im übrigen finde ich den Ansatz, dass wir unsere Energien (und die unserer Autobranche nicht in Vergangenheitsbewältigung stecken, sondern alle Energien in die Zukunft (Elektromobilität) viel sinniger. Die ganze Welt lacht sich schlapp, wie wir uns in Deutschland gegenseitig zerlegen und auch noch zum Hass auf die eigene Industrie aufrufen.
Welch eine Idiotie.
Stocki meint
+1
nilsbär meint
Alte Diesel verschrotten, neuere nachrüsten, möglichst bald keine mehr produzieren (inkl. Benziner). Auch wenn BMW kein Betrug nachgewiesen wurde, die Milliardengewinne wurden trotzdem auch auf Kosten der Gesundheit der Menschen erzielt. Weiters braucht D eine E-Auto-Quote, um die Hersteller zu ihrem Glück zu zwingen. Z.B. 10% reine BEV im Jahr 2020, dann jedes Jahr 10% mehr. Und bei Unterschreitung keine lächerlichen Strafzahlungen, sondern Verkaufsstopp der Verbrenner. Wenn z.B. BMW 2020 nur 1000 BEV in D absetzen kann, dann Verkaufsstopp bei 10000 Verbrennern.
Soviel Werbezeit in der prime time gibt es gar nicht, wie dann VW u. Co. für ihre E-Autos wollen:-)
OldRZ meint
Eine geänderte AGA kann ruckzuck zu einer anderen Versicherungseinstufung führen, eine Homologation muss wiederholt werden (was wir aktuell ja besonders gut können). Das alles muss erprobt und abgesichert werden, selbst wenn die Komponenten selbst fertige Systeme sind. So etwas in einen Kabelbaum (sofern OBD Diagnose relevant) und in einer Softwarearchitektur unterzubringen, damit kannst hundert Leute beschäftigen bei so vielen Baureihen und Fahrzeugen.
Es ist nicht gerade so, als ob ein OEM einfach mal gschwind was anderes drunter hängt.
Daniel S meint
Kunden drei Jahre auf Nachrüstungen warten zu lassen ist tatsächlich nicht gut. Da hat BMW recht. Stattdessen könnte BMW ab sofort alle E-Autos – für alle – um 3000Euro verbilligen. Das geht unbürokratisch…
Mini-Fan meint
GENAU DAS tut BMW momentan – mit seiner soeben aufgelegten „Umweltprämie+“. Sie nehmen sogar deinen EUR-4 oder -5 BMW- oder MINI-Diesel zurück
BeatThePete meint
Ja aber leider hat BMW ausser den i3 keine EAutos im Portfolio und leider kann ich bei BMW keinen Tesla kaufen.
Ausserdem, Nachrüstung ca 3.000 €, Neuerwerb meisten mehr als 20.000 €.
Dazu eingeschränkte Auswahl wegen WLTP ( Hallo X6 5.0i ??)
Abschliessend in 2 – 3 Jahren dieselben Probleme nur jetzt wegen Co2.
( Hallo 6d-temp, Kaltstart – Temperaturfenster )
Mini-Fan meint
1.
An den paar Kunden, die einen Tesla bei Tesla kaufen, und nicht bei BMW, wird BMW nicht zugrunde gehen.
Wahrscheinlicher ist es, daß Tesla daran zugrunde geht, daß jemand seinen Tesla bei Tesla kauft (Stichwort: Model3 für 35.000 USD, Rückstellungen für Gewährleistung aufgrund unterirdischer Fertigungsqualität, Wegbrechen von staatlichen Subventionen in disersen Staaten wie USA, NL, Norwegen)
2.
Sofern – wie bei BMW – 99% der Fahrzeuge ( von der Anzahl her) nach WLTP zertifiziert, bestellbar und lieferbar sind, ist doch alles in bester Ordnung.
Die paar Käufer eines benzinbetriebenen X6 oder 7er fallen absolut nicht ins Gewicht.
Hauptsache, die nachgefragten Diesel und Hybriden sind lieferbar.
