Nicht alle sind überzeugt, dass dem Batterie-Elektroauto die Zukunft gehört. Neben modernen Benzinern und Dieseln sowie Elektro-Verbrenner-Technik treiben viele daher zusätzlich Brennstoffzellen-Fahrzeuge voran, die mit Hilfe von Wasserstoff Strom erzeugen. Nach Toyota, Hyundai, Honda und Mercedes will nun auch BMW ein wasserstoffbetriebenes Serienauto zur Marktreife bringen.
Der bayerische Hersteller bestätigte, Anfang des nächsten Jahrzehnts eine Wasserstoff-Variante des SUV X5 auf den Markt zu bringen – allerdings zunächst in Kleinserie. Die Großserienproduktion der alternativen Antriebsart sieht BMW erst ab 2025 vor. Um was für ein Fahrzeug es sich bei dem ersten Volumen-Modell handeln wird, ist noch offen. Entwicklungschef Klaus Fröhlich verriet Journalisten lediglich, dass es im Rahmen einer Partnerschaft mit Wasserstoff-Pionier Toyota entstehe.
BMW arbeitet schon längerer an Brennstoffzellen-Technik. So wurde 2015 ein Konzeptfahrzeug auf Basis des BMW 5er GT vorgestellt. Bereits 2012 erhielt ein Prototyp des i8 eine Brennstoffzelle. Eigentlich sollten in diesem Jahr erste Wasserstoff-Technologieträger von BMW auf öffentliche Straßen kommen, die Pläne wurden nun aber offenbar verschoben. BMW könnte eigenen Angaben nach schon heute ein Wasserstoff-Elektroauto anbieten, verzichte darauf aber aus Kostengründen.
„Es ergibt keinen Sinn, die Brennstoffzelle hochzufahren, wenn der Stack 80.000 Euro kostet“, so Fröhlich im Gespräch mit Forbes. „Wenn die Kosten bei 10.000 Euro liegen, wird die Skalierung sinnvoll.“ Als Stack werden in Reihe geschaltete Brennstoffzellen bezeichnet. Bei der Wasserstoff-Kooperation mit Toyota sind die Japaner für die regulären Stacks verantwortlich, in der Limousine Mirai kommt die Technik bereits zum Einsatz. BMW konzentriert sich auf „Hochleistungs-Stacks“.
Der vielversprechendste Markt für Fahrzeuge mit Wasserstoff-Antrieb ist laut dem bei BMW für die Technologie verantwortlichen Manager Jürgen Guldner Japan. Dort würden die Antriebsart und die nötige Infrastruktur am stärksten gefördert. Das größte Potential für Wasserstoff sieht Guldner vorerst in der Logistik, da hier die Betankung an einem zentralen Ort erfolgen könne. „Die Technologie hat aus unserer Sicht zunächst sehr großes Zukunftspotenzial für Lkw und Busse“, sagte er im Januar. Studien würden belegen, dass sich der Wasserstoff-Antrieb aber auch für Pkw eigne.
BMW hat vor knapp zwei Wochen verkündet, seine Elektroauto-Ziele zu beschleunigen: Es würden früher mehr Modelle angeboten, bis 2025 solle der Absatz an Fahrzeugen mit E-Motor jährlich um mehr als 30 Prozent steigen. Im Fokus stünden künftig verstärkt rein batteriebetriebene Autos, sagte Konzernchef Harald Krüger. Entwicklungschef Klaus Fröhlich sieht Akku-Stromer allerdings kritisch, sein Team will daher auch Plug-in-Hybride mit größerer E-Reichweite und alltagstaugliche Wasserstoff-Technik realisieren.
