Nikola Motor positioniert sich als Wettbewerber für etablierte Nutzfahrzeug-Hersteller und Teslas in diesem Jahr kommenden ersten Elektro-Laster. Bisher hat das US-Startup dabei exklusiv auf Brennstoffzellen-Stromer gesetzt, die mit Wasserstoff Energie für den E-Motor erzeugen. Das ändert sich nun.
Das Unternehmen kündigte an, die Modelle Nikola Two und Tre sowohl mit Wasserstoff-System wie auch mit rein batteriebetriebenem Antrieb anzubieten. Beide Fahrzeuge sollen jeweils mit 500-kWh- und 750-kWh-Energiespeichern erhältlich sein, die Batterie-Variante zusätzlich in einer 1-MWh-Version.
„Wasserstoff für die Langstrecke, batterieelektrisch für den Nahtransport“, so Nikola Motor auf Twitter. Der Ende 2018 vorgestellte Nikola Tre wurde für den Einsatz auf europäischen Straßen konzipiert, der Nikola Two sowie der Nikola One speziell für die USA. Letzterer soll weiter nur mit Wasserstoff-Antrieb verkauft werden.
Nikola Motor hat vor, mit Unterstützung der deutschen Zulieferer Bosch und Mahle bis 2021 erste Serienfahrzeuge auf die Straßen zu bringen. Um das Problem der derzeit noch mangelhaften Infrastruktur zu beheben, sollen bis Ende des kommenden Jahrzehnts Hunderte neue Wasserstoff-Stationen in den USA, Kanada, Europa sowie Australien gebaut werden. Wie die Pläne für das Laden der Batterien aussehen, ist unklar.
Auf Nachfrage bekräftigte Nikola Motor, dass die neue Strategie den Fokus auf die Brennstoffzelle und den groß angelegten Aufbau eigener Wasserstoff-Tankstellen nicht beeinflussen wird. „Käufer von Batterie-Fahrzeugen konkurrieren nicht mit Wasserstoff, da es ihnen hauptsächlich um die Innenstädte und viel weniger Reichweite geht“, twitterte das Lkw-Startup. Die Gründer erwarten, dass der Großteil der Kunden Wasserstoff-Fahrzeuge ordern wird.
eCar-Fan & TESLA-Fahrer meint
So ein bischen wie „Dampfblasenplauderei“ kommen mir diese Ankündigungen auch vor. Es macht einen immens großen Unterschied aus, ob ich mich (noch dazu als Start-up) auf die Entwicklung, Produktion, Aufbau eines Vertriebs- und Servicenetzes von nur einer Sparte, nämlich BZ-EVs konzentriere, oder einfach mal so nebenbei auch noch BEV-LKWs „durchziehen“ will. Wohl kaum zu stemmen.
Und: Es dürfte ebenfalls ein [Ironie an] klitzekleiner [Ironie aus] Unterschied sein, ob ich als Beispiel nur in Bezug auf D alle 150 – 200 Km eine „eigene“ Wasserstoff-Tankstelle oder eine Ladestation mit bis jetzt i.d.R. 6-8 Stalls errichte, wie TESLA das gemacht hat. Derzeit sind es bei letzterer lt. Wiki 69 Standorte und ff.
Und jetzt erweitere das auf Europa, dann zumindest noch auf USA und mutlipliziere es mit den Herstellungskosten einer Wasserstoff-Tankstelle, um die gigantische Investitionssmme zu errechnen, die hierzu notwendig wäre! Ich jedenfalls wage nicht einmal, dies auch nur zu erahnen.
eCar-Fan & TESLA-Fahrer meint
Nachtrag: in der Eu gab es vergangenes Jahr bereits 400 Supercharger. Die gleiche Anzahl an Wasserstoff-Tankstellen würde bei je 2,5 Mio. HK nicht weniger als 1.000.000.000 € (eine Billion oder eintausend Millionen) kosten. Das scheuen sogar die klassischen Automobilkonzerne, selbst bei einem gemeinsamen Invest. Nur Nikola Motors offensichtlich nicht! ;)
newchie meint
1 Milliarde !
Nicht eine Billion!
