BMW hat vor wenigen Tagen das erste reine Elektroauto der Marke MINI präsentiert: den Cooper SE. Kurz darauf gab es Berichte, dass schon ein zweites Batterie-Modell in Arbeit sei. BMW-Vorstandsmitglied Peter Schwarzenbauer bekräftigte nun, dass die britische Tochter umfassend elektrifiziert werden soll. Sogar eine rein elektrische Zukunft sei bereits absehbar.
Für den Cooper SE sind laut MINI online über 40.000 Interessensbekundungen eingegangen. Schwarzenbauer sagte im Gespräch mit Auto Express, dass er etwas Vergleichbares bisher nicht erlebt habe. Er glaube daher, dass MINI noch viel erfolgreicher werden kann. Das künftige Angebot werde dabei aufgrund der strengeren Umweltgesetze in vielen Ländern und des zunehmenden Interesses der Kunden verstärkt aus elektrifizierten Modellen bestehen.
Die 2017 in einem ersten Schritt eingeführte Plug-in-Hybrid-Version des MINI Countryman mit bis zu 40 Kilometer rein elektrischer Reichweite habe sich besser verkauft als erwartet, so Schwarzenbauer. Das zeige, „dass die Elektrifizierung von MINI der richtige Weg ist“. Für MINI und kleinere Fahrzeuge im Allgemeinen müsse man sich künftig allerdings auf lokal emissionsfreie, vollelektrische Technik konzentrieren.
„Wir elektrifizieren das Angebot von MINI Stück für Stück komplett – das passt perfekt zur Marke. Wenn es im Automobilbereich eine Marke gibt, die man als urban bezeichnen kann, dann ist es MINI“, unterstrich Schwarzenbauer. Er hatte bereits Anfang letzten Jahres angedeutet, dass MINI langfristig nur noch Elektroautos verkaufen könnte. Die Idee besteht weiter, hat bis auf weiteres jedoch keine Priorität.
„In der Übergangszeit ist es wichtig, dass man die Wahl hat, aber nach 2030 wird es eine völlig neue Situation geben“, erklärte Schwarzenbauer. „Der Trend, vollelektrisch zu werden, ist eindeutig, aber wie sieht der richtige Weg aus? Wir glauben weiter, dass viele Kunden große Reichweiten zurücklegen müssen. Wir haben viel investiert, um unsere Produktion flexibel zu machen.“
BMW hat seine Fertigung so aufgestellt, dass Autos flexibel mit Antrieben ausgestattet werden können. „Wir haben ein Technologie-Puzzle, das wir anhand der Bedürfnisse der Kunden zusammensetzen können“, erklärte Entwicklungschef Klaus das System kürzlich. Mit Hilfe der flexiblen Antriebs- und Fertigungstechnologie kann BMW Otto- und Dieselmotoren sowie E-Antriebe zu großen Teilen auf denselben Linien bauen.
Offen gesprochen meint
Zur Erinnerung: BMW hat vor drei Jahren damit geprahlt, dass die Plattform des neuen 3er für Elektro vorbereitet ist.
Geblieben ist davon ein sündteurer i4, der dann in homöopathischen Dosen unter das Volk gebracht wird, um vielleicht Stafzahlungen zu verringern. Und 2025 gibt es ein Wasserstoffvehikel. Dazu wird Druck auf die Politik ausgeübt, Batterieautos nicht mehr zu fördern. BMW ist so glaubwürdig wie VW damals beim Dieselskandal. Manager, denen man ansieht, dass sie nicht meinen, was sie sagen, das ist sehr übel.
Offen gesprochen meint
Mal schnell i3 Technik unter den Mini gepanscht und man ist King und über weiteres denkt man 2030 nach. Glück auf!
Daniel S meint
Heute sind elektrifizierte Autos offenbar der Weisheit letzter Schluss vieler althergebrachter Premium-Automanufakturen. Bald wird es umgekehrt sein: Elektroautos (BEV) sind Standard und es gibt davon „fossilisierte“ Retrovarianten mit Verbrennermotoren.