Paul meint
Hier ein Film der vorgestern im 3-sat ausgestrahlt wurde und der das Dilemma aufzeigt indem wir stecken. Der Abbau der Rohstoffe wie Lithium, Kobalt etc. darf so nicht hingenommen werden, da es wiederum die Umwelt zerstört und teils zu gefährlich ist, wie der Kobaltabbau von Kindern aber besonders der Lithiumabbau der der ansässigen Bevölkerung ihre Lebensgrundlage das Grundwasser nimmt und von den Minenfirmen die dem Staat gehören in keiner Weise die Bevölkerung mit einbezieht. Das heisst die Forschung der Batterietechnik muss gesteigert werden, dass wir neue Batterietechniken erfinden die nicht auf Lithium und Kobald angewiesen ist.
http://mediathek.daserste.de/Reportage-Dokumentation/Kann-das-Elektro-Auto-die-Umwelt-retten/Video?bcastId=799280&documentId=63541548
mfG
NB meint
Puhhhh, also so langsam nervt es.
Wann hört die Petrol- und Wasserstoff-Lobby endlich auf unglaublich viel Müll zu verbreiten?
Duesendaniel meint
Die Probleme um Lithium und Kobalt sind schon real und müssen angegangen werden. Sie stehen aber keinem Verhältnis zu den Schäden der Ölindustrie, die hier kräftig Propaganda betreibt und deshalb sollte man die Bedingungen für den Rohstoffabbau kontrolliert verbessern (Ansätze gibt es ja schon von VW und BMW), statt gleich die ganze Technologie zu begraben.
Jeru meint
Was für eine „Petrol- und Wasserstoff-Lobby“ meinen Sie?
Und was hat Wasserstoff mit der Kritik aus dem Video zu tun? Auch in FCEV werden Batterien verbaut.
Andreas meint
Diese Berichterstattung wurde bei heise.de gut auseinander genommen.
https://www.heise.de/autos/artikel/Who-whatabouted-the-Electric-Car-4448418.html
Wieso Leute wie Paul auf so einen billigen Stimmenfang reinfallen, kann uns wohl nur Paul sagen.
Stefan meint
Vielleicht kann man die Überschrift noch ergänzen.
„……und Vorstand tritt zurück“
https://www.welt.de/wirtschaft/article196394345/BMW-Chef-Harald-Krueger-kuendigt-Ruecktritt-an.html
;)
nilsbär meint
Der Rücktritt kommt 5 Jahre zu spät. Aber immerhin. Fröhlich wird wohl ebenfalls gehen. Beide natürlich mit golden Handshake und Pensionszusagen in Millionenhöhe. Ein einfacher Arbeiter kann nicht soviel arbeiten, dass er wohlhabend wird. Ein Vorstand von VW, BMW, Daimler u.a. dagegen kann gar nicht so wenig oder so schlecht arbeiten, dass er kein Millionär wird.
Stefan meint
Fröhlich wird auch gehen, da er schon 59 ist.
Hoffentlich kriegen die dann mit dem neuen Vorstand die E Kurve.
futureman meint
Endlich hat Toyota einen Abnehmer für seine Technik (die selbst nicht mehr nutzen wollen, aber die Entwicklungskosten wieder drin haben wollen) und die BMWler haben was zu forschen und haben keine Probleme mit der Produktion und Qualität. Denn bei kleinen Stückzahlen bleibt die Gefahr von hohen Rückrufkosten gering.
NB meint
Wenn sich BMW weiterhin der BEV verweigert und sich dem sinnlosen FCEV-Zug anschließt, dann wird es diese Marke bald nicht mehr als eigene Marke geben. Selbst Toyota als erfahrendster FCEV Anbieter investiert nun in BEV. Auch Tesla beweist doch gerade wie gut ein BEV-Auto funktioniert. Die letzten Verkaufserfolge von Tesla zeigen doch wohin der Zug hinfährt. Wenn erstmal Teslas Werk in China fertig ist und los produziert, dann ist BMW fertig.
Jeru meint
Abenteuerliche Interpretation aber jeder wie er will!
NB meint
Nein, es ist die Realität. So lange BMW auf den FCEV-Zug und inzwischen völlig veralteten Hybriden bleiben, werden sie unweigerlich verlieren. MB hat schon längst verloren und wird höchst wahrscheinlich von Gely ganz übernommen.
VW wird es womöglich schaffen.
Das du es als Vertreter der Wasserstofflobby anders siehst ist verständlich.
Jeru meint
„Das du es als Vertreter der Wasserstofflobby anders siehst ist verständlich.“
Was soll diese Unterstellung? Sie kennen mich nicht und wenn Sie wüssten womit ich mein Geld verdiene, würden Sie hier andere Töne anstimmen.
