Tesla hat die mittlerweile vierte Auflage seines im letzten Jahr eingeführten „Sicherheitsberichts“ veröffentlicht. In der jüngsten Ausgabe wird neben den vierteljährlich erscheinenden Unfallzahlen mit und ohne aktivem Fahrerassistenzsystem „Autopilot“ erstmals auch eine Jahresübersicht zum Thema Brände präsentiert.
Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Elektroauto von Tesla Feuer fängt, ist dem Bericht nach fast neunmal so gering wie im Durchschnitt aller anderen Autos. In den Jahren von 2012 bis 2018 sei es nur alle 170 Millionen Meilen zu einem Brand bei einem Tesla gekommen. Dabei habe der Elektroautobauer auch die etwa 15 Prozent der Fälle berücksichtigt, bei denen das Fahrzeug selbst mit dem Feuer nichts zu tun hatte – etwa bei brennenden Garagen oder Brandstiftung.
Mit Blick auf den Autopilot erklärt Tesla, dass es im zweiten Quartal 2019 bei Aktivierung des fortschrittlichen Sicherheitssystems je 3,27 Millionen gefahrene Meilen einen Unfall gab. Der Durchschnitt in den USA liege bei knapp 500.000 Meilen. Die neuen Zahlen zeigen eine leichte Verschlechterung im Vergleich zum dritten Quartal 2018 mit einem Autopilot-Unfall alle 3,34 Millionen Meilen, sind aber besser als in den Quartalen dazwischen.
Die Unfallhäufigkeit der Elektroautos von Tesla ohne Autopilot, aber mit aktivierten sonstigen Sicherheitssystemen liegt dem Bericht zufolge bei einem Unfall pro 2,19 Millionen gefahrene Meilen, ist also deutlich höher als mit Autopilot. Ohne alle zur aktiven Sicherheit dienenden Systeme soll es laut Tesla alle 1,41 Millionen zu einem Unfall mit einem der verkauften Stromer kommen.
Tesla unterstreicht in den Sicherheitsberichten, seine Autos als „die sichersten der Welt“ zu konzipieren. „Zwar vermeidet kein Auto alle Unfälle, wir arbeiten aber Tag für Tag hart daran, die Wahrscheinlichkeit zu verringern. Fortschrittliche Sicherheitssysteme wie Notbremsassistent, Spurhaltewarnsystem und Hinderniswarnung sind Standard bei allen Tesla-Fahrzeugen, um zusätzliche Sicherheit über die physische Struktur des Fahrzeugs hinaus zu bieten.“
DerOssi meint
„Mit Blick auf den Autopilot erklärt Tesla, dass es im zweiten Quartal 2019 bei Aktivierung des fortschrittlichen Sicherheitssystems je 3,27 Millionen gefahrene Meilen einen Unfall gab. Der Durchschnitt in den USA liege bei knapp 500.000 Meilen. “
Alles eine Milchmädchenrechnung und überhaupt nicht aussagekräftig…
…in den 500.000 Meilen Durchschnitt der USA stecken auch ALLE Fahrzeuge drin, egal wie alt, egal wie verkehrsuntauglich… was in den USA alles rumfahren darf, sollte bekannt sein… und es stecken ALLE Verkehrsmeilen/-situationen drin, egal wie kompliziert….
Des weiteren wird/darf der Autopilot auch nur auf „einfachen“ Strecken aktiviert, bei denen auch Normalfahrer viel weniger Unfälle bauen, weil die Situation einfach leicht zu handhaben sind… die Autpilotmeilen beinhalten garantiert keine bis kaum Stadtkilometer, verschlungene enge Landstraßen etc.
…deshalb völlig nichtssagend diese Betrachtungen…
My modest opinion…
NL meint
18 Min autonomes Fahren im Zeitraffer auf 2 Min gekürzt. Landstraße, Ampeln, Abbiegevorgänge: https://www.youtube.com/watch?v=tlThdr3O5Qo
Sollte beeindrucken.
DerOssi meint
Und ist das die Autopilotausbaustufe, die in obiger Betrachtung/Statistik inkludiert ist? Sehr wahrscheinlich nein… in dem Video wird gezeigt, was derzeit geht, alles ok soweit… nur für obige Betrachtung bzw. meine Argumentation irrelevant, weil noch gar nicht in Betrieb, richtig?
NL meint
Das ist die akutell verbaute Hard-/Software des Autopiloten, kein Versuchsfahrzeug.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Sehr schöne Doku!
Was den Ossi daran stört ist wohl, dass es sich um Fakten handelt; und da er kein E-Fahrzeug fährt, fehlt ihm da leider etwas der Bezug zur Realität. Aber der Einzige, der das ändern kann, ist er selbst.
teslatom meint
???? Top
cafedelsol meint
Ob es sich um Fakten handelt bei einem Bericht den Tesla selber erstellt hat und nicht ein unabhängiges Institut?
Marketing, nichts weiter!