Das heisst:
Würde man zukunftsorientiert denken, würde man nicht von der Verbrennerplattform ausgehen, sondern von der BEV-Plattform.
caber meint
+1 VW machts besser. BMW glaubt bestimmen zu können was Kunden wollen
MiguelS NL meint
Ja, BMW macht viel zu wenig aber was bietet denn VW nächstes Jahr an, nur noch elektrische Golfs oder wieder 800.000 Verbrenner Golfs? Und 800.000 Verbrenner Polos, Verbrenner 800.000 Tiguan?…und eine Hand vol e-Ups?
hu.ms meint
VW bietet an wird was in europa gekauft wird:
Millionen verbrenner und ein paar tausend BEV.
Würde sie nur noch BEV anbieten, wären sie schnell pleite, da kaum jemand diese kauft.
Sh. auch reservierungszahlen zum ID.3 1st.
Tesla bietet nur BEV an – rd. 36.000 wurden bisher aus Europa bestellt.
Das ist die akutelle nachfragesituation, die die alle gewinnorientierten hersteller versuchen zu befriedigen.
teslatom meint
@hu.ms
Tesla bietet 1! Fahrzeug an, das M3.
Und das wird mehr verkauft, als alles andere in der Klasse!
Und das alles über 50.000 Euro seit 4 Monaten.
Andere wenige bieten an, können nicht liefern.
BMW bietet ein Murks BEV an, quasi ein Polo für 40.000 Euro.
BEV Wachstumsraten dennoch und OHNE ausreichende Ladeinfrastruktur 117%.
Und sie erzählen in _jedem_ Post die Mär vom Nachfragemangel.
Vorsatz, meine Meinung!
hu.ms meint
„Tesla bietet 1! Fahrzeug an, das M3.
Und das wird mehr verkauft, als alles andere in der Klasse!“
Nach dieser Formulierung werden in der klasse gehobene mittelklasse-limousinen mehr tesla M3 verkauft als verbrenner aller hersteller ?
Hans Meier meint
@hu.ms
Immer schön so drehen wie es passt, wir wissen alle das hier BEV’s gemeint sind, Verbrenner interessiert hier auf dieser Plattform niemand…. aber i know, morgen haben sies bereits wieder „Vergessen“… Was machen sie bloss mal wenn es VW nicht mehr gibt… springen sie dann auf den Zug? :D
Dieselfahrer meint
Sorry aber diese Aussage ist völlig unsinnig. BMW stellt sich so auf, dass sie flexibel auf Kundenwünsche reagieren zu können.
Offen gesprochen meint
Was offensichtlich keine vernünftigen Reichweiten beinhaltet.
BeatthePete meint
Kundenwünsche ?
Warum sind in den Läden die Wurst-Käse-Theken immer am Ende des Ladens, und nicht vorne bei den Kassen?
Skodafahrer meint
Elektrifiziert meint nicht unbedingt BEV. Auch Hybridisierungen zählen für BMW zur Elektrifizierung. Um preisgünstige BEV mit hoher Reichweite zu bauen braucht man eine Elektroplattform mit einem Leichtstahlrahmen, wie Tesla Model 3 oder VW ID.
Der Mini BEV wird wohl bestenfalls eine vergleichbare Reichweite wie ein Skoda Citygo, oder VW UP! haben. Denn seine Batterie ist kleiner als im VW Kleinstwagen.
Ein OPEL Corsa hat mit 50kWh eine wesentlich größere Batterie als der Mini.
Raphael meint
Ich werd aus BMW nicht schlau. Einerseits ist gemäss BMW für BEV keine Nachfrage seitens der Käufer da, andererseits reden sie hier von noch nie dagewesener grosser Nachfrage für den E-Mini?
Peter W meint
Da der Mini bald in China gebaut wird ist die „Elektrifizierung“ billig umzusetzen.
Elektrische Konkurenz für den 3er oder 5er aus eigener Produktion ist nicht erwünscht. Dass Gegenwind von Tesla und auch bald von VW kommt ist offensichtlich nicht relevant. BMW hätte die Chance gehabt auf Basis der i3-Technik einen flotten, reichweitenstarken 3er zu präsentieren. Da könnte jetzt VW mit dem ID hinterherhecheln.
Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.
Hans Meier meint
Es ist das gleiche wie bei VW und co… Um die neuen 95 Gramm Co2 EU-Richtline umsetzten zu können, wird was elektrifiziert und auf die Sekunde genau auf den Markt geworfen. Denn E-Mini gabs es bereits vor 2012, die Leute die ihn testweise gefahren waren, waren begeistert, man wollte den Mini. Dann hat BMW das Projekt einfach dichtgemacht. (Komponenten und Batterie war alles Fremdfertigung)
An diesem Beispiel zeigte sich damals sehr schön, wie sehr die Autoindustrie auf Kundenwünsche eingeht…. nähmlich überhaupt nicht… reine geldgeleitete Renditegesellschaften, sonst nichts. Und wenns die Kunden nicht kaufen, hilft man mit penetrantem Marketing nach und behauptet nachher, die Kunden wollen es ja (Thema SUV).
Warum BMW Mini elektrifiziert macht aus Renditesicht auch Sinn. Minis sind i.d.R ziemlich überteuerte Hippster und Miezen-Spielzeuge. Man schliesst damit normale Menschen und Familien aus, weil die Autos eher geringen praktischen Nutzen haben und eine sehr schlechte P/L Billanz. Übersetzt, man elektifiziert so viel wie nötig und schliess so viele Leute aus wie möglich. Das war beim i3 mit seinem Design, Kleinwagengrösse und hohen Preis damals auch die Absicht, es wiederholt sich also nur das bewährte Muster bei BMW. Als nächstes kommen dann die 100’000.- E-Autos, weil da die Rendite für BMW auch wieder stimmt. Mal sehen, ob „Premium“ wirklich überlebt. Vermutlich wird BMW eines Tages wieder ein Flugkörperhersteller wie früher einmal. :)
Swissli meint
BMW Krüger ist bekanntlich zurückgetreten. Am 18. Juli könnte bereits der Nachfolger ernannt werden.
Alles was BMW vorher gesagt hat, könnte dann innert Wochen Makulatur sein und BMW wird sich im besten Fall auf BEV ausrichten wie VW vor 2 Jahren.
Im schlechteren Fall setzt BMW weiter auf Elektrifizierung, sprich PHEV.
Mini-Fan meint
@Swissli
„bekanntlich“ – wenn jemand dieses Wort benutzt, muß man vorsichtig sein:
Krüger ist gerade eben NICHT zurückgetreten!
Dieselfahrer meint
Sollte es bei BMW möglicherweise Menschen geben, die unterschiedlicher Meinung sind? Das könnte die divergierenden Aussagen gut erklären.
Porsche 911 meint
„Wenn es im Automobilbereich eine Marke gibt, die man als urban bezeichnen kann, dann ist es MINI“
Wenn die Eigenwahrnehmung auch die Kundenwahrnehmung bleiben soll, warum hat man nicht früher ala Smart eine e-Variante gelauncht. Der eMini heute müsste eigentlich mehr als ein umgebautes Verbrenner Derivat sein, mit einer Reichweite im Bereich von ca. 400km (WLTP).
Hier hätte man auch Vorreiter sein können, stattdessen setzt man „Technologie-Puzzle“ zusammen.
Dieselfahrer meint
Denke ich genauso. Die hätten sich besser das i3 Experiment sparen können und den Mini konsequent auf BEV umgestellt. Dann wäre da noch deutlich mehr Nachfrage – und für den Mini kann man auch ein ordentliches Premium verlangen.
Aber hinterher ist man immer schlauer…
NB meint
„Wir haben ein Technologie-Puzzle, das wir anhand der Bedürfnisse der Kunden zusammensetzen können“……
Gääähhhhhhn.
Wo bleibt mein Mini BEV mit 500km Reichweite? Oder muss ich doch zu Tesla rüberschielen, nachdem sie die Preise gesenkt haben.