Das ich hier als „Wasserstofflobbyist“ betitelt werde ist peinlich und zeigt mir wie weit hier einige von einer sachlichen Diskussion mit Fakten entfernt sind. Oder es einfach nicht besser wissen, da bin ich mir noch unsicher..
150kW meint
„Wenn sich BMW weiterhin der BEV verweigert und sich dem sinnlosen FCEV-Zug anschließt“
Nachdem bereits ein BEV von BMW angeboten wird und etliche BEVs in den nächsten Jahren kommen, vom FCEV aber nur ein Auto in mini Stückzahlen abgekündigt ist, sieht es derzeit absolut nicht danach aus das man sich bei BMW dem „BEV verweigert“. Eher anders herum.
nilsbär meint
Natürlich verweigert sich BMW bisher dem E-Auto. Oder wie würdest du die 30.000 verkauften i3 pro Jahr (von insgesamt 2 Millionen Fahrzeugen) sonst einordnen?
Duesendaniel meint
1+
151kW meint
Es gilt weiterhin:
Ein E-Auto ist ein Auto OHNE Verbrennerungsmotor!
hu.ms meint
Bis jetzt haben die chinesen kaum M3 gekauft.
Warum soll es mit einem M3-werk in china anders werden?
Chinesen die 50K für ein auto ausgeben wollen protzige SUV – ähnlich wie die russen. Und die bauen bald andere…
Die M3-produktion in china kann für tesla zum fiasko werden.
hu.ms meint
Nachtrag:
Verkaufserfolge für tesla gibt es bisher nur in den USA.
In europa und asien die die limousinen kaum gefragt.
Einfach mal die zulassungsstatistik ansehen.
McGybrush meint
Wasserstoff in Japan ist wie Linksverkehr in Japan. Ist alles möglich. Aber wir wissen doch alle das da auf die falsche Seite gesetzt wird ????
Ich denke mal das nicht die Kosten FCEV verhindern wird sondern die Unfälle die es damit noch geben wird. Ein Zentraler H2 Speicher mit 0km/h ist was anderes als Mio kleine H2 Speicher mit 100km/h im Privatbesitz von Leuten die alles dafür tun Ihr Auto auch mal so durch den Tüv zu bekommen.
McGybrush meint
…in Japan ist wie Linksverkehr in England. Ist alles möglich…
Eine Edit Funktion würde ich seh begrüssen.
Jeru meint
„Wasserstoff in Japan ist wie Linksverkehr in Japan. Ist alles möglich. Aber wir wissen doch alle das da auf die falsche Seite gesetzt wird“
Großartig, der gefällt sogar mir!
„Ein Zentraler H2 Speicher mit 0km/h ist was anderes als Mio kleine H2 Speicher mit 100km/h im Privatbesitz von Leuten die alles dafür tun Ihr Auto auch mal so durch den Tüv zu bekommen.“
Es gibt so viel Technik, die wir in den Alltag integriert haben und deren Nutzung grundsätzlich gefährlich ist. Batteriespeicher gehören als Klassiker dazu. Aus meiner Sicht werden die von Ihnen aufgeworfenen Fragen schnell kein Thema mehr sein, auch wenn man unvorhersehbare Unfälle eben nicht verhindern kann.
NB meint
Die unvorhergesehenen Unfälle welche mit den FCEV-Fahrzeugen passieren, haben einwn Vorteil: Es wird nur noch ein Aufräumkommando benötigt, Notärzte brauchen wir dann nicht mehr. Hoffen wir nur, daß bei einer Explosion nur die FCEV-Fahrer draufgehen und keine unbeteiligte Personen, oder fällt dies unter den FCEV-Beführwortern unter Kollateralschaden?
Jeru meint
„Es wird nur noch ein Aufräumkommando benötigt, Notärzte brauchen wir dann nicht mehr. Hoffen wir nur, daß bei einer Explosion nur die FCEV-Fahrer draufgehen und keine unbeteiligte Personen, oder fällt dies unter den FCEV-Beführwortern unter Kollateralschaden?“
Scheinbar haben Sie kein Interesse an einer ernsthaften Diskussion und wollen hier nur ihren ******** abladen. Wie soll man denn auf so einen Blödsinn reagieren?
