Der aktuelle Konzernchef Harald Krüger hat laut seinen Kritikern den Vorsprung von BMW bei Elektromobilität verspielt. Seit diesem Monat steht fest, dass ab August der bisherige Produktionsvorstand Oliver Zipse den Premium-Hersteller in das nächste Jahrzehnt leiten wird. Zu den Projekten, die Zipse übernehmen wird, gehört laut einem Bericht eine umfassende Elektrifizierung der 5er Reihe.
Im Moment gibt es den BMW 5er mit Benzin- und Dieselmotor sowie als teilelektrischen Plug-in-Hybriden zu kaufen. BMWBlog will von einem Insider erfahren haben, dass die nächste Generation der Baureihe auch als Elektroauto angeboten werden soll. Die für 2023 vorgesehene nächste Aktualisierung des 5er sehe neben einem neuen Design „mindestens zwei vollelektrische Antriebe“ vor.
Bevor die Ablösung von Krüger veröffentlicht wurde, hatte dieser eine Beschleunigung der E-Mobiltäts-Ziele des Unternehmens bekanntgegeben: Die zuvor für 2025 angekündigte Zahl von 25 elektrifizierten Modellen werde der Autobauer nun bereits 2023 und damit zwei Jahre früher im Angebot haben. Bis 2025 soll der Absatz an Fahrzeugen mit E-Motor jährlich um mehr als 30 Prozent steigen.
Mehr als die Hälfte der bis 2023 geplanten 25 E-BMW soll rein elektrisch fahren. Das derzeit einzige Elektroauto der Marke ist der Kleinwagen i3, Ende des Jahres startet der erste Batterie-MINI . 2020 folgen das vollelektrische SUV BMW iX3 sowie 2021 die Elektroautos BMW iNEXT und BMW i4. Letzterer wird die erste rein batteriebetriebene Limousine im Programm der Bayern, die Reichweite soll bei über 600 Kilometer liegen – der Elektro-5er dürften noch weiter kommen.
Konkrete Details hat BMWBlog noch nicht in Erfahrung bringen können, BMW bereitet aber bereis seine neueste, fünfte E-Antriebs-Generation vor. Unterstützt werden verschiedene Setups, Fahrzeugtypen und Leistungsstufen, die maximale Reichweite mit einer Batterieladung soll bis zu 700 Kilometer betragen. Der 5er dürfte als große, von vielen für die Langstrecke genutzte Limousine auch die größte verfügbare Batterie erhalten.
Wie BMWBlog abschließend berichtet, soll der strombetriebene 5er sowohl mit Heck wie Allradantrieb angeboten werden. Erste Praxistests für ein solches Fahrzeug werden bereits durchgeführt, das hat BMW kürzlich mit der Vorstellung des „Power BEV“ bestätigt. Offiziell heißt es bislang allerdings nur, dass der mit neuester Technik ausgestattete Prototyp zeigen soll, was derzeit leistungstechnisch machbar ist.
Skodafahrer meint
Es fehlt vor allem ein Auto aus deutscher Fertigung das für den Kunden interessant ist, preislich zwischen Porsche Taycan und VW ID.3 liegt und bald lieferbar ist.
Ein Mittelklassefahrzeug das als Geschäftswagen nutzbar ist, einem Basispreis von unter 50000€ hat und auch als Kombi lieferbar ist.
In der Kompakt- und Kleinwagenklasse sieht das Angebot ab dem nächsten Jahr schon besser aus.
Offen gesprochen meint
Vor zwei Jahren hat BMW einen Elektro- Dreiher in Aussicht gestellt, jetzt beweist man wieder „Kompezenz“, indem man einen Elektro-Fünfer „andeutet“…
Wirklich geben wird es wohl einen i4 um 70K.
Und da ist ja noch ein geheimnisumwittertes Wasserstoffauto, das 2025 kommen soll. Auch ein Fünfer?
NL meint
BMW macht das schon richtig (betriebswirtschaftlich), aktuell Gewinne mit Verbrennern einfahren (vor allem mit dem 5er im Flottenmarkt) und tatsächlich e-Autos bringen, wenn der Markt bereitet ist (Dank Tesla).
