Ford hat im April seine E-Mobilitäts-Strategie für Europa vorgestellt. Die Pläne des US-Unternehmens sehen hierzulande wie auf dem Heimatmarkt vor allem Hybridautos vor. Der Traditionskonzern geht davon aus, dass dies zum Erfüllen kommender CO2-Vorgaben ausreicht.
In der EU gelten ab 2021 deutlich strengere Emissionsgesetze für Pkw-Hersteller, weitere Verschärfungen sind geplant. Um drohende Strafen abzuwenden, setzen viele Hersteller künftig massiv auf lokal emissionsfreie Elektroautos – allem voran Europas größter Autobauer Volkswagen. Ford hingegen vertraut auf teilelektrische Fahrzeuge.
Steve Armstrong ist bei Ford für Europa verantwortlich. Im Gespräch mit Automotive News erklärte er kürzlich, dass Ford keine große Anzahl an Elektroautos benötige, um die CO2-Ziele in der EU zu erreichen. Dafür würden neue Hybridmodelle der Marke reichen, die ab diesem Jahr eingeführt werden.
Im Fokus von Fords Elektrifizierungs-Plänen stehen SUV mit Plug-in-Hybrid-Antrieb und begrenzter Elektro-Reichweite. Das 2020 kommende Kompakt-SUV Kuga soll dank der Kombination aus Verbrenner, E-Motor und kompakter Batterie nur 29 g/km CO2 ausstoßen. Zum Vergleich: Toyotas Teilzeit-Stromer Prius PHEV emittiert ab 28 g/km, die aktuelle Verbrenner-Generation des Kuga 164 g/km. Ford rechnet damit, dass 40 Prozent des Kuga-Absatzes auf die Plug-in-Variante entfallen werden.
„Plug-in-Hybrid ist eine sehr kostspielige Technologie, sie macht daher für schwere Fahrzeuge mit großem CO2-Ausstoß Sinn, bei denen sich eine umfangreichere Einsparung von CO2 ergibt und die Mehrkosten nicht so stark wie bei Kleinwagen ins Gewicht fallen“, so Fords Europa-Vertriebschef Roelant de Waard.
Diverse Hybride, wenige E-Autos
Neben Plug-in-Hybrid-Lösungen sieht Ford die Einführung von klassischen Hybrid- und Mild-Hybrid-Systemen ohne rein elektrische Reichweite vor, die die Leistung und Effizienz des Verbrennungsmotors erhöhen. Als erste Modelle werden der Kleinwagen Fiesta und der kompakte Focus mit entsprechender Technik ausgestattet. Den Mittelklassewagen Mondeo gibt es bereits als Hybriden.
Mit Blick auf reine Elektromobilität beschränkt sich Ford vorerst auf einige wenige Fahrzeuge in speziellen Segmenten. Ab 2021 soll der Transporter Transit in einer vollelektrischen Ausführung starten. Bereits ein Jahr davor wird ein neues SUV mit Anleihen an dem Sportwagen Mustang angeboten. Das Hochleistungs-Elektroauto soll nach dem neuen WLTP-Fahrzyklus 600 Kilometer Reichweite bieten.
Kürzlich wurde bekanntgegeben, dass Ford 500 Millionen Dollar in das US-Elektroauto-Startup Rivian investiert. Im Rahmen der Partnerschaft will Ford einen weiteren neuen Voll-Stromer entwickeln. Um was für ein Fahrzeug es sich dabei handelt und ob das Modell auch nach Europa kommen wird, ist noch offen. Die hierzulande seit 2013 vermarktete Batterie-Version des Ford Focus läuft derweil aus.
Niki meint
Das Hybridauto ist auch nicht als Übergangstechnik sinnvoll, man braucht alles doppelt. Das eAuto ist bis auf weiteres alternativlos. Die Hersteller wollen sich vom Verbrennungsmotor einfach nicht trennen, natürlich wegen der laufenden (hohen) Folgekosten, da kann man noch gut verdienen, SO denken die Hersteller und viele von uns glauben das Hybridmärchen.
Strauss meint
Fazit: Hybrid s sind umweltfreundlicher als reine Verbrenner. Punkt. Da beisst keine Maus n en Faden ab. Betr. Preis , schaut Toyota an. Auch seine gebrauchten Prius,Auris und Camry gehen bestens weg. Nur wer oekologisch neben den Schuhen steht, kauft VW noch grosse Diesel ab. Heute passen Autos wie der Zoe zu rund 70% aller Kundenwünsche. Wer zu Hause nicht laden kann und öfters täglich über 250 Km zurücklegen soll, muss nicht dringend einen Tesla kaufen. Dafür gibt es aufladbare Hybrids günstiger. Aber 8 -ung deren Verbrauchsangaben sind Betrug. In der Praxis verbrauchen solche in Schnitt ca 4l /100 Km und liegen somit immer noch besser als reine Diesel und vor allem Benziner. Und Herzinfarkte wegen Reichweitenangst bekommen PHEV Fahrer nie.
alupo meint
Das bekomme ich als BEV Fahrer auch nie.