Jeru meint
Ich habe mich schon gefragt wann Sie das erste Produkt ankündigen. Nun wird es zunächst ein X5 mit BZ in Kleinserie und ab 2025 ein Großserienfahrzeug. Gut so!
Der zeitliche Verzug im Vergleich zum BEV ist seit Jahren absehbar aber kein Problem und passt sogar sehr gut zur Durchdringung der eMobilität. Die nächsten Jahre werden BEV und den „einfachen“ Anwendungsfällen gehören und darauf freue ich mich sehr! Ab Anfang/Mitte der 2020er stehen für alle anderen Anwendungsfälle dann auch skalierte FCEV Lösungen bereit.
Das tatsächliche Erreichen der Ziele für 2050 wird damit wahrscheinlicher.
NB meint
Im Jahre 2025 wird es BMW nicht mehr geben, wenn sie so weitermachen. Ein X5 mit FCEV wird wie Blei in den Regalen liegen, weil Teslas MX und MY bis dahin deutlich weiter als heute sind.
alupo meint
Selbst das „weiter sein“ bräuchte Tesla nicht, denn ich bin mit meinem Model S 90 D im Juni über 6.200 km nach Spanien, in Spanien und zurück gefahren. Absolut problemlos.
Mit einem „alten“ 100 D wäre es „genauso gut gegangen“ ;-). Mit den aktuell in der Reichweite erweiterten 100 er ebenfalls. Und mit den für Ende 2919 erwarteten neuen Model S erst Recht.
Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, warum ich teuren und ineffizienten Wasserstoff tanken sollte.
Übrigens, die ganze Rundreise kostete mich keinen Cent an Energiekosten, also ein dickes Dankeschön an die Hotels, die Ferienhausvermieter und an Tesla wegen der überall in Spanien schon vorhandenen Supercharger. Der Wasserstoff dafür würde rund Tausend Euro kosten, dabei noch subventioniert von Unternehmen und Steuerzahlern sein, und daher ohne Aussicht auf Preisreduktion in Zukunft. Viel Spass dessen Befürworter beim Geld- und Energieverschwenden. Ohne mich. Ich fahre noch einige Jahre „die Zukunft von gestern“ einfach so weiter, auch schon heute bzw. seit 2016.
Jeru meint
Ach kommen Sie.
Sie vergleichen doch nicht ernsthaft ihre Sonderstellung (kostenlose Energie) mit einem Platzhalter-Preis für H2. Wieviele der Tesla oder BEV Kunden haben denn das Privilige umsonst tanken zu können? Wohin die Richtung beim Schnellladen preislich geht, haben die letzten Monate doch gezeigt. Der Ausbau der Infrastruktur ist teuer und wenn es BEV only sein soll, dann noch viel teurer. Diese Kosten werden vermutlich beim Kunden eingesammelt.
Und niemand behauptet, man könne mit einem BEV keine weiten Strecken fahren. Natürlich geht das, es geht fast alles. Die Frage bleibt, ob Millionen von Kunden den Luxus haben ihr Verhalten an den Tag zu legen und sich bei allem Zeit zu lassen. Nicht nur im Urlaub, sondern immer wenn Sie ihr Fahrzeug nutzen wollen.
Ein „Notfalltanken“ weil die Oma umgekippt ist und ins Krankenhaus muss, wird es beim BEV auf absehbare Zeit nicht geben.
Stocki meint
@Jeru, das ist albern. Das mit der Oma soll jetzt der vielgepriesene Fall sein, den ein BEV nicht abdecken kann?
Nur zur Info, wenn der Tank leer ist, kommt ein Verbrenner auch nicht vom Fleck. Da hast Du mit einem BEV eine größere Chance, denn die stecken üblicherweise wenn sie stehen ständig an irgendeiner Steckdose, das ist ja das Konzept daran. Außerdem wo willst Du deine Oma denn hin fahren? Ich weiß ja daß unser Gesundheitssystem langsam vor die Hunde geht, aber so weit liegen die Krankenhäuser nun auch wieder nicht auseinander. Und wenn Oma was ernstes hat, empfehle ich dringend den RTW zu holen und nicht selbst zu fahren.
