Volkswagen hat wie erhofft einen neuen Elektro-Rekord auf dem Nürburgring erzielt: In 6:05,336 Minuten umrundete der von zwei E-Motoren angetriebene Bolide ID.R die 20,8 Kilometer lange Nordschleife – schneller als jeder andere Stromer zuvor. Pilot Romain Dumas erreichte eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 206,96 km/h und verbesserte den bisherigen Rekord aus dem Jahr 2017 um 40,564 Sekunden.
https://www.youtube.com/watch?v=HmsiE4ZUdtU
„Die Nordschleife des Nürburgrings gilt nicht nur als weltweit anspruchsvollste Rennstrecke, sondern auch als ultimatives Testareal für Serienfahrzeuge“, erklärte Volkswagen-Chef Herbert Diess. „Der ID.R hat diese Herausforderung mit Bravour gemeistert und die schnellste emissionsfreie Runde aller Zeiten absolviert. Elektro-Mobilität von Volkswagen trägt damit ab sofort das Prädikat ‚Nürburgring-erprobt‘ als zusätzlichen Beweis ihrer hohen Leistungsfähigkeit.“
Volkswagen Motorsport hat mit dem ID.R innerhalb von zwölf Monaten drei Streckenrekorde aufgestellt: Am 24. Juni 2018 siegte Romain Dumas beim Pikes Peak International Hill Climb mit einem Streckenrekord von 7:57,148 Minuten. Drei Wochen später fuhr er in 43,86 Sekunden eine neue Bestzeit für Elektro-Fahrzeuge beim „Goodwood Festival of Speed“ in Südengland. Nun folgte der nächste E-Rekord auf der Nordschleife.
„Für mich ist das die beste und schwierigste Rennstrecke der Welt. Vielen Dank an das Team von Volkswagen Motorsport, das wieder einmal einen fantastischen Job gemacht hat. Der ID.R war perfekt auf die Nordschleife vorbereitet und es hat einfach nur Spaß gemacht, diese enorme Beschleunigung und die hohen Kurvengeschwindigkeiten zu erleben“, sagte Dumas.
Volkswagen Motorsport hatte den ID.R im Vergleich zu den Rekordfahrten am Pikes Peak und in Goodwood für die Nürburgring-Nordschleife umfassend weiterentwickelt. „Bei der Evolutionsversion des ID.R ist die Aerodynamik-Konfiguration stärker auf Höchstgeschwindigkeit als auf maximalen Anpressdruck ausgelegt“, erläuterte Francois-Xavier Demaison, Technischer Direktor. „Mit ausführlichen Testfahrten im Simulator und auf der Rennstrecke haben wir den ID.R an die einzigartigen Bedingungen der Nordschleife angepasst. Dies betraf vor allem die Abstimmung des Fahrwerks, das Energiemanagement sowie die optimale Reifenwahl für die Rekordfahrt.“
Peter W meint
Interessant ist, dass viele Menschen beim Kauf eines ID vom Ergebnis dieses Rekordes beeinflusst werden. So als würde man gerne Äpfel essen weil Bananen so gut schmecken. Den berühmten Birnen-Vergleich habe ich absichtlich nicht verwendet, denn Äpfel und Birnen sind sich deutlich ähnlicher als ein ID.3 und dieser Rennwagen.
Ich habe aber nichts gegen diesen oder ähnliche Rekordversuche, denn es zeigt uns, dass ein E-Auto kein Öko-Müsli-Frzg sein muss. Überzeugender für Leute denen Geschwindigkeit und Beschleunigung der wichtigste Faktor sind ist da aber die Tesla-Methode. Man baut ein Sportmodell, das man tatsächlich kaufen kann und das besser ist als vergleichbare Verbrenner. So weit ist VW leider noch nicht.
Gunarr meint
Ich frage mich auch, warum dieser Renner unter dem Label VW fährt. Man hätte da ja auch Porsche, Lamborghini oder Bugatti drauf schreiben können. Wahrscheinlich wollen sie bei VW einfach das Schummeldieselimage los werden.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
„Interessant ist, dass viele Menschen beim Kauf eines ID vom Ergebnis dieses Rekordes beeinflusst werden.“
Ist das eine Vermutung oder gibt es dazu Marktstudien? Wenn ersteres der Fall ist stelle ich mal die Gegenvermutung in den Raum, dass der Durchschnittskäufer eines ID.3 nicht einmal etwas von solchen Rekordereignissen war nimmt oder sich dafür interessiert.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
+1
Mit solchen Autos bekämpft man die E-Reichenweitenangst des deutschen Michel.
