Großen Autoherstellern, deren Flotte zu viel CO2 ausstößt, drohen in der EU empfindliche Strafzahlungen. Vor allem Konzerne, die bei alternativen Antrieben bislang zurückhaltend vorgegangen sind, stehen vor großen Herausforderungen – darunter Fiat Chrysler. Das italienisch-amerikanische Unternehmen geht jedoch davon aus, Strafen vermeiden zu können.
Konzernchef Mike Manley sagte Analysten, dass der Autohersteller in diesem und im nächsten Jahr trotz hoher Emissionen wohl keine CO2-Strafen zahlen muss. Um dies zu bewerkstelligen, ist Fiat Chrysler einen „CO2-Deal“ mit Elektroautobauer Tesla eingegangen, führt neue elektrifizierte SUV ein und bringt einen vollelektrischen Fiat 500 auf den Markt. Hinzu kommen effizientere Verbrennungsmotoren.
Mike Manley sieht das Geschäft mit alternativen Antrieben wie sein 2018 überraschend verstorbener Vorgänger Sergio Marchionne noch skeptisch, will aber zeitnah diverse teilelektrische Stromer und reine Elektroautos anbieten. Während die Kernmarke Fiat auf batteriebetriebene Kleinwagen setzt, stehen bei Jeep Hybride mit begrenzter E-Reichweite im Fokus. Auch Maserati, Alfa Romeo und weitere Marken werden elektrifiziert.
Manley erklärte nun, dass die neuen Elektrofahrzeuge für um die fünf Prozent des Absatzes von Fiat Chrysler in Europa sorgen sollen. Zusammen mit Mild-Hybriden, die effizientere Verbrenner-Systeme erlauben, und der Abmachung mit Tesla sei er zuversichtlich, die von der EU vorgegebenen CO2-Ziele zu erreichen. Um Strafen zu vermeiden, muss Fiat Chrysler viel Geld investieren, berichtet Automotive News: In diesem Jahr laut Finanzchef Richard Palmer in Europa 120 Millionen Euro. Weltweit lägen die Aufwendungen „etwas höher“ als die im letzten Jahr angefallenen Kosten von 600 Millionen Euro.
Dazu, ob auch 2021 trotz nochmals verschärfter CO2-Vorgaben Strafen vermieden werden können, äußerte sich Manley nicht. Sein Ziel sei aber, 2022 ohne die Hilfe von Tesla regelkonform zu sein. Um dies zu erreichen, sollen weitere Elektroautos, Plug-in-Hybride und Mild-Hybride zu den Händlern kommen.
Die EU schreibt ab 2020 für Neufahrzeuge einen CO2-Grenzwert von 95 Gramm pro Kilometer vor. Die Vorgaben müssen nicht von jedem Auto, sondern nur im Durchschnitt aller Fahrzeuge eines Herstellers erreicht werden. Die Gesetzeslage erlaubt es den Autoherstellern, die Emissionen der Fahrzeuge verschiedener Marken gegeneinander aufzurechnen. Der Fiat-Chrysler-Konzern hat dazu einen „offenen Pool“ mit Tesla gebildet. Der E-Auto-Pionier erhält dafür Insidern zufolge Hunderte Millionen Euro.
kritGeist meint
„führt neue (elektrifizierte) SUV ein“ – Lasst die SUVs weg, egal in welcher Form, dann spart Ihr noch mehr Geld. Irgendwann ist der Markt durch SUVs übersättigt oder wollen doch keine mehr & viele bleiben dann darauf sitzen.
Wieso nutzt nicht gleich Fiat die techn. Basis von Tesla, wie das mit Daimler war? Dann spart man sich weiter die Entwicklungskosten & könnte eine gemeinsame Basis aufbauen für das jeweils eigene Design, anstatt sich versuchen freizukaufen. Auch bei Hybriden macht nur eine Art Sinn und nicht 2 die weiter parallel entwickelt und verwendet werden.
Aber ich freue mich eher für Tesla, dass sie einfach neues Geld bekommen, um aus den roten Zahlen zu kommen & weiter in die eigene Entwicklung & Stabilisierung zu investieren, auch für die Bereiche Energie. Für Hyperloop & SpaceX dann als Bonus, wenn das möglich ist :-)
Anonym meint
“ Irgendwann ist der Markt durch SUVs übersättigt oder wollen doch keine mehr & viele bleiben dann darauf sitzen.“
GEGENFRAGE:
Wann glauben Sie, wird der Markt für Autos (egal welcher Bauform und Antriebstechnologie) gesättigt sein?