Und daß der Ausbau der Infrastruktur teurer kommt als eine FCEV Infrastruktur ist ein Märchen. Da 95% der Fahrten im Kurzsteckenbereich liegen braucht es keine weitere Infrastrukturmaßnahmen. Es sind genug Steckdosen da. Und da nicht gleich 45Mio Fahrzeuge auf einmal elektrisch fahren werden, wird der weitere Ausbau auf mehrere Jahre verteilt kein Problem darstellen. Weiter unten habe ich es auch schon geschrieben: Es ist Blödsinn, daß wir Millionen 400kW Schnelllader bräuchten.
Swissli meint
Der zeitliche Verzug ist der Todesstoss für FCEV.
2025: BEVs kosten nicht mehr als heutige Verbrenner. Schnellladenetz steht und deckt die Nachfrage ab. Die Reichweiten sind kein Thema mehr. BEV Besitzer sind wunschlos glücklich, und Verbrennerfahrern ist klar, dass ihr nächstes Auto ein BEV sein wird.
Jeru meint
Ich stimme Ihnen zu, wenn die flächendeckend Ladeinfrastruktur es ermöglicht das Fahrzeug ohne künstlich verlängerte Pause wieder aufzuladen und die Lebensdauer der Batterie ausreichend hoch ist, dann gibt es aus Sicht des Kunden weniger Argumente für FCEV im PKW.
Ich sehe dieses Szenario jedoch nicht. Ich vermute es wird 400 kW Lader (etwa 20+ Minuten für eine Vollladung 100 kWh) nicht flächendeckend und für Millionen von Fahrzeugen geben. Auch sehe ich bis Anfang der 2020er nicht die Breite an BEV´s, die diese Ladeleistung anbieten.
Aus Sicht der Gesellschaft, besonders mit Blick auf die Kosten und Umsetzung der Ziele 2050, wird es immer Argumente für den Einsatz von Wasserstoff im PKW Bereich geben.
Stocki meint
Flächendeckend 400kW Lader für Millionen von PKW braucht es doch auch gar nicht. Das ist ja sogar der Denkfehler den Harald Lesch macht.
In Deutschland gibt es ca. 45Mio PKW die sich etwa 14.000 Tankstellen teilen. Ich weiß nicht was die im Durchschnitt an Zapfsäulen haben, aber da komm ich nicht ansatzweise auf „Millionen“. 100.000 würden völlig reichen, da ja meistens eh zuhause oder an langsamen örtlichen Ladern beim Supermarkt geladen wird. Und von 45Mio Elektrofahrzeugen sind wir noch sehr weit weg.
Das kann also schonmal nicht das Problem sein. Ausserdem kann eine Zapfsäule für Wasserstoff auch nur 2-3 PKW pro Stunde abfertigen. Und da redet ja auch keiner von Millionen benötigten Zapfsäulen.
Stell dir mal Gotthard-Süd als FCEV Tanke vor, wieviele Zapfsäulen man da bräuchte. Da haben es BEV etwas einfacher, da sich der Tankbedarf nicht ausschließlich auf 400kW Säulen verteilt. BEV Fahrer haben sich auch längst von diesem sinnlosen „Volltanken“ Gedanken verabschiedet. Man lädt so viel nach wie man braucht + ein bisschen Reserve. Und am Ziel wird wieder über Nacht geladen. Und bei den Wachstumsraten bei Batteriekapazitäten klingt der FCEV Gedanke einfach nur noch absurd. Zumindest bei PKW. LKW sehe ich in ein paar Jahren auch keine Chance mehr für FCEV.
Stocki meint
ich meinte 3-4 PKW pro Stunde. Es ist nämlich auch ein Mythos, das FCEV in 5min betankt sind. Es sind eher 10min (einfach mal einen Fahrer eines FCEV Taxis fragen) und dann kommt noch die Zeit dazu bis die Zapfsäule wieder tankbereit ist. Sie muß ja noch den Betankungsdruck wieder herstellen.