Venyo meint
Keine schlechte Analogie zwischen ID.3/ID.R und Äpfeln/Bananen, aber die falsche Schlussfolgerung.
Hier die richtige:
Es gibt Menschen, die leben im Gegensatz zu dir nicht nur nicht in der E-Auto-Blase, sondern sogar außerhalb davon. Die haben teils unüberprüfte Vorurteile gegen E-Autos und ziehen nicht annähernd in Erwägung eins zu kaufen. Die Nachricht über die ID.R-Nordschleifenfahrt kann einige, die dazu gehören, dazu bringen, sich mal mit E-Autos überhaupt erst wirklich auseinanderzusetzen. Oder als Bild: manche Menschen sagen: „Äpfel sind grün und oder rot; wie können die mir schmecken wenn doch Bananen Gelb sind!?“. Wenn sie sich endlich mal wirklich mit dem Apfel beschäftigen, erkennen sie statt der irrelevanten Unterschiede die viel wichtigeren Gemeinsamkeiten: beide können zu gesunder Ernährung beitragen.
Und die wichtigen Gemeinsamkeiten von einem E-Hypercar-Prototyp mit einem normalen Elektroauto können außerhalb der E-Auto-Blase durchaus noch gute Publicity gebrauchen; gerade solche, die nicht mit Arroganz und Schwarz-Weiß-Malerei daher kommt.
restlesssociety meint
Den ganzen VW Hatern hier stößt doch nur sauer auf dass ein deutscher Hersteller den Rekord geholt hat und nicht ein US oder Chinese. Sonst würden die sich mit Lobeshymnen förmlich überschlagen! Eine gewisse, offen gezeigte Feindschaft gegen deutsche Ingenieursleistung ist hier in den Foren leider üblich. ich vermute mal die Fans eines gewissen Herstellers sehen jetzt endlich ihre Chance sich medial zu „revanchieren“.
xdaswarsx meint
Ich bin doch relativ überrascht, wie weit die Rundenzeit noch vom absoluten Rundenrekord entfernt ist.
Zitat Wikipedia: „Am 29. Juni 2018 wurde der 35 Jahre alte Rundenrekord von Stefan Bellof durch den Porsche-Werksfahrer Timo Bernhard in einem Porsche 919 Hybrid Evo und einer Fahrzeit von 5:19,546 Minuten deutlich unterboten.“
Das ist ja fast eine Minute Unterschied…
wosch meint
Aber es war anscheinend trotzdem die zweitschnellste Zeit.
Der Grund dürfte in der viel zu geringen Höchstgeschwindigkeit liegen.
Wer sich die komplette Runde anguckt, der wird sehen, dass ein großer Teil der Runde mit 250 gefahren wird. Hier wäre DEUTLICH mehr möglich.
Aber das Auto ist auch für Bergrennen entwickelt worden udn nur für die Nordschleife angepasst. Der Porsche passte da erheblich besser.
xdaswarsx meint
Naja wenn dann richtig.
Neue Motoren rein, größerer Akku, und das Ding sollte doch auch locker 400 km/h in der Spitze schaffen.
Die Runde ist doch nur 20km lang, da hätte ich mehr erwartet.
Wenn das Auto den absoluten Rekord bricht, gibt es keine Einwände mehr gegen E-Autos.
Biker0815 meint
Die Runde von Timo Bernhard im 919 Hybrid sollte man auf You… gesehen haben. Absurd schnell. Jetzt der ID R mit einer 6.05 ist nicht weit weg verglichen mit den 911er Lamborghini nio ep 9 und co die bei 6.40 bis 7.08 deutlich langsamer sind
Karla01 meint
Nö. Keine Überraschung. Zwischen den Fahrzeugen liegen etwa 400PS, der 919 hatte kein Energiemengen Limit (mehr Energie ist mit paar mehr Liter Sprit und damit ein paar mehr kg verfügbar), konnte also mit noch mehr Abtrieb fahren und durchweg mehr Leistung abrufen.