Und ein auslaufendes bzw. ein vor dem LCI stehendes Modell noch schnell neu zu homologisieren, ist wohl rausgeschmissenes Geld.
Zumal diese Benziner den CO2-Flottenausstoß erhöhen würden.
3.
Die Alternative zu einer Nachrüstung eines „alten“ Diesel ist ja immer noch, diesen zu verkaufen – und einen von der Aussperrung nicht betroffenen Benziner zu kaufen. Wenn man die derzeitigen Vergünstigungen von bis zu 10000 EUR bei einem Neukauf nicht in Anspruch nehmen kann.
Stocki meint
Hallo @Mini-Fan zu 1. wollt ich noch sagen:
Noch wahrscheinlicher ist es, dass Tesla aufgrund der Skalierungseffekte sein günstigstes Model 3 bald herstellen wird. Die 35000 USD sind übrigens netto. Alle Werke laufen an der absoluten Kapazitätsgrenze. Und sie machen Gewinn. Unterirdische Fertigungsqualität sind Fake-News! Tesla Fahrer gehören mit zu den zufriedenstellend überhaupt.
Stocki meint
Ich meinte Zufriedensten, Mist Autokorrektur
150kW meint
„Unterirdische Fertigungsqualität sind Fake-News! Tesla Fahrer gehören mit zu den zufriedenstellend überhaupt.“
Das hat nicht zwingend miteinander zu tun, wie die diversen Statistiken zeigen.
Leotronik meint
Je mehr Vorschläge auf dem Tisch liegen umso länger passiert nix. Darum geht es doch.
OldRZ meint
Muss auch nichts passieren, wegen den paar Autos (die allesamt sauberer sind wie alle Autos zuvor, Bedenke: Mehr Verkehr denn je, aber sauberere Luft denn je) fällt keiner tot um.
Die ganze Panik könnte man langsam mal auslassen und die Hersteller Autos entwickeln lassen anstatt sie mit unsinnigen Nachrüstungen zu lähmen, eine Lähmung welche nur deutsche Hersteller erfahren während der Rest der Welt macht was er will und das obwohl genau die es sinn welche als größte Dieselhersteller der Welt noch mehr Dreck raus blasen wie die deutschen Diesel.
Die ganze Welt lacht über uns, wie wir uns selbst denunzieren und verstümmeln für nichts und wieder nichts, denn am Ende wirds einen Schaden an Staat und Volke geben und das nicht gesundheitlich sondern wirtschaftlich. Egal was wir eskalieren, kein Ergebnis wird gesamtheitlich zugunsten der Umwelt oder der Menschen sein.
Bestraft die Entscheider wenn ihr ihnen Betrug nachweisen könnt, lasst die Entwickler endlich wieder Autos bauen, denn die müssen sich nen Ast absparen wegen den Dingen die da noch kommen können. Da kann am Ende nichts Gutes bei raus kommen.
Redlin, Stefan meint
Wenn sich Industrie, Politik und Gesellschaft genauso leidenschaftlich mit dem Thema E-Mobilität auseinandersetzen würden wie mit dem Gefasel um auslaufende Steinzeittechnik, dann wär der Wandel längst passiert. Ich glaube niemandem irgendwas mehr. Ist natürlich nicht schön wie mit Betrogenen umgegangen wird, jedoch behindert die Versüßung des Erhaltes der Diesel mich als E-Autofahrer ganz gewaltig. Wegen obiger Baustelle geht elektrisch nix voran in Deutschland. Und ich muß leider inzwischen sagen, dass in Ermangelung von besserer Förderung, die Dieselfahrverbote die einzige Förderung der E-Mobilität zu sein scheint.
Mini-Fan meint
Wieso „behindert dich“ – der ja bereits ein „E-Autofahrer ist“ – die angebliche „Versüßung des Erhalts der Diesel“?
Im Übrigen steht es JEDEM Deutschen frei, ein E-Auto nachzufragen. Daran wird niemand gehindert.
Und der geforderte „Wandel“ -weg von CO2-freiem Atomstrom hin zu Braun- und Steinkohlestrom für unsere neuen E-Autos – ist zumindest hinterfragungswürdig.