DerOssi meint
Sind es das? Fakten? Hast du die Auswertung gemacht? Warst du dabei?
Was ich nur sagen will, was nun wirklich Fakten sind oder nicht, entzieht sich unserer Beweisbarkeit in den meisten Fällen, da wäre ich vorsichtig… ;-)
MiguelS NL meint
„Warst du dabei?“ ? Was ist deine nächste Frage? „Warst du dabei als VW den Affen vergast hat?“ ?
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
@ cafedelsol + DerOssi:
Ist heute auch in der Politik ja so üblich, alles was nicht in den Kram passt, als Fake-News zu diskreditieren; schade, wenn das jetzt alle so übernehmen.
Aber: Ich bin schon mit dem Nissan-Leaf 2 mitgefahren, und in welchem Umfang dieses Auto (2 Jahre alt) schon autonom fahren kann, da war ich echt platt. Und Nissan gilt jetzt auf diesem Gebiet nicht gerade als technologisch führend, Tesla hingegen schon. Also selbst wenn das Video etwas „verbessert“ wäre, so zeigt es doch sehr plakativ, wo die Reise in Kürze hingeht, denn die Entwicklung, ich glaube wenigstens darin sind wir uns einig, geht weltweit rasant voran, gerade weil es ja auch die einzige Chance darstellt, das heute, zumindest in den Industrienationen, stark gefährdete Geschäftsmodell des VDA-Clubs, weiter zu entwickeln, bzw. ganz neu zu definieren.
Jeru meint
Es handelt sich sicher um Fakten, glaube kaum, dass Tesla falsche Zahlen herausgibt.
Der Einwand von DerOssi ist ja aber dennoch berechtigt. Der Autopilot von Tesla wird mit Sicherheit in den Situationen eingesetzt, bei denen allgemein sehr wenig passiert. Da kannst auch du dich ja mal hinterfragen.
Der von Tesla angestellte Vergleich ist auch aus meiner Sicht nichts sagend und keineswegs ein Beweis dafür, dass das System von Tesla grundsätzlich sicherer ist. Dazu wird es einfach zu selektiv eingesetzt.
Das ist übrigens ja auch genau so vorgesehen und es handelt sich immer noch um ein Assistenzsystem!
Stocki meint
Blos kein Neid. Ein einfaches „gut gemacht Tesla“ hätte völlig genügt. Ich will die Debatte hier nicht erneut lostreten. Wer Interesse hat, kann auf Teslamag ausführlich nachlesen, wie @DerOssi „zerlegt“ wird.
DerOssi meint
Na da muss man schon angestrengt nach „zerlegen“ suchen ;-) …bei dem Thema hab ich mich stark zurück gehalten und @Deadspeller die Argumentation überlassen… weil gleiche und vorallem richtige Gedanken… ;-)
Jeru meint
Wie gesagt, es gibt keinen Grund DerOssi zerlegen zu müssen. Sein Einwand ist doch berechtigt.
Der Autopilot von Tesla ist immer noch „nur“ ein Assistenzsystem und als dieses ist es auch zugelassen. Die Nutzer werden es also in Situationen einschalten, die eher monoton und ungefährlich sind.
Der Autopilot deckt nicht alle Fahrsituationen ab und natürlich treten Unfälle eher in komplexen und städtischen Räumen auf. Die Zahlen von Tesla sind sicher korrekt, der Vergleich ist jedoch aus meiner Sicht so nicht haltbar.
Swissli meint
Ossi hat teilweise schon Recht. Es wird Äpfel mit Birnen verglichen.
Wenn schon müsste Tesla mit anderen Autos vergleichen, die mit ähnlichen Sicherheitssystemen ausgerüstet sind (also mindestens Lineassistent/Abstandassistent/Auffahrverhinderung). So gesehen sind die Zahlen von Tesla schon geschönt.
Der Staat wird dann schon strengere Vorgaben machen für autonomes Fahren. Ist ja kein Zufall, dass der Tesla AP immer noch vom Mensch zwingend überwacht werden muss (regelmässiger Lenkradkontakt) – das wird wohl noch für Jahre der Fall sein.
Aber klar, mehr Sicherheitssysteme=weniger „menschlich“ verursachte Unfälle (wie mangelnde Aufmerksamkeit) – sonst könnte man den ganzen Aufwand ja gleich lassen.
Frank meint
„…deshalb völlig nichtssagend diese Betrachtungen…“
Für Teslafahrer und potenzielle Kunden ist das aber schon eine sehr interessante Information. Ich würde es begrüßen, wenn alle anderen Hersteller sich der Initiative anschließen.
„Alles eine Milchmädchenrechnung und überhaupt nicht aussagekräftig…“
Kann nicht erkennen, wo hier etwas gerechnet worden sein soll. Es werden doch nur Zahlen verglichen. Muss sich halt jeder selbst überlegen, wie er das bewerten will.