Eure lustigen Beschleunigungsrennen hin oder her, mit dem Flaschenhals (Themen: Energiemenge und Dauerleistung) Batterie ist im Rennsport die E-Mobilität im Nachteil, ich bin mir sicher, dass selbst auf Pikes Peak der 919 schneller wäre, man wollte VW nur nicht die Show stehlen, bzw. das wäre Unsinn bei der aktuellen Konzern Marketingstrategie.
Duesendaniel meint
„kein Energiemengen Limit“. Das braucht es auch mit einem Wirkungsgrad von unter 25%, dem hohen Schwerpunkt und dem fehlenden Torque Vectoring. Ich gebe den Fossilen noch maximal 2 Jahre, dann fällt auch die Nordschleife.
alupo meint
Im realen Verbrennerleben liegt der Wirkungsgrad doch eher bei 10 bis 15 % (betrachtet ab Zapfsäule, ansonsten beginnt der Schrecken erst noch).
Alle vermeintlich besseren Werte sind nur unrealistische Momentaufnahmen, an der Kurbelwelle gemessen.
Das Motto jedes Verbrenners: „Lasst uns den Sommer noch etwas heißer machen“.
Leider absolut gar nicht im Sinne von „S3XY“.
Karla01 meint
Tolle Antworten…haben nur nichts damit zu tun warum der ID langsamer wie der 919 ist, was nunmal an der Schwachstelle dieser Technologie liegt, welche im Rennsport brach gelegt wird, in der Serie beim Kunden nicht weil er sich Reichweite durch geringen Energieverbrauch erhalten/erarbeiten kann. Daran erkennt man irrationale Ideologen…daran dass sie bei Fakten die ihnen nicht passen den Kopf in den Sand stecken.
Duesendaniel meint
Interessante Sprache, in der Sie versuchen uns Ihren emotionsgeladenen Unsinn als ‚Fakten‘ zu verkaufen. Zudem scheinen Sie meinen Kommentar nicht gelesen oder zumindest nicht verstanden zu haben. Also nochmal zum Mitschreiben: Die Energiemenge, die das Benzin liefert ist in der Tat so groß, dass sie bei hoher Leistung die wesentlich schlechtere Antriebstechnik noch ausgleichten kann. Da die Energiedichte des Akkus (der Flaschenhals) aber stetig und schnell wächst und auch das Kühlmanagement sich immer weiter verbessert, wird der E-Antrieb auch im Hochleistungsbereich bald die Nase vorn haben. Ich hoffe, so war das verständlich genug, gar nicht so einfach mit dem Kopf im Sand :-)
Duesendaniel meint
…und noch etwas, der Vollständigkeit halber: Der Porsche 919 ist ein Hybrid. Das heißt, er gleicht mit einem E-Motor seinen löchrigen Drehmomentverlauf aus, den ein reiner Verbrenner nun mal hat. Ohne den hätte er schon heute keine Chance.
Karla01 meint
Also bei deinen letzten Beiträgen könnte ich dir Zustimmen. Was du in diesen beiden Absätzen betont hast war inhaltlich nur entfernt verwandt mit der Intention deiner ersten Antwort. Ich bin froh dass du nochmal erwähnen konntest dass der VKM die schlechtere Antriebstechnik ist. Bezüglich der Leistungsdichte des Antriebs selbst und der geringen Komplexität stimme ich dir zu.
Warum mir erst widersprichst um mir dann zu zustimmen bleibt dir selbst überlassen (erst meine Fakten Unsinn nennen und dann selbst wiederholen).
Nein, die Batterie wird in den nächsten 2 Jahren nicht den Schub machen um dieses Manko im Motorsport zu kompensieren, darauf können wir wetten. Das ist vielleicht nicht emotionsgeladen aber rosa-brille-Wunschkonzert, aber keine Fakten und eventuell sogar Unsinn.