Redlin, Stefan meint
Zu Block 1 : Die sollen sich darauf konzentrieren E-Autos zu bauen, Modelle, Modelle, Modelle…, statt dessen immer weiter Diesel Diesel, etc..
Zu Block 2: 4000 Förderung, davon nur 2000 vom Staat bei Kauf eines E-Autos, wer macht das wenn zeitgleich die Konzerne mit 10000 winken bei Tausch Stinker gegen Stinker.
Zu Block 3: Atomausstieg ist bereits im Gang, Steinkohle ist Weihnachten Schluss und Braunkohle wird folgen. Die alternativen Energien sind bereits bei 38% und nehmen zu. Mit jeder Kw/h aus regenerativer Energie werden alle E-Autos sauberer ohne das eines in eine Werkstatt muss. Stattdessen das Märchen vom sauberen Verbrenner, das ich nicht lache!
Das alles behindert die Verbreitung von E-Autos. Und nur weil deswegen zur Zeit eher nachdenkliche Minderheiten trotzdem umsteigen, werden diese wie Aussätzige behandelt.
Stocki meint
+1 so sieht’s aus
Chris meint
Eine HW Nachrüstung kostenfrei für alle vom Fahrverbot betroffenen ist die einzig mögliche Lösung. Investition in E-Mobilität bedeutet immer Investition beim Kunden, und es ist nicht die Lösung, dass man 3-5 Jahre alte Autos verschrottet, noch dazu kommt es dem Kunden teuer zu stehen.
Das macht aber nicht allein BMW unsympathisch, das ist symptomatisch für ALLE Automobilhersteller.
Mini-Fan meint
BMW hat nie behauptet, diese fast neuwertigen Diesel zu verschrotten (das werden sie auch nicht tun!)
Ganz im Gegensatz zu den Vollidioten bei VW.
nilsbär meint
1+
Mini-Fan meint
„Kosten“-frei gibt’s nicht.
Wer soll denn die Kosten tragen?
Diejenigen Hersteller, die ihre Fahrzeuge legal in den Verkehr gebracht haben – wie z.B. BMW? Wie kämen uberhaupt dazu, dies zu tun?
Anders sieht’s beim VW-Konzern und bei Mercedes aus: DIE haben nachweislich „geschummelt“ – und sind (in Ansehung einer drohenden Geldbuße i.H.v. 5000 EUR pro Fahrzeug) „freiwillig“ bereit, einen Zuschuss von bis zu 2400 EUR zu übernehmen (würde ich an deren Stelle auch anbieten).
Chris meint
Wer das bezahlen soll hast du selbst beantwortet, BMW. Legal ist halt so eine Sache. Wenn mein best Buddie beim TÜV meinem Auto ne Plakette verpasst, obwohl offensichtlich die Aufhängung kaputt ist, bin ich auch erstmal legal unterwegs. Hindert aber die Polizei trotzdem nicht dran das Auto stillzulegen.
2.400€ sind nicht genug. Die HW Nachrüstung muss vollständig von den Herstellern übernommen werden.
eMobilitätsberater meint
Die Aussagen dieser beiden Herren sind ja nicht mehr zu ertragen. Darauf zu reagieren lohnt eigentlich nicht. Aber die Aussage hier, das sei ein Konzept, ist ja fast noch schlimmer. Jeder umgerüstete Diesel ist besser als der nicht umgerüstete der weiterfährt. Wer drüber nachdenkt und es sich leisten kann einen Neuwagen zu kaufen soll das tun. Nur leider gibt es ja kaum Auswahl im BMW E Segment. Dann muss Tesla ran, gut so. Aber jeder der nachrüsten möchte und die Werte dann, 270g im RDE Verfahren, einhält und nicht mit 1000g oder mehr rumfährt, kann das jetzt NICHT tun. Die Zulieferer müssen und werden das Angebot schaffen. Da brauchen diese keine 3 Jahre für, sondern Zulassung der Systeme die ja angeblich angeschoben ist. Die überwiegende Zahl der bis Mitte 2018 verkauften neuen Diesel, also vor 6dtemp, haben ähnlich hohen Ausstoß
wie die EURO 5. Soll man die jetzt alle verschrotten?