Jeru meint
@Stocki
„ich meinte 3-4 PKW pro Stunde. Es ist nämlich auch ein Mythos, das FCEV in 5min betankt sind. Es sind eher 10min (einfach mal einen Fahrer eines FCEV Taxis fragen) und dann kommt noch die Zeit dazu bis die Zapfsäule wieder tankbereit ist. Sie muß ja noch den Betankungsdruck wieder herstellen.“
Habe ich in der Realität anders erlebt und war dabei, als mehr als zwei Fahrzeuge direkt hintereinander getankt haben. Und das war vor drei Jahren..
Man darf nicht vergessen, dass die älteren H2-Tankstellen quasi „Einzelstücke“ waren und weit weg von Serie. Damit bzw. daran hat man gelernt. Realität sind die oft genannten 5 Minuten und ein Tanken, das vergleichbar mit Verbrennern ist.
Die sehr kurze Tankzeit ist aber nur ein Argument von vielen für FCEV.
Sebastian Wetz meint
Jeru, was außer der kurzen Tankzeit kann denn ein FCEV noch besser als ein BEV? Mir fällt da nämlich rein gar nichts ein. Ein Toyota Mirai hat weniger Reichweite als ein Tesla Model 3 Longrange. Reichweite steigt nur wenn ich das Auto größer baue damit ich noch irgendwo einen H2-Behälter reinstopfen kann. Platz im Innenraum entsteht da aber nicht sondern nur Platz für noch einen H2-Behälter. Größeres Auto = mehr Verbrauch = wieder eingeschränkte Reichweite. Reichweite steigt also nicht im gleichen Verhältnis wie die Menge des H2. Lustigerweise kann und wird die Energiedichte der Akkus noch steigen während die von H2 physikalisch unveränderlich ist.
Anderseits sollte man nicht nur den Status Quo betrachten sondern auch das Potential. Und da seh ich eindeutig mehr beim BEV, wie der Stromspeicher der Zukunft auch immer aussehen wird.
151kW meint
Die kurze Tankzeit ist das EINZIGE Argument für Wasserstoff. Außer du willst geringe Reichweite, hohe Uneffizienz, hohe Kosten, explodierende Tankstellen, keine Infrastruktur, sehr aggressives Gas usw. als Vorteil verkaufen…
lo meint
BMWs FC-Car in Berlin:
https://www.youtube.com/watch?v=tAqH0phMkEg
Wenn er gas gibt kommt tatsächlich hinten eine kleine Dampfwolke raus!
Bender meint
Von mir aus, sollen sich die Leute doch alle Ihr geliebtes Wasserstoff Auto kaufen, wenn die BEVs doch so furchtbar sind. Bei dem Anschaffungspreis, bitte schön.
Extrem hohe Kraftstoffkosten (1kg H ~ 10€) und ein sicherlich sehr hoher Wartungsaufwand machen so ein H-Auto sicher noch um einiges teuerer. Aber hey, man kann ja in 5 min volltanken… pff…!
Was ich nur nicht verstehe ist, dass jeder rumjammert, dass – würde jeder ein BEV fahren- sich der Stromverbrauch ja extrem erhöhen würde (um ca 25%) und, ohweh ohweh, wer soll denn den Strom bereitstellen?!
Aber: Dass die Produktion von Wasserstoff 3mal (drei ! ) soviel Strom benötigt für die selbe Fahrleistung, das is irgendwie wurscht. Weil hey… den Wasserstoff kann man ja aus Überschussenergie der Regenerativen generieren, wenn denn mal eine Vorhanden ist. Jaja, ich weiss … „blabla… aber Windräder werden abgestellt weil zu viel strom da is…blabla“.
Macht ja auch viel mehr sinn, sämtliche Energie hin und her zu wandeln, anstatt sie direkt, mit minimalen Verlusten in eine Autobatterie (Akku) zu „speichern“.