Karla01 meint
Der Drehmomentverlauf eines solchen Motors ist übrigens im Geringsten löchrig, das ist ideologisch motiviertes Bashing, sonst gar nichts. Die Drehmomentkurve beginnt halt erst ab (erhöhtem) Standgas, aber das ist jetzt bei weitem keine Neuigkeit mehr. Der E-Motor boostet aber prächtig, eine der schönsten Anwendungen eines E-Motors im Motorsport wenn der Akku nicht so schwer wäre. Mit deiner Unterstellung kannst keine Leute schocken; angebliche Petrolheads erschrecken und sich dabei ins Fäustchen lachen ist ja so ein Hobby von euch.
Duesendaniel meint
„erst meine Fakten Unsinn nennen und dann selbst wiederholen“.
Wenn ich ein Glas mit Wasser fülle, kann ich auf halbem Weg eine Momentaufnahme machen und sagen, das Glas ist halb leer. Das ist nicht falsch, aber unsinnig. Und genau das ist auch der Unterschied zwischen uns: Ich betrachte den ganzen Vorgang und Sie immer nur die Momentaufnahme. Ich kenne beide Welten aus Theorie und Praxis und Sie wollen unbedingt, dass es bei der einen bleibt. ‚Petrolhead‘ habe ich nicht gesagt, aber wenn Sie denn meinen…
Und die Wette nehme ich gerne an. Schade, dass es um nichts geht.
Remo meint
Bei VW läufts zur Zeit… :-)
Simon meint
Tolle Sache, egal wie ernst VW die Sache meint, dass haben sie echt toll gemacht. Weiter so!
Selnim meint
Ein weiteres Zeichen dafür, dass es Volkswagen ernst meint.
Volker Adamietz meint
Ich freu mich schon, wenn (falls Tesla das nötig hat) Elon Musk den neuen Roadster mal auf diese Nordschleife schicken sollte – oder Tesla fährt beim Pikes Peak mit. Das wärs doch – dann sind alle anderen deprimiert und verstehen die Welt nicht mehr. ;-)
Karla01 meint
Aha, und das basiert auf welchen Realitäten?! Schon die Rundenzeiten des Nio waren nichts gutes, wenn man sich von seiner angeblichen Antriebsleistung blenden lässt.
Mit Schubdüsen als Abtriebsspender kann auch ein Käfer 2 Tonnen Abtrieb haben, das hat nichts mit E-Mobilität zu tun und wird nur von den Groupies beklatscht welche mal gerne ihre ökologischen Vorwände fallen lassen zu diesem Zwecke.
Hinsichtlich Aero, Antrieb und Gewicht ist jegliches Serienauto mit 500km+ Reichweite sicher nicht der Benchmark im Motorsport gegenüber einen beliebigen Prototypen.
Motorsport besteht bissi mehr wie aus Kartenspielen mit Zahlenvergleichen.
Auf einem Mickymaus Kurs können 200PS Mehrleistung im Nichts verrauschen wenn die Kiste die falsche Übersetzung und bissi Mehrgewicht hat. Ähnliches würde dann zB auf den SuperDuper Tesla Roadster 2 zB sicher zutreffen, erst recht im Vergleich zu Prototypen, was nichts anderes wie pummelige Formelfahrzeuge sind, wenn ichs mal bissi albern ausdrücken darf.
150kW meint
Auf der Nordschleife könnte der Roadster vielleicht noch eine Chance haben, aber beim Pikes Peak wird der Roadster scheitern. Da helfen auch Raketen nichts.
Skodafahrer meint
Der Tesla Roadster ist kein Auto für nur eine schnelle Runde auf dem Nürburgring. Bei ihm wird eine Reichweite (bei langsamer Fahrt) von deutlich über 1000 km erwartet. Durch die damit verbundene große Batterie wird der der Roadster 2 wohl schwerer sein als aktuelle Strassensportwagen wie ein Porsche GT3 RS oder ähnliche sein. Um schnell durch Kurven fahren zu können braucht man viel Abtrieb bei wenig Gewicht, ein ID R soll 1100kg wiegen, hat aber nur eine geringe Reichweite.
stueberw meint
Entfernt. Bitte verfassen Sie konstruktive Kommentare. Danke, die Redaktion.
carlos_paris meint
Dich anscheinend!
Wännä meint
Es soll ja angeblich keine dummen Fragen geben. Zweifel sind aber manchmal berechtigt berechtigt.