Erweiternd könnte man Fragen:
Wann der für Smartphones?
Wann der für Fleischkonsum?
Die traurige aber leider wohl ware Antwort darauf wird lauten: „Nicht in absehbarer Zeit!“
Dabei ist unsere (mitteleuropäische) Wohlstandsgesellschaft gar nicht mal das treibende Problem. Viel mehr ist es die aufblühende Mittelschicht in Asien. Gerade China und Indien verzeichnen durch ihren Industralierungsprozess immer mehr Menschen die früher als Bauern auf den Dörfern ein recht beschauliches und genügsames Leben geführt haben – jetzt aber in die Städte ziehen, besser verdienen und sich mit Konsumgütern eindecken. Sehr gefragt sind hier natürlich gehobene Lebensmittel (Fleisch), Technikgüter (Smartphones) und Statussymbole (Autos).
Hunderte von Millionen von Menschen die innerhalb von wenigen Jahren und Jahrzehnten von quasi „Habenichtsen“ massiv in die Mittel- und Oberschicht drängen haben eine unheimlichen Marktmacht und auch das nötige Kapital sich damit einzudecken. Da haben wir leider gar keinen Einfluss drauf. Wir haben ihnen über Film und Fernseh gezeigt, wie toll man leben kann – jetzt wollen sie es auch. Und das wissen die großen Firmen. Sie kennen ihre aktuellen und zukünftigen Absatzmärkte sehr gut. Daher haben sie wohl relativ wenig Angst davor auf diesen Gütern sitzenzubleiben.
Anonym meint
@Sledge Hammer
„Wichtig ist, dass Tesla überlebt und durch seine Existenz den Druck auf die Hersteller von Verbrennern aufrecht erhält.“
Erhalten sie den Druck aufrecht? Ist das nicht gerade das Paradebeispiel, dass sie Druck VON den Herstellern nehmen?
Das EU-Flottenziel von 95g/km hat NICHTS mit Tesla zu tun! Es gründet auf keiner Idee oder einem eingereichten Vorschlag von Musk oder Tesla. Es ist eine Vorgabe, welche die EU sich selbst gesetzt hat und damit gleichmäßig Druck auf alle Hersteller die hier verkaufen ausübt.
Durch den Zertifikate handel nimmt Telsa aber diesen Druck von (in diesem Beispiel) FCA. Sie helfen aktiv dabei, das FCA weiter große dreckige und stickende Autos produzieren und verkaufen können – in einem viel höheren Maß, als es ohne die Zertifikate und Gutschriften von Tesla möglich gewesen und geschehen wäre!
Tesla konterkariert damit die EU-Vorgaben für einen besseren Umwelt-, Klima- und Verbraucherschutz nur um die eigene Einnahmenseite zu verbessern! Sie nehmen es also ganz klar und wissentlich billingend in kauf, dass mehr umweltschädliche Wagen auf die Straße kommen nur um ihre eigenen Bilanzen aufzufrischen.
ES IST GENAU DAS, was hier die meisten Foristen VW und Konsorten im Rahmen des ABGASSKANDELS vorgeworfen haben und sie dafür bis heute verteufeln. Das wissentliche in Umlauf bringen von umweltschädlichen Fahrzeugen zur eigenen Profitmaximierung! Unterm Strich ist es nichts anderes. VW wird dafür an den Pranger gestellt! Tesla gefeiert und in Schutz genommen weil ein Unternehmen ja auch Geld verdienen muss um bestehen zu können.
Verrrückte Welt!
kritGeist meint
Das Problem ist immer bei einem Ablasshandel. Der Emissionshandel war am Anfang eine gute Idee, wurde aber wie vieles andere missbraucht und wird von Lobbyisten ausgenutzt, genauso wie von Firmen und Ländern.
Die Saudis sind da schlauer, sie verkaufen Öl & investieren in moderne, alternative Technologien (s. das staatl. Energie-Fond).