Als ob die wirklich planlos wären..
Sledge Hammer meint
…doch das sind sie, sonst müssten sie nicht ihren CEO rauswerfen.
NL meint
Denke das hat andere Gründe. Es machen ja alle Premiumhersteller gleich – ggf. auch wieder Absprachen hinter geschlossenen Türen. Ich finde das ja auch schade, man hätte Tesla längst (!) den Rang ablaufen können, denn besser werden die deutschen Autos eh.
NB meint
Wo werden die deutschen denn besser? Die derzeitigen BEVs sind völlig veraltet oder sind selbst als Neuentwicklung schon schlechter als ein Tesla.
Sledge Hammer meint
ich will dir ja nicht deine Träume von der unbesiegbaren doitschen Autoindustrie nehmen, aber das was es bis jetzt zu kaufen gibt, kann Tesla noch lange nicht das Wasser reichen. Und die werden wohl kaum ihre eigene Entwicklung stoppen, nur um der Konkurrenz erlauben aufzuholen.
Momentan sieht es eher nicht so gut aus, und das gilt besonders für BMW.
hu.ms meint
Dass die tesla-autos technisch besser sind besteite ich nicht.
Aber in europa werden aktuell nur wenige (38K) M3 im vergleich zu USA (220K) gekauft, obwohl europa mehr einwohner hat.
Mal sehen welche BEV-marken nächstes jahr gekauft werden, wenn die etablierten hersteller auch reichweitenstärkere BEV auf den markt bringen.
L meint
Ich glaube auch nicht, dass die deutschen so schnell aufholen können. Vor allem wenn sie jetzt für 2023 ein BEV mit 700 km maximaler Reichweite vorstellen und Tesla jetzt schon 610 km anbietet, die werden 2023 ganz andere Reichweite haben als 700 km.
NL meint
Ergänzung: besser bei den Materialien, Verarbeitung, Bedienkonzept, Ergonomie, Haptik, Design, Fahreigenschaften, etc.
NB meint
Der Markt ist schon längst bereit. Die Deutschen haben es dank ultimativer Auto-Lobyarbeit und Gehirnwäsche noch nicht geschnallt. Der Rest der Welt ist schon viel weiter.
hu.ms meint
Einfach mal die zahlen der anderen europäischen länder ansehen, ausgenommen der „überförderer“ N und NL.
Bei den bevökerungsstarken ländern wie F, I, GB oder E sieht es nicht anders aus als in D. Soviel zum rest der welt.
Sledge Hammer meint
GB mit einzubeziehen ist nicht fair. Model 3 werden erst seit Juni dort ausgeliefert.
Und im Gegensatz zu Deutschland ist dort die Stimmung pro BEV. Immerhin wurde das Model 3 in England zum Auto des Jahres gekürt, was den Verkauf bestimmt nicht negativ beeinflussen dürfte. Warten wir es doch einfach mal ab.
Skeptiker meint
Leider 5 Jahre zu spät.
Sieht schlecht aus für BMW.
Düsentrieb meint
‚…Die für 2023 vorgesehene nächste Aktualisierung…‘
heißt, dass sie noch nicht angefangen haben…
Niklas meint
Ich weiß nicht, wieso du zu diesem Schluss kommst. Ein Modellzyklus dauert 6-7 Jahre, der aktuelle 5er kam 2017 und bekommt folglich 2023 planmäßig seinen Nachfolger. Mit den genannten Neuerungen.
NB meint
Also erst ab 2023? Oder doch noch später, weil ja immer erst die Verbrenner präsentiert werden. Oder liegt es daran, dass dann noch härtere Abgasvorschriften gelten?
Jürgen Kohl meint
BMW hat es bis heute nicht verstanden. Alles nur Ankündigungen, Es fing mit dem i3 ganz gut an, bis auf die sinnlos teure Karosserie, weshalb er viel zu teuer wurde. Dann kam…..nichts mehr! Mercedes ist hier übrigens kaum besser aufgestellt. Der EQC hat eine realistische Reichweite von um die 300 km, im Winter weniger. Der Smart ED ist derzeit nicht bestellbar. Er hat eine realistische Reichweite bei kühleren Temperaturen von 75 km, selbst drei Jahre „erfahren“.
alupo meint
Den Quandts gehört doch das Carbonfaserunternehmen. Daher passt der i3 perfekt zur Familie Quandt, aber weniger zu BMW und nur zu wenigen eAutofahrern.