Peter W. meint
Am Ende entscheiden immer die Kosten. Ein Diesel-LKW fährt mit 30 Euro rund 100 km weit. Ein elektrischer LKW wird wohl bei 20 bis 25 Euro liegen, und der Wasserstofflaster wird beim derzeitigen Nettopreis von 8 Euro je kg Wasserstoff auf 40 Euro kommen.
Was werden die Spediteure da wohl kaufen wenn sie mal die Wahl haben?
nilsbär meint
Auch Nikola sieht jetzt ein, dass der innerstädtische Nutzfahrzeug-Verkehr batterieelektrisch sein wird. Gut so. Bei den schweren Lastern für den Fernverkehr tut sich leider gar nichts. Nikola produziert nur heiße Luft, Tesla testet seit 1 Jahr, Daimler sieht überhaupt die Physik verletzt. Speziell vom Tesla Semi bin ich enttäuscht. Kann Musk seine Ankündigungen nicht wahr machen oder hat Tesla kein Geld für die Produktion? Ich tippe auf Letzteres.
Stocki meint
Bei Tesla wird immer wieder mal etwas verschoben, das ist leider so. Aber geliefert wurde bisher immer. Also kann man hoffen, dass es für den Semi auch so laufen wird. Produktionsbeginn ist immer noch für 2019 geplant. Wenns dann so läuft wie beim Model 3, na ja, besser spät als nie :-)
Nikola scheidet ja als Konkurrenz schon mal aus, weil von denen bisher wirklich nur heiße Luft kam.
Michael S. meint
Ich weiß ja nicht, was Sie für Vorstellungen bezüglich des Tesla Semis haben. Soll Tesla den Wagen am besten ein ganzes Jahr vor ursprünglich geplantem Produktionsbeginn ausliefern? Angekündigt war er für (Ende?) 2019 (Elon-Time), jetzt kommt er halt (Anfang?) 2020. Für ein gänzlich neues Produkt ohne irgendeinen Vorgänger ist eine Verzögerung von einem halben Jahr ehrlich gesagt kein Problem. Und dass man auf die angekündigten Zeiten von Elon mal noch ein halbes Jahr drauf legen muss, sollte man mittlerweile wissen…
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Habe nichts dagegen, wenn das LKW-Porjekt bei Tesla etwas zurückgestellt wird, denn für mich ist wichtig, dass Tesla bei den PKW den Druck auf dem Kessel hält (ok, archaische Redensart), damit die Etablierten sich nicht schlagartig wieder zurücklehnen.
Andreas_Nün meint
Noch nichts von Elon-Time gehört?
Aus meiner Sicht sollte Tesla sich klar auf PKWs fokussieren.
nilsbär meint
Meiner Meinung nach ist global gesehen der Semi das wichtigere Produkt als die PKW von Tesla. Das E-Auto kommt jetzt auch ohne Musk. Dafür sorgen schon die Chinesen. Wenn aber der Semi scheitert, könnte bei schweren Lastern Diesel auf lange Zeit bleiben (H2 ist zu teuer).
King_of_the_road meint
https://m.faz.net/;cookieEnabled=0/aktuell/rhein-main/nahverkehr-in-umbruch-neue-busse-nur-noch-mit-brennstoffzelle-15990858.amp.html
Und alle werden sich irgendwann die Augen reiben.
Was hatte Gorbi noch gesagt….????