Das „Green-Washing“ ist v.a. bei großen Unternehmen, der dt. Mittelstand ist da schon positiv weiter, der Trend – Eine echte Umweltpolitik kann v.a. durch echte Gesetze gefördert werden – Den Rest macht dann der wirtsch. Markt und die Konkurrenz.
kritGeist meint
Tesla nutzt wenigstens sinnvoller das Geld & baut die alternativen Technologien zu Energieerzeugung aus, einschließlich dem Recycling & der Verringerung der Abhängigkeit von Lithium & somit dem schädlichen Abbau.
Irgendwann werden vielleicht solchen Fa. wie Fiat aufwachen und merken, dass sie eigentlich nur noch der „Frosch im kochenden Wasser sind“ (s. Lars Thomsen), wie das Nokia und viele andere Fa. (Fotografie, TV) ergangen ist und statt Hersteller zum Lieferanten degradiert werden. Schade nur für die Mitarbeiter, die da „mitgekocht werden“…
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Tesla bewegt sich vollkommen im legalen Raum, der VW-Konzern hat hingegen zu seinem eigenen Vorteil betrogen. Dieser Unterschied müsste eigentlich für jeden vernünftig Denkenden nachvollziehbar sein.
Tesla ist ein ganz normales Wirtschaftsunternehmen, dessen Ziel es ist, mit seinen Produkten Geld zu verdienen. So wie die Firma Beyond Meat versucht, Geld durch den Verkauf von Veggie-Burger zu verdienen. Weder Tesla noch Beyond Meat sind keine NGO.
Dass Tesla Produkte liefert, die nach Meinung vieler, eine bessere Umweltbilanz aufweisen als die bisherigen Produkte, mag ein Kaufargument sein, ist für viele Kunden aber nicht der einzige Grund. Vielmehr bricht Tesla – nachdem es durch viel Arbeit eine wirtschaftlich kritische Größe überschritten hat- bestehende Strukturen auf und wirkt damit auf die bisher statische Machtstruktur von Politik und Automobil-Industrie ein. Auch das finden etliche Erdenbürger attraktiv und kaufen sich deswegen einen Tesla. Durch das Geld von Fiat kann Tesla seine Position im Markt weiter steigern und unterstützt so für einige Zeit weiter seine Rolle als intensiv wahrgenommener Querulant.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Korrigiere: „Weder Tesla noch Beyond Meat sind NGOs.“
Anonym meint
„Tesla bewegt sich vollkommen im legalen Raum, der VW-Konzern hat hingegen zu seinem eigenen Vorteil betrogen. Dieser Unterschied müsste eigentlich für jeden vernünftig Denkenden nachvollziehbar sein.“
Zwei Dinge dazu:
1. Das Tesla sich mit dieser Aktion im rechtlich adminstrativen Raum legal bewegt, habe ich auch nicht in Frage gestellt. Vom moralischen Standpunkt (etwas was sich Musk und Tesla ja bisher immer hoch auf die Fahnen geschrieben haben) ist es jedoch schon mehr als nur bedenklich.
2. Auch Musk und Tesla nicht nich frei von juristischem Fehlverhalten. Musk ist ja auch nur knapp einer Anklage samt Verurteilung wegen Börsenkursmanipulation entgangen, weil er in sozialen Netzwerken Dinge verbreitet hat – wo einige klar sagen würden es waren Lügen und andere es als Scherz verstanden haben wollen, wieder andere einen Ausrutscher aufgrund eines möglichen Drogenkonsums sehen – die zu massiven Kursveränderungen geführt haben.
Ich glaube in diesem Zusammenhang habe ich auch schon mal das Wort „Insiderhandel“ gehört… Aber da weder ich noch sonst eine Staatsanwaltschaft das belegen kann – lassen wir dieses Thema. Hätte Musk nicht schnell genug eingelenkt und wäre auf die Forderungen der Börsenaufsicht eingangen (ist einen Deal eingegangen) wäre er wahrscheinlich auch gerade in einem schwebenden Gerichtsverfahren und im Anschluss vorbestraft.
Ich hoffe aber, „jedem vernünftig denkenden Mensch“ sollte dadurch auch klar sein, dass Musk und Tesla nicht die schimmernden Moralapostel sind, für die sie viele Fanboys nur all zu gern hinstellen. Jeder hat Verfehlungen. Jeder verfolgt bestimmte Strategien um sein Ziel zu erreichen. Dazu sollte man eben auch einfach stehen.