Zugegeben, mit dem großen Akku vom Tesla ist ein Herzinfarkt wegen Reichweitenangst eher unwahrscheinlich.
Allerdings sehe ich ein erhöhtes Herzinfarktrisiko aufgrund der Beschleunigung, insbesondere bei der Kurvenbeschleunigung.
Andreas meint
Ich bin ein großer Fan von BEV. Letzte Woche beim KIA-Händler gewesen und Kia-E-Niro angefragt. Lieferzeit 12-18 Monate. Soviel zur Realität. Toyota-Hybride (wohlgemerkt nicht Plugin-Hybride) kosten nicht mehr als aktuelle Diesel. Wieso denken alle, dass Hybride Blödsinn sind? Normale Hybride kosten keine Umsummen und tragen gerade im städtischen Bereich bei Stop-and-go zu einer Luftentlastung bei. Toyota-Hybride (kein Plugin) haben Saugrohreinspritzung und sehr niedrige Partikelemmissionen. Also was soll diese Hetze gegen Hybride als Brückentechnologie? BEV in der globalen Massenproduktion als vollwertigen Ersatz für Verbrenner sind aktuell nicht darstellbar. Letztendlich entscheidet der Preis des Fahrzeugs und die Ladeinfrastruktur……….und ja, es gibt auch Menschen, die nicht über einen Einfamilienhaus mit Lademöglichkeit verfügen. Wer glaubt, dass das Laden an öffentlichen Ladesäulen genauso günstig wie zu Hause sein wird, wird eine böse Überraschung erleben. Tesla hat gerade die Kosten an ihren Ladern einfach mal verdoppelt.
teslatom meint
Weil Hybride im Unterhalt zu teuer sind. Batterien werden bald sehr günstig, und dann ist ein Hybrid im Wertverlust nicht zu übertreffen ????????
alupo meint
Der alte Prius 3 hatte definitiv noch eine Saugrohreinspritzung.
Der neue P4 bei seinem niedrigen Verbrauch vermutlich doch eher nicht, bestenfalls eine teure Kombieinspritzung.
Ich fuhr über 7 Jahre Hybrid. Ich bin froh, ihn nicht mehr fahren zu müssen, obwohl er bis damals ein tolles Auto war. Aber das ist jetzt Schnee von gestern.
Allerdings hätte mir ein kleineres eAuto auch gereicht. Da es aber keines mit mehr als 500 km NTFZ und damals schon funktionietendem Ladenetz gab wurde es eben ein Tesla. Heute würde es mangels Alternativen immer noch ein Tesla sein, aber es wäre ein Model 3 geworden und ich hätte etwas Geld gespart. Andererseits ist das Model S jeden Cent wert.
Jeder Hybrid ist besser als diese neuen FakeCleanDiesel. Aber eAutofahren ist einfach noch etwas völlig anderes, einfach nur Fahrspass pur.
Thomas Wagner meint
Ford hält mit aller Kraft am Verbrenner fest und versucht ihn als „Hybrid“ über die Runden zu retten :-(
Das wird sich als ein fataler Irrweg herausstellen.
Ford ist damit nicht zukunftsfähig !!
Niki meint
Mit Ford geht es schon geraume Zeit bergab. Man sehe sich nur die Geschäftszahlen an. Wenn sie so weitermachen werden sie vom Markt verschwinden. Gegen (die Hybrid) Dummheit ist halt kein Kraut gewachsen, sagt schon das immer gültige Sprichwort.
Egon meier meint
Die hybrik-Strategie hat einen großen Fehler:
Wenn es Unternehmen wie VW gelingt, eine große Anzahl von BEV auf die Straße zu bekommen können sie parallel dazu noch reichlich Verbrenner ausliefern. Die können deutlich billiger sein als die hybrik-Schleudern der Konkurrenz denn Nur-Verbrenner ist preiswert …
Damit kriegen die nicht die Hybrid-Stückzahlen in den Markt, die sie benötigen um die C02-vorgaben zu erfüllen.
Für VW und co ist es umgekehrt das Risiko: werden ihre BEV in ausreichender Zahl angenommen. Ich bin da optimistisch … denn die neuen VW-BEV bewegen sich in Preisregionen, die interessant für die Neuwagenkäufer sein können.