nilsbär meint
Da geht es aber nicht um die Busse in ganz Europa oder Deutschland, sondern um die in Groß-Gerau:-)
King_of_the_road meint
Welcher Spediteur wird sich eine tonnenschwere Batterie in sein Fahrzeug bauen wo er doch sonst bei einer Neuanschaffung mit jedem kg an Gewichtsersparnis rechnet um mehr zu transpotieren. Ich rate jeden der die BZ anzweifelt hier nach Hannover zu kommen. Die Automobilmesse für LKW und Busse haben es hier bereits gezeigt und wärend der Industriemesse ist die Halle 27 seit Jahren dem H2 vorbehalten. Unsere U-Boote fahren mit H2 und in Rotterdamm Fähren für den Containerverkehr nach Amsterdam. Der Diesel würde auch mal als die Lösung proklamiert. Jetzt hat ein Professor der Medizinischen Hochschule Hannover im Elektronenmikroskop die Rußpartikel nachgewiesen. Soweit zum Diesel. Der Batteriehype wird für die Langstrecke nicht hinhauen. Es war heute gerade zu lesen das die Infrastruktur es nicht hergibt. Abgesehen von den Ballungsgebieten mit den Hochhäusern und dort wo aus Parplatznot die Autos auf dem Bürgersteig parken. Ich habe schon vor Jahren einen Sportwagen mit
Batterie gefahren. Gebaut von Studenten der Uni Goslar
( Fachbereich Antriebstechnik )
Es ist ein tolles Fahrgefühl. Jedoch
was soll ich mit einem Auto das ich über einen zu langen Zeitraum auf dem Weg nach München an einher Ladesäule haben soll. Abgesehen davon das eine gerade frei ist oder auch funktioniert. Mein Apotheker hat für seinen Renault ZEO ein ganzes Kartenspiel von Kreditkarten in der Tasche für die einzelnen Anbieter wobei die Anmerkung kam wenn diese auch funktionieren….
Ich bin gespannt wie das Rennen ausgehen wird mit der Frage die mir noch erlaubt sei:
Warum baut die SHELL mit Linde auf einer Shell-Tanke eine H2 Säule?
Seit drei Wochen hier an der Messe in Betrieb…..
Stefan meint
Ich verstehen nicht, warum manche glauben, dass die Batterieforschung am Ende sei, wer sagt denn, dass die Akkuteile nicht schrumpfen, nicht leistungsfähiger, nicht günstiger, halt generell nicht besser werden? Im Gegensatz zu JEDER anderen Energiespeicherart, ist beim Thema Akku ja eben NICHT Ende der Fahnenstange, ganz im Gegenteil.
Ja und H2? DA geht eben nix mehr, weil H2 bleibt H2, das kannst höchstens noch mehr verdichten oder den Verbruzzelungsmotor ein bisserl optimieren (oute mich aber jetzt als Laie).
Und bitteschön mal ein bissl nachdenken, Shell und Linde, die bauen sowas, weils ihr Geschäftsmodell ist mit dem sich der Reibach machen lässt, meine Güte, so ein aufglegter Elfer …
Swissli meint
Wenn ich das schon wieder lese: Nikola One, Two und Tre.
Und jetzt doch auch wieder reine Batterie LKW (obwohl das vorher für Nikola immer #&@%! war).
Die sollen einfach mal den laaaang angekündigten Nikola One zuerst auf die reale Strasse bringen (als Testfahrzeug, wie Tesla schon bald 1 Jahr).
Stattdessen werden munter neue Fahrzeuge und Antriebskonzepte kommuniziert.
Meinen Respekt zolle ich Nikola erst dann, wenn sie den One „in echt“ mit wettbewerbsfähigem Preis/TCO (gg. Tesla Truck und Diesel) rausbringen.
Harry meint
Bis jetzt haben sie ja auch „lustige“ Ankündigungen gemacht, dass sie bis 2028 der grösste Energiekonsument seien in den USA… also ob das eine Auszeichnung wäre.
Swissli meint
Ja, die Ankündigung hab ich unter „Grössenwahnsinn oder mangelnden Realitätssinn“ verbucht.
Die würden besser mal einen verbindlichen Plan für den One vorlegen, z.B. Start Testphase auf realen Strassen. Mehr als ein Chassi vom One wurde noch nicht gezeigt. Vielleicht ist nicht mehr vorhanden, oder es gibt grosse technische Probleme?! Nikola Motors war für mich bis jetzt nur eine grosse black box.
MM meint
Zitat: ….Die Gründer erwarten, dass der Großteil der Kunden Wasserstoff-Fahrzeuge ordern wird.
Na wenn Die sich da nicht vertun ;)
So lange die Infrastruktur nicht komplett vorhanden ist werden die Kunden garnix kaufen..
Ostivaldo meint
soviel ich weiss hat Nikola nicht einmal ein Prototyp auf der Strasse. Meiner Meinung eine menge warme Luft….
Alex meint
+1 richtig, mehr als Ankündigung kam da bis jetzt nicht.
Finde den laden auch etwas dubios