Sollen sich die H-Jünger eben ihren Wasserstoff gönnen. Ich lehne mich derweil zurück und geniesse mein, mit eigenem PV Strom aufgeladenens BEV, dass ich völlig unabhängig von Tankstellen-Netzen auftanken kann. Und das auch noch viel günstiger.
nilsbär meint
Du Glücklicher. Ja, es ist ein Traum, sein BEV mit eigener PV laden zu können. Billig, bequem, effizient. Aber die Großindustrie kann mit diesen Träumen nichts anfangen. Außer chinesischen PV-Modul-Produzenten macht dann keiner mehr Umsätze. Daher rennen die H2-Lobbyisten den Regierungen jetzt die Türen ein, durchaus mit Erfolg, siehe Südkorea, Japan, Österreich. Denn bei einer H2-Wirtschaft kann jeder leben: Die Autoindustrie durch komplizierte, wartungsintensive Technik. Die alte Ölindustrie durch das Erdgas für die Dampfreformation – die Erneuerbaren werden für lange Zeit nicht ausreichen. Die Anlagenbauer durch Elektrolyseure und aufwändige Tankstellen. Deren Betreiber durch hohe H2-Preise. Die Kohle- und Atomindustrie durch den erhöhten Strombedarf.
Bemühen wir uns darum, dass es nicht so kommt.
Hans Meier meint
Keine Angst nilsbär, die Gasindustrie ist glücklicherweise bereits zu spät :)
H2 Fahrer dürfen gerne mit H2 fahren, dank der höheren TCO und der GIG Mentalität der Leute wird H2 fürs Autofahren schnell verschwinden… Nur schon, weil wir in Zukunft überschüssigen Strom mit P2G Technologie erstmals als Ausgleich für Sommer/Winter Stromverbrauch benötigen werden. H2 kann man schon brauchen, aber nicht fürs Auto und LKW. Besser für Heizungen etc.
nilsbär meint
Was sagt eigentlich Yoshikazu Tanaka, Chefentwickler des Toyota Mirai zu BEV?: »Sie sind mit Sicherheit für viele Anwendungen effizienter und sinnvoller als FCEV«. (Quelle: firmenauto.de)
Jeru meint
Und damit hat er wie so oft Recht. Niemand bestreitet das.
Das Toyota dennoch überzeugt davon ist, dass wir FCEV brauchen sollte Ihnen zu denken geben.
Aus meiner Sicht wird wird es einen Mix geben müssen.
nilsbär meint
Es gibt mir tatsächlich zu denken, dass Toyota davon überzeugt ist, dass wir FCEV brauchen. Vielleicht kann sich der Vorstand (der Entwicklungschef Terashi ist 64 Jahre alt, der CEO Toyoda 63) nicht vorstellen, dass Autos auch ohne komplizierte, wartungsintensive Technik möglich sind.
Jürgen W. meint
„Studien würden belegen, dass sich der Wasserstoff-Antrieb aber auch für Pkw eigne“
Und wie viele Studien behaupten das Gegenteil. Technisch zu aufwendig und energetisch ineffizient. Das Thema wurde an dieser Stelle schon so oft diskutiert. So langsam glaube ich wirklich, dass es der letzte Strohhalm ist an den sich die Verbrennerbefürworter noch klammern.
Jeru meint
Können Sie den Titel einer Studie verlinken, die zeigt, dass FCEV für PKW‘s nicht geeignet sind? Mir ist keine bekannt.
Danke.
agdejager meint
H2 ist das neue Öl. Wem das noch nicht klar ist muss mal richtig recherchieren. Geben wir die alte verschmutzende und enegieverschwendende Industrieen keine Chance ihre Geschäften wie gehabt weiter zu machen. Und BMW ist da mitten drin.
Jeru meint
Versuchen Sie gerade zu implizieren, Wasserstoff sei verschmutzend und energieverschwendend?
Ganz dünnes Eis.