Peter W meint
Andere Hersteller können solche Aussagen gar nicht treffen, weil die Autos nicht vernetzt, oder besser gesagt „überwacht“ sind. Ja, Ähnliches gibts auch bei den Anderen, aber noch nicht so detailliert. Würde ein deutscher Hersteller solche Zahlen präsentieren, würde ein Shitstorm der Datenschützer und Menschenrechtler über ihn hereinbrechen.
Man kann darüber durchaus geteilter Meinung sein.
Landmark meint
Mit einem Tesla mit AP über 3 Millionen Meilen ohne Unfall.
Der amerikanische Durchschnitt liegt bei 500.000 Meilen ohne Unfall, wobei da auch die Tesla mit AP einfließen. Das nennt man Statistik. Oder man hat beide Augen zu und hasst einfach nur, dann kommt das Milchmädchen.
Du kannst also auch behaupten, Tesla mit AP, haben laut amerikanischer Unfallstatistik alle 500.000 einen Unfall. Das trifft auf alle 200 Millionen PKW in den USA zu. Ob jetzt ein Rolls Roys auch alle 500.000 km einen Unfall hat? Ja, laut Gesamtstatistik schon. In der Einzelstatistik nur alle 2,5 Millionen Meilen.
Stocki meint
Hat es eigentlich schon mal einen Model 3 Brand gegeben? Google hat bei mir nichts zu Tage gefördert. Wenn es etwas gäbe, wäre das ja schon längst bis zum Exzess breit getreten worden.
Der Autopilot ist bestimmt nicht das Non-Plus-Ultra und es gibt noch viel Luft nach oben. Aber es gibt immer noch genügend Tesla-Bashing, was den Autopiloten als gemeingefährlich darstellt. Traurig aber wahr.
NL meint
Sehe ich genau wie Tesla.
Es ist eine Schande von Großteilen der Presse, dass die paar Brände und Unfälle so hoch-stilisiert wurden, im absoluten Missverhältnis zu Verbrennerzahlen. So ist bei vielen Menschen der Eindruck entstanden, e-Autos seien potentiel gefährlich!
Peter W meint
Blöd dabei ist, dass man das E-Auto Jahre lang schlecht geredet hat, und damit die notwendigen Verkaufszahlen zur Einhaltung der Flottengrenzwerte gefährdet.
Wenn VW in den nächsten Jahren nicht genug IDs verkaufen kann, haben sie das selbst zu verantworten. Die Anderen sind ja leider gar nicht willig genug BEV zu bauen.
NL meint
Leider wahr, die Hersteller haben sich mit der Kommunikation und der Lobbyarbeit gegen e-Autos selbst ins Knie geschossen und müssen das nun umso mehr ausbaden.
AndreasB meint
VW badet schon ordentlich aus. Der ID.3 wird sicher top weggehen.
Der relativ schlechte e-tron geht auch gut weg, nur die Produktion läuft schlecht.
MiguelS NL meint
Ja, das mit dem schlechten reden aus jedem Zweig der Autoindustrie ist sehr schlimm.
VW ist genau so unwillig wie alle anderen, der Fakt dass VW (gefühlt) mehr investiert als z.B. BMW, Mercedes… ist an erster weil VW bedeutend grösser ist und an zweiter Stelle wegen den immer noch laufenden Untersuchungen/Klagen um die Abgasbehandlung, Imagebuilding (Greenwashing) ist jetzt dringend. Ja, Toyota ist auch gross aber dahingehend (Flottengrenzwerte) besser aufgestellt und die grösseren Mengen ab 2024-2030 planen alle, sogar BMW.
Düsentrieb meint
Nicht zu vergessen die Milliarden an Strafzahlungen die ohne die E-Autos auf sie zukommen würden. Das ist auch ein wenig Druck…
MiguelS NL meint
Ja, das meinte ich, sie müssen, absolut betrachtet investiert VW mehr als andere Hersteller aber relativ gesehen genau so wenig.
AndreasB meint
Auch wenn ich VW nicht sonderlich mag, auch relativ gesehen sind die Investitionen hoch.
MiguelS NL meint
VW verkauft 10+ Mio Autos pro Jahr, im nächsten Jahrzehnt (d.h. bis Ende 2029) möchte VW 15 bis 22 Mio BEVs verkaufen. Bedeutet dies dass VW bis Ende 2029 im Schnitt minimal 8 Mio Verbrenner pro Jahr verkaufen möchte. Ist der Plan insgesamt noch 80 bis 90 Mio Verbrenner zu verkaufen bis Ende 2029? Ich denke ja.
D.h. in etwa 20% vom Gesamtvolumen (2020-2029) soll BEV werden (oder VW hat uns etwas noch nicht erzählt). Heute ist der BEV Anteil von VW <0,2% d.h. VW möchte den Anteil bis Ende 2029 gut hundertfach erhöhen auf 20% aber sind die 80 bis 90 Mio Verbrenner, d.h 80%, nicht viel? Ist die Welt hiermit bedient? Nein, aber VW und deren Anleger schon.