Tobias meint
Die EU Flottenwerte scheinen gar nicht so ohne zu sein. PSA bringt fünf Elektroautos bis 2021, VW sechs, Daimler auch fünf. Kia hat auch vier im Angebot. Die Auswahl ist bald da nur müssen die Stückzahlen erhört werden. a) Das sich der Verkauf von BEVs lohnt und b) weil die Grenzwerte pro Jahr strenger werden. Ein E Auto zählt jetzt doppelt aber das wird pro Jahr immer weniger.
Andreas_Nün meint
FCA brauche weniger CO2 in der Flotte.
Tesla braucht Geld.
Ja natürlich ist es ein schmutziger Deal, willkommen in der Realität.
Jörg2 meint
Ist es eigentlich gesicherte Erkenntnis, dass der Deal auf die Gesetzlage in der EU abzielt und nicht auf vielleicht ähnliche Regelungen in einigen US-Bundesstaaten?
MiguelS NL meint
“Manley erklärte nun, dass die neuen Elektrofahrzeuge für um die fünf Prozent des Absatzes von Fiat Chrysler in Europa sorgen sollen.”
D.h. ähnlich VW oder besser gesagt wie es alle Verbrenner Hersteller planen.
BR meint
Ich finde es gut so.
Lieber zahlt FCA die „Strafe“ – nichts anderes ist es doch da FCA nicht genug für CO2-Reduzierung getan hat – an Tesla und nicht als Strafe an den Staat.
Da Tesla das Geld erhält kann sich Tesla länger am Markt halten und mit dem Geld weiter in die Verbesserung seiner Fahrzeuge investieren und dadurch den Konkurrenten noch weiter enteilen.
Wenn die Strafe an den Staat gegangen wäre wäre das Geld nur im Haushalt versickert oder über Subventionen an die anderen Kfz-Hersteller gegangen.
So wie es nun ist muß FCA einen Konkurrenten fördern. Besser kann der Geldfluß gar nicht sein. Tesla wird für seine Investitionen und Weitsicht belohnt.
De Mischa meint
@BR
Aber dadurch werden die Autos von FCA aber nicht „sauberer“.
Zumal deren Fahrzeuge auch noch durch andere Schadstoffausstöße unangenehm aufgefallen sind.
Anonym meint
Das ist doch so fern ab der Realität und durch so eine tief-rosa-rote-Brille gesehen, dass ich bis zu letzt gehofft habe irgendwo noch ein Zeichen von ironie zu erkennen. Aber dem ist nicht so. Sie meinen das echt ernst, oder?!
Es schön zu reden und fast schopn zu bejubeln, dass sich Unternehmen den staatlichen Auflagen entziehen und Gelder die für die öffentlichen Haushalte sind, zu entziehen und anderen Wirtschatsunternehmen zuzuspielen ist ja sowas von Ultra-Kapitalistisch.
Das erinnert mich immer an ein andere Model, dass mit persönlich sehr unangenehm aufstößt… Sind sie auch ein Fan von Steuerflucht?
Wenn floriende Unternehmen (nennen wir sie mal Amazon) die Mega Gewinne einfahren, sich einfach aussuchen in welchem Land sie Steuern zahlen und in welchem nicht? Wenn sie sich einfach für das Land mit dem niedrigsten Steuersatz entscheiden. Gleichzeitig aber in allen Ländern die öffentliche Infrastruktur nutzen (Angestellte die bspw. teilweise noch vom jobcenter bezahlt werden) und auch abnutzen (Straßenschäden durch den erhöhten LKW Verkehr) ohne ihren Teil zum erhalt beizutragen? Sollen das doch die „normalen“ Burger zahlen oder eben die Geschätsleute die aus dem Markt gedrängt werden, weil sie nicht die Größe und damit auch nicht die Möglichkeit haben ihre Steuern am dt. Fiskus vorbeizuschleusen. Finden sie es auch toll?