Stocki meint
@Jeru sei ehrlich. Aktuell ist das so. über 90% des Wasserstoffs werden aus Dampfreformierung gewonnen. Verschmutzung ist etwas übertrieben, aber das frei werdende CO2 hat mit Dekarbonisierung auch nichts zu tun. Und energieverschwendend ist es definitv. Un bevor nicht mindestens 80% des Wasserstoffs durch Elektrolyse gewonnen wird glaube ich der Wasserstofflobby kein Wort. Momentan tut sich da jedenfalls nicht ansatzweise etwas. Und daß die Japaner bereits zugegeben haben, daß sie ihren Wasserstoff aus Kohlestrom durch die Chinesen (oder waren es Australier) produzieren lassen wollen macht es nicht besser. Und ide abenteuerliche Idee bei der Dampfreformierung zu bleiben und das CO2 in die Erde pumpen zu wollen, da schwant mir schreckliches. Und solchen Leuten sollen wir dann einen Mirai abkaufen? Hör mir blos auf!
Jeru meint
„So langsam glaube ich wirklich, dass es der letzte Strohhalm ist an den sich die Verbrennerbefürworter noch klammern.“
Das müssen Sie mir jetzt erklären, wo FCEV doch keinen Verbrenner mehr haben und genau wie BEV rein elektrisch betrieben werden. Was für einen Unterschied macht es für einen Verbrennerfan in einem FCEV oder BEV zu sitzen?
Oder meinen Sie Fans von kurzen Ladezeiten? Die werden eher FCEV mögen, da gebe ich Ihnen Recht.
Utx meint
„Fans von kurzen Ladezeiten“
Wohl eher Fans von „Ich muss für jeden Tropfen Kraftstoff zu einer Tankstelle fahren (weil, das haben wir schon immer so gemacht)“.
Ladezeiten sind bei modernen Elektroautos sowas von irrelevant geworden.
Stefan meint
BMW verzettelt sich total.
Verbrenner werden weiterentwickelt, da man ohne sie nicht auskommt.
BEV werden sehr wiederwillig und mit grausamen Design halbherzig entwickelt.
Am Wasserstoff Fahrzeug wird schon ewig seit den frühen 90ern herumgefischt und die Pläne wurden mehrfach aufgegeben.
Zitat aus Wikipedia:
„BMW-Entwicklungsvorstand Klaus Draeger teilte Ende 2009 mit, es werde vorerst keine neue Wasserstofftestflotte geben.[6]
2015 gab es Anzeichen, dass BMW (unterstützt durch eine Kooperation mit Toyota) 2020 ein Serienfahrzeug mit Wasserstoffantrieb auf den Markt bringen könnte.“
Jedesmal verlässt BMW der Mut.
Aber diesmal wird es ganz ganz bestimmt was werden…
Das ist kein Unternehmen, dass ist unternehmungs Verweigerung.
Jeru meint
Ich stimme Ihnen teilweise zu.
BMW versucht auf „allen“ Hochzeiten zu tanzen und auch ich stelle mir die Frage, ob BMW sich das leisten will und wie ausgereift die Produkte dann werden. Auf der anderen Seite ist die Notwendigkeit von FCEV absehbar und auch für Fahrzeuge mit VKM gibt es aktuell ja noch einen Bedarf.
2025 ein FCEV in Großserie anzubieten halte ich aus vielen Gründen für sinnvoll.
„Am Wasserstoff Fahrzeug wird schon ewig seit den frühen 90ern herumgefischt und die Pläne wurden mehrfach aufgegeben.“
Da muss ich leider etwas nachhaken, da solche Zeitangaben und frühere Entwicklungen beim Thema eMobilität aus meiner Sicht „nichtssagend“ sind. Denn dann müsste man auch den Vergleich zum BEV zulassen, dass seit etwa 1900 in der Entwicklung ist und immer noch nicht den Durchbruch geschafft hat.
alupo meint
Ich habe im Juni alle meine BMW Aktien verkauft. Waren nicht so viele wie für ein Model 3 nötig wären, aber ich habe Teslaaktien dafür billigst gekauft.
Ein halbes Model 3 gäbe es dafür jetzt schon. Ich warte ab.
Den BMW Aktionären und den BMW Mitarbeitern wünsche ich echt viel Glück für ihre Zukunft. Ich habe jedenfalls keinen Glauben an die Fähigkeiten und Visionen ihres Managements mehr. Dito für Daimler, auch da bin ich vergleichbar frustriert über deren Zukunft. Aber alles nur meine Überzeugung.