Karla01 meint
Könnte fast so sein (dass man parallel Verbrenner baut und so für jeden markt und Anwendung eine Technik hat), leider macht EU7 die VKM-Autos so teuer und der RDE die Verbrauchsmessungen (und damit CO2) so beliebig und unzuverlässig, dass die EU ihr Ziel erreicht hat und die Hersteller mit massiven Einbußen auf Verbrenner verzichten werden früher oder später.
Das ganze hätte auch ohne Milliardenverluste funktionieren können, aber die Weltenretter müssen es natürlich mal wieder übertreiben.
Jörg2 meint
Als Ausweglösung für VW gibt es noch die eigene CarSharing-Flotte und die Zwangsabnahme der Händler (Tageszulassung). Vielleicht geht uber Mitarbeiterfahrzeuge auch noch was.
Die werden die BEV in ausreichender Stückzahl an das KBA melden.
Ich bin mir nicht sicher: Die reine Rechnerei dürfen die Hersteller wohl (weitestgehend) selbst durchführen. Auch soll es noch solche Faktoren wie „gefahrene km“ geben, die Vielfahr-Autos nochmal entlastender in die Berechnung hereinbringen. — Ich muss aber zugeben, so ganz genau kenne ich nicht jede Ecke dieser Berechnungsregularien.
Jörg2 meint
Da denkt FORD nur an sich selbst und muss hoffen, dass der Kunde dem folgt.
Wer als Privatperson heute einen Hybriden kauft, muss damit rechnen, dass nicht nur der Restwert über Nacht im Keller sein könnte, sondern, dass auch in Zukunft Fahrverbote bestehen könnten. Also die aktuelle Dieselautosituation nochmal.
Für Flottenbetreiber gilt gleiches.
„Sinnvoll“ ist ein Hybrid aktuell nur für Firmenwagenfahrer, die (warum auch immer) gern Verbrenner fahren und die 0,5%-Regelung nutzen wollen. (Aus deren Sicht also das Beste aus zwei Welten: Verbrennerwelt und Steuergesetzgebung.)
(Natürlich gibt es auch Fälle: Familien-VAN und etwas sauberer fahren…)
Tobi83 meint
Leider sind die Ford Hybride in der klassichen Dienstwagen-Ebene (Modeo oder Focus) nicht extern aufladbar und profitieren damit nicht von der 0,5% Versteuerung.
Das wird Ford böse zu spüren bekommen.
PHEVs haben durch den Steuer-Anzeig schlagartig ein großes Interesse unter Dienstwagenfahrern entwickelt. Diesen Markt lässt Ford dann links liegen….
Autofan meint
1. Was nützt eine Nachfrage die nicht bedient werden kann? Stichwort Akkuzellen. Die Unternehmen ziehen ihre notwendigen Produktionsstätten erst hoch.
2. Nein. Familien mit Kindern schauen in die Röhre. Nenne mir einen E-Familien-Van den ich zeitnah bekomme. Und SUV sollte jeder E-Fan ablehnen.
3. Schuko dauert sehr lange und muss entsprechend verkabelt sein. Eine separate Zuleitung ist geradezu Pflicht. Alles andere ist nonsens.
4. Schön dass du ggü. AG eine derartige Anspruchshaltung hast.
Autofan meint
Für Daniel S.
suntrek meint
zu 1. Warum? Weil die Europäer zu lange gewartet haben!
zu 3. Absoluter blödsinn! Wo macht bei Einphasiger Ladung, z.B. eine 11KW Wallbox sinn? Moderne Häuser sind in der Regel genug abgesichert!
McGybrush meint
„…dass dies zum Erfüllen kommender CO2-Vorgaben ausreicht.“
Schade wenn das der Anspruch eine Firma in 2019 ist. Es geht nicht um sauber oder dreckig sondern was ist grade noch erlaubt ohne Strafe zu zahlen.
Peter W meint
Ich garantiere hier allen Herstellern, dass die Konzentration auf Hybride ein jähes Ende finden wird. Ab 2025, wenn die Vorgaben weiter veschärft werden (60 g CO2 /km ab 2030) wir auch das schön rechnen von Plug-Ins ein Ende haben. So wie die Dieselabgase Jahrzehnte lang schön gerechnet wurden, wird man spätestens ab 2025 erkennen, dass die Hybride nicht die erhoffte Reduktion des CO2-Ausstoßes bringen. Plug-in-Hybride die nach 5 Jahren nur noch die Hälfte der Akkukapazität haben werden genau so von Fahrverboten betroffen sein wie heute der Diesel, weil der Verbrenner dann auch in der Stadt läuft.