Ähnlich ist es bei FCA. Sie wussten genau so lange wie alle anderen, dass sie ihre Produkte ändern müssen. Zum Schutz und zur Sicherheit von Natur, Mensch und Umwelt wurden Gesetze und Mindestwerte für Grenzwerte erlassen an die sich alle Hersteller halten sollten. Wenn sie dagegen Verstoßen sollten sie Strae zahlen, welche Natur(schutz)projekten und Klimaschutzmaßnahmen zu gute kommen sollten. FCA stellt aber seine Produktion nicht (rechtzeitig) um und anstatt die Strafe dafür zu bezahlen, umgeht es diese für sie teueren Strafzahlungen einfach indem man einen Deal mit einem anderen Unternehmen aushandelt (und aller wahrscheinlickeit) deutlich weniger an Tesla zahlt, als man an die EU hätte zahlen müssen.
Fazit ist:
Natur, Mensch und Umwelt wird trotzdem genau so stark belastet wie zuvor. Es fließt kein Geld in Ausgleichsmaßnahmen. FCA spart ne menge Geld. Tesla verdient ein bisschen was. Alle anderen schauen in die Röhre. Ich könnte brechen im Strahl.
Und dann gibt es da die einigen wenigen (außerhalb von FCA) die dies für einen genialen Schachzug halten und Tesla dafür feiern, dass sie sich und ihre Ideal von einer besseren und lebenswerten Zukunft durch Verkehr – verkauft haben – um ein paar Dollar von denen zu kassieren die an all der Tragödie schuld sind, gegen die Tesla eigentlich immer kämpfen wollte!
Wäre Tesla wirklich an einer besseren Zukunft für Mensch und Umwelt interessiert, hätten sie FCA (und jedem anderen) eine Absage erteilt.
Sledge Hammer meint
Haben Sie den Artikel gelesen, und wenn ja, haben Sie ihn auch verstanden?
Das Ziel, die OEMs zu CO2 ärmeren Antrieben zu zwingen wurde doch erreicht.
Zwar nicht unbedingt sofort, aber “ Sein Ziel sei aber, 2022 ohne die Hilfe von Tesla regelkonform zu sein“ dann halt ein klein wenig später.
Und da auch Tesla ein Unternehmen ist das Geld verdienen muss um seine Ziele zu erreichen, könnten sie ihren Aktionären wohl kaum vermitteln warum sie das Geld von FCA nicht annehmen sollten.
Peter W meint
Anonym, Du ersparst mir viel Schreibarbeit, ich sehe es genau so!
Teslas haben ab 2020 einen realen CO2- Stickoxid- und Ruß-Ausstoß, weil Tesla die Abgase von Fiat kauft. Tesla ist somit ab 2020 für mich genau so ein stinkender Verbrennerbauer wie alle Anderen. Tesla-Fzge mit Fiat-Fzgen aufzurechnen bedeutet für mich, dass Tesla die Verbrennerindustrie unterstützt. Fiat kommt billig davon, und Tesla bereichert sich am Dreck der Verbernnerindustrie. Pfui Teufel! Mir soll keiner mehr sagen, dass ein E-Auto eines Verbrenner-Konzerns schlechter sei als ein Tesla, im Gegenteil, die Verbrennerbauer müssen ihre Verbrenner mit BEVs verrechnen um die Sache (95 g/km) hin zu bekommen. Sie bauen also so viel wie sie müssen. Das ist ja schon verwerflich, denn sie könnten mehr tun. Aber bei Tesla ist es umgekehrt, die unterstützen Verbrennerhersteller weil sie schon genug BEVs bauen. Tesla könnte sich als Saubermann aus der ganzen Debatte heraus halten, aber nein, auch Tesla macht sich jetzt die Finger schmutzig und unterstützt Verbrennerhersteller. Wieviel CO2-Zertifikate hat Tesla eigentlich schon an Kohlekraftwerke verkauft?
Tesla kann von mir aus ab 2020 Pleite gehen, sie hätten es verdient. Auch bei denen ist alles nur Schall und Rauch.
Silverbeard meint
Und dann? Die Hersteller von Verbrennern könnten die CO2 Strafen einfach auf den Kaufpreis draufschlagen. Wäre der Umwelt oder einem Käufer damit geholfen?
Auch Tesla kann nicht zaubern und braucht Einnahmen. Das Schnellladenetz baut sich nicht von selbst.
Auch das Entwickeln von Neufahrzeugen bis zur Serienreife ist nicht umsonst. Und da sind bei 3 produzierten Modellen gerade 4 neue Modelle in der Bearbeitung.
