Volkswagen hat Anfang Juni mit dem ID.R den Rundenrekord für elektrisch angetriebene Fahrzeuge auf der Nürburgring-Nordschleife erzielt. Vor kurzem folgte der absolute Streckenrekord beim Goodwood Festival of Speed. Volkswagen-Pkw-Entwicklungsvorstand Frank Welsch sprach in einem Interview über die Bedeutung der Rekorde für die E-Mobilitäts-Offensive der Wolfsburger.
Die Bestzeiten auf der Nürburgring-Nordschleife und beim Goodwood Festival of Speed sind laut Welsch vor allem eine Bestätigung für die gute Arbeit des Volkswagen-Motorsport-Teams. Der ID.R diene aber auch als wichtiger Botschafter für eine neue Ära des Einsatzes von E-Antrieben bei Serienfahrzeugen. Mit dem ID.R zeige Volkswagen, wie leistungsfähig Elektroautos schon heute sind.
Die gesamte Entwicklung des ID.R habe zu einem Technologietransfer zwischen Volkswagen Motorsport und den verschiedenen Fachabteilungen der Serienentwicklung bei Volkswagen geführt, betonte Welsch. Dies betreffe vor allem den Elektroantrieb. Die Motorsportler hätten zum Beispiel vom Know-how der Serienentwicklung beim Aufbau von Batteriezellen und beim Handling von Hochvolt-Komponenten im Fahrzeug profitiert. Der Technologietransfer funktioniere auch in die andere Richtung.
„Die Serienentwickler haben beispielsweise mit großem Interesse verfolgt, wie das Motorsport-Team mit dem Thema Schnellladetechnologie umgeht, wie es Komponenten aus dem 3-D-Drucker für die Karosserie des ID.R eingesetzt hat und mit welcher Strategie es Energieabgabe und Rekuperation während der Fahrt optimiert“, so Welsch. Bei Serienfahrzeugen gebe es im Alltag – etwa beim Energiemanagement – zwar ganz andere Anforderungen als beim ID.R, der am absoluten Limit bewegt werde, die grundsätzliche Aufgabe sei jedoch die gleiche: „die vorhandene Energie optimal zu nutzen“.
Im September soll der ID. R am Tianmen Mountain in China seine Fähigkeiten erneut unter Beweis stellen. „An diesem in China als mystisch geltenden Berg gibt es noch keine Rekordzeit. Daher möchten wir dort eine Richtzeit setzen und auf diesem Weg in dem für uns sehr wichtigen Markt unsere Kompetenz in der Entwicklung elektrischer Antriebstechnologie unterstreichen“, erklärte Welsch. „Aber auch in Europa haben wir noch einige Ideen, wie der ID.R als hochemotionaler Rennwagen die Verbreitung der Elektrotechnologie und die Einführung des ID.3 und der weiteren ID. Modelle ab dem Jahr 2020 unterstützen kann.“
Jörg2 meint
Konnte schon jemand rausfinden, welche „Botschaft“ gesendet werden soll?
Wännä meint
Und trotzdem gibt es immer wieder „schlaue“ Leute, die ganz in Trumpscher Manier behaupten, es gäbe keinen Transfer und alles wäre doch eh nur Marketing und überhaupt, das bräuchte man ja alles gar nicht…
Nebenbei: im Bootsbau (Rennboote/Renn-Segelyachten) gibt es selbstverständlich ebenfalls Wissenstransfer. ;-)
Peter W meint
Also ich sehe bei einem solchen Renneagen, an dem ständig verbessert, optimiert und getestet wird viel mehr Sinn als an einer Kleinserie für Millionäre. Rennwagen die sich reiche Angeber in die Garage stellen um gelegentlich mal ne Runde ums Restaurant zu drehen sind einfach nur Unnötig. Dazu gehört auch der geplante Roadster von Tesla. Ein Auto das 300 oder sogar 400 km/h fahren kann sollte keine Straßenzulassung bekommen.
Andreas meint
Wer liefert eigentlich die Motoren ?
Christian meint
Würde mich auch sehr interessieren. Ich denke vom Volkswagen Konzern selbst. Die Elektromotoren für alle BEV der Marken im Konzern kommen von VW, Audi oder Porsche selbst.
Effendie meint
Volkswagen selber. Es wurden bzw werden etliche Werke auf Elektro umgestellt.
Yhprum meint
VW arbeitet mit Porsche und Porsche hält 10% an Rimac.
https://www.volkswagenag.com/de/news/2018/06/Porsche_Rimac.html