Stocki meint
Ja sollte man. Jemandem, der sich 2018 einen Diesel unterhalb 6d temp gekauft hat, dem ist eh nicht mehr zu helfen! Entweder nachrüsten oder eben nicht mehr in betroffene Städte rein fahren. Mach ich auch so, bis mein E-Fz im Hof steht. Was will ich in einer Stadt in der es nach Abgasen stinkt?
McGybrush. meint
Mir gefällt dieses Konzept ebenfalls.
10 Nachgerüstete Diesel sind definitiv nicht besser als 9 alte Diesel und 1 Elektroauto. Später 8 Diesel und 2 Elektroautos, 7 und 3…
Jetzt wird einfach nur versucht die 10 Dieselautos so lange wie möglich auf den Strassen zu behalten.
Statt Dieselumrüstung wäre eine Elektroautoquote die CO2 bessere Variante auf längere Sicht.
Jörg2 meint
@McGybrush
Der Ressourcenverbrauch beim Bau der alten Diesel sollte sich so lange wie möglich lohnen!
Diese Autos gehören so lange wie möglich auf die Strasse. Wenn hierzu die Hersteller nochmal 3.000 EUR in die Hand nehmen müssen um die Hardware aufzufrischen, dann ist das tausendmal besser, als diese Fahrzeuge zu verschrotten und per Neuproduktion den Ressourcenverbrauch anzukurbeln.
(Mal losgelöst von all diesen „Neben“-Themen wie finanzschwache Privathaushalte etc.)
alupo meint
Wo werfen fenn alte Diesel verschrottet?
Sie werden nach Osteuropa exportiert. Dort freuen sie sich aktuell noch über das steigende Angebot. Durch die geringere Verkehrsdichte haben sie wohl auch kein Problem, die Grenzwerte einzuhalten, noch…
Verschrottung ist nicht das Ziel und weil das auch nicht wirtschaftlich ist, wird es ganz einfach auch nicht gemacht.
Jörg2 meint
In Deutschland werden solche Autos verschrottet.
Düsentrieb meint
Themen wie Compliance-Cars, Betrugsskandal etc. mischen sich immer wieder mit solchen Aussagen die wie schon erwähnt den Konzern neben den anderen üblichen Verdächtigen so unsympathisch machen, dass auch BMW überhaupt keine Elektroautos planen muss, da sie Menschen die Wert darauf legen umweltfreundlich unterwegs zu sein größtenteils gar nicht kaufen werden. Da geht man lieber zu reinen E-Automobilherstellern oder zu denen welche wenigstens die Klappe halten. Sich nicht an den Nachrüstkosten beteiligen zu wollen, zeigt – neben Geiz ist Geil – was dem Konzern wichtig ist. Eine solche Lösung könnte deutlich schneller als 2-3 Jahre angeboten werden wenn sie denn wollten zudem sie natürlich schon vor 1-2 Jahren damit hätten beginnen müssen. Schade, das sich die Deutschen alteingesessenen Automobilhersteller selbst abschießen, aber vielleicht hat es ja auch etwas positives. Die ganzen Startups machen es sicher besser…
150kW meint
„Schade, das sich die Deutschen alteingesessenen Automobilhersteller selbst abschießen…“
Was machen denn die ausländischen alteingesessenen Automobilhersteller in Sachen Nachrüstung?
„Eine solche Lösung könnte deutlich schneller als 2-3 Jahre angeboten werden “
Da stimme ich zu, drei Jahre hört sich arg übertrieben an.
Jörg2 meint
@150kW
Den Mist von den einen (hier: deutsche Hersteller) damit zu entschuldigen, dass die anderen (hier: ausländische Hersteller) auch Mist machen, ist billig und ändert weder an dem Mist des einen noch an dem Mist des anderen irgendetwas.
BMW hat in 2017 wohl etwas mehr als 10 Millarden EUR Gewinn gemacht. O.k., ein Teil geht davon an die Quandts, der Rest sollte aber für die zügige Beendigung der Dieselproblematik UND für das Invest in die eMobilität reichen. (Die Gewinnlage seit aufpoppen des Themas „Diesel“ hab ich gerad nicht vorliegen. Ich vermute aber, es waren auch schwarze Zahlen.)
150kW meint
Wo hab ich was entschuldigt? Ich habe mich nur gefragt warum explizit auf deutsche Unternehmen eingegangen wurde.
Jörg2 meint
@150kW
Ich setze mich auch viel direkter mit dem Dieb MEINES Fahrrades auseinander als mit dem Dieb eines x-beliebigen Fahrrades in Südfrankreich (oder sonstwo).
Offenbar haben hier mehr Leute „Erfahrungen“ mit den deutschen Herstellern als mit den anderen.
150kW meint
Nur das es hier nicht um Erfahrungen ging.
Mini-Fan meint
„Was einem Konzern (wie bspw. BMW) wichtig ist?“
1. Seinen eigenen Fortbestand zu sichern
2. Deswegen heute in Zukunftstechnologien zu investieren
3. Was impliziert, HEUTE Gewinne zu erwirtschaften, die diese Investitionen finanzieren, und sei es durch
4. Produktion und Verkauf gewinnbringender Automobile, auch wenn es
5. 6d-TEMP-Diesel sind – die heute immer noch mehrheitlich bei schweren und starken Fahrzeugen von der Kundschaft nachgefragt werden.
6. NICHT das primäre Unternehmensziel von BMW (so sehr sie es sich auch wünschten) ist, den Gewinn dazu zu verwenden, „die Dieselproblematik zügig zu beenden“ und – auf Teufel-komm-raus – „in die eMobilität zu investieren“:
7. Letzteres tut BMW ohnehin – durch Investitionen in BMW-i. Und diese HABEN bereits den Gewinn geschmälert.
8. Du solltest evtl einen Umzug in eine der letzten verbliebenen Ecken auf der Erde in Betracht ziehen. Dort lassen sich Gewinne leichter verstaatlichen, (BEV-) Quoten durchdrücken etc.
brggler meint
Alles genau richtig ( 1. -8.), aber weil es so ist, muss die Gesellschaft, sprich der Staat, in das Spiel eingreifen, und Rahmenbedingungen schaffen, die dafür sorgen, dass die übergeordneten Ziele der Allgemeinheit unterstützt werden. Soweit ich es verstehe, ist es dringend geboten, die CO2 Emissionen zu verringern ( 50% bis 2030), um einen Zusammenbruch des Klimas ( nicht nur „Klimawandel“ !) zu verhindern.
3er Fan meint
Au Backe. BMW wird mir Tag täglich immer unsympathischer.
Okay, die Diesel Nachrüstung ist in der Tat Blödsinn, weil aktuell gar nicht verfügbar und auch nächstes Jahr nicht.
Aber nach den ganzen Fehlentscheidungen der Vergangenheit und dem absehbaren Ende von 3er und 7er, da die Elektromobilität total verschlafen wurde, nun zu sagen, dass man lieber in die Zukunft investieren sollte und Arbeitsplätze gefährdet seien???
Wer hat den die Zukunft verschlafen?Wer gefährdet den mit dieser völlig falschen Produktpolitik und dem Festhalten am Diesel zehntausende Arbeitsplätze?
Bestimmt nicht die (aktuell sinnlose) Hardware Nachrüstung.
BMW macht sich meiner Meinung nach jeden Tag ein Stück unbeliebter.
Gewinne werden privatisiert und nun wo den Herrschaften langsam (und leider zu spät) dämmert, das sie sich gewaltig verzockt haben wird um Hilfe gerufen.
Genau wie damals die achso wohlhabenden Banken.
Und genauso wie es den Banken damals erging, wird es auch BMW ergehen.Sie werden abgewickelt werden.
Hätte man damals, oder wenigstens letztes Jahr massiv in die I Sparte investiert, einen 3er VOLL elektrisch entwickelt oder ähnliches, wäre noch etwas zu retten gewesen, aber nun fürchten viele, dass es bereits zu spät ist.
Traurig, aber war
wwwchrisde meint
Die Lösungen sind bereits vorhanden – der Hersteller Twintec – https://baumot.de – hat eine Lösung entwickelt die bis zu 90% filtern kann (in viele Fahrzeuge integrierbar).
Diese auch zu zertifizieren und somit freie Fahrt zu garantieren sollte bei entsprechendem politischen Willen zügig möglich sein.
Auch würde eine Nachrüstung von Hardware Arbeitsplätze in den Werken oder bei Vertragswerkstätten auf mehrere Jahre sichern (dauert ja bis alle Autos nachgerüstet sind) – könnte die befürchteten Jobverluste durch E-Mobilität, wenn sie denn eintreten, auffangen.
Ökologisch finde ich es unverantwortlich ein durchaus noch mehrere Jahre funktionsfähiges Auto zu verschrotten o.ä. – denn bei der Produktion werden jede Menge Ressourcen benötigt die man durch Nachrüstung einsparen könnte.
brggler meint
Deine Argumente sind auch einleuchtend (Diesel Autos nicht einfach zu verschrotten). Andererseits würde ich es als gut finden, wenn diese Summen, wenn sie schon einmal aufgebracht werden sollen, für den Übergang zu E-autos verwendet werden. Denn wie ein Kommentator andeutete, würde schon 1 E-auto so viel Effekt haben, wie die Umrüstung von meheren Dieselautos. Am besten man könnte „sowohl als auch“ realisieren. Ausserdem meine ich, City-mauts müssen her, um Benzin- und Dieselautos, die in Stadtzentren fahren, stärker zur Kasse zu bitten. Das Geld dann für Subvention von Bahn und Bus verwenden, sowie einen Teil auch für e-Mobilität.
Mini-Fan meint
Nochmals:
BMW verschrottet diese Fahrzeuge nicht!
Die werden Interessenten in nicht von Aussperrung bedrohten Gebieten zum Kauf angeboten. Was sinnvoll ist – weil es lokal, z.B. in Stuttgart oder München, die NOx-Belastung zu vermindern hilft.
alupo meint
Diese veralteten Diesel (gibt es denn wirklich moderne Diesel oder ist das nur die nächste Schutzbehauptung/Betrug der dann eben in 2-3 Jahren auffliegt? Es gibt vom ADAC Messungen, dass auch alle Benziner schlimm sind. Und wenn erst so gemessen wird wie in Deutschland gefahren wird, also auf Autobahn auch mit >150 km/h, was kommt dann „heraus“?) werden, wie mir ein Bekannter (er ist Bulgare) sagte, in seinem Geburtsland „entsorgt“. Früher ging sowas nach Niger, ex-Benin, Togo etc. (selbst einmal gemacht), aber die wollten schon damals keine Diesel.
Ich frage mich nur wie viele Autos aus den westeuropäischen bevölkerungsreichen Staaten in Osteuropa unterzubringen sind. Und wenn, zu welchem Preis? Hier in Deutschland sind die Dreckschleudern, die noch vor 2-3 Jahre als „Clean Diesel“ bezeichnet wurden, einfach nur unverkäuflich und der Entsorgungspreis in Osteuropa berechnet sich nach der einfachen Formel:
Preis für den hier Betrogenen ist gleich Preis in Osteuropa minus Überführungskosten minus Händlermarge. Da bleibt nicht so viel Restwert übrig.
Ich denke daher schon, dass die „besseren“ Diesel mit den bereits existierenden Umrüstmöglichkeiten auf ein besseres Niveau gehoben werden sollten um den Exportdruck zu vermindern. Es ist die Zeit reif und die Umrüstanbieter stehen in den Startlöchern.
Es muß endlich etwas passieren, 3 Jahre nach Aufdeckung des Vergiftungsbetruges! Es ist peinlich, wie sich die reichen Autokonzerne um ihre Verantwortung drücken. Kein Vorbild für niemanden in der Welt.