Sledge Hammer meint
Eine Firma die im letzten Quartal einen Verlust von ca. 400 Mio. Dollar ausgewiesen hat, kann gar nicht auf diese Einnahmen verzichten.
Wichtig ist, dass Tesla überlebt und durch seine Existenz den Druck auf die Hersteller von Verbrennern aufrecht erhält.
Wenn Tesla Pleite geht verlieren wir alle. Das Leben ist kein Ponyhof und das kapitalistische System in dem wir leben schon gar nicht.
Anonym meint
@Silverbeard
„Die Hersteller von Verbrennern könnten die CO2 Strafen einfach auf den Kaufpreis draufschlagen. Wäre der Umwelt oder einem Käufer damit geholfen?“
1. Geht es nicht darum den Käufern zu helfen möglichst günstig an ein neues Auto zu kommen! Das ist der völlig falsche Ansatz den sie dort im Kopf haben.
2. Der Umwelt wäre sehr wohl geholfen, wenn dem so passieren würde. Zum einen würde das Geld aus den CO2 Strafen direkt in Naturprojekte fließen. Beispielsweise in Aufforstungsprojekte. Davon würde die Natur und das Klima direkt profitieren.
Zum anderen macht es den Erwerb von Autos teurer und damit unattraktiver. Leute sind also gezwungen sich mit ihrem eigenen Mobilitätsverhalten auseinanderzusetzen. Brauchen sie wirklich ein neues Auto (nach 5 Jahren). Muss es unbedingt ein SUV oder eine große Limosine sein – reicht für den urbanen Raum nicht auch ein Klein- oder Kleinstwagen. Sollte man nicht vielleicht auch eher dem ÖPNV den Vorrang geben oder in ein Pedelec investieren. Wenn Autofahren (auch durch die Anschaffung) unattraktiver wird als andere Alternativen – dann wird es zu einem geänderten Nutzerverhalten kommen, von dem dann auch wieder die Umwelt profitieren kann.
ALSO JA – die Umwelt würde sehr wohl von der Durchsetzung der CO2-Strafen profitieren!
De Mischa meint
Solch „Krumme“ Geschäfte gehören abgeschafft. Grundsätzlich. Auch in anderen Branchen.
Sie sorgen nicht dafür das die Firmen, die viel CO2 ausstoßen grundsätzlich etwas ändern. Da wird nur hier und da ein wenig gedreht.
Jörg2 meint
Ja, das sollte man bis zum Einzelfahrzeug runter aufbrechen!
(Keinerlei Flottenberechnung)
Silverbeard meint
Sie meinen also, der EU weite Handel mit CO2 Zertifikaten gehört abgeschafft?
Jörg2 meint
@Silverbeard
Aus meiner Sicht ja. Die gesetzlichen Grenzwerte sollten auch real durch jeden Emittenten an jeder Freisetzungsstelle eingehalten werden.
Bei unserem Trinkwasser lassen wir doch auch keinen Reinheits-Zertifikatehandel zu. Bei unserer Atemluft sollten wir das auch nicht zulassen.
Gunarr meint
Jetzt tut mal nicht so enttäuscht. Tesla war noch nie eine Ökomarke. Dafür sind die Karren einfach zu fett und zu stark. Ich vermute sowieso, dass Musk die Elektromobilität nur deshalb pusht, weil dann in Zukunft mehr Dieseltreibstoff für seine Raketenfirma übrig bleibt.
agdejager meint
Entfernt. Bitte verfassen Sie konstruktive Kommentare. Danke, die Redaktion.
Alf meint
Lol. Netter Versuch ????
randomhuman meint
Wozu braucht man Diesel für Raketen. ????
JackTerok meint
Die neue Rakete von SpaceX fliegt aber mit Methan und Sauerstoff. Was nebenbei bemerkt deutlich sauberer ist als RP1(Kerosin) zu verbrennen. Er arbeitet Also auch daran Raketen sauberer zu machen.
kritGeist meint
Einschließlich der Wiederverwertung der Antriebsteile :-)
Landmark meint
Eine Rakete tankt weniger „Diesel“ (RP1) als eine 747.
Wenn Dein Kommentar lustig sein sollte, dann hast Du versagt auf ganzer Linie.