Denn keiner kann mir sagen, dass die BMW Ingenieure nicht wussten, dass bei eAutos das Gewicht im Gegensatz zu Verbrennern nur eine absolut zu vernachlässigende Rolle spielt. Dass der i3 dennoch damit gebaut wird ist für den Carbonfaserlieferanten jedes Jahr Millionen Wert, für BMW aber eher nicht.
Ad van der Meer meint
Grossartig! Da kann Tesla ruhig weiter wachsen und BMW Marktanteil abnehmen…
Tesla-Killer… oft genannt, nie geliefert.
Jürgen Kohl meint
Obwohl die deutschen Hersteller bereits vor fünf Jahren Tesla Model S nach Deutschland gebracht haben, ist es denen bisher nicht einmal gelungen, ordentlich zu kopieren. Ein Trauerspiel, das hunderttausende Arbeitsplätze kosten wird.
NL meint
Marktanteile bei einer e-Quote von unter 1% klingen jetzt nicht so sexy. Wenn der Markt nach großen Stückzahlen schreit – bereitet von Tesla – dann werden die deutschen Premiumhersteller mit Ihrer Erfahrung von Skalierung der Großserienproduktion locker vorbeiziehen und Tesla bleibt Nischenhersteller.
NB meint
Wer sagt denn das BMW bis dahin noch geben wird? Tesla eröffnet dieses Jahr das Werk in China, dann wird Tesla bis Ende nächsten Jahres die 1 Millionen Grenze reißen.
Bis 2023 wird Tesla hier in Europa ein Werk haben….. dann kann BMW einpacken. Mercedes wird es ähnlich ergehen, die haben nur das Glück dann vollständig zu Geely zu gehören.
Einzig VW wird es womöglich schaffen, wenn sie wirklich selbstständig Akkus produzieren werden, sonst sieht es auch bei denen Mau aus.
NL meint
Mal schauen, wie es wirklich kommt. Meine Einschätzung ist, dass viele Leute sich kein e-Auto kaufen, weil sie eben BMW, Audi, Mercedeswollen – wenn schon ein e-Auto, dann gewohnte deutsche Premiumqualität, kein seelenloses (weil karges) Auto mit Riesenbildschirm..
Sledge Hammer meint
@ NL
Alleine für den deutschen Markt magst du recht haben, aber der ist zu klein um davon leben zu können. Einem Holländer, Norweger oder Schweizer ist es egal woher das Auto kommt, ist eh immer ein Importfahrzeug.
hu.ms meint
Tesla wird mit den werk in china ein fiasko erleben, da die chinesen keine limousinen sondern SUV wollen. Und die bauen andere.
Ein werk in europa wird es NIE geben. Bei garade mal 38K bestellungen an M3 in den letzten 6 monaten aus europa wäre das völlig unrentabel.
Es läuft immer auf das selbe hinaus: eine für USA konzipierte limousine wird nur in den USA gut verkauft. In europa und china dafür nur geringe nachfrage.
Bis das M Y 2021 kommt ist die reichweitengleiche konkurrenz auch da und dann geht es mit den absatzproblemen und europa und china für tesla weiter.
In den USA ist der absatz dauerhaft zu gering, sonst hätten sie nicht schon die SR-versionen bringen müssen, an denen zu wenig marge hängt um gewinne zu schreiben.
Peter W meint
Da wurde ganz vergessen, dass das NEFZ-Reichweiten sind, also nix mit Autobahn oder so … (Ist natürlich nur meine Einschätzung)
Wie groß die Reichweiten in 3 bis 5 Jahren sind oder sein können ist ohnehin nur Spekulation.
Einen elektrischen 5er hätte BMW schon längst bauen können …
alupo meint
.. konnten sie aber wohl nicht. Oder durften nicht. Egal, ich bin kein BMW Eigentümer mehr und bin echt froh darüber.