BMW hat diese Woche zwei Stromer-Konzepte und einen Elektroauto-Versuchsträger auf Basis der 5er Reihe vorgestellt. Auch Konkretes wurde bekanntgegeben: Die bislang für 2025 angekündigten 25 E-Modelle will der Autobauer nun zwei Jahre früher im Angebot haben. Entwicklungschef Klaus Fröhlich sprach in einem Interview über die Hintergründe der angepassten Strategie.
Der Konzern könne „100 elektrifizierte Autos bis 2023 auf den Markt bringen“, sagte Fröhlich im Gespräch mit Autocar. Dazu müsste allerdings die entsprechende Nachfrage vorhanden sein und die diversen Modelle mit E-Motor auch gekauft werden. Nach dem 2013 gestarteten i3 hat BMW keine neuen Elektroautos mehr eingeführt, lediglich teilelektrische Plug-in-Hybride. Das nächste rein batterieelektrische Fahrzeug wird der 2019 kommende E-MINI, die Marke BMW erhält ab nächstem Jahr weitere vollelektrische Autos.
BMW-Vorstandschef Harald Krüger hat sich in diesem Jahr mehrfach für Technologieoffenheit ausgesprochen, den von Volkswagen-Boss Herbert Diess geforderten Batterie-Fokus von Branche und Politik lehnt er ab. BMW legt seine Produktion so aus, dass Autos flexibel mit Antrieben ausgestattet werden können. „Wir haben ein Technologie-Puzzle, das wir anhand der Bedürfnisse der Kunden zusammensetzen können“, so Chefentwickler Fröhlich.
Dass BMW die Produktion von elektrifizierten Autos jetzt vorzieht begründete Fröhlich damit, dass die Nachfrage der Kunden schneller als erwartet zunehme. Man gehe hier ähnlich flexibel vor, wie man es mit Blick auf das nachlassende Interesse an Diesel-Fahrzeugen handhabe. Die Vorgabe an die Entwickler sei, dass Antriebstechnologien innerhalb eines Jahres für die Zulassung fit gemacht werden können. In einem weiteren Jahr müsse die Feinabstimmung für die Serie abgeschlossen sein.
Mehr Hybride, neue E-Autos & Leistungsreserven
Bis auf weiteres macht BMW mit seiner Hybrid-Offensive weiter: Angekündigt wurden plug-in-hybride Versionen der 3er-, 7er- und X5-Reihen sowie des neuen X3. Der 5er und 2er Active Tourer werden demnächst mit neuer Plug-in-Technik und größerer elektrischer Reichweite ausgestattet. Später sollen auch der X1 und der 3er Touring teilelektrisch verkauft werden.
Neue Elektroautos stehen bei BMW ab Ende 2019 auf dem Programm, dann startet die Fertigung des ersten Batterie-MINI. 2020 wird eine Elektroauto-Version des Kompakt-SUV X3 eingeführt, für 2021 sind die Limousine i4 und der Versuchsträger iNEXT mit vollelektrischem Antrieb vorgesehen. Was danach kommt, ist noch unklar.
Die Basis für die neuen Elektroautos stellt die fünfte Generation von BMWs modularer Elektrotechnik. Mit dem System ist laut Fröhlich nicht nur eine flexible und effiziente Produktion möglich, bei Plug-in-Hybriden lasse sich zudem die Funktionalität nach Bedarf anpassen. „Es besteht Platz an beiden Seiten der Antriebswelle, wenn sich die Gesetzgebung oder die Kundennachfrage ändert, dann können wir die elektrische Reichweite mit mehr Batteriezellen im Unterboden skalieren“, erklärte der Entwicklungschef. Dies sei ohne Kompromisse – etwa im Bereich des Kofferraums oder Benzintanks – realisierbar.
Christian meint
Ich möchte ein 1er BEV und 3er Touring BEV. Dann Frage ich beim Händler an und hoffe, dass die in drei Jahren kommen? Wie soll Nachfrage generiert werden?
alupo meint
Ich denke, ich habe gerade noch rechtzeitig alle meine BMW- und Daimleraktien entsorgt. Echt nochmal Schwein gehabt ;-).
Umgekehrt bin ich erst kürzlich bei Tesla eingestiegen, als der Kurs so tief stand (auch da hatte ich Schwein gehabt).
Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten:
Der Tesla Kurs steigt und ich freue mich über virtuelle Kursgewinne (ich habe nicht vor zu verkaufen),
oder
der Kurs fällt wieder und ich werde weiter günstig Tesla zukaufen.
Ich bin so oder so zufrieden, alles ist gut…
brzzler meint
Fröhlich erwähnt „nachlassende Nachfrage für Dieselfahrzeuge“…wer kauft jetzt noch Dieselfahrzeuge in Deutschland ? (die werden die jetzigen Käufer später nicht mehr verkaufen können – wenn, dann nur zu Schleuderpreisen). In Norwegen ist der Anteil der verkauften Dieselfahrzeuge innerhalb von 2 Jahren von ca. 60% auf 15 % gesunken.
McGybrush meint
1.
Nur ein einziges was alle wollen würde völlig reichen.
Eine einfache Limousine/Shooting Break. Ein Auto was Weltweit funktioniert.
Für nen M5 Performance Editon Super Special Sondermodel baut man Exklusiv ganze 555 Stück oder so ähnlich. Aber für die 1 einzige Elektro Limousine muss erst ein Millionen Markt Existieren?
Ganz eindeutig. Mann liebt seine Verbrenner. Man will gar kein Elektro BMW bauen.
Lbarkow meint
oh ha – sehr wahre Worte. Wer es schafft limitierte Verbrenner zu bauen muss nicht auf einen Markt warten. Einen Markt gibt es für alles – mal größer – mal kleiner
Niklas meint
Der einzige Typ Auto der am ehesten weltweit funktioniert ist das SUV.
Und da kommt nächstes Jahr der iX3 und ein Jahr später der iNext.
Dieselfahrer meint
Das eine, das alle wollen, hat schon beim ICE nicht geklappt. Warum sollte das beim BEV klappen?
Peter W meint
100? Wir brauchen Tausende, was sag ich, Hunderttausende, Millionen …
Jensen meint
Hallo Peter W:
Ich fürchte, der fröhliche BMW-Mann meinte wirklich 100 …
Alex meint
Elektrifiziert… BMW ist so unattraktiv geworden in den letzten Monaten/Jahren
Nur noch beschämend
Alf meint
aha…. die menge soll es machen…
könne „100 elektrifizierte Autos bis 2023…“
Autos? Modelle? Modellvarianten?…
Nachfrage vorausgesetzt…
gibt es bisher keine Nachfrage? viele Hersteller waren von der hohen Nachfrage überrascht…. weiß BMW mehr, oder eher weniger?
Das Instrument von Marktanalysen (Interessenten, Kundenbefragungen) sollte auch BMW geläufig sein
jupp, BMW wird echt immer peinlicher