JoSa meint
Unterstützt Elon Musk FCA um die Welt besser machen, oder kassiert er dafür ein paar Dollar?
Jörg2 meint
Ich vermute, der Deal lief zwischen FCA und TESLA (?).
Elon Musk fehlen wohl eher die Zertifikate.
AlBundy meint
Ganz schwache Frage…. ganz schwach
Swissli meint
Diese CO2-Deals sind halt nur teure kurzfristige „Lösungen“: hohe Kosten, keine Investition in die Zukunft.
Der Fiat 500 als BEV könnte FCA mittelfristig „retten“. Für das langfristige Überleben braucht es aber deutlich mehr Effort bei BEV.
cerofer meint
Finde es schade, dass Tesla das Spiel mitspielt. Gerade FCA mit den doch sehr Umwelt unfreundlichen Konzern dabei zu unterstützen keine nachhaltige Mobilität anzubieten ist schade.
Die EU hat hier den kapitalen Fehler gemacht, die Flottenzusammenlegung nicht auch an tatsächliche Partnerschaften zu knüpfen. Am besten Mindestbeteiligungen an den Firmen oder zumindest durch Entwicklungspartnerschaften oder gemeinsame Plattformen. Das Tesla dafür sorgt, dass weiter Maseratis, Jeeps oder Alfa Romeos mit Verbräuchen jenseits der 10 Liter im WLTP weiter verkauft werden ist tragisch. Vorallem da Fiat ohne die „Sport“-Marken vermutlich gut genug aufgestellt wäre, da Fiat selbst primär Kleinwägen verkauft.
Jörg2 meint
@cerofer
Von einem anderen Standpunkt aus gesehen konnten die Bildbeschreibung auch lauten:
Die alten großen Segelschiffwerften finanzieren die kleinen neuen Dampfschiffhersteller, damit diese sie unter allen Bedingungen in den sicheren Hafen holen.
Ich glaube, das Geld ist bei einem BEV-Hersteller gut angelegt. Welche Autos schlussendlich gekauft werden, entscheidet eh der Kunde.
cerofer meint
Die Teslas würden so oder so verkauft werden. Sie werden für den Kunden dadurch in Europa nicht billiger.
Die Strafzahlungen würden in das EU Budget gehen mit denen man beispielsweise Forschung und Firmen vor Ort fördern könnte wodurch es mehr und vor allem auch erschwinglichere Angebote in Europa geben könnte. So geht das Geld halt einfach an einen Luxushersteller und macht das Bauen von Dreckskarren rentabler. Fiat spart sich eine Stafe von 700 Millionen Euro, bei ca 1 Millionen Verkauften Fahrzeugen sind das 7 Gramm Co2 pro Co2 die Fiat über den 95 Gram liegt. Tesla Verkauft vermutlich so gegen 100000 Fahrzeuge in der EU+Norwegen. Im Endeffekt hat dann ein Tesla einen CO2 Ausstoß von 70g. Nachhaltig ist das leider nicht :(
Jörg2 meint
@cerofer
Der Ausstoß der einzelnen Fahrzeuge bliebt bei den einzelnen Fahrzeugen. Der FIAT hat dann weiterhin etwas über 100g und TESLA auch weiterhin 0g.
Da dieser Deal nicht in die Fahrverbote und den Wiederverkaufswert etc. eingreift, bleibt der schwarze Peter bei FIAT.
FIAT wird die Verkauspreise nach unten anpassen müssen um am Markt zu bestehen. Gleichzeitig sinken die Verwertungserlöse (Leasingrückläufer und Gebrauchtwagen aus Altautoübernahme bei Neuwagenkauf). Das alles drückt auf die Marge und das Betriebsergebnis.
FIAT wird sich in der eingekauften Atempause wohl bewegen müssen.
Swissli meint
Sehe das eher positiv. Tesla braucht für ihr Wachstum cash, und FCA gewinnt etwas Zeit um den Technologiewechsel zu bewältigen.
Tesla kann davon vielleicht noch 3-4 Jahre profitieren, dann hat es sich ausgedealt mit dem CO2.
AlBundy meint
auch schwach.
Niemand will Reguierungen in Form von, dürft ihr nicht mehr verkaufen, weil es CO2 Schleudern und Ressourcenverschwender sind.
(FDP redet von Verbotsparteien…, SUV Fahrer mit ihrem Satz „F…U Gretha)
Der Verkäufer kann nur verkaufen, was Kunden wollen und bereit sind zum vereinbarten Preis zu kaufen.
Wo keine Nachfrage, da keine Produktion und kein Kauf.
Einen oder die BEV Hersteller für die (Unterstützung der) Produktion von Verbrennern zur Verantwortung zu ziehen ist für mich am Thema vorbei.
Wenn der Verbrenner Hersteller sich freikaufen will so er es tun, ob es ihm wirklich langfristig helfen wird … ist eine Frage, die die Disruption beantworten wird.
Cerofer meint
Ansonsten müsste der verschwenderische Verbrenner SUV wie ein Maserati Levante mit einem CO2 Ausstoß von 220-330 Gramm pro Kilometer halt bei den Strafen 11875€ (Sparsamster Diesel) bis 22420 € (Größter Benziner) mehr Kosten. Bei einem Aufpreis von 10 bis 20 k Euro würde so mancher Käufer sicher ins Grübeln kommen und ein sparsameres Auto kaufen. Dank Tesla liegt der Mehrpreis des Maseratis zwischen 1500 bis 3000 Euro. Was bei einem Auto in dieser Preisklasse zu vernachlässigen ist.
Ich finde cool was Tesla macht, ich finde es cool, das Tesla zeigt wohin der weg gehen sollte (nachhaltige Fahrzeuge, gute Haltbarkeit durch Thermomanagement), aber das Sie hier helfen, dass Maserati weiter Autos bauen kann die >11 Liter Super Plus Verbrauchen, anstelle das andere Hersteller gezwungen werden selbst Technologien und Nachhaltige Produkte zu entwickeln schadet der ganzen Sache. Sicher sind die 100 Millionen für Tesla nettes Geld, aber bei einem Umsatz von 15-20 Mrd USD sollte man die größe haben auf diese zusätzlichen 0.5-0.6 Prozent Umsatz/Gewinn sollte man als Unternehmen mit der Vision einer Nachhaltigen Welt verzichten können.
E meint
Tesla brauch jeden Cent sie verbrauchen Unsummen und Das Model 3 hat seinen höchsten Punkt erreicht .Autonomes Fahren Zeigt doch nur sie sind Verzweifelt jetzt versuchen sie ein Unausgereiftes System auf den Markt zu bringen und es ist nicht so wie viele Sagen Tesla ist auf den Weg zum Apple der Autoindustrie davon sind sie weit entfernt.
AlBundy meint
@E
Was Sie so alles zu wissen glauben.
Einfach unglaublich
Bitte lösen sie die Klima Problem für uns alle
Jörg2 meint
Mir würde die Lösung des Interpunktionsproblems schon reichen. ;-))
E meint
Antwort es gibt kein Klima Problem alles übertrieben .
AlBundy meint
Oh. Da bin ich wohl 10.000 völlig falsch informierten und vermutlich unfähigen Wissenschaftlern (allein aus Deutschland sind 1000 Wissenschaftler dieser Meinung) auf den Leim gegangen. Oh je.
Danke für Ihre weitsichtige und beruhigende Antwort.
Ich darf wohl annehmen,
dass Sie über die entsprechende Expertise verfügen und eine echte Konifere auf dem Gebiet der Wetter- und Klimaforschung sind und die Sachlage fundiert im kritischen Diskurs mit den anderen Koniferen klären.
Ko·ry·phäe meint
Entfernt. Bitte verfassen Sie konstruktive Kommentare. Danke, die Redaktion.
Lorenzo meint
Nein, das ist genau das absurde dieser EU-Regelung. Fiat (nicht FCA nur Fiat) wäre schon sehr nahe am Grenzwert. Aber das Gewicht zählt mit…für Fiat gilt aufgrund der „leichten“ Fahrzeuge ein strengerer Grenzwert. Da das Kleinwagensegment preissensibel ist, wird das ganze Segment in Frage gestellt (hybridisierung teuer). Nur Fiat investiert überhaupt noch…selbst Riesen wie VW haben die Weiterentwicklung von Kleinstwagen eingestellt.
Silverbeard meint
Was ist der UP! Ihrer Meinung nach?