Vielen fehlt es offenbar immer noch an Phantasie. Mit dem BEV ist die rechnerische Reduktion des CO2-Ausstoßes des Verkehrssektors auf null für die Regierungen der einfachste und billigste Weg die Klimabilanz zu verbessern. Wie der Strom erzeugt wird ist vorerst noch Nebensächlich. Da kann man der Industrie noch eine Weile die Zügel locker lassen, und dem gemeinen Volk die Last der theoretischen CO2-Reduzierung aufbürden.
Autofan meint
Was helfen dir theoretische Annahmen darüber, dass mit BEV der Ausstoß in der Stadt 0 ist?
1. Es gibt nicht ausreichend BEVs zu kaufen.
2. Die die es gibt, sind für das Gros der Bevölkerung zu teuer, unbrauchbar, zu lange Lieferzeiten.
3. Zu wenige Ladestationen. Deutschland ist immer noch ein Land der Mieter.
4. Der Großteil der AG hat auch keine Ladesäulen.
Daniel S meint
Zu 1. wenn es zu wenige BEVs zu kaufen gibt heisst das ja grosse Nachfrage. Wo ist das Problem?
Zu 2. Unsinn.
Zu 3. Ladestationen vermehren sich zz schnell. Mieter benötigen nur eine Schukoddose oder laden an einer schmellen Ladestation.
4. Dann macht mal…
In 5 Jahren kauft niemand mehr Hybrid. Nicht mal gebraucht.
Nils on wheels meint
Schade das sich der Ford Focus electric nicht durchgesetzt hat. Das Fahrzeug hatte wirklich potential aber den potentiellen Kunden wurde keine wirkliche Perspektive eröffnet, das man ein Fahrzeug mit großer Zukunft kauft. Es fehlte die Werbung für das Fahrzeug und eine Strategie das Fahrzeug weiter zu entwickeln.
Die Strategie der Hybridfahrzeuge ist auch nicht in jedem Segment sinnvoll. Sobald man einen Limes erreicht hat den Verbrauch noch weiter zu senken steht man vor den gleichen Problemen, die man heute hat. Wer heute eine Hybridfahrzeug kauft stellt sicherlich schnell fest das man den Verbrennungsmotor als Ballast spazieren fährt und Wartungsarbeiten an etwas durchführen muß das man kaum nutzt.
Ich kann nur empfehlen ein modernes Elektroauto mehrere Tage zur Probe zu fahren und sich dann zu entscheiden. Man wird feststellen das sich sogar die langen Lieferzeiten lohnen!
Jioe Lias meint
Was haben Hybride mit E-Mobilität zu tun?
Thrawn meint
Richtig! Alles nur Schönfärberei.
Wer nur ab und zu Fleisch isst und sich trotzdem Vegetarier nennt, wird auch ausgelacht.
MiguelS NL meint
“Darum setzt Ford in Europa bei E-Mobilität vor allem auf Hybride‘
Sagte ich doch die Industrie zählt auch Hybriden zur Elektromobilität.
Erst im klein gedrucktes wird unterschieden zwischen reine und unreine Elektromobilität. Ausgedehnt wird so weit es geht.
Autofan meint
Hybride sind aktuell absolut sinnvoll. Es gelingt eine CO2 Reduktion und säubert die Luft in den Städten.
Ja, E-Mobilität ist die Zukunft. Aber es gibt kaum praktikable und bezahlbare Fahrzeuge.
Mit Kleinkindern gibt es aktuell nichts bezahlbares was der Größe und dem Platzangebot eines S-Max/Galaxy nahe kommt.
Und gerade E-Fans sollten SUVs kritisieren.
Thrawn meint
„es gibt kaum praktikable und bezahlbare Fahrzeuge.“
Das ist meiner Meinung nach kein Argument pro PHEV. Eher pro Verbrenner.
Welcher Plugin-Hybrid ist denn günstig zu haben? Die sind doch ebenfalls allesamt mindestens genauso teuer wie aktuelle BEVs. Was das Geld betrifft, kann man sagen: Wer sich ein PHEV leisten kann, kann sich auch ein BEV leisten.
Leotronik meint
Wer kauft noch Ford? Bald keiner.
Autofan meint
Klar. Toller Family-Van. Nichts vergleichbar bezahlbares im E-Sektor.
Nicht jeder kann sich drei BEV parallel leisten. Manche haben Familie und können sich nur ein Auto leisten.
Gerade das nervt mich auch an Tesla. Für das Gros der Bevölkerung sind die Produkte völlig unbrauchbar.