Nikola Motor arbeitet an Elektro-Lastwagen mit Brennstoffzellen-Technologie. Das US-Startup hat große Pläne – auch für Europa. Nun gab das Unternehmen bekannt, in diesem Jahr 210 Millionen Dollar frisches Kapital eingesammelt zu haben. Allein in den vergangenen drei Monaten kamen über 100 Millionen Dollar zusammen.
Die jüngste Finanzierungsrunde sei überzeichnet gewesen, teilte Nikola Motor weiter mit. Der 2014 gegründeten Firma liegen eigenen Angaben nach Vorbestellungen in Höhe von 12 Milliarden US-Dollar vor. Für ein vor wenigen Tagen vorgestelltes, speziell für den europäischen Markt konzipiertes Modell seien in kurzer Zeit Bestellungen für fast 400 Millionen Dollar eingegangen.
Nikola Motor wirbt damit, dass seine E-Lkw pro Meile 10 bis 20 Prozent weniger Kosten als vergleichbare Diesel-Modelle verursachen werden. „Sobald der Nikola Tre in Europa ankommt, ist der Diesel endlich obsolet“, so Gründer und Unternehmenschef Trevor Milton selbstbewusst.
Der Tre ist die dritte, für europäische Straßen entworfene Baureihe von Nikola Motor. Auf dem Heimatmarkt kommen der Nikola One und Two auf die Straßen. Nikola Motor hat angekündigt, 2020 in Nordamerika die ersten Fahrzeuge auszuliefern. Der Europa-Start ist für 2021 anvisiert. Später ist auch der Verkauf in Australien geplant.
Statt wie Tesla oder auch Daimler auf rein batteriebetriebene Transporter setzt Nikola Motor auf Brennstoffzellen-Systeme, die mit Wasserstoff Energie für den E-Antrieb erzeugen. Neben den Kosten hindert derzeit noch die kaum existente Tankinfrastruktur den Durchbruch von Wasserstoff-Fahrzeugen in den Massenmarkt. Um Abhilfe zu schaffen, will Nikola Motor bis Ende des kommenden Jahrzehnts jeweils Hunderte neue Wasserstoff-Stationen in den USA, Kanada, Europa sowie Australien bauen.
nilsbär meint
Erdgas ist etwas billiger als Diesel. Wasserstoff, industriell hergestellt, ist in etwa so teuer wie Erdgas (ein bisschen mehr, da es erst aus Erdgas durch Dampfreformierung hergestellt werden muss).
Daher sind die von Nikola angegebenen 10-20% geringeren Kosten pro Meile glaubwürdig. Bei der Dampfreformierung entsteht allerdings genauso viel CO2 wie bei der direkten Verbrennung von Gas. Die Erzeugung von H2 durch Elektrolyse von Wasser mittels erneuerbarer Energien ist wesentlich teurer als die Dampfreformierung und daher nicht wirtschaftlich für den Einsatz als Kraftstoff. Die alte Tankstellen/Verbrenner/Gaslobby möchte durch den derzeitigen forcierten Aufbau von H2-Tankstellen und H2-LKW-Flotten vollendete Tatsachen schaffen, nach dem Motto: ‚Natürlich können wir H2 auch regenerativ herstellen. Dann bricht allerdings der LKW-Fernverkehr zusammen. Bleiben wir als lieber beim guten, alten Gas.‘
Das erklärt auch das Engagement von z.B. Shell und Total bei H2.
Jeru meint
Sie haben Recht damit, dass ein Tesla Semi, der mit Kohlestrom fährt, keinen Mehrwert zum Umweltschutz bietet. Das sollte man verhindern!
Genauso recht haben Sie aber auch, dass Wasserstoff aus Dampfreformation auf lange Sicht keine Lösung sein kann.
An dieser Stelle kann ich Sie beruhigen, der Tesla Semi wird in Zukunft sicher nicht nur durch Kohlestrom geladen und auch der Nikola One/Tre bekommt sowohl in den USA, als auch in Europa ein Tankstellennetz mit On-Site Elektrolyse von NEL.
alupo meint
Ein aktueller, also real existierender und auf unseren Autobahnen fahrender Wasserstofftransport-LKW auf Dieselbasis hat eine Kapazität von ca. 5000 Nm3 (Normqubikmeter), das sind dann knapp über 500 kg H2 der auf einem langen LKW zur Versorgung von industriellen Kleinabnehmern wie Margarineherstellern transportiert werden kann.
Wenn man also für den Antrieb alleine schon 20 % des LKW Volumens (hier wurde 100 kg genannt) nur für den „Sprit“ braucht, bleibt nur noch 80% Raum für die Ware übrig. Klar, man kann den Druck weiter erhöhen, aber dann kostet der Tank nochmals mehr Geld und ehrlich gesagt, mit so etwas wollte keiner meiner Kollegen unterwegs sein. Und die haben bzw. verbringen ihr Berufsleben mit Wasserstoff, egal ob Betriebsleiter, Technologieingenieur, Meister, Logistiker oder der H2-Produktmanager, keiner will das haben/machen. Das hat wohl einen Grund ;-).Leider ist der Wasserdtoff noch viel teurer als er es aus der Steamreforming Anlage ist. In einen H2 produzierendem DAX Unternehmen wurde eine Wirtschaftlichkeitsrechnung zu Elektrolysewasserstoff gemacht. Das Ergebnis war, dass der Strompreis negativ sein müsste, um mit den Kosten der klassischen Herstellung gleich zu ziehen. Als PV Betreiber würde ich meine Anlage abschalten und die Komponenten schonen anstatt Geld für meinen Strom für dessen Entsorgung zu bezahlen. Also gäbe es von mir keinen Strom und ich kann mir kein Unternehmen vorstellen, das von negativem Umsatz und positiven Kosten überleben könnte.
Priusfahrer meint
Wenn der Nikola Two ein ungefähres Tankvolumen von ca. 100 kg *
Wasserstoff und einer Reichweite von 805-1600 km hat,
https://en.wikipedia.org/wiki/Nikola_Motor_Company
bei einem Preis von € 9,50 /kg Wasserstoff *
https://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/wasserstoff-tankstellen-der-marktfuehrer-macht-nicht-mit/13745674-3.html?ticket=ST-899711-9hHGnKxwGVbrMHft9EFG-ap1
im Verhältnis zu: 1000 l Diesel = € 1,842 / l und einer Reichweite von
800 – 1200 km.
Höheres Drehmoment beim Anfahren, und keine Abgase, keine Wartungs-Intervalle, geringeren Verschleiß. Nur Vorteile.
Bis auf die fehlende Infrastruktur. Aber in ein paar Jahren, oder so ….
Jörg2 meint
@Priusfahrer
“ = € 1,842 / l “ Ist das Dein angenommener Literpries pro Liter Diesel für die Rechnung?
alupo meint
Ein aktueller, also real existierender und auf unseten Autobahnen fahrender Wasserstofftransport-LKW auf Dieselbasis hat eine Kapazität von ca. 5000 Nm3 (Normqubikmeter), das sind dann knapp über 500 kg H2 der auf einem langen LKW zur Versorgung von industriellen Kleinabnehmern wie Margarineherstellern transportiert werden kann.
Wenn man also für den Antrieb alleine schon 20 % des LKW Volumens (hier wurde 100 kg genannt) nur für den „Sprit“ braucht, bleibt nur noch 80% Raum für die Ware übrig. Klar, man kann den Druck weiter erhöhen, aber dann kostet der Tank nochmals mehr Geld und ehrlich gesagt, mit so etwas wollte keiner meiner Kollegen unterwegs sein. Und die haben bzw. verbringen ihr Berufsleben mit Wasserstoff, egal ob Betriebsleiter, Technologieingenieur, Meister, Logistiker oder der H2-Produktmanager, keiner will das haben/machen. Das hat wohl einen Grund ;-).
berndamsee meint
Nikola entwickelt sich ebenfalls zum Ankündigungs-Weltmeister!
Wie wollen sie das machen?
– Anschaffungspreis eines Nikola Tre wird wesentlich höher sein, als bei einem vergleichbaren Diesel-Laster.
– Treibstoff- und Wartungskosten werden einen Diesel-LKW nicht unterlaufen können.
– Wasserstoff-Infrastruktur ist so gut, wie nicht vorhanden. Mit dem ersten Unfall in einer H2-Tankstelle (Explosion) ist der Traum vom Wasserstoff zu Ende.
Interessant, dass die Gefährlichkeit des Wasserstoffs in allen Diskussionen vollkommen ausgeblendet wird. Als existiere sie gar nicht.
– TESLA wird mit seinem SEMI + Folgemodellen Nikola komplett unterfahren, sowohl bei den Anschaffungskosten wie bei den Unterhaltskosten.
– TESLA wird ein SuC-Netz für den SEMI aufbauen … und Nikola ist Geschichte.
Ich gebe Nikola mit diesem Konzept keine grosse Zukunft.
Den grössten Nachteil bei Wasserstoff – neben der Gefährlichkeit – sehe ich in der industrialisierten Herstellung samt Besteuerung durch den Staat. Hier ist wieder Tür und Tor geöffnet für nicht kalkulierbare Treibstoffkosten. Das hatten wir doch schon einmal.
Es bleibt spannend!
LG Bernd
Jeru meint
Wir haben hier im Forum schon öfter über den Mythos gesprochen, Wasserstoff sei besonders gefährlich. Das Ergebnis einer sachlichen Diskussion ist, dass H2 nicht gefährlicher als Benzin, Diesel oder die Energiespeicherung in Batterien ist. Es gibt in Deutschland bereits eine riesige Wasserstoffindustrie, da dieser für etliche Produkte ihres Lebens benötigt wird. Eben weil es mit dem Umgang keine Probleme gibt, haben Sie vermutlich noch nicht davon gehört.
Unfälle werden sicher für einen Dämpfer sorgen aber an den Batteriebränden bei Tesla Model S Fahrzeugen lässt sich aus meiner Sicht leicht erkennen, dass diese nur temporär sein werden. Gut so.
„TESLA wird ein SuC-Netz für den SEMI aufbauen … und Nikola ist Geschichte.
Ich gebe Nikola mit diesem Konzept keine grosse Zukunft.“
Diesen Punkt finde ich spannend. Können Sie sicht vorstellen, was ein flächendeckendes SuC-Netz für einen massiven Einsatz von SEMI´s bedeutet? Stichwort Anschlussleistungen und Kosten.
Ich glaube viele hier unterschätzen, was etliche tausende Ladepunkte, je im MW Bereich, an Kosten verursachen.
Die Ergebnisse ihrer Recherche können Sie hier schreiben.
Jörg2 meint
@Jeru
Das Neue an der H2-Situation ist, dass große Mengen lagernd bereitgehalten und im öffentlichen Strassenverkehr transportiert werden müssen.
In den industriellen, kontinuierlichen Prozessen werden in der Regel keine Großmengen gelagert.
Jörg2 meint
(Ich hatte es hier schon einmal geschrieben, ist aber irgendwie nicht veröffentlicht)
Das Neue an der H2-Situation, ist die Notwendigkeit große Mengen zu lagern und über die Strasse zu transportieren.
Bei der industriellen Nutzes erfolgt das in der Regel in kontinuierlichen Prozessen mit kleinen Zwischenmengen und in ortsfesten Anlagen.
berndamsee meint
@Jeru
Ad Gefährlichkeit des Wasserstoffs: Dies ist kein Mythos, sondern real!
Und bei der Gefährlichkeit habe ich weniger an das Handling, sondern mehr an das terroristische Potential einer H2-Tankstelle im dichtverbauten urbanen Umfeld gedacht.
Und eine H2-Explosion von zig m³ H2 mit dem Brand eines LiIonen-Akkus zu vergleichen, halte ich persönlich für ganz schlimme Polemik.
Ladepunkte: Es gibt seit mehreren Jahrzehnten ein Transportsystem, das grossteils mit Strom betrieben wird, es nennt sich Bahn.
Der Grossteil der Personen in diesem Land macht sich doch überhaupt keine Gedanken, woher denn der Strom kommt und ob es genügend Strom gibt für die Bahn.
Wenn aber von neuen Ladepunkten in einer industrialisierten Welt gesprochen wird, dann ist auf einmal alles dramatisch, undenkbar, unmachbar, usw …
Und dabei handelt es sich um altbewährte Technik, also kein Neuland und sehr schnell umsetzbar.
Auch ein Tankstellennetz wurde einmal aufgebaut und ein H2-Verteilernetz muss erst erstellt werden. Und so ein Netz gibt es auch nicht gratis.
Wobei bei der Stromverteilung kein zusätzlicher ‚Verkehr‘ anfällt, im Gegensatz zur H2-Transportation auf der Strasse.
Also auch hier sehe ich eigentlich nur Polemik.
H2 gestehe ich nur einen einzigen Vorteil zu und der betrifft den Staat: H2 kann (in ausreichender Menge) nicht vom Endverbraucher hergestellt werden, ist daher über die Verteilung bestens kontrollier- und besteuerbar und die H2-Hersteller (vorwiegend Ölfirmen) können wieder Tagespreise ansetzen. Ganz toll, alles wie bereits gehabt.
Dies ist für mich auch der Grund, warum das Thema Wasserstoff als Treibstoff immer am Köcheln gehalten wird.
Sogar Firmen wie Mercedes graben auf einmal ihre schon längst zu Grabe getragene Brennstoffzelle wieder aus, oder BOSCH bewirbt auf einmal die Brennstoffzelle um vielleicht noch einmal so einen genialen Coup wie beim Katalysator, jetzt aber mit der Brennstoffzelle durch zu bringen, in dem sie gesetzlich vorgeschrieben wird bei bestimmten Fahrzeugklassen.
Noch ein Wort zu NIKOLA: MM nach wurde Nikola durch die Präsentation des TESLA Semi voll überrascht. Niemand glaubte zu diesem Zeitpunkt – und auch Mercedes später noch nicht -, dass ein 40 Tonner auf Langstrecke mittels Batterien betrieben werden kann.
Aber mit der TESLA-Entwicklung des Reluktanz-Motors und dem damit einhergehenden geringeren Verbrauch des eMotors samt Hitzefestigkeit dürfte sich die Machbarkeit abgezeichnet haben für TESLA.
Und nun pendeln die Semis völlig unbemerkt von der Öffentlichkeit zw. den beiden Produktionsstandorten Freemont und Gigafactory, beladen mit Fahrzeugakkus und Motoreinheiten hin und her und sammeln Daten und Erfahrungen.
Und eventuell werden sie auch schon zur Auslieferung des Model 3 in den USA eingesetzt. Anhänger dazu hat ja TESLA bereits gebaut.
Ich bin voll überzeugt, dass TESLA einen voll ausgereiften und erprobten SEMI auf den Markt einführen wird (auch in Europa) … und es wird wieder ein Hit werden.
LG Bernd
Jeru meint
„Und eine H2-Explosion von zig m³ H2 mit dem Brand eines LiIonen-Akkus zu vergleichen, halte ich persönlich für ganz schlimme Polemik.“
Moment. Ich habe ein FCEV mit einem BEV verglichen und dort ist Wasserstoff eben nicht gefährlicher.
Sie vergleichen ein BEV (kleine Energiemenge) mit einem riesigen Wasserstoffspeicher (sehr große Energiemenge) und das halte ich für ganz schlimme Polemik, um bei ihren Worten zu bleiben.
Wenn viel Energie an einem Ort gelagert wird, ist das immer mit einem Risiko behaftet. Stichworte wie Terrorismus oder Unfälle wurden ja bereits genannt.
Wenn Sie sehr große Energiemengen ansprechen müssen Sie aber gleichzeitig auch die Speicherung in Batteriespeichern mit berücksichtigen.
Haben Sie eine Ahnung davon, was passiert, wenn ein 20 MWh (etwa 200 Fahrzeuge) Batteriespeicher durch einen Unfall oder Terrorismus kurzgeschlossen wird?
Chris meint
„Den grössten Nachteil bei Wasserstoff – neben der Gefährlichkeit – sehe ich in der industrialisierten Herstellung samt Besteuerung durch den Staat. Hier ist wieder Tür und Tor geöffnet für nicht kalkulierbare Treibstoffkosten. Das hatten wir doch schon einmal.“
Die Gefährlichkeit gibt es auch bei BEV’s, insofern kein Argument. Die Treibstoffkosten sind ziemlich gut kalkulierbar, wenn man nicht auf Tagesbasis kalkuliert.
„– TESLA wird mit seinem SEMI + Folgemodellen Nikola komplett unterfahren“
Vielleicht in den USA und Australien, nicht aber in Europa, denn da wird Tesla das DIng nicht an den Mann bekommen, der ernsthaft ein Speditionsunternehmen führt.
„Nikola entwickelt sich ebenfalls zum Ankündigungs-Weltmeister!“
Du meinst so wie Tesla? Schließlich gibt es deren LKW’s auch nur als Ankündigung.
Stocki meint
Mit dem Unterschied, dass Tesla nach seinen Ankündigungen bisher immer geliefert hat, wenn auch zum Teil mit erheblichen Verspätungen. Es gibt also keinen Grund, warum Tesla den Semi nicht liefern sollte. Was Nikola angeht, hoffe ich persönlich, dass ihnen das Geld ausgeht, ist reine Gehässigkeit, geb ich gerne zu.
Chris meint
„Mit dem Unterschied, dass Tesla nach seinen Ankündigungen bisher immer geliefert hat, wenn auch zum Teil mit erheblichen Verspätungen.“
So wie jeder andere auch.
„Was Nikola angeht, hoffe ich persönlich, dass ihnen das Geld ausgeht, ist reine Gehässigkeit, geb ich gerne zu.“
Das ist nicht gehässig, das ist krank.
alupo meint
Der Semi fährt tagtäglich bereits in den USA und transportiert z.B. Akkus.
Insofern ist Tesla deutlich weiter als Nicola, insbesondere in der Reichweite, der Energieversorgung und der Kosten/dem Preis. Aber natürlich auch im Wirkungsgrad, und dabei ist „je höher desto besser“ bei knappen Ressourcen immer ökologisch besser. Und in den allermeisten realen Investitionen ist das auch kostengünstiger als Geld für eine z.B. viermal so große Anlage auszugeben, für die gleiche gleiche Kilometerleistung. Zumal Wasserstoff nie billig war und auch nie sein wird, wenn man sie die Herstellkosten ansieht (zugegeben, die kennt man in der Öffentlichkeit nicht, da bin ich privilegiert).
Im übrigen hat Tesla bisher alle angekündigten Modelle (Roadster, Model S, Model X und Model 3) auch auf den Markt gebracht. Ich verstehe daher nicht, warum das jetzt plötzlich einige anzweifeln. Auch dass das Model 3 2017 auf den Markt kommt stimmte. Dass der Hochlauf nicht so geklappt hat kann ich aus meiner beruflichen Erfahrung durchaus verstehen, denn die Komplexität einer so teuren Investition ist nun einmal extrem hoch und ich kenne die Verzögerungen bei der Inbetriebnahmen von Investitionen in vergleichbarer €-Größenordnung von einem alteingesessenen deutschen DAX Unternehmen leider zu gut. Daher fand ich den Hochlauf bei Tesla überraschend schnell. Klar, noch schneller wäre wirtschaftlich besser, aber ein Lottogewinn von mir wäre es auch…
Wer einmal in der realen Welt mit der Planung derart großer Investitionen zu tun hatte wird Tesla für die erbrachte Leistung bewundern. Zumal es ihre erste große Serienfertigung war und sie selbst von der Zahl der Reservierungen wohl ziemlich überrascht wurden.
Jeru meint
Welches Modell hat Nikola denn bisher nicht auf den Markt gebracht?
Chris meint
„Der Semi fährt tagtäglich bereits in den USA und transportiert z.B. Akkus.“
Hahaha bester Witz des Tages. Tesla benutzt 2 Semis, das ist kein Regelbetrieb. ;)
„Aber natürlich auch im Wirkungsgrad, und dabei ist “je höher desto besser” bei knappen Ressourcen immer ökologisch besser.“
Jaja, dann ist Tesla ganz schöner Mist, und die Bahn hat gewonnen. Tesla ist böse. Du Argumentierst wie es dir gerade in den Kram passt. Nein, der Wirkungsgrad allein ist nicht entscheidend.
„billig war und auch nie sein wird, wenn man sie die Herstellkosten ansieht “
Ich mache keine Vorhersagen, und werde das auch niemals tun. Nostradamus.
Ein BEV wird niemals für private Anwendungen relevant werden.
„Im übrigen hat Tesla bisher alle angekündigten Modelle (Roadster, Model S, Model X und Model 3) auch auf den Markt gebracht.“
Beeindruckend, die haben 4, in Worten Vier Autos auf den Markt gebracht und haben das auch so angekündigt. Halt mit Jahren Verspätung aber was solls. Um ehrlich zu sein, ich bin unterwältigt.
„Dass der Hochlauf nicht so geklappt hat kann ich aus meiner beruflichen Erfahrung durchaus verstehen“
Ich kann das aus beruflicher Erfahrung auch verstehen, denn man musste einen Termin, den man eh gerissen hat, wenigstens noch etwas einhalten, also hat man mal schnell rumgefuscht. Normalerweise passiert sowas aber nicht.
„denn die Komplexität einer so teuren Investition ist nun einmal extrem hoch“
Die Kompolexität eines Vorhabens bemisst sich nicht direkt in Geld. Will sagen, auch ein einfaches Vorhaben kann teuer sein. Das zeigt doch schon wieder, wieviel Pseudowissen hier versprüht wird.
„Zumal es ihre erste große Serienfertigung war und sie selbst von der Zahl der Reservierungen wohl ziemlich überrascht wurden.“
Ja, und das veranlasst dann das eine Unternehmen Märchen zu erzählen und in 2018 Milliarden Autos zu produzieren –> Lob durch Foristen obwohl klar ist, dass das Quatsch ist und den anderen Hersteller veranlasst es dazu zu sagen, dass man ehrlich überrascht ist und ehrlich die Nachfrage nicht so schnell bedienen kann –> Hass durch Foristen und Hoffnung auf den Niedergang
Was man daraus zieht ist wohl —> Die deutschen sollten besser Märchen verkaufen.
Entschuldigung, jetzt bin ich abgeschwoffen :)
nightmare meint
Ich halte Wasserstoff nicht für gefählicher als andere Explosivstoffe.
Andrere Punkte halte ich für relevanter.
Eine Wasserstoffkanksäule kosten zZt. ca. 1Mio€, Nikola möcht 100 in USA, Europa und Australien Bauen. Da ist das Geld schnell weg und dann bleiben für Deutschland nicht viele übrig.
Desweiteren hat ein Wasserstoffantrieb ähnliche Effiziens wie Benzin. Also liegt bei ca. 20%.
Der technische Fortschritt geht immer in Richtung größere Effizienz. Somit ist der Wandel nicht von Benzin auf Wasserstoff sondern auf Elektrisch. Da hat man einen Wirkunsgrad von etwa 90%.
Chris meint
Naja, es ist ja so, dass die Investition erstmal egal ist, wenn man sich die Investition leisten kann und daraus Gewinn erwirtschaftet. Dann ist ja Nikola nicht der einzige Investor.
Die Effiziens ist so lange egal, wie der Strom aus EE kommt. Der Glaube, dass Fortschritt ausschließlich die Effizienz berücksichtigt ist falsch. Ein Auto, dass alles schlechter kann als vorher, aber eine bessere Effizienz bietet, ist kein Fortschritt sondern maximal bleibt alles wie gehabt. Und wenn ich bei BEV’s nur Nachteile in Kauf nehmen muss, um den Wirkungsgrad zu erhöhen, dann sehe ich darin keinen Fortschritt.
Swissli meint
Die Bestellungen sind unverbindlich und man muss nicht mal mehr eine Reservierungsgebühr bezahlen. Also jeder Leser hier könntecaus Spass einen Nikola LKW vorbestellen.
Solche Mitteilungen von Nikola machen mich eher kritischer gegenüber diesem Unternehmen.
Jeru meint
Es ist erstaunlich wie kritisch hier auf einmal alle werden, wenn es nicht um fantastische Ankündigungen von Tesla geht.
Wo bleibt der Mut, wo bleibt die Freude darauf endlich die Stinker loszuwerden? Alle sagen es geht nicht und dann kommt ein Firmengründer und macht es einfach! Typisch deutsch der Missmut den Mutigen gegenüber. Klingelts?
alupo meint
Es liegt am schlechten Wirkungsgrad des Wasserstoffs als Energieträger und der folglich damit verbundenen Energieverschwendung.
Auch wenn keine Schadstoffe beim Fahren aufgrund der kalten Verbrennung (Oxidation) entstehen, darf doch darauf hingewiesen werden, wo der Pferdefuß bei der FC ist.
Klar, ich fahre lieber hinter einem FCEV her als hinter einem Verbrenner. Aber durch die dadurch hervorgerufene Verunsicherung potentieller Käufer verzögert die FC den Durchbruch des BEVs. Außerdem halte ich es auch für Verschwendung von Resourcen. Wie auch die LKW Oberleitung an der A5.
henry86 meint
Wie die mit Wasserstoff 20 % günstiger als Diesel sein wollen, auf die Rechnung bin ich gespannt. Wasserstoff ist erheblich teurer als Diesel, und ich bezweifle, dass die Wartung der BZ einfacher ist als die Wartung der Dieselmotoren.
Und dann brauchts ja auch erstmal die nötigen Wasserstofftankstellen. Und wenn die die selber bauen wöllten, reicht das Kapital dafür nicht mal ansatzweise. Und zwar selbst dann nicht, wenn die das nur in die Wasserstofftankstellen stecken.
alupo meint
Eine der aktuell üblichen kleinen Wasserstofftankstellen nur für PKW kostet 1,8 Mio. Euro. Die für LKW kostet sicher mehr als 2 Mio. Euro.
Das neue Kapital reicht nicht für allzu viele Stationen.
Stocki meint
Nikola ist ein Rohrkrepierer, aber es wird noch eine Weile dauern, bis das alle merken. Unterhalten wir uns in zwei bis drei Jahren nochmal darüber. :)
Jörg2 meint
Erster Absatz
Ist da ein Zahlendreher drin? Jetzt 210 eingesammelt, damit innerhalb der letzten 3 Monate 100 eingesammelt?
ecomento.de meint
Im August wurden als Zwischenstand 100 Millionen US-Dollar gemeldet, mit den jetzt erreichten 210 Millionen wurde die aktuelle Finanzierungsrunde abgeschlossen.
VG
TL | ecomento.de
Jörg2 meint
Ok!