Das in den USA gestartete, später nach Großbritannien übergesiedelte Startup Detroit Electric hat vor einigen Jahren mit einem geplanten Elektroauto-Roadster ähnlich dem ersten Tesla für Aufsehen gesorgt. 2017 wurden weitere Modelle und Expansionspläne verkündet, aktuellere offizielle Informationen zu dem Vorhaben gibt es nicht – laut einem Bericht könnte dies an Geldproblemen liegen.
Wie Automotive News schreibt, wollte Detroit Electric von Aston Martin Know-how im Wert von umgerechnet 11 Millionen Euro erwerben. Der Auftrag sorgte dafür, dass die Traditionsmarke im letzten Jahr einen schmalen Gewinn vor Steuern präsentieren konnte. Tatsächlich realisiert wurde der Profit allerdings bisher nicht.
Detroit Electric hatte laut Automotive News bei Aston Martin Werkzeuge und Designentwürfe für eine frühere Generation des Sportwagen Vanquish sowie fortlaufende Beratungsdienstleistungen angefordert. Die Unternehmen einigten sich und schlossen einen Vertrag ab, in dem eine Zahlung in vier Raten über zwei Jahre vereinbart wurde. Doch bereits die erste Zahlung soll nicht wie vorgesehen eingegangen sein.
Über ein Jahr nach Vertragsabschluss räumte Aston Martin dann ein, dass das Geschäft wohl nicht mehr zustandekommt. Die erhoffte Zahlung von mehreren Millionen Euro bezeichnen die Briten in ihren Finanzberichten mittlerweile als „zweifelhafte Forderung“. Um wen es sich bei dem Schuldner handelt, war lange Zeit nicht bekannt. Im Gespräch mit Analysten verriet Aston Martin nun das Unternehmen, berichtet Automotive News: Das Startup Detroit Electric habe Hilfe bei der Entwicklung elektrischer Sportwagen angefragt, konnte anschließend die Zahlungen dafür aber nicht leisten.
Detroit Electric wollte sich auf Anfrage nicht zu der Kooperation äußern. Wie es mit dem Unternehmen weitergeht, ist offen. Auch mit Blick auf die Zukunft von Aston Martin ist derzeit einiges unklar. Die seit 2018 an der Börse gelistete Aktie verlor zuletzt massiv an Wert. Die Investoren schreckt ab, dass Aston Martin Verluste macht und weniger Fahrzeuge als geplant verkauft. Erschwerend hinzu kommen die Probleme rund um den Brexit.
Aston Martin hat im April sein erstes Serien-Elektroauto enthüllt: den in Kleinserie gebauten Rapide E. Der britische Autohersteller will sich künftig weiter der E-Mobilität widmen. Neben neuen Stromern mit Aston-Martin-Logo sind Luxus-Elektroautos unter der wiederbelebten Marke Lagonda geplant.
Leotronik meint
Seit James Bond BMW fährt geht es bergab mit Aston Martin. Eigentlich schade.
Simon meint
Besser die als wenn Chinesen kommen. Siehe Lotus. Schade das es nichts geworden ist, war sich Aston Martin wohl zu schade.
Egon meier meint
Ich denke mal, dass vielen Newcomern auf diesem Markt jetzt noch schneller die Luft ausgehen wird. Die Investoren sehen überall, dass es technische wohl sehr anspruchsvoll ist, ein BEV auf die Beine zu kriegen, dass der Markt noch relativ klein ist und stark von staatlicher Förderung abhängt UND dass er inzwischen relativ stark von etablierten Firmen besetzt wird.
Das gilt vor allem für das Luxussegement – da tummelt sich schon einiges ..
Tesla+jaguar+audi+Porsche