Neben hohen Preisen und meist noch geringen Reichweiten gelten zu wenige Ladestationen als Haupthindernis für den Durchbruch von Elektroautos. Laut dem Ladestationenbauer Ionity gab es in Deutschland zuletzt aber große Fortschritte bei der Infrastruktur für die Elektromobilität.
„Rückblickend sehen wir eine absolute Verdopplung der Ladeinfrastruktur jedes Jahr“, sagte Firmenchef Michael Hajesch der Deutschen Presse-Agentur. Entscheidender Treiber hierfür seien staatliche Fördermaßnahmen. „Wenn man diese Systeme einmal ausreizt, dann ist man da, glaube ich, gut unterwegs.“
Nach Zahlen des Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) gab es Mitte 2018 in Deutschland etwa 13.500 Ladepunkte – 25 Prozent mehr als zum Vorjahreszeitpunkt. Hinzu kommen demnach rund 6700 Ladesäulen, die nur zum Teil öffentlich zugänglich sind, etwa bei Unternehmen. Mit Blick auf den künftig zu erwartenden Elektroauto-Zuwachs rief Ionity-Chef Hajesch dazu auf, die Förderphase für Stromer-Tankstellen andauern zu lassen.
Hinter Ionity stehen die Autohersteller Volkswagen, Daimler, BMW und Ford. Das Ziel des im letzten Jahr gegründeten Gemeinschaftsunternehmens ist der Aufbau von moderner Ladetechnik mit einer Leistung von bis zu 350 Kilowatt an Schnellstraßen und Autobahnen. Die Ionity-Website zeigt bisher erst einige wenige Standorte an, bis 2020 sollen aber um die 400 Stationen installiert sein. „Wir sind zuversichtlich, dass wir dieses Ziel erfüllen“, erklärte Hajesch. Der aktuelle Stand: 14 Standorte seien fertiggestellt, 27 weitere im Aufbau.
Mit den Schnellladern von Ionity sollen sich kompatible Elektroautos in rund 30 Minuten statt mehreren Stunden aufladen lassen. Entsprechende Angebote könnte es später auch in Städten geben, vorerst liegt der Fokus des Unternehmens jedoch auf Fernstraßen. „Bis zu zehn Prozent der durchschnittlichen Jahresfahrleistung findet aber eben auch auf der Langstrecke statt“, sagte Hajesch. Elektroautos europaweit an Tank- und Raststätten schnell aufladen zu können, sei ein wesentlicher Bestandteil der Kaufentscheidung.
150kW meint
@ecomento:
Ihr könnten ja noch darauf hinweisen das das eine alte Meldung vom 21.10.2018 ist.
Ich verstehe auch ehrlich gesagt nicht warum viele Medien die Korrektur der alten Meldung jetzt noch mal als neue Meldung rausbringen. Copy-Paste Fehler? Oder wird das bei den Agenturen nicht vernünftig gekennzeichnet?
ecomento.de meint
Die Meldung hat das Handelsblatt am 2. Januar herausgegeben.
VG | ecomento.de
150kW meint
Laut Google heißt es beim Handelsblatt zur Meldung: „Korrigiert wird in der Meldung vom 21.10.2018 um 13.54 Uhr: Der korrekte erste Satz des vierten Absatzes muss heißen: Ionity mit Sitz in …“
Sucht man nach Textstellen dieses Beitrages, sieht man auch recht schnell das die meisten Treffer von 10/2018 sind.
Ernesto meint
Wen es interessiert, hier der Link zum Ionity Tracker, dort kann man verfolgen, was passiert: https://ionity.evapi.de/#/ In meinen Augen haben sie super losgelegt. Beobachte es fast täglich. Jede Woche kommen mehrere Stationen dazu. Über Weihnachten und Silvester hat sich nichts getan, ist aber auch logisch. Wenn man bedenkt, wie schwierig sich die Standortsuche und vor allem das Genehmigungsverfahren, für jeden einzelnen Standpunkt ist, dann muss auch genug Strom anliegen. Es ist nicht so einfach wie sich das der eine oder andere vielleicht denkt. Das geht schon sehr gut voran. Der Artikel weist leider falsche Zahlen auf, scheint nicht aktuell zu sein. Total 91, Fertig 45, im Bau 46 Ein gutes noch auf dem Tracker. Ionity trägt die neuen Spots erst ein, wenn der Baubeginn auch sicher gestellt ist, finde ich gut.
Dieter meint
Wenn der Ionity Chef im Oktober öffentlich verkündet, am Jahresende sind „sicher“ 80 Standorte fertig, dann sollte das auch so sein.
Wenn es dann nur 45 sind, ist dies ein gravierender Unterschied und zeigt, dass der Mann völlig falsch lag, dass da noch Standorte im Bau sind ändert daran gar nichts.
MacGyver meint
Zwischen Fulda und Hamburg ist nicht eine einzige Schnellladestation von IONITY fertig. Für mich ist das ein absolutes Armutszeugnis! Hieß es nicht vor Kurzem noch „4 Stationen pro Woche“?
Wo bleiben die???
Ernesto meint
Man muss halt immer wieder feststellen, das ein typisch deutsches Merkmal eines ist: Meckern! Das können wir echt gut. Ionity ist gut dabei und kein anderer außer Tesla macht es besser von daher sage ich Danke Ionity!
150kW meint
„Hieß es nicht vor Kurzem noch „4 Stationen pro Woche“?
Aber nicht vier Stationen pro Woche zwischen Fulda und Hamburg, sondern europaweit ;)“
Ralph aus Berlin meint
Und doch muss man feststellen, dass der Norden und Osten in D weniger bebaut wird (teilweise gar nicht), wie man auf der Karte https://ionity.eu/de sehen kann. Ich bin gespannt, ob man 2020 noch immer die „neuen Bundesländer“ an den wenigen Ladesäulen erkennt (nicht nur von Ionity). Natürlich begrüße ich jede einzelne neu gebaute Lademöglichkeit, insbesondere Schnelllader, aber eine gleichmäßigere Verteilung wäre auch ganz nett.
Swissli meint
Ja, aber 2 Zapfstellen sind vorbereitet, sodass Ionity da schnell von 4 auf 6 Zapfsäulen ausbauen kann (+50%). Hab ich zumindest in der Schweiz so gesehen.
Fritz! meint
„Mit den Schnellladern von Ionity sollen sich kompatible Elektroautos in rund 30 Minuten statt mehreren Stunden aufladen lassen.“
Noch sind dafür aber so gut wie keine E-Autos da, was noch nicht schlimm ist. Beim Mitbewerber Tesla dauert es auch nur 40 Minuten, das Auto nach derselben Definition voll zu bekommen, da fehlt mir jetzt der große Vorteil von Ionity. Ich dachte, die wollen mit Porsche das Ganze in 10 Minuten voll bekommen? Irgendwann mal. Warum jetzt dieser Zurückzieher bei der Werbeaussage?
Viele Ionity Säulen sind fertig, aber noch abgesperrt/nicht zugänglich/abgeschaltet.
EdgarW meint
„kompatible Elektroautos“ != „Porsche“
Ionity != Porsche
Fällt Dir auf, wo dein Denkfehler liegen könnte?
Ionitys Aussage bezieht sich auf Brot-und-Butter-Autos wie den ID, der soll mit (bis zu) 120 kW Laden, das ist die gleiche maximale Ladegeschwindigkeit, die Teslas heute auch haben. Nur dass VWs Batterie kleiner ist, also ist sie entsprechend schneller auf einen guten Stand geladen, 30 Minuten sind offensichtlich realistisch.
Der aktuell im Produktionsstart befindliche e-tron lädt mit seinen nominellen 150 kW bis 78% und fällt bis knapp unter 100% nicht unter 50 kW siehe (support fastned nl) „Fastned support“ -> „Fahrzeuge & Lade Tipps“ -> „Laden mit einem Audi e-tron“. VW nutzt die gleiche Ladetechnik, dürfte also bis knapp 80% bei oder oberhalb der angegebenen 120kW bleiben und bis nahe 100% über 40 kW Ladegeschwindigkeit bleiben. Selbst wenn sie eine nicht ganz so elegante Ladekurve hinlegen, hat man den ID doch recht fix mit „genügend“ geladener Reichweite bestückt.
Was die anderen Autobauer hinbekommen, wird man sehen. Natürlich auch, was VW in Serie dann tatsächlich liefert, ich bin jedenfalls gespannt. Die Ladesäulen geben’s jedenfalls locker her.
EdgarW meint
„Viele Ionity Säulen sind fertig, aber noch abgesperrt/nicht zugänglich/abgeschaltet.“
Laut IonityTracker 45 in Betrieb, 46 in Bau, letzte Statusänderung: 21.12.2018
EdgarW meint
ähm …
„Der aktuelle Stand: 14 Stationen seien fertiggestellt, 27 weitere im Aufbau.“
Nope: https://ionity.evapi.de/
45 fertiggestellt, 46 im Bau.
Oder bezieht sich der Satz oben nur auf Deutschland?
Das hier stimmt auch nicht:
„bis 2020 sollen aber um die 400 Schnelllader installiert sein“
Geplant sind 400 Standorte, nicht 400 Schnellader. Ionity stattet aktuell jeden mit 4-6 Schnelladern aus, bei 45 fertigen Standorten sind das also 180-270 in Betrieb befindliche Schnellader. Die 400 bezieht sich definitiv auf die geplanten Standorte in ganz Europa.
Dieter meint
Es geht erst mal um die Standorte, angekündigt waren pro Standort in der Regel 6 Zapfstellen, aktuell sind das aber fast immer auch nur noch 4.
In 2018 sollten also 100 Standorte in Betrieb sein, laut Interview bei Edison.
Swissli meint
Ja, aber 2 Zapfstellen sind vorbereitet, sodass Ionity da schnell von 4 auf 6 Zapfsäulen ausbauen kann (+50%). Hab ich zumindest in der Schweiz so gesehen.
EdgarW meint
Da war Ionity ja auch schon vor Monaten drauf eingegangen, die Verhandlungen und vor allem Genehmigungen dauern länger als erwartet. Wenn die erstmal angeschoben sind, ist der Rest ein Kinderspiel, laut von mir verlinktem Ionity Tracker dauert es vom Baubeginn bis zur Inbetriebnahme im Schnitt 55 Tage (Kalendertage, wenn ich das richtig sehe), also mit 2 Monaten Verzögerung sind dann (mehr als) 91 fertige Standorte zu erwarten, IMHO eine geringe Verspätung. Man darf annehmen, dass noch deutlich mehr Standorte im Genehmigungsverfahren stecken, wenn die durch sind, ist die wesentliche Arbeit eigentlich getan.
Und wie Swissli richtig angibt, sind alle Standorte bereits mit (mindestens) 6 Sockeln versehen, überall alle 6 jetzt schon zu bestücken, wäre wirtschaftlich ziemlicher Unsinn. Die letzten 2 Säulen aufzustellen hingegen eine Sache von jeweils ein paar Tagen.
Dieter meint
Starke Leistung,, 14 fertige Stationen in etwas über einem Jahr, bis 2020 dann die restlichen 386, läuft. :-)
EdgarW meint
Stimmt nicht, 45 sind fertig, 46 im Bau. Standorte, nicht Schnellader. Jeder Standort hat 4-6 Schnellader. Siehe ionity PUNKT evapi PUNKT de. Hab ich eben schon ausführlicher gepostet, dank Link ist das Ganze aber in der Warteschleife geladnet :-(
Dieter meint
Selbst da wäre eine schwache Leistung, angekündigt waren für 2018, 100 fertige Stationen, im Oktober wurden immer noch 80 als sichere Fertigstellung verkündet.
Im Interview spricht Unternehmenschef Michael Hajesch über die Fortschritte:
Die 400 Stationen sollen bis Ende 2020 stehen, das Zwischenziel für dieses Jahr sind 100 Stationen. Aktuell sind 12 in Betrieb und knapp über 20 im Bau. Schaffen Sie das noch?
80 Stationen stehen bis Jahresende sicher. Beim Rest fehlt noch mindestens ein Teil des Puzzles, aber ich bin zuversichtlich, dass wir es schaffen. Nochmals: Wir haben vor zehn Monaten die Arbeit aufgenommen, managen über 20 Baustellen und leisten die Vorarbeit im Hintergrund.
Quelle:https://edison.handelsblatt.com/erklaeren/ionity-chef-hajesch-schnellladen-in-der-stadt-ist-ein-interessantes-szenario/23206470.html?ticket=ST-916571-HTPd1FQ7D4QIUKwNkDy2-ap4
Michael S. meint
Da ist es wieder, dieses lineare Denken. Damit kann man exponentielle Wachstumsprozesse nicht erklären. Und ja, das eigene Ziel wurde nicht erreicht, aber das heißt ja nicht, dass man nicht mit Hochdruck arbeitet.
Und außerdem gibt es fast niemanden, der ähnliche Ziele verfolgt. Höchstens Tesla und Fastned, wobei ersterer nicht direkt in Konkurrenz steht und letzterer meines Wissens nicht so stark wächst.
EdgarW meint
Am 19.10.18 waren demnach 12 in Betrieb und knapp über 20 im Bau. Jetzt (bzw. bereits vor 13 Tagen = 21.12.18) sind nachweislich 45 in Betrieb und 46 im Bau.
Also sind in 2 Monaten 33 in Betrieb gegangen, angefangene und fertige zusammen sind von (12 + angenommen 21) 33 auf 91 geklettert, also ein Zuwachs von 58 in 2 Monaten. In 10 Monaten wären das bei gleicher Rate weitere 165 fertige Stationen, in 23 Monaten (ende 2020) weitere 380 fertige Stationen (Standorte) zzgl 45 bereits heute fertige. Mehr als Zielerfüllung und dafür muss die Rate nicht mal mehr steigen.
Geht man von der Zuwachsrate angefangener und bereits fertiggestellter Stationen aus, Zuwachs wie gesagt 58 in 2 Monaten, wären es sogar 667 zu erwartende Standorte bis Ende 2020 bei gleich bleibender Rate, wobei dann weiterhin ungefähr 50 noch nicht fertig gestellt wären. Von mir aus auch 100, egal.
Danke, dass Du die Gegenindizien für diene eigene Aussage gleich mit geliefert hast :-)
Swissli meint
Das Wichtigste: der Plan wird weiterverfolgt, der Ausbau erfolgt sukzessive, die Ladekapazität (150/350 kw) ist zukunftsgerichtet.
Ob der Ausbau nun 6-12 Mt. hinterherhinkt ist für die E-Mobilität irrelevant.
Keep